Gespensterkind hat geschrieben: ↑Di., 15.08.2023, 06:38
Also um mich hier noch einmal mit einzumischen: eine echte Beziehung kann nur durch gegenseitiges Vertrauen halten und stabil sein. Deine Frau hat - aus den von Dir genannten Gründen - ihr Vertrauen in Dich verloren. Um das Vertrauen wieder zu erlangen, sprich: um die Beziehung wirklich dauerhaft weiter fortführen zu können, muss sie ein Gefühl dafür bekommen, Dir wieder vertrauen zu können.
Zunächst ist es dafür sicherlich hilfreich, wenn Du schonungslos offen und ehrlich ihr gegenüber bist, ....
Danke das finde ich einen sehr konstruktiven Beitrag.
Ich mache den Aufenthalt nicht für jemand anderen. Ich mache ihn für mich. Ein Freund, bei dem ich aktuell wohne, meinte eine Therapie ist immer gut und ich komme da wie ein neuer Mensch raus vermutlich. Er ist skeptisch ob das nicht zu viel des Guten ist. Er hat selbst mit Therapien und stationären Aufenthalten Erfahrung. Ich sehe das aber mittlerweile auch als Möglichkeit kurz Abstand vom System, das mich seit Jahren absolut stresst, zu haben. Ich kann abschalten, ich kann nachdenken, ich kann in mich gehen und das völlig ungestört. Das Ganze in einem Rahmen der mich bei meiner Heilung gut unterstützen wird. Ich habe einige Pläne, die ich in der Zeit umsetzen will, bereits geschmiedet.
Jemand hat kritisiert, dass ich angegeben habe einerseits ANgst um den Job zu haben andererseits eh leicht einen neuen zu bekommen. Das würde sich widersprechen. Das tut es eigentlich nicht. Aber oberflächlich betrachtet kann das den Anschein haben. Tatsache ist, ich habe einen sehr gut bezahlten Job, so etwas zu verlieren ist in meiner Situation nicht gut. Dennoch. In der IT findet man generell leicht einen Job. Business Analysten sind absolut gefragt. Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Also ich sehe das mittlerweile locker. Auch wenn ich den verliere wird sich etwas Anderes ergeben. Vielleicht muss ich in dieser Situation eine Spur weniger Gehalt in Kauf nehmen wenn ich wechseln muss.
Aktuell bringt mich meine Frau mit ihren Taten sehr zum Nachdenken. Ich glaube sogar, dass genau das ihr Ziel ist in der jetzigen Situation. Sie wollte, dass ich vorbeikomme, Zeit mit den Kindern und ihr verbringe und sie gemeinsam mit ihr hinzulegen so wie wir das immer machen. Das war schön. Wir haben alles so gemacht wie wir das üblicherweise auch tun. Nachdem wir die Kinder hingelegt haben bin ich gegangen.
Ich bin beim Standesamt vorbeigegangen. Am 19. August werden wir seit 3 Monaten verheiratet sein. Der Ort wo wir das Gruppenfoto gemacht haben war natürlich leer. Ich hab da angefangen ein wenig nachzudenken.
Ich glaube, dass meine Frau nicht weiß was meine Motivation war zu heiraten. oder sagen wir so, das zerstörte Vertrauen sorgt dafür, dass sie an meinen Motiven zweifelt. Sie will sich sicher sein, dass sie es ist um die es geht und nicht irgendein anderes Motiv. Das kann ich verstehen. Ich bin sauer, dass ich jetzt über diese Themen nachdenken muss und mir ja tatsächlich selbst die Frage stellen muss: Geht es mir um sie? Oder geht es mir um einen Schlafplatz? Oder um was sonst? Ich will da grade nicht drüber nachdenken aber irgendwie werde ich durch die aktuelle Situation dazu gezwungen. Ich muss mir nämlich überlegen ob mir meine kurzfristigen, dringenden Bedürfnisse wichtiger sind als ihre Bedürfnisse.
Nie würde ich uneingeladen zurück kommen. Sprich: Ich würde es nie durchsetzen, dass es sich um die eheliche Wohnung handelt und ich ja dort leben darf. Ganz egal wo ich lande, das würde ich nicht mal tun wenn ich echt auf der Straße schlafen muss. Egal wie lange es dauert. Warum ist ganz klar eigentlich. Sie ist mir mit ihren Bedürfnissen und Empfindungen wichtiger als ich mir selbst mit meinen grade bin. Das kenne ich von mir nicht. Vielleicht bin ich Narzisst. Ich habe ihr das einmal in einem Streit vorgeworfen. Aber vielleicht bin ich es ja selbst. Ich kann mich an keine Beziehung in meinem Leben erinnern wo ich das so je gesagt hätte. Also, dass meine Gefühle und Empfindungen nicht ganz so wichtig sind wie die eines Anderen. Für keine Frau die ich bisher kannte hätte ich das gemacht. Ich stand mir immer näher, ich hatte immer einen Plan B, immer ein Schlupfloch, eine Ausrede, einen eigenen ganz geheimen Plan den niemand wusste. Das habe ich jetzt nicht. Ich stehe mit leeren Händen da. Ich habe nur die Frage ob ich kämpfen will oder ob ich nicht doch lieber aufgebe und mir jemand anderen Suche bei dem das alles wieder reingeht und wo ich wieder Leben kann wie bisher. Ohne Rechenschaft abzugeben, ohne Regeln, ohne Gewissen, ohne echte Liebe und Zuneigung.
Die Antwort ist einfach. Ich kämpfe.
Ich danke euch für die zahlreichen, auch kritischen Antworten.
Ich denke an dem Punkt kann mir das Forum hier nicht mehr weiterhelfen.
Danke und LG PATOM