Dauer von Traumabewältigung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Janundso
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Dauer von Traumabewältigung?

Beitrag Fr., 06.10.2023, 15:18

Ich weiß, es ist individuell.

Aber ich fände Erfahrungswerte spannend, wie lange ihr gebraucht habt, bis ihr wieder gesundet seid.

Mich nervt es total. Ich bin immer total müde und fertig. Spüre meine Gefühle kaum, bin oft leicht traurig.

Würde eigentlich gerne mein Leben leben, aber irgendwas hindert mich. Eine 40h Woche fällt mir echt schwer ehrlich gesagt.

Ich hatte eine traumatisierende Kindheit, die ich aber recht gut überstanden habe. Habe irgendwie mein Leben noch geregelt bekommen. Dann kam vor drei Jahren ein Trauma - und das hat mir irgendwie "den Rest" gegeben. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Wie sind eure Erfahrungsberichte?

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Philosophia
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 15:46

Ich denke, ich werde mich vermutlich nie ganz davon erholen, dafür zog sich die Traumatisierung zu lange hin. Ich bin aber in jedem Fall gesünder geworden. Melancholie wird daher wohl auch immer Teil meines Lebens sein.
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sebi
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Beitrag Sa., 07.10.2023, 19:51

Ich denke, dass man ein Trauma nicht in dem Sinne bewältigen kann, indem man meint, einmal sich damit auseinandergesetzt und weg is es. Ein Trauma kann man integrieren, so dass es die Macht über ein Leben verliert. Im Hintergrund bleibt es mal mehr, mal weniger aktiv. Und mal mehr, mal weniger gelingt es, da vorzeitig dagegen zu steuern.
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Gespensterkind
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Beitrag So., 08.10.2023, 04:27

Ich schließe mich den vorherigen Beiträgen an. Das Trauma bleibt. Du hast es erlebt und es ist nicht irgendwann weg. Aber man kann sein Leben wieder besser leben wenn man es integriert hat.
Erfahrungsberichte sind sicherlich schwierig. Ab wann würdest Du bei Dir definieren, dass Du nicht mehr von Traumata beeinflusst bist? Es wird Höhen und Tiefen geben. Man lebt damit. Und Du bist der Mensch, der damit lebt.

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Janundso
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Beitrag So., 08.10.2023, 08:08

Gespensterkind hat geschrieben: So., 08.10.2023, 04:27 Ab wann würdest Du bei Dir definieren, dass Du nicht mehr von Traumata beeinflusst bist?
Sobald ich emotional mehr fühle und weniger Müdigkeit und Erschöpfung habe

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chrysokoll
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Beitrag So., 08.10.2023, 09:41

Janundso hat geschrieben: Fr., 06.10.2023, 15:18
Würde eigentlich gerne mein Leben leben, aber irgendwas hindert mich. Eine 40h Woche fällt mir echt schwer ehrlich gesagt.
Bist du in Therapie? In spezieller Traumatherapie?
Du bist noch sehr jung, es lohnt sich absolut das JETZT anzugehen und nicht zu warten. Du hast gute Chancen da vieles zu bewältigen bevor sich Symptome verschärfen und verfestigen.
Vielleicht wäre auch ein Klinikaufenthalt oder zusätzlich eine Gruppentherapie gut. Kümmere dich darum, von selbst wird das nicht besser.

Das Trauma wird nie weg sein, aber man kann gut lernen damit zu leben, wacher, fitter und emotionaler werden

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Janundso
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Beitrag So., 08.10.2023, 10:36

chrysokoll hat geschrieben: So., 08.10.2023, 09:41
Janundso hat geschrieben: Fr., 06.10.2023, 15:18
Würde eigentlich gerne mein Leben leben, aber irgendwas hindert mich. Eine 40h Woche fällt mir echt schwer ehrlich gesagt.
Bist du in Therapie? In spezieller Traumatherapie?

Das Trauma wird nie weg sein, aber man kann gut lernen damit zu leben, wacher, fitter und emotionaler werden
Bisher haben mir alle Therapeuten (bis auf eine) erzählt das sei kein Trauma und ich sei schizophren :D

Ja du hast schon Recht.

Ich glaube, Klinik macht schon Sinn. Die können das vermutlich besser beurteilen, als ambulante Therapeuten. Stimmt schon, sollte ich angehen.

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chrysokoll
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Beitrag So., 08.10.2023, 10:48

wie siehst du das selbst mit der Schizophrenie?
Wer hat die denn diagnostiziert und wie wird das behandelt? Man kann übrigens auch beides haben, Trauma und Schizophrenie.

"Ich sollte das mal angehen" ist keine Lösung. Irgendwas dann irgendwie vielleicht mal tun führt nicht zum Erfolg.
Am Anfang müsste der feste Entschluss von dir stehen, das anzugehen, gefolgt von aktivem Handeln.

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Janundso
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Beitrag So., 08.10.2023, 10:52

@chrysokoll

Ich war schon kurz bisschen psychotisch, aber da gab's nen bestimmten Trigger. Also die Fachleute machen da die Maus zum Elefanten.

Und beim Trauma den Elefanten zur Maus. Und schieben Symptome vom Trauma alle der angeblichen Negativsymptomatik zu.

Its tricky. Ich war auch auf einer Station, die auf Psychosen spezialisiert war. Ich vermute, in einer Klinik mit zB Spezialisierung auf Trauma würde das ganz anders aussehen. Aber ist irgendwie bisschen Glücksspiel.

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aaron01
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Beitrag Di., 26.12.2023, 12:56

Am besten ist es, einen zweiten Neurologen zu suchen, der dir eine weitere Meinung zu deinem Fall gibt

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DandyLion
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Beitrag Di., 26.12.2023, 20:34

Janundso hat geschrieben: So., 08.10.2023, 10:52 Bisher haben mir alle Therapeuten (bis auf eine) erzählt das sei kein Trauma und ich sei schizophren

Ich war schon kurz bisschen psychotisch, aber da gab's nen bestimmten Trigger. Also die Fachleute machen da die Maus zum Elefanten.

Und beim Trauma den Elefanten zur Maus. Und schieben Symptome vom Trauma alle der angeblichen Negativsymptomatik zu.
Wie kommt es, dass du dir da so sicher bist, woran merkst du das?
Falls die Frage nicht zu weit führt...

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