Meine Ängste machen mich wahnsinnig

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fearful
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Meine Ängste machen mich wahnsinnig

Beitrag Mi., 09.01.2008, 23:15

Guten Abend an alle! Bin neu hier und erhoffe mir vielleicht eine kleine Hilfe bei meinem Problem.
Ich leide schon länger an ständigen Ängsten. Meistens sind es Sorgen zu verarmen oder durch eine Prüfung zu fallen. Das hat meistens keinen Grund. Auch fällt es mir durch meine Grübelei anchmal schwer alltägliche Dinge zu tun, z.B. das Geschirr zu spülen. Soweit so gut. Konnte das ganze aber bisher ganz gut bewältigen. Ich bin noch Student und bis jetzt hat es meinen Leistungen nicht geschadet.
Nach Weihnachten ging es mir etwas schlechter. Besonders, weil ich nach einem familiären Weihnachten wieder allein zuhause war. Diese Veränderungen fallen mir besonders schwer. Ich bekam zunehmend Zukunftssorgen, z.B.ob ich das richtige studiert habe oder ob ich jemals einem Job finden werde. Ich studiere was soziales, daher ist es wirklich nicht einfach.
Vor ein paar Tagen kam dann der Knall. Ich bekam einen Anruf und mir wurde ein Job angeboten, sobald ich das Studium beendet habe. Der Job ist hoch für einen Einstieg, beinhaltet aber viel Verantwortung. Jetzt ging es richtig bergab. Meine Angst wurde unerträglich. Ich kann nicht mehr klar denken, ich übergebe mich, ich habe Durchfall, kann nicht mehr schlafen. Ich weiß nicht wohin mit Angst und Sorge. Ich komme mittlerweile kaum aus dem Bett. Ich habe sooo viel Angst zu versagen, ich habe Angst vor den Kollegen, ich weiß gar nicht, ob ich die Anforderungen alle erfülle... Ich bekam den Job durch ein Praktikum. Man sagte mir jetzt, dass man so zufrieden war, dass man mir diesen Job anbieten wolle. Das ist ja alles toll, aber meine Wahrnehmung ist anders.
Andererseits weiß ich auch, dass die meisten Jobs Verantwortung beinhalten. Ich kann doch nicht ständig wegrennen. Und ich weiß, dass es sehr schwierig ist einen Berufseinstieg zu finden. Aber ich habe solche Angst!
Was soll ich nur machen? Ich soll mich bis nächste Woche entscheiden. Dazu kommt, dass ich eine tolle Fassade habe. Die meisten Leute halten mich für sehr stabil und zielstrebig. Naja wie das wirklich aussieht sieht man ja jetzt.... Ich habe nur das Gefühl sie verstehen mich nicht, wenn ich sage, welche Ängste ich habe.
Ich habe solche Angst, aber ich kann doch nicht immer weglaufen... Aber am liebsten würde ich weglaufen und bis in alle Ewigkeiten in ein Loch kriechen. Oh mann ich weiß grad ned, was ich tun soll.
Fällt vielleicht jemandem von Euch etwas ein, dass mir helfen könnte? Danke!

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Cinderella
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Beitrag Do., 10.01.2008, 06:33

Hallo fearful

du sagst:
Besonders, weil ich nach einem familiären Weihnachten wieder allein zuhause war. Diese Veränderungen fallen mir besonders schwer.
Bist du viel allein? Hast du Freunde?Hobbys?
Wenn man zusammen ist, oder einem Hobby nachgeht etc. ist man abgelenkt. Ist klar, das wenn es nicht so ist, man die Zeit mit Grübeln vertut (wenn man dazu neigt).
Ich neige leider auch dazu Ist ne dumme Sache- zumal man sich dabei sehr schnell im Kreis zu drehen scheint...
... Ich bekam den Job durch ein Praktikum. Man sagte mir jetzt, dass man so zufrieden war, dass man mir diesen Job anbieten wolle. Das ist ja alles toll, aber meine Wahrnehmung ist anders.
Das ist super Auch wenn deine Wahrnehmung diesbezüglich eine ganz andere ist, so hast du doch alle Anforderungen dieses Jobs erfüllt Freu dich
Das mit der neuen Aufgabe, die da auf dich zukommt, auch Ängste (vor allem die des Versagens) auftauchen, ist finde ich, vollkommen normal. Mir ginge es da nicht anders.
Allerdings denke ich, hast du dich da ganz schön reingesteigert in deine Angst. Ich würde mich versuchen in einer solchen Situation abzulenken, mit Freunden reden, alle für und wieders (Job) abwägen und mich dann entscheiden.
Naja wie das wirklich aussieht sieht man ja jetzt.... Ich habe nur das Gefühl sie verstehen mich nicht, wenn ich sage, welche Ängste ich habe.
Klar, verstehen werden sie dich. Da du aber immer, wie du sagst, eine Fassade aufgebaut hast, wären sie vermutlich erstmal erstaunt sein, das du solche Ängste (auch? ) kennst, denke ich mir mal.
ch habe solche Angst, aber ich kann doch nicht immer weglaufen.
das kann man wirklich nicht - schön wärs Du wirst diese, ich denke wie die meisten Ängste auch- nur besiegen, wenn du dich dieser Angst stellst.
LG
Cinderella

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fearful
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Beitrag Do., 10.01.2008, 13:19

Danke für Deine Gedanken Cinderella!
Es ist schon richtig, im Moment habe ich wenig zu tun und daher viel Zeit zum Grübeln. Das trägt bestimmt auch dazu bei.

Das ganze kam nur so überraschend und nun bin ich hilflos. Objektiv gesehen ist es ein toller Job zum Einstieg, aber diese ganze Verantwortung und ich habe (Bis auf das Praktikum) null Erfahrung. Jedem dem ich von dem Angebot erzähle sagt : "Wow und sowas traust du dir zu?". Und es ist halt so, dass ich, wenn ich ja sage, ich mich wegen meiner Abschlussarbeit wahnsinnig unter Zeitdruck setzen müsste. Auch hab ich während des Praktikums gesehen, wie eine Kollegin aufgegeben hat und die Kollegen sind nicht wirklich hilfreich....
Andererseits wäre damit der Berufseinstieg geschafft. Aber um welchen Preis?? Ich seh mich schon in ein paar Monaten dastehen und verzweifelt einen Job suchen.
Mir gehts immer noch richtig schlecht. Kann nicht richtig Essen, nicht richtig schlafen, kann mich nicht mehr konzentrieren.

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aradiasophie
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Beitrag Sa., 19.01.2008, 02:59

Angst vor dem Alleinsein:

HILFE, ich bin ganz allein im Forum!
Liegt an der Uhrzeit, aber ich ... puuuuuuuuh ... Kann bitte mal jemand ins Netz kommen?
Ich mag nicht so allein sein.
Allein daheim, allein im Forum, wo soll das hinführen?
Muss ich mir jetzt unsichtbare Freunde ausdenken?
auch Engel wissen manchmal nicht ob Licht oder Finsteniss ihr zu hause ist

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hausfreund
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Beitrag Di., 22.01.2008, 14:07

hi fearful,

offensichtlich klafft zwischen deiner selbstwahrnehmung und der art, wie dich andere menschen sehen, ein tiefer graben.
nach deinen schilderungen kann ich mir vorstellen, dass du zum perfektionismus neigst. genau aus diesem grund, weil du alles was du anpackst sehr ernsthaft und anscheinend auch gut machst, hat man dir diese stelle angeboten.
also kannst du davon ausgehen, dass man sie dir zutraut. weshalb solltest du selbst sie dir nicht zutrauen?

noch einige überlegungen, die vielleicht zur beruhigung beitragen:
- du stehst vor der option "schwieriger job" und "schwierige jobsuche" - da es in jedem fall "schwierig" für dich wird, kannst du dich ja ruhig für den schwierigen job entscheiden, denn:
- wenn du in dem job wirklich scheitern solltest, na dann scheiterst du halt und kannst nachher eine stelle suchen, die dir nicht so viel abverlangt. warum solltest du dann "verzweifelt" dastehen? nach studienende musst du ja sowieso eine arbeit suchen? ist das dann nicht eine "verzweifelte jobsuche"?
- allerdings bin ich mir sogar sicher, dass dir diese "berufserfahrung" im fall des falles die weitere jobsuche erleichtert! also, wenn du den job annimmst, und z.b. nach einem halben jahr hinschmeißt, ist das allemal "erfahrung" und du stehst besser da als ein frischling von der uni.
- zu deiner bemerkung über die kollegen: die arbeitswelt ist kein kindergarten. von zukünftigen kollegen darfst du dir nichts erwarten. es geht um erledigung von aufgaben, nicht um sympathie und freundschaften.

d.h. ich würde es an deiner stelle probieren. sicher: sagst du in einer woche ab, dann wirst du vorläufig erleichtert sein, die anspannung wird weichen. du kannst dir mit der abschlussarbeit zeit lassen. aber wird die angst nicht wiederkommen, bei irgendeinem anderen anlass? und wirst du es nicht später einmal bereuen, es nicht wenigstens probiert zu haben?

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