Wie schaltet man einen Täter-Opfer-Film aus?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Fragensteller98
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Wie schaltet man einen Täter-Opfer-Film aus?

Beitrag So., 28.04.2024, 19:15

Hallo,

ich kämpfe extrem stark mit einer Art Abfolge auf der Ebene der Gedanken, Gefühle und Bilder, die ich als "Täter-Opfer-Film" bezeichnen würde. Also ich habe etwas verinnerlicht, dass es zwischen Menschen immer Täter-Opfer-Beziehungen gibt oder geben kann und das kommt regelmäßig hoch.

Ich denke, das kommt aufgrund schwerer traumatischer Erfahrungen aus der Kindheit. Jedenfalls schaffe ich es einfach nicht, diesen Film auszuschalten. Es ist so anstrengend, dieses Täter-Opfer-Denken und Empfinden. Ich kann damit einfach nicht umgehen. Psychotherapie hat diese Spirale leider auch viel größer bei mir gemacht, es hat mein Leiden dadurch verstärkt.

Weiß jemand, was man dagegen tun kann, was geholfen hat? Ich hätte gerne Ruhe im Kopf. Dies funktioniert jedoch einfach nicht, wenn durch tausende Dinge im Alltag dieser Täter-Opfer-Film ständig und seit Jahren abläuft.

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candle.
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Beitrag So., 28.04.2024, 19:29

Hallo,

nimmst du Medikamente?

Und dann würde ich zu sehr positiven Ablenkungen für dich arbeiten.

Viele Grüße
candle
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Sydney-b
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Beitrag So., 28.04.2024, 21:39

Ich könnte mir auch vorstellen, dass dir ein niedrig dosiertes Antidepressiva dabei helfen könnte, aus dieser Spirale auszubrechen.

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Shukria
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Beitrag Mo., 29.04.2024, 06:01

Traumatherapie mit Methode wie EMDR oder IRRT

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alatan
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Beitrag Mo., 29.04.2024, 08:13

Sydney-b hat geschrieben: So., 28.04.2024, 21:39 ein niedrig dosiertes Antidepressiva
..vum. Aber wieso sollte ihm das bei seiner Problematik helfen?

@Fragensteller:
Deine Darstellung klingt sehr abstrakt. Wie genau macht sich das bemerkbar in deinem Leben? Oft helfen erst einmal Einstellungsänderungen.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 29.04.2024, 08:22

Shukria hat geschrieben: Mo., 29.04.2024, 06:01 Traumatherapie mit Methode wie EMDR oder IRRT
Genau das, vielleicht hilft auch für die Selbsttherapie sich mit Zwangsgedanken zu beschäftigen und von dort einige Methoden mitzunehmen.
..:..

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 29.04.2024, 13:08

alatan hat geschrieben: Mo., 29.04.2024, 08:13
Sydney-b hat geschrieben: So., 28.04.2024, 21:39 ein niedrig dosiertes Antidepressiva
..vum. Aber wieso sollte ihm das bei seiner Problematik helfen?

@Fragensteller:
Deine Darstellung klingt sehr abstrakt. Wie genau macht sich das bemerkbar in deinem Leben? Oft helfen erst einmal Einstellungsänderungen.
Durch seinen alten Thread kam ich auf diesen Gedanken…
Von Einstellungsänderungen (bei sich selbst) mag er nichts hören…

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Candykills
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Beitrag Mo., 29.04.2024, 14:55

Ich finde den Ansatz mit den Zwangsgedanken gut, den Sinarellas einbrachte.

Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit mit Übertragung zu arbeiten, denn das, was du beschreibst, ist ja eine Form der Übertragung des Traumas auf aktuelle Situationen/soziale Konstellationen.
Das kann man schon therapeutisch bearbeiten, aber das tut halt weh und ist extrem anstrengend. Man muss bereit sein dafür.
Ansonsten könnten tatsächlich noch Medikamente, vielleicht leicht potente Neuroleptika oder Antidepressiva helfen, die dich etwas runterfahren.

So oder so, wenn sich was ändern soll, musst du etwas ändern. Auch Medikamente allein, werden es nicht ändern.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Fragensteller98
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Beitrag Do., 02.05.2024, 21:33

alatan hat geschrieben: Mo., 29.04.2024, 08:13
Sydney-b hat geschrieben: So., 28.04.2024, 21:39 ein niedrig dosiertes Antidepressiva
..vum. Aber wieso sollte ihm das bei seiner Problematik helfen?

@Fragensteller:
Deine Darstellung klingt sehr abstrakt. Wie genau macht sich das bemerkbar in deinem Leben? Oft helfen erst einmal Einstellungsänderungen.
Mir ist es zum Beispiel im Alltag sehr wichtig, "alles richtig zu machen". Ich habe da starke Anforderungen an mich selbst, dass gewisse Dinge klappen müssen. Und mir ist aufgefallen, dass es mir auch total wichtig ist, dass ich nichts falsch mache. Beim Autofahren zum Beispiel bin mich mir immer bewusst, wie schnell ich fahre. Heute allerdings bin ich einfach mal (leicht) über Tempolimit gefahren und es hat mir total Spaß gemacht. In meinem Kopf war zuerst ein Gedanke von "das geht nicht, das darfst du nicht, du könntest geblitzt werden, Unfall bauen...", aber dann war da eben ein anderer Teil, der da einfach mal durchgezogen hat und ich nenne ihn den "Täter". Und es hat mir tatsächlich gut getan. Irgendwie möchte ich eben absolut nicht Täter sein, aber gleichzeitig schon. Bei meiner Sexualität ist das ähnlich - ich habe übergriffige Fantasien gegenüber anderen Männern (die ich natürlich nicht auslebe). Aber es ist eben immer alles da.

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