Therapieende, Kritik am Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sandrin
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Beitrag Di., 09.04.2024, 19:01

Weißt du, es so schön zu hören, dass er sich inzwischen so gut regulieren kann. Ich bin mir fast sicher, dass er unter der Situation am meisten gelitten hat. Aber er wusste sich vermutlich nicht anders zu helfen. Jetzt kann er das, und das gibt ihm bestimmt ein tolles Gefühl. Er hat gelernt, dass ein gutes und harmonisches Miteinander auch für ihn sehr wohltuend ist. Das war eine wichtige Erfahrung! Wie gesagt, ich freu mich da immer so, wenn ein Kind Hilfe bekommt und dann so Fortschritte macht, das berührt mich total.

Ich verstehe dein Ansinnen in Bezug auf seine Therapeutin und glaube, dass da vielleicht wirklich auch Schuldgefühle dahinterstecken. Aber wäre das nicht menschlich? Ganz ehrlich, wenn etwas in der Klasse oder mit einem Schüler nicht so gut läuft, dann darfst du mir glauben, dass ich da die ganze Zeit nachgrüble und mich natürlich drüber freue, wenn dann jemand sagt "Du hast dein Bestes gegeben. Du musst dir nichts vorwerfen." Anders machen kann man wohl immer etwas. Aber ist doch auch ein positives Zeichen, wenn einem das nicht egal ist, oder?

Ich wünsch euch allen von Herzen alles Gute, insbesondere natürlich dem kleinen Mann. Dass er seinen Weg weiter findet, Freunde hat, Spaß am Leben findet und immer mehr versteht, dass er sich nicht außergewöhnlich verhalten muss (in welcher Form auch immer), um anerkannt und gesehen zu werden. Und euch als Eltern weiterhin viel Kraft und ein gutes Gespür!

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Thread-EröffnerIn
Donna
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 09.04.2024, 19:16

Du schreibst sehr einfühlsam, schön, dass es solche Pädagogen gibt.

Der Rauswurf aus dem Kiga erfolgte auf dem Fuße, nachdem seine Therapeutin mit dem Kindergarten telefoniert hatte. Wir hatten sie von der Schweigepflicht entbunden, weil wir gegenüber dem Kiga offen und ehrlich sein wollten und glaubten, wenn wir alle einbeziehen, kommen wir am besten ans Ziel. Das war in dem Fall ein großer Fehler, sie wollten das Kind dann nur noch loswerden. Seitdem haben wir weder Therapie noch Hochbegabung je wieder angesprochen. Weder im neuen Kiga noch in der Schule. Aber inzwischen ist es auch nicht mehr nötig und Sohn weiß auch selbst nichts davon.

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sandrin
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weiblich/female, 33
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Beitrag Di., 09.04.2024, 19:26

Ach herrje... Das ist natürlich schlimm. Leider ist das auch systembedingt. Es fehlt an den Rahmenbedingungen und am Personal. Ich sehe es ja bei uns. Wir haben immer mehr Kinder mit Inklusion, die Klassen haben aber immer noch über 30 Schüler. Das kann einfach nicht gutgehen. In den Kindergärten ist die Situation ähnlich. In unserem Land wird immer viel von Kinderfreundlichkeit gesprochen, aber wenig dafür getan! Also ich kann nur für mich sagen, dass ich froh bin, wenn ich Hintergrundwissen bekomme. Nicht weil ich dann alles entschuldigen und tolerieren kann, sondern weil ich ein ganz anderes Verständnis aufbringen kann, weil ich Zusammenhänge sehe, die ich vielleicht sonst nicht gesehen hätte. Es treten weniger Missverständnisse auf und es hat schon Auswirkungen auf meine Reaktionen. Ich finde es schade, wenn man nicht offen sprechen und im Sinne des Kindes und aller anderen gemeinsame Lösungen finden kann, mit denen dann alle gut klarkommen. Mein Tipp: Jetzt in der Grundschule ist das noch schwer, aber später in der weiterführenden Schulen hat er ja mehrere Lehrer. Suche dir solche, die ihm wohlgesonnen sind (sollten eigentlich alle sein ;-)) für Gespräche und halte dich dann an die!

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