ich bin seit einiger Zeit stille Mitleserin in diesem Forum und habe mich jetzt dazu entschlossen, meinen ersten Beitrag zu verfassen. Es fällt mir nicht leicht, über das zu sprechen, was mir auf dem Herzen liegt, aber ich hoffe auf euer Verständnis und eure Unterstützung.
Vor einigen Jahren, als ich etwa 18 Jahre alt war, habe ich in den Ferien immer wieder auf einer Alm gearbeitet. Es war eine wundervolle Gelegenheit, um mich selbstständig zu fühlen und neue Erfahrungen zu machen. Die Tage dort waren oft ruhig, und ich war für die Betreuung der Gäste zuständig. Ich hatte die Verantwortung als Bedienung und war abends sogar die einzige Person vor Ort.
Doch leider nahm diese Zeit eine Wendung, die mich bis heute stark beschäftigt und belastet. Es begann damit, dass zwei Männer, die regelmäßig auf der Alm waren und aus dem benachbarten Dorf stammten, ein besonderes Interesse an meinen Handlungen zeigten. Sie kannten auch meinen Vater und übten eine gewisse Macht über mich aus. Sie ermutigten mich, mich auch mit anderen Gästen einzulassen und wollten von meinen Erfahrungen wissen (sie übten aber keinen Druck auf mich aus, daher bin ich selber schuld). In meiner Unsicherheit und meinem Wunsch nach Anerkennung ließ ich mich von ihnen beeinflussen und gab ihnen intime Details preis und habe dann begonnen mit anderen zu schlafen. Es war eine verwirrende Zeit für mich, und ich weiß bis heute nicht genau, warum ich mich auf diese Situationen eingelassen habe. Es ist, als ob ich in einem Nebel gefangen war, der meine Entscheidungen und mein Handeln verschleiert hat. Im Laufe der Zeit wurden es nicht nur ein oder zwei Gäste, sondern viele. Es fühlt sich an, als hätte ich jeden, der mich ansprach, akzeptiert. Ich war jung, unsicher und auf der Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. In meiner Naivität habe ich mich von den Komplimenten und Annäherungsversuchen blenden lassen
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Ich schäme mich zutiefst für mein damaliges Verhalten. Ich schäme mich dafür, dass ich mich so leicht beeinflussen ließ, dass ich nicht die Stärke hatte, Nein zu sagen. Ich habe mir in meiner Selbstreflexion oft Vorwürfe gemacht und mich selbst abgewertet. Die Worte, die in meinem Kopf herumschwirren, sind hart und schmerzhaft. Ich habe mich selbst als "leicht zu haben", "billig" oder sogar als "Schlampe" bezeichnet. Ich weiß, dass diese Worte hart sind und dass sie mehr über meine Selbstachtung aussagen als über meine tatsächlichen Handlungen. Aber sie sind da und sie schmerzen.
Ich habe bisher noch nicht mit einem Therapeuten über meine vergangenen Erfahrungen und die damit verbundenen Probleme in meiner Beziehung gesprochen. Ehrlich gesagt, habe ich mich bis jetzt davor gescheut, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Teilweise liegt es daran, dass ich das Gefühl habe, dass es im Vergleich zu anderen, "ernsteren" Problemen übertrieben wäre, einen Therapeuten aufzusuchen. Ich denke, dass es Menschen gibt, die mit viel schlimmeren Traumata oder psychischen Belastungen zu kämpfen haben, und meine eigenen Probleme im Vergleich dazu klein erscheinen.
Ich bitte euch um Rat. Wie gehe ich mit meiner Scham um? Sollte ich diese Vergangenheit mit jemandem teilen? Wie kann ich meine Angst vor der Entdeckung überwinden?
Ich danke euch im Voraus für eure Gedanken und Ratschläge.