Bulimie des erwachsenen Kindes und Auswirkungen

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Lianaline
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Beitrag Do., 18.04.2024, 14:56

Ich glaube nicht dass wir darunter leiden. Es ist notwendig strukturiert zu sein.
Wenn Lernbedarf besteht muss man das bei mir zeitgerecht anmelden. War immer schon so, ändert sich nicht mehr.
Berge an Essen gibt es grundsätzlich nicht, ich kaufe sehr bedarfsorientiert. Wenn ich 10 Schnitzel mache für 4 oder 5 Personen und es fehlen abends 8 ist das halt blöd.
Ausweichen auf Brote + belag Gemüse..geht normal, aber halt nicht wenn das auch weg ist. ...
Den Tiefkühler fülle ich grundsätzlich nicht mehr weil der schleichend leerer wurde.
Ich kaufe in immer kürzeren Abständen ein, um weniger Angebot zu haben.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 18.04.2024, 15:43

Keine weiteren Ausreden (er)finden, sondern deine Co-Abhängigkeit und Unterstützung ihrer Sucht in Angriff nehmen. Psychotehrapie oder PIA oder beratungsstellen für Angehörige mal angesehen?
..:..


Kirchenmaus
Forums-Gruftie
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Beiträge: 891

Beitrag Do., 18.04.2024, 16:56

Ich finde auch, du solltest das Tochterkind zur Tochterfrau werden lassen – analog zum Sohnemann, der trotz seines offenbar jüngeren Alters kein Sohnekind ist.
Wenn sie von dir Hilfe will, muss sie sich an Absprachen halten. Wenn sie das nicht tut, muss sie woanders leben. Mach sie nicht kleiner, als sie ist.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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lisbeth
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Beiträge: 3869

Beitrag Do., 18.04.2024, 20:19

Lianaline hat geschrieben: Do., 18.04.2024, 07:54 Gestern habe ich klargestellt, dass das gesamte Essen portioniert und mit Namen beschriftet pro Person aufgeteilt ist.
2 Stunden später hat bei jeder Portion ein Teil gefehlt. Sie hat einfach überall ein bißchen was geklaut.
...
Auf die mehrfache Bitte, zum Haushaltsbudget beizutragen, höre ich immer, ich hab kein Geld.
Über Wochen läuft die Diskussion, bitte räum dein Zimmer auf, passiert nicht. Irgendwann räume ich es auf, sie freut sich, vier Stunden später, kann man das Zimmer nicht mehr betreten, weil alles am Boden liegt und am nächsten Tag legt sie sich dann ins Zimmer eines anderen Kindes und es sieht auch aus wie ein Schlachtfeld.
...
Ich habe zwischendurch dann einfach gar nicht eingekauft und den anderen Kindern Geld mitgegeben und sie ist komplett ausgezuckt.
...
Ich wasche ihre Wäsche. Sie fängt an zu waschen, Berge Wäsche sind in der Waschküche, sie verschwindet. Ich wasche alles fertig, lege es in ihr Zimmer. Zwei Tage später landet alles wieder in der Waschküche.
...
Reden hilft manchmal für ein bis zwei Tage. Seit gestern streiten wir um ein Müsli. Ich sollte nach dem Einkauf nochmal einkaufen fahren, ein Müsli holen. Ich hab ihr gesagt, sie soll es selber holen. In solchen Fällen ist sie dann weg, ein bis zwei Tage. Ich denke sie ist beleidigt.
Lianaline hat geschrieben: Do., 18.04.2024, 10:22 Passende Therapie
Wir hatten hier mehrere Optionen. Entweder es kam nicht zur Aufnahme, weil sie einen Fragebogen nicht abgeschickt hat oder sie ist nicht mehr hin gegangen, nach einigen Tagen.
Reden und Regeln sehen so aus. Sie versteht alles und ist einsichtig aber es hällt nicht an.
...
Sie ist wie ein Tsunami der alles überrollt.
Ganz ehrlich: Dein liebes Töchterchen tanzt dir voll auf der Nase herum. Und du lässt es mit dir machen. Du räumst ihr ja sogar noch hinterher und machst ihre Wäsche. Echt jetzt? Dein Sohn ist zu Recht sauer auf dich, denn ihn lässt du im Stich, zugunsten deiner kleinen Prinzessin.

Reden und Regeln aufstellen bringt nix, wenn du diese Regeln nicht konsequent einforderst und durchsetzt. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält, dann muss das Konsequenzen haben, notfalls bis zum Rauswurf. Sie weiß genau, dass es ohne Folgen bleibt, wenn sie gegen deine Regeln verstößt, also weiß sie auch: sie kann sich alles erlauben, passiert eh nix. Und wenn du dann mal einen härteren Ton anschlägst, dann zickt sie rum, ist beleidigt, taucht für 2 Tage ab (sie scheint ja Alternativen zu haben für solche Fälle? Ich glaub nicht, dass sie dann ins Hotel geht...).

Du brauchst genauso Hilfe wie deine Tochter. Co-Abhängigkeit ist genauso dysfunktional wie Sucht und Abhängigkeit. Such dir bitte Hilfe und Unterstützung. Für dich, für deine Familie, und ja, deine Tochter wird auf lange Sicht auch davon profitieren, dass du in ihrem Zirkus nicht länger mitspielst. Das hier ist ziemlich sicher eine gute erste Anlaufstelle:
https://www.wig.or.at/selbsthilfe-berat ... stoerungen
Alles Gute!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 18.04.2024, 20:26

Lianaline hat geschrieben: Do., 18.04.2024, 10:22 Ich verstehe es aber ein Rauswurf kommt momentan nicht in Frage für mich.


Dann musst du damit leben.

Ist Bulimie die einzige Diagnose? Oder ist da noch mehr dahinter?

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Thread-EröffnerIn
Lianaline
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Beiträge: 13

Beitrag Do., 18.04.2024, 21:20

Ich hab nicht nachgefragt, ich nehme an aus Ihrer Ex Beziehung gibt's da sicher auch einen Knacks. Das entwickelte sich ziemlich unschön, in jeder Hinsicht. Möchte da nicht näher darauf eingehen.
Und es gibt sicher auch ein frühes Problem, da ich recht wenig emotional bin. Sie ist da eher das Gegenteil.
In ihrer Pubertät hat meine stoische Ruhe schon einige emotionale Eskalationen ausgelöst bei ihr.
Diagnosen hab ich ehrlicherweise nicht nachgefragt. Wenn es wichtig gewesen wäre, hätte sie es wahrscheinlich erzählt.
Sie hat sich nur selbst immer sehr unter Druck gesetzt schulisch. Wenn ich dann wieder ein: 4 gewinnt von mir gegeben hab, war sie tagelang beleidigt. Ich habe ihre Leistungen wohl zu wenig Aufmerksamkeit zugeschrieben. :kopfschuettel:
Beziehungstechnisch bin ich auch kein großes Vorbild, es gab 3 Stiefvater und eine Stiefmutter.
Könnte also ein Problem mit Bindung sein .

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 19.04.2024, 16:41

how to ignore Wahrheiten mit denen man sich nicht ausseinandersetzen will die andere schreiben Part # 12 ?
..:..

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münchnerkindl
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Beiträge: 9551

Beitrag Fr., 19.04.2024, 17:44

Das dumme ist halt dass du dadurch dass du deinen Haushalt zum Leerfressen und Zumüllen anbietest und dich noch als ihre Putzfrau anbiederst konsequent verhinderst dass bei der Tochter erstens Problembewusstsein entsteht und sie zweitens eine Motivation hat da dran was zu verändern.

Wenn du sie weiter in der Krankheit gefangen halten willst dann lass sie ruhig so weitermachen und lass das so laufen. Aber dann hast du eine Mitverantwortung dafür dass sie keine Schritte richtung Genesung macht.

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Thread-EröffnerIn
Lianaline
sporadischer Gast
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Beiträge: 13

Beitrag So., 21.04.2024, 16:23

Ich hab Freitag mit allen Mitbewohnern gesprochen.
Tochterfrau ist abgetaucht danach.
Grundsätzlich wurde besprochen, dass ihr gesamtes Zeug im ihrem Zimmer verschwindet.
Was herum liegt wandert in den Keller .
Weiters gibt es jetzt eine Aufteilung, ihr gehört 1 Fach im Kühlschrank. Alles andere ist tabu.
Bis Dienstag hat sie Zeit ihr Zeug so zu regeln, dass wir nicht mehr gestört werden.
Wenn das funktioniert kriegt sie jede Woche eine Woche Verlängerung bei uns bis September ( da kriegt sie Wohnung )Funktioniert es nicht muss sie gehen.
Ich hab ihr gesagt ich erwarte finanzielle Beteiligung.
Samstag war kontaktlos, heute scheint sie verstanden zu haben.
Ich glaube nur noch nicht dran.
Wir weden sehen.

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leuchtturm
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Beiträge: 1996

Beitrag So., 21.04.2024, 16:38

danke, dass du uns auf dem Laufenden hältst!

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Thread-EröffnerIn
Lianaline
sporadischer Gast
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Beiträge: 13

Beitrag So., 21.04.2024, 16:42

Danke für die Hilfestellung. Wissen tut man es ja eh was falsch läuft . Aber wenn man es dann nochmal hört, geht's einfacher.

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Sydney-b
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Beiträge: 3485

Beitrag Mo., 22.04.2024, 11:49

Lianaline hat geschrieben: So., 21.04.2024, 16:42 Danke für die Hilfestellung. Wissen tut man es ja eh was falsch läuft . Aber wenn man es dann nochmal hört, geht's einfacher.
Ich finde, dass ihr da jetzt eine sehr gute Lösung gefunden habt.
Bin gespannt, ob es nun mit deiner Tochter klappen wird.

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