Soziale Kontakte knüpfen

[Sabina 2]

Wie knüpft man denn am besten soziale Kontakte, wenn man starke Soziale Ängste hat?
Und gleichzeitig extrem introvertiert und sozial unbeholfen ist und wahrscheinlich auch gewisse autistische Züge hat?

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[Sydney-b]

Ich drehe die Frage jetzt mal um:
Was hast du seither ausprobiert, wie hast du deine sozialen Kontakte hergestellt?

[Sabina 2]

Ich habe seit Jahren keine sozialen Kontakte mehr ( zuletzt als Schülerin).

[Sydney-b]

Hast du irgendwelche Hobbys?

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[Sabina 2]

Habe ich nicht

[~~~]

Wie knüpft man denn am besten soziale Kontakte, wenn man starke Soziale Ängste hat?

Genauso wie mit schwachen oder wenig Ängsten oder mit normalen Ängsten.
Man hat extreme Angst. Macht genau das wovor man Angst hat. Merkt dass man es überlebt hat, macht es noch mal.... und irgendwann werde die Ängste immer kleiner.

Also erst mal musst du logischerweise irgendwo hin wo Menschen sind. Hast du eine Idee?

[chrysokoll]

Ich habe seit Jahren keine sozialen Kontakte mehr

Möchtest du denn soziale Kontakte?
Was genau interessiert dich, magst du Sport, Kultur, Natur, magst du Handarbeiten oder irgendeine Musik oder Tiere oder oder
Du musst logischerweise raus in die Welt wenn du soziale Kontakte knüpfen möchtest. Am besten geht das über Bereiche, die einen interessieren, wo man hingehen mag, wo man auch was geben kann.
Vielleicht wären für dich eher erst einmal Dinge mit weniger Menschen sinvoll. Oder du machst einen Kurs oder oder.
WAS das sein könnte kannst aber nur du rausfinden.

Hast du schon mal eine Therapie gemacht wegen der sozialen Ängste?

[Sabina 2]

Ja ich bin schon auf der Suche nach Kontakten ( ganz ohne Kontakte ist es auch blöd).
Ich denke mal, dass es ein Gruppe oder ein Treffpunkt sein muss wo ich regelmäßig hingehen kann.
Einzelveranstaltung oder kurze Kurse eignen sich eher nicht.
Am besten irgendetwas wo ich ausreichend Zeit hätte um mit anderen Menschen in Kontakt kommen könnte ( nicht nur 5 Minuten vor Beginn) und wo aber die Erwartungshaltung nicht so hoch ist ( also z.B kein Ehrenamt mit Kundenkontakt).
Prinzipiell könnte ich mir vieles vorstellen: Bewegung, Natur, Ausflüge etc.
Handarbeiten und kreative Dinge sind eher nicht mein Ding.
Ich möchte mich aber auch nicht in einen Gruppe reindrängen die nicht für meine Altersgruppe gedacht ist.
Eine Therapie mache ich momentan auch.

[Sarana]

Vor allem in Großstädten gibt es oft Stammtische für alles Mögliche. Oder locker aufgestellte Vereine und Treffen für echt alle möglichen Sportarten, wo man jedes Mal selbst entscheiden kann, ob man jetzt hingeht oder nicht. Oder Selbsthilfegruppen, wo du mit anderen ganz dosiert üben kannst, überhaupt wieder unter Menschen zu sein. Es gibt auch oft Seiten, die zum Beispiel nur für die Nachbarschaft sind, wo sich Menschen vernetzen können, die eben im selben Stadtviertel leben.

Auch ein kurzes Gespräch mit dem Kassierer im Supermarkt kann dabei helfen, sich erstmal wieder besser mit Menschen zurecht zu finden. Da kannst du gut üben, in der passenden Lautstärke, deutlich, und mit dem richtigen Selbstbewusstsein zu sprechen, weil es den allermeisten Kassierern (und ich spreche aus Erfahrung) wirklich egal ist, wenn du zum Beispiel die Begrüßung nur nuschelst, oder "bitteschön" sagst, wenn du dein Wechselgeld bekommst.

Generell gilt, je wohler du dich mit dir selbst fühlst, desto leichter wird es, auf andere zuzugehen.

[Sabina 2]

Ja das stimmt schon.
So wirklich wohl fühle ich mich mit mir selber nicht.
Kann mich selber auch schlecht annehmen.

[Sydney-b]

Hast du schon mal von der Plattform „Spontacts“ gehört?
Dort gibt es viele Leute, die andere Leute suchen, um gemeinsam eine Aktivität zu machen.
Sei es wandern oder ein Spieleabend, gemeinsam eine Ausstellung besuchen, zusammen zu kochen oder durch den Park zu schlendern.
Beim Wandern oder spazieren gehen ist es einfach ins Gespräch zu kommen und die anderen kennenzulernen.
Du wirst so mit der Zeit bestimmt auf Menschen treffen, die sich nicht an deiner Introvertiertheit stören werden, sondern dich so annehmen, wie du bist.

[Sabina 2]

Ja die Seite Spontacts kennen ich dort.
Dort ist allerdings in meiner Region nichts los und auch vorgeschlagene Treffen werden nicht angenommen.

[Louna]

Ich habe 2 Jahre gebraucht um mich in meiner Lieblingssportart in einem Sportverein anzumelden.
Und auch als ich dort war, war es in der ersten zeit eher schwierig, aber die Kontakte kamen nach und nach.

Momentan mache ich auch noch einen Fitnesskurs 2 Mal die Woche, was echt toll ist. Wenn Du da bist, bist Du da, wenn nicht, dann nicht, da drängt niemand oder guckt keiner. Das hilft mir sehr weil ich nicht funktionieren muss und niemand auf mich angewiesen ist. Da könnte ich jederzeit näheren Kontakt haben, aber eben auch nicht und niemand ist böse. Das ist echt schön.

[Sabina 2]

-finde Schweigen nicht schlimm

-habe kein großes Mitteilungsbedürfnis

-höre lieber zu als das ich rede

-kann mit vielen Themen nichts anfangen ( vor allem typischen Smalltalkthemen)

-lerne gerne etwas neues

-mag Abwechslung

-mag Herausforderungen ( kann aber auch schnell überfordert sein)

-mochte Schule immer mehr als Arbeit ( nicht nur wegen der Ferien)

-suche Sinnhaftigkeit wenn ich etwas mache

-habe auch zumindest teilweise das Gefühl toleranter zu sein z..B bei Äußerlichkeiten

-habe das Gefühl anders zu denken

-hinterfrage vieles

-langweile mich schnell z.B bei Serien

-hinterfrage Regeln und Normen

-Gefühl anders zu sein/Fehl am Platz

-habe extrem viel Mitgefühl

-kann über vieles nicht lachen

-mich interessiert vieles habe aber gleichzeitig kein Lieblingsthema

-bin innerlich unruhig/ stehe unter Strom

-bin auch schnell genervt gestresst

-hasse es im Mittelpunkt zu stehen

-lege Wert auf authentisches Verhalten

Welche Ursache könnten die genannten Verhaltensweisen haben?
Wie gehe ich am besten damit um?

[Sydney-b]

Welche Ursache deine aufgezählten Verhaltensweisen haben, ist aus der Ferne nicht treffsicher zu beantworten.
Was denkst du denn, woher das kommen könnte?
Du bist in Therapie, was meint deine Therapeutin?

Wobei ich sagen muss, viele der angesprochenen Verhaltensweisen kennen doch die meisten Menschen.
Die meisten hinterfragen Regeln und Normen, legen Wert auf Authentizität, mögen Abwechslung, suchen Sinnhaftigkeit, die meisten halten sich für tolerant…usw.
Und wozu muss man ein Lieblingsthema haben?

Auch wäre es schlimm, wenn in einer Gruppe alle gerne viel reden wollen…
Das wäre ja ein heilloses Chaos und Geschrei.
Da ist es doch vom Vorteil, wenn dabei Menschen sind, die einfach nur gerne zuhören und Nicht im Mittelpunkt stehen wollen.

Wie ergeht es dir denn während deiner Arbeit?
Unterhältst du dich dort mit deinen Kollegen?
Verbringst du mit anderen deine Mittagspause?

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