Donauklinikum Tulln: Erfahrungen?

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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jessy123
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 13:46

Hallo hat jemand von euch Erfahrungen mit einen stationären Aufenthalt in Tulln? Ist es dort geeignet für jemanden mit der Diagnose Borderline und PTBS? Eigentlich wollte ich ja nach Eggenburg aber da sind die Wartezeiten einfach zu lange.

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SallyP
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 09:58

Ich war nun auch nachdem ich mich über 20 Jahre gewehrt habe an einer stationären Psychotherapie. Es war mit viel Angst und Überwindung verbunden, dahin zu fahren. Schließlich wird über Themen der Psyche betreffend nicht so offen gesprochen. Da ich noch nie an so einer "Therapie" teilgenommen hatte, wusste ich auch nichts darüber. Es gab keinerlei Informationen darüber was dort auf einen wartet. Ich hatte 3x dort vorab angerufen um mich zu erkundigen. Bekam aber nur die Antwort: "Ich solle den Koffer so packen wie für ein Wellnesshotel". Dort angekommen war das Bad mit starkem Schimmelbefall und Haaren verschmutzt. Wegen meiner Speicheldrüsenschädigung und der damit verbundenen trockenen Schleimhäuten ist der Schimmel besonders gefährlich für die Atemwege. Es war mir sehr unangenehm dies einer Schwester zu melden. Jene war sehr überfordert und unfreundlich, da sie wegen der Anreise viel Stress hatte. (alle 3 Wochen kommen neue Patienten so um die 20 Stück angereist). Lt. jener Schwester würde eine Therapieplatz dort (ohne Therapien gerechnet) pro Tag Euro 700 kosten. Das halte ich für Irrsinn.

Fakt ist das man dort egal wieviel man verdient um die Euro 100 Selbstkosten pro Woche hat. Wenn man keine Rezeptgebührenbefreiung hat muss man das im nachhinein bezahlen. Wobei es ganz egal ist ob man 500 oder 3000 Euro pro Monat verdient. Die Selbstkosten sind für alle gleich hoch!!!

Die Bettwäsche hatte mehrere Löcher. Diese muss man selbst wechseln!! Es gab keine blickdichten Vorhänge, was bei Menschen mit Schlafstörung eine Zumutung ist! Angeblich bekam man keine Vorhänge für die Patientenzimmern wegen einer Fehlplanung "wegen baulicher Maßnahmen" wurde mir bis von oberster Stelle her mitgeteilt.
In der angeforderten Patientenakte stand dann "Fa Sodexo hatte keine Vorhänge im Lager!"
Ich hatte über die 3 Wochen versucht Vorhänge zu bekommen um endlich ruhig zu schlafen und vor neugierigen Blicken anderer in meinem Wohnbereich geschützt zu sein. Es wurde mir von einer Schwester gesagt, ich sei ja freiwillig dort und könne ja nach Hause fahren wenn es mir nicht passen würde.
Mein Zimmer sei lt. Stationsärztin ein Problemzimmer. Denn es befand sich beim Hubschrauberlandeplatz, wobei dann mein Zimmer nachts besonders gut ausgeleuchtet wurde. Auf meine Frage ob man denn nicht von den Therapieräumen die Vorhänge in mein Zimmer hängen könne wurde abgewehrt, das dies wegen baulicher Maßnahmen nicht ginge.
Das erzählte man mir über die ganzen 3 Wochen so.
Die sogenannte Bezugsperson die man dort für die ganze Therapiedauer zur Seite bekommt, gab sich mir erst 3 Tage vor meiner Abreise zu erkennen und da machte sie das Aufnahmeblatt.
Ich staunte nicht schlecht, als ich in der angeforderten Patientenakte dann angebliche Therapieziele die sie angeblich mit mir gemeinsam erarbeitet hatte las. Eine unglaubliche Frechheit und Gemeinheit wie 4 Schwestern dort mit mir umgesprungen sind!
Ich bin selbst nachdem ich mehrere Wochen wieder zuhause bin noch seelisch davon sehr aufgewühlt.
Nach diesen sehr negativen Erfahrungen dort, vor allem mit den Schwestern (dipl. Pflegepersonen) an denen man dort nicht vorbeikommt, da diese alles koordinieren, benötige ich dringend Erholung von diesem Krankenhaus Tulln.

Ich musste die dort verordenten Medikamente einnehmen und bekam davon über die ganzen Aufenthalt hindurch starken Durchfall.
Die Schonkost um die ich eine Schwester die sich bei mir als Schwester Feldwebel vorgestellt hatte, wurde mir von jener verweigert. Sie sagte Extrawünsche gebe es dort nicht. Ich müsse mir mein Apfelmus usw. selbst im Geschäft kaufen.

Ich wurde dort nicht ernst genommen.
Schlafstörungen im hell beleuchteten Zimmer - egal!
Schimmel im Bad - egal!
Durchfall - egal!

Interessant ist, das in der Patientenakte kein Wort vom Schimmel stand, kein Wort vom Durchfall und wovon der kam.

Aber es standen einige frei erfundene Sachen in den Unterlagen. Einiges wurde gar nicht gefragt, sondern eigenmächtig von der Schwester ausgefüllt bzw. angekreuzt.

Ich rate nur allen die dort hinfahren sich alles schriftlich und in Kopie geben zu lassen. zB die dort verordenten Medikamente.

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chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 27.12.2023, 12:32

hier ist sicher einiges schief gelaufen, aber ein paar Dinge hast du denke ich auch falsch verstanden oder falsch vorausgesetzt.
Es ist üblich dass man in einer psychosomatischen Klinik sein Bett selbst bezieht. Warum auch nicht, du bist ja nicht körperlich krank und du bist auch nicht im Hotel. Dass die Bettwäsche Löcher hatte - ja nun, nicht schön, aber man kann sich dann entweder neue holen oder darin schlafen, ein paar Löcher sind doch da egal für drei Wochen.
Ebenso der Schimmel im Bad: Nicht gut, nicht schön. Aber für drei Wochen? Wie länge halt man sich im Bad auf?

Du warst dort aus psychischen Gründen. Konntest du denn diesbezüglich profitieren, gab es Therapie, gab es Ansätze die dir helfen? Bist du weiter in Therapie? Das wären ja die zentralen Punkte.

Die fehlenden Vorhänge: Auch nicht schön. Aber warum setzt du für die drei Wochen nicht einfach eine Schlafmaske auf?

Wie hoch der Tagessatz in der Klinik ist kann ich nicht sagen, mehrere hundert Euro sind aber überall normal. Überleg dir mal welche Kosten dahinterstehen.
Die Zuzahlung war dir ja sicher vorab bekannt, das haben die ja nicht für dich erfunden.

Ich sage dir das auch deshalb so deutlich, weil es nicht auf diese Nebenschauplätze ankommt, sondern darauf was du für dich herausziehen konntest. Wenn auch das "nichts" war, dann ist es schlimm und schade und ich möchte dich dennoch ermuntern dann weiter zu suchen, ambulant wie stationär.

Du hättest übrigens keine Medikamente nehmen müssen. Niemand kann dich dazu zwingen in so einer Klinik bei einem freiwilligen Aufenthalt.

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SallyP
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Beitrag So., 07.01.2024, 18:11

Bei den Medikamten ging es um Magnesium. Ich benötige dies täglich. Aber meine mitgebrachten Medikamente ließen die mich nicht nehmen, sondern ein Magnesiumpräparat von dort. Mir gings davon so schlecht, das ich Nierenkrämpfe hatte und ärgsten Durchfall. Bis ich selbst auf die Ursache kam, weil ich im Beipackzettel recherchierte.
Die haben so getan, als wäre es meine Schuld gewesen das ich dieses Magnesium lt. Arzt eingenommen habe.
Es liegt in der Verantwortung des Arzten auf mögliche Kontraindikationen (die es bei mir zweifellos gab) und Nebenwirkungen hinzuweisen. Das ist nicht Aufgabe des Patienten!
Ich selbst bemerkte dies erst als ich den Beipack las.

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