Tipps für Angehörige oder ist es zu spät

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Beitrag Do., 07.01.2010, 03:13

Also im "Widerlegen von Verstandsargumenten" kann ich gnadenlos sein. Zumindest das könnte ich tatsächlich für Dich tun. Und dann schauen wir mal.
Nun, dann verweise ich mal ganz frech auf "ausgefuchst" 's Beitrag, über den ich mich so geärgert habe. Genau das sind/waren die Argumente, auf die ich aus Ermangelung an Alternativen gebaut habe.

- Es geht mich nichts an, was der Ex macht. Er habe sich gemäß freien Willen entschieden. (s. Geschäftsunfähigkeit?!)

- Ich kann nichts tun, also nicht darüber nachdenken, verdrängen, aufgeben

- Ich muss mich selbst schützen. Das ist wichtiger als alles andere, sonst geh ich kaputt. (Na toll, gehe ich so oder so!)

- Neuanfang wagen, das Ziel fände sich schon irgendwie und irgendwann. Nach vorne schauen. Einfach erstmal tun.

- Shit happens! Muss man schlucken und dulden.

- Berühmter Therapie-Spruch: "Denken Sie erstmal an sich!" (*würg*)

- die gesellschaftliche Verkehrsauffassungen von Liebe. Wegwerfgesellschaft. Wer trotzdem an einem psychisch Kranken festhält ist co-abhängig und krank.

- "Du hast kein Recht darüber (=Ex, seine Erkrankung) zu urteilen" und "Psychisch Kranke können nichts dafür, deswegen ist alles erlaubt, persönliches Pech für die Hinterbliebenen, da muss man durch."

Hmm. Ich denke, genug Beispiele. Die Richtung ist klar. Dann viel Spaß beim Widerlegen!
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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MrN
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Beitrag Do., 07.01.2010, 07:59

Gothika,
mein Gott bist Du bös !!!

Du kommst mir gerade vor, als versuchtest Du mir einen Pulli zu stricken - mit Brecheisen.

Das kannst Du gleich lassen, so ein Ding zieh ich mir nicht an...
(Ich suche nämlich immer noch den "Verstand" in Deinen "Argumenten".)
  • Nur zur Klarstellung:
  • Ja, ich finde an Dir etliche Qualitäten, die derzeit nur alle irgendwie nicht zusammen passen...
    Also erwarte von mir keine Komplimente. Deine Frage nach den Talenten ist in diesem Zusammenhang völlig ok.
  • Was ist schon "Vernunft"!???
  • Ängste sind Instinkt... Was wirfst Du Dir da eigentlich vor?...
  • Ich meine das alles ernst! (Soweit ich es überhaupt kann... )
  • ...Grübelzwang, Grübelzwänge...
  • Genau DAS ist "Überleben" und zumindest für Dein-eigen-Fleisch-und-Blut "verdienstvoll".
  • "Feigheit" ist manchmal MUT...
  • DU sagst es doch selbst. Aber was wären denn nun die richtige Zeit und der richtige Ort???


Hamna
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Beitrag Do., 07.01.2010, 09:54

Hallo Gothika,

ähhhm... jetzt weiß ich gar nicht recht, wie ich es ausdrücken soll... dass ich immer wieder mal bei dir lese und mich ab und an auch einklinke, weißt du ja. In den letzten Tagen habe ich noch gezögert, mich zu Wort zu melden, weil ich mir über deine Motive noch nicht ganz im Klaren war. Im Grunde fehlte mir das hier:
Was ich zurück will ist MEINEN Weg und MEIN Leben. Und ja, da besteht dringend Handlungsbedarf. Und das ist halt mit dem Ex (bzw. der Flucht vor dem Thema, dem Aufgeben etc.pp) verknüpft. Sozusagen: Er oder es hat mich ja völlig abseits meines Weges und Persönlichkeit katapultiert. Wieder zurück ZU MIR zu finden, hieße zumindest teilweise wieder auf ihn zuzugehen. Indem ich mir z.B. wieder Mitgefühl eingestehe, dass ich mir zwanghaft verboten habe. Indem ich ihm in seiner Rolle als Kindsvater die Hand reiche. Und so ein Zeugs also. Eben mir selbst wieder treu bin.Was ich mir aber selbst sehr erfolgreich verboten habe. Was dies angeht, ja, da besteht Handlungsbedarf, weil ich nämlich systematisch eingehe und nicht weiß wie lange ich das noch ertragen kann.
Damals nichts in Richtung Betreuer etc. unternommen zu haben, kannst du dir mMn nicht vorwerfen, denn du hast damals so gehandelt, wie du zu dem Zeitpunkt handeln konntest. Hättest du anders handeln können, dann hättest du es getan. Dass jetzt dein Kampfgeist erwacht in dieser Sache, halte ich für eine sehr gesunde und erfreuliche Reaktion - nachdem du die vergangene Zeit einfach gebraucht hast, die Trennung und so einiges andere zu verarbeiten.

So, zu den Fakten (wie ich sie verstanden habe):
Dein Ex kann nicht mehr für sich selbst bestimmen.
Du hast keine rechtliche Handhabe, da nicht mehr verheiratet.

(Was nun ein Brief von dir ans Vormundschaftsgericht bringen würde oder nicht, kann ich nicht beurteilen.)

Wie stehen eigentlich noch mal seine Eltern zu der Sache mit dem Betreuer und dem Schwachsinn mit Umschulung, obwohl nicht arbeitsfähig etc.? Du hattest irgendwo dazu mal was geschrieben, zu seinen Eltern, aber ich finde es gerade nicht. So unmöglich dir das jetzt erscheinen mag: Gibt es denn wirklich keinen Weg, dich mit ihnen zu verbünden in der Sache? (Bitte nicht hauen! )

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Beitrag Do., 07.01.2010, 15:43

Keine Sorge, ich haue nicht.

Seine Eltern... also, da geht gar nichts mehr. Ich ertrage sie nicht mal in einem Raum. Der Grund, nebst eigener Enttäuschung, dass sie natürlich an seiner Erkrankung alles andere als unschuldig sind, aber auch so emotionale Trampeltiere, dass sie es niemals nie nicht einsehen würden und die schädlichen Verhaltensweise ("Überfürsorge", Co-Abhängigkeit der Mutter, alles abnehmen) noch immer frönen. Da explodiere ich, wenn ich nur daran denke.
Schwer in ein paar Zeilen zu quetschen: Vordergründig sind sie liebevolle besorgte Eltern, die 400 km entfernt wohnen (also bei mir in der Nähe, nicht bei ihm, eben die alte Heimat). Aber in Wahrheit ist das alles nur Gehirnwäscherei und Heuchelei. Paron, da fallen mir keine neutrale Worte ein. Und sie verstehen von der psychischen Erkrankung oder solchen Dingen rein überhaupt nichts. Letzteres wäre noch zu verzeihen, aber sie wollen definitiv auch nicht, was mich mehr als wütend macht. Ihr "Fürsorge" besteht eben darin, heile Welt zu spielen und zu verdrängen. Genau deswegen ist es ja so!!! Es gibt dann eben die Aspekte, die sie nicht mehr verdrängen können, dann wird eben so gut passend gemacht,was passend geht. Ob er will oder nicht.

Beispielsweise gab es ja diese eine gerichtspsychologische Gutachtung mit Wohnungsbegehung. Ich weiß vom Ex, dass er es seiner Mutter gezeigt hat. Dann geht es ihr ein paar Stunden ganz schlecht (mit sämtlichen psychosomatischen Ausprägungen) und am nächsten Tag blieb nichts mehr hängen: da rein, da raus. Und ich meine eben nicht nur "Naivität" oder "Dummheit" in solchen Belangen, sondern da steckt schon jede Menge gezielte Verdrängung und Co dahinter.
Selbst im schlechtesten Fall, wenn sich etwas nicht verbergen kann, lügt er sie immer noch chronisch an. Genau da kommt es her. Genau das ist ja ein Symptom. Und sie wollen ihm trotzdem noch glauben.
Am Anfang habe ich noch mit ein paar Anwaltsbriefen vor ihnen rumgewedelt, denn wenn sie mir nicht glaubten, dann sollten sie es vielleicht mal lesen?! Da wurde ich als Lügnerin beschimpft, der Brief weggeschnickt. Das müssen sie nicht lesen, sie wüßten ja, dass ich lüge!!!

Damals in den ersten Kämpfen und lautstarken Streitigkeiten habe ich ihn ja sehr direkt vorgeworfen und einen entsprechenden Brief geschrieben und zweimal telefoniert. Darauf hin gab es wohl eine minimale Kontaktaufnahme mit dem Betreuer. Wobei sie übrigens nach x Jahren und obwohl ich schon zig mal erklärte habe den Unterschied zwischen einem Betreuer und eine Psychotherapeuten einfach nicht raffen. Diese Kontaktaufnahme war von allen Beteiligten eine Farce per excellance.

Eben auf meine sehr derben Vorwürfe hin, telefonierten sie wohl einmal. Das Telefonat muss wohl so abgelaufen sein (rekonstruiert):

"Warum kümmern Sie sich eigentlich genau?"
Betreuer: "Na, um alles eben."
"Was genau?"
Betreuer: "Um alles. Ich habe 20 Jahre Berufserfahrung, ich weiß, was ich tue."
"Danke und Auf Wiederhören!"

Das ist auch typisch für den Betreuer. Er geht definitiv über seine Kompetenzen. Beispielsweisse hat er eben keine Gesundheitsvorsorge, tut aber so als ob er ein Psychologe wäre. Angeblich soll der Thera - falls es denn noch gibt - auch recht bald meinem Ex empfohlen haben, in sozial-emotionalen Dingen nicht auf den Betreuer zu hören...Das ist leider mein letzter Stand von vor einem Jahr, da kamen also dem Ex leichte Zweifel am Betreuer, aber ich bin recht sicher, dass dies nicht weitergeführt wurde.

Zurück zu den Schwiegereltern: Seit diesem ach so tollem Anruf (s.o.) behaupteten sie, regelmässig mit dem "Püüschologen" in Kontakt zu stehen. Wie gesagt, auch nach 10maligen Erklären wollen sie den Unterschied zwischen Thera und Betreuer nicht verstehen. Allerdings habe ich eben auch absolut dringender Grund und ...ehm... na ja, Beweise für mich selbst... dass dem garantiert nicht so ist. Denn wenn sie seit damals regelmäßigen Kontakt mit dem Betreuer hätten, wie kann es dann sein, dass ich nur aufgrund seltener Anwaltsbriefe MEHR weiß, als sie?

Da sagten sie bei mir der letzten Live-Begegnung (schon länger her), dass Ex ja jetzt sehr regelmässig zu Betreuer gehe und sich echt total voll bemühe. Eben da hielt ich ihnen einen Anwaltsbrief vor die Nase, ganze 2 Wochen alt, wo drin stand: "Bitte Frist verlängern, weder Betreuer noch Anwalt können Klient/Mandant seit Wochen erreichen." Nein, ist ja eine Lüge. Müssen sie nicht mal lesen, denn das wissen sie ganz genau: Ex geht jede Woche zum Betreuer. Punkt.
Na, wie können sie regelmässig Kontakt haben, wenn sie nicht mal mitbekommen, dass...?

Ich denke es ist klar, dass ich hier keinerlei Zusammenarbeit erwarten kann. Und ehrlich gesagt auch längst nicht mehr will.

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Beitrag Do., 07.01.2010, 17:39

Hallo Gothika,
die ganzen Unterlagen hast Du ja sicherlich noch alle irgendwo gesammelt.

Das alles ist ja ziemlich ärgerlich und ich kann Dir gar nicht sagen, wie ärgerlich ICH das finde. Aber Du hast derzeit überhaupt keine Handhabe und brauchst Dir deswegen auch aktuell keine Gedanken machen.
Falls nun aber die befürchteten Unterhaltsforderungen kommen, dann kannst Du mit dem Material vor Gericht und mit Deinem, wie ich finde, durchaus schlüssigen Sachvortrag die Versäumnisse bei der Betreuung Deines Ex nachweisen. Vielleicht findet der Richter dann, daß da mal eine unabhängige psychologische Begutachtung gemacht werden muß.
So sparst Du Kraft, hilfst Dir und evtl. sogar Deinem Mann.

Wie ist eigentlich bei Euch der Unterhalt im Krankheitsfall geregelt?

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Beitrag Do., 07.01.2010, 18:23

Unterhalt? Geregel? Hach, ich lach mich tot. Na, ganz simple: Es gibt keinen! Punkt! Ich beziehe bereits seit 2002/03 Unterhaltsvorschussgeld vom Jugendamt. (Wir wohnten ja wegen dem Messi-Syndrom zwangsweise schon getrennt als wir noch zusammen waren). Und da ist UVG eben eingeschränkt ist, kriege ich das noch sage und schreibe zwei Monate. Es geht nur darum, dass ich FREIWILLIG auf Unterhaltsforderungen verzichten soll, weil er ja ach so arm ist und kein Geld hat. Und da weigere ich mich. Dann muss er eben den bestehenden Unterhaltstitel anfechten (sprich: Klagen). Laut meinen Anwalt hätte er sogar gute Chancen wegen der Krankheit und der entsprechend langen Arbeitslosigkeit.

ABER... dieses Anwaltsschreiben, in dem ich aufgefordert wurde, freiwillig zu verzichten, fand ich recht Banane und wieder mal typisch. Irgendwie total wirr. Auf der ersten Seite wurde ausführlich erklärt, dass er dem Arbeitsmarkt aufgrund seiner Krankheit nicht "wie gewohnt" zu Verfügung stände, auf der zweiten wurde ausführlich geschrieben, wie sehr er sich aber trotzdem um Arbeit bemühe und eine (für ihn völlig ungeeignete) Umschulung anstrebe.
Genau dieser Brief hat es wieder hochkochen lassen:
- Denn ich frage mich, wieso mein Ex nie krankgeschrieben wurde beim Arbeitsamt? Stattdessen bekam er Strafen aufgebrummt, wenn er wieder mal eine Bewerbung nicht hingekriegt hat, was seiner Psyche auch nicht gerade zuträglich ist
- Wieso gibt es eine psychologische Gutachten über seine Arbeitsunfähigkeit?
- Weshalb soll er krampfhaft in einen Job gesteckt werden, wird dabei aber argumentiert, dass er ja eh keine Chance hat und wenn nur im Niedriglohnbereich, wenn a) mit seiner Erkrankung die Chance auf Anstellung eh so gut wie aussichtslos ist (welcher Chef will schon so jemanden) und b) während über irgendwelche psychologischen Reha-Maßnahmen nicht mal im Ansatz nachgedacht wird?!

Na, wenn da mal nicht der Betreuer dahinter steckt. Dem geht es nur darum, den Ex irgendwie aus der Arbeitslosenstatistik rauszubringen, UNGEACHTET der psychischen Folgen, wie z.B. ein (meines Erachtens absolut vorprogrammiertes) Versagen oder eine Überforderung mit sich brächte.
Ich kann mir aber genau denken, wie der Betreuer meinen Ex - der eben nicht viel Peil und dafür sehr große Ängste hat - das ganze schmackhaft macht: "Wenn Sie wieder irgendetwas Regelmäßiges zu tun haben, dann geht es Ihnen bestimmt schon viel besser!" Klar, hört das mein Ex lieber als wenn man ihn erst mal in eine psychische Reha-Maßnahme steckt, vor der er Angst hat. Und so gesehen ist die Logik ja auch nicht falsch, nur finde ich sie in seinem Fall nicht angebracht. Ja, er sehnt sich nach Jahren des Langzeitsarbeitslosigkeit nach IRGENDEINEM Job, er hat sogar - dass muss man positiv einräumen - aus diesem Grund eine zeitlang FREIWILLIG 1-Euro-Jobs angenommen. Aber wenn man so lange so krank ist, dann ist es mit einem "neuen Job" (und das ist einer sehr unpassenden Branche) halt nicht getan, wenn du verstehst was ich meine? Dann macht nicht mal "zack" und ist "voll arbeitsfähig". Natürlich IST die Arbeitslosigkeit ein Problem für ihn. Natürlich ginge es ihm mit einem Job besser. Wem nicht? Aber wem nützt ein Job, wenn man psychisch nicht in der Lage dazu ist?

Wieso - da sind so meine Zweifel, die mich lange Zeit verrückt machen - lese ich hier recht oft von Reha-oder Wiedereingliederungsmaßnahmen von Leuten, die bei weiten nicht so krank wie mein Ex sind... (nichts für ungut @Rilke)... und bei meinem Ex wird noch nicht mal darüber nachgedacht?! Wieso muss er sich zu allem Elend und Überforderung noch mit Arbeitsämtern rumstreiten, wenn andere Leute sich krankschreiben lassen? Ja, da fragt man sich dann wirklich: WAS macht dieser Betreuer denn eigentlich? Aber Gesundheitsvorsorge steht halt nicht auf dessen Plan. Dafür kriegt er kein Geld. Statt dessen habe ich Gerüchte gehört, dass Betreuer eine PRÄMIE kriegen, wenn sie einen Klienten vermitteln, und wenn der dann scheitert, um so besser, denn dann können sie noch mal vermitteln und nochmal kassieren. Hab ich gehört. Und ich weiß zwar natürlich nicht ob das wirklich so ist, aber DAS wäre mal eine Erklärung für alles!

So, ich schreib nachher noch weiter. Ich denke, ich habe mehr oder weniger mein "Fazit" gefunden.
"Wer das hier liest, ist selber doof."


Hamna
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Beitrag Do., 07.01.2010, 22:23

Gothika hat geschrieben:Ich denke es ist klar, dass ich hier keinerlei Zusammenarbeit erwarten kann.
Ja, ist klar soweit. Schade. Aus irgendeinem Grund war bei mir wohl der Eindruck hängengeblieben, das seien trotz allem einigermaßen intelligente Leute, aber... Keine Ahnung, wie ich darauf komme.
Gothika hat geschrieben:Es geht nur darum, dass ich FREIWILLIG auf Unterhaltsforderungen verzichten soll, weil er ja ach so arm ist und kein Geld hat. Und da weigere ich mich. Dann muss er eben den bestehenden Unterhaltstitel anfechten (sprich: Klagen). Laut meinen Anwalt hätte er sogar gute Chancen wegen der Krankheit und der entsprechend langen Arbeitslosigkeit.
Ach so, ich dachte, es geht auch darum, dass du (im Falle von Einkommen) irgendwann ihm gegenüber unterhaltspflichtig wärst. Und nein, mit dem freiwilligen Verzicht (auf Kindesunterhalt?), das geht ja mal gar nicht, das sehe ich genauso. Ist ja auch der Anspruch deiner Tochter und wer weiß, was in ein paar Jahren ist.
Gothika hat geschrieben:Auf der ersten Seite wurde ausführlich erklärt, dass er dem Arbeitsmarkt aufgrund seiner Krankheit nicht "wie gewohnt" zu Verfügung stände, auf der zweiten wurde ausführlich geschrieben, wie sehr er sich aber trotzdem um Arbeit bemühe und eine (für ihn völlig ungeeignete) Umschulung anstrebe.

Ja, das passt ja nun gar nicht zusammen, das ist wirklich totaler Schwachsinn. Als wollten sie der möglichen Unterstellung, er wolle ja gar nicht arbeiten, schon mal entgegenwirken. Lächerlich!
Gothika hat geschrieben:Reha-oder Wiedereingliederungsmaßnahmen von Leuten, die bei weiten nicht so krank wie mein Ex sind... (nichts für ungut @Rilke)
Schon ok, an deiner Stelle würde ich da auch schäumen. (Allerdings handelte es sich bei mir um die Wiedereingliederung an meinem [vorhandenen] Arbeitsplatz.) Aber sicher gibt es doch Wiedereingliederungs-maßnahmen generell für den Arbeitsmarkt? Da kenne ich mich aber nicht aus.
Gothika hat geschrieben:
- Wieso gibt es eine psychologische Gutachten über seine Arbeitsunfähigkeit?
Ich nehme an, hier meinst du keine. Ich denke mal, wenn er noch nicht mal beim Arbeitsamt krankgeschrieben ist, wer sollte sowas dann fordern? Ähm, mir kommt da gerade eine Idee Wenn er ganz normal arbeitslos gemeldet ist, zahlt also das Arbeitsamt für ihn. Was sie ja nicht tun würden, wüssten die von seiner Arbeitsunfähigkeit. Vielleicht sollte man denen mal einen Tipp geben

Dann würde ja wahrscheinlich nicht das Arbeitsamt sondern die Krankenkasse zahlen. Und die würden, im eigenen Interesse, natürlich schon Gutachten fordern. Oder läuft es bei ihm irgendwie anders? Von wem wird denn dieser Betreuer bezahlt? Wissen AA und KK von seiner Geschäftsunfähigkeit? Und das AA würde auch die (unsinnige) Umschulung bezahlen? Obwohl die genau genommen, wenn er eben nicht arbeitsfähig ist, gar nicht für ihn zuständig wären.

Wahrscheinlich müsste er sowieso berentet werden. Also, irgendwas muss doch da mal geschehen.

Naja, ich bin auf dein Fazit gespannt.

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Beitrag Fr., 08.01.2010, 01:28

Ist ja auch der Anspruch deiner Tochter und wer weiß, was in ein paar Jahren ist.
Leider hat mir der widerwärtige AA-Mensch (btr. Sozialgeld für Tochter, wenn UVG jetzt bald ausläuft) keine richtige Auskunft gegeben. Es kann gut sein, dass ich von rechts wegen gar nicht freiwillig auf die (Zitat) "Ansprüche, die sich aus dem Unterhaltstitel ergeben" verzichten darf, weil mir sonst das AA/Sozialgeldkasse sonst den Hahn zu dreht. Ich weiß es nicht genau. Weder Anwalt noch AA-Mensch wollten mir Auskunft geben! UND... *tief Luft hol* ... AUSSERDEM... (- wir krank ist denn das System! - ) würde ich die Kosten für solch Anwaltsbriefe nicht bezahlt bekommen, nur, wenn ER mich verklagt. Also, selbst wenn ich wollte könnte ich ihm nicht entgegen kommen.
Ja, das passt ja nun gar nicht zusammen, das ist wirklich totaler Schwachsinn. Als wollten sie der möglichen Unterstellung, er wolle ja gar nicht arbeiten, schon mal entgegenwirken. Lächerlich!
Ja, vor allem: Kein Wort darüber, was er gegen seine Symptome macht! Nichts! Wenn sie halt zeigen wollten, dass er sich bemüht, dann hätte ich halt mal reingeschrieben, dass er Therapie macht, so und so in Reha war oder so was... Aber nein!

Ich bin diesbezüglich unsicher: Mein (doofer) Anwalt meinte, dass er gute Chance hätte diesen Abänderung des Titels zu erzwingen... aber wenn die Richterin nur eine Funken Menschenverstand hat, dann müsste doch eigentlich ein Blinder mit Krückstock sehen, dass da irgendwas nicht stimmt!
Aber weiß man's? Es sind in dem ganzen Fall schon einige "seltsame" Sachen geschehen...

Ehrlich gesagt: Mich an's Arbeitsamt zu wenden als anonymer Hinweis-Geber habe ich mir auch schon überlegt. Allerdings bin ich dazu wohl nicht fies genug? Keine Ahnung. Ich denke da eher daran, IHM (den Ex) den Hinweis zukommen zu lassen... aber ach, das ist ja auch vergebens.

Und einfach viel zu viele offene Fragen. Beispielsweise sprach ich neulich mit der KK. Die hat noch nie vom Betreuer gehört. Der Typ war ganz nett (es ging um Klärung meiner Familienversicherung) und er entschuldigte sich zehnmal, dass er immer mich anschreibe, aber irgendwie würde mein Mann NIE reagieren. Da erklärte ich ihm eben vom Betreuer und so. War ihm neu. Ich fragte ihn, ob er Name und Anschrift des Betreuers wolle? Er überlegte kurz, fragt ob es so eine Art Vormund ist. Damals, ich wusste es noch nicht genau, meinte ich: Ich glaube nicht. Er hat nur Vollmachten bekommen. Ja, nee, dann wolle er die Adresse nicht. So oder so nicht. Denn wenn es wirklich amtlich sei so mit Entmündigung und so, dann würde die Krankenkasse pflichtgemäß unterrichtet. Kurz darauf bekam ich eben dieses Schreiben, wo zwar kein Originalgerichtsurteil beilegt ist, aber die Anwältin wortwörtlich darauf verweist, dass mein Ex (Zitat) "Geschäftsunfähig im Sinne von §104, Absatz 2" ist. (Ganze normale Geschäftsunfähigkeit aufgrund psychischer Krankheit).

Also, sollte die KK das doch wissen?! Nö, nichts. Und das Arbeitsamt weiß auch nichts. Und sowieso auch ein Unding: Da die Geschäftsunfähigkeit ja das Sorgerecht beeinträchtigt, sollte man doch meinen, dass ich als Mutter mal eine ordentliche Info kriege, und nicht nur zufällig weil die was von mir wollen nach gut 2 Jahren???!

Ach, ich reg mich schon wieder auf. Genau deswegen schrieb ich mein Fazit noch nicht, weil ich jedesmal wenn ich auf Wordseite 3 bin beschämt abbreche und noch mal mal vor vorne anfange. *schäm*
Aber sicher gibt es doch Wiedereingliederungs-maßnahmen generell für den Arbeitsmarkt? Da kenne ich mich aber nicht aus.
Ich weiß zumindest, dass es so etwas wie die "Werkstatt" gibt in jeder größere Stadt, wo Jugendliche, Ex-Drogenleute und Psychisch Kranke wohl wieder an regelmässige Arbeitszeiten und so gewöhnt werden sollen. Keine Ahnung, wie das noch mal heißt.
Gut, nachdem was ich bisher davon mitbekam, will ich jetzt nicht schwören, ob das sooo viel bringt, aber hab halt schon oft davon gehört.

Außerdem schweben mir "Laien" da der Begriff Tagesklinik hervor. Mensch, er wohnt in der Stadt, da könnt er zu Fuß hin. Klar, verstehe ich, dass er Angst vor einer psychischen Klinik hat. Aber in all den vielen Monaten seit der Trennung und so, die vielen Jahre des Langzeitsarbeitslos sein usw... könnt man doch mal 4 Wochen in eine Tagesklinik gehen? Dann könnte man wenigstens sagen, man hat es versucht?! Ich gehe jede Wette ein, mein Ex hat noch nie von der Option gehört.

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Beitrag Fr., 08.01.2010, 01:31

Dann würde ja wahrscheinlich nicht das Arbeitsamt sondern die Krankenkasse zahlen. Und die würden, im eigenen Interesse, natürlich schon Gutachten fordern. Oder läuft es bei ihm irgendwie anders? Von wem wird denn dieser Betreuer bezahlt? Wissen AA und KK von seiner Geschäftsunfähigkeit? Und das AA würde auch die (unsinnige) Umschulung bezahlen? Obwohl die genau genommen, wenn er eben nicht arbeitsfähig ist, gar nicht für ihn zuständig wären.
Tja, ich sehe, du denkst mit. Und das tut mir gerade ganz gut. Einfach der Eindruck: "Bitte was? Irgendwas stimmt da doch nicht!"... der einen eigentlich ins Auge springt, und dass es eben nicht nur meine "Paranoia" ist.

Also, man muss verstehen: Zumindest meiner absoluten Überzeugung nach will genau das der Betreuer unbedingt vermeiden, weil er den Ex so schnell wie möglich auf den Arbeitsmarkt zurück bringen will. Ich habe mal von jemanden gehört, dass entgeltliche Betreuer (vom Gericht bezahlt!) eine Prämie dafür kriegen, wenn sie jemand auf den Arbeitsmarkt zurück bringen. Selbst wenn derjenige dann scheitert, tja,... dann vermittelt man ihn eben nochmal und kassiert ein zweites Mal die Prämie. Ob was dran ist? Keine Ahnung. Aber das würde das meines Erachtens sonderbare Verhalten des Betreuers erklären.

Diese Umschulungsambitionen...Es geht um Lagerarbeiter. Logistik. Es sei angemerkt, dass mein Ex einst vor der Erkrankung ein sehr guter Internetprogrammierer war, dass er für einen Mann recht klein ist, untergewichtig, mit Zahlen nicht umgehen kann und offenbar als Messi auch nicht gerade den Hang zur "Ordnung" hat. Und wer würde so jemanden einstellen, der Geschäftsunfähig und persönlichkeitsgestört ist, wo niemand weiß, ob er Medikamente nimmt und so, und dem dann Gabelstablerführerschein machen lassen?! Bitte, wer kommt auf so einen Mist?! Das traue ich noch nicht mal dem AA zu. Wie kommt ER auf die Idee? Wie haben sie es ihm schmackhaft gemacht? Oder ist es nur eine Farce?!

Oder... *tief Luft hol*... was ist mit seinen Plänen kostenlos per Abendschule ABI zu machen? Damals hatte er schon die Zusage! Und er hat ja so minderwertigkeitskomplexe weil er damals von der Schule abging. Hätte er die ganze Zeit tun können, jetzt wo er keinerlei Verpflichtungen mehr hat und ist kostenlos, und er hätte wenigstens die letzten Zeit nach der Trennung eine "Beschäftigung" gehabt, eine sinnvolle.
Ich kann es mir nur so erklären, dass er dies nicht gemacht hat: Dass er diesen Wunsch völlig vergessen hat, und niemanden davon erzählt hat. Und weil ihm sein abendlich Online-Radio wichtiger war. Vermutlich beides. Vor lauter Online-Radio hat er an die Abendschule nicht mehr gedacht. KOSTENLOS! Das Thema, wo er am meisten Komplexe hat. Was er so gerne machen wollte. Die Zusage hatte er schon einmal schon gehabt!

Stattdessen 24 Monate Logistiker lernen? In welchem Paralleluniversum bin ich denn gelandet? Okay, ich dachte mir anfangs: Vielleicht eine Farce, ihn absichtlich scheitern zu lassen um in zwei Jahren die Rente zu beantragen? So nach dem Motto: Schaut, ich habs versucht. Mit allem möglichen, sogar weit unter meiner Qualifikation? Aber dann dachte ich weiter drüber nach, und da es anscheinend keine Krankmeldungen und ähnliches gibt, halte ich die Theorie für wahrscheinlicher, dass es wirklich nur darum geht - auf seine psychische Kosten - ihn aus irgendwelchen Statistiken rauszukriegen und Prämien zu kassieren.

Ebenfalls in diesem Schreiben stand, dass er sich auch "überregional" bewerbe. Hallo, geht's noch? Erstens weiß ich, dass er nie wegziehen würde! Zweitens, WIE DENN? Wenn er Geschäftsunfähig ist und ohne Betreuer gar nicht umziehen DARF? Und der ihn nicht von der Leine lässt. Ich meine, ich würde es ja begrüßen. 50 km von hier, wo ich studiere, gibt es ja eine sehr große Stadt. Dann wäre er auch in der Nähe seines geliebten Kindes und seiner Eltern, die ihn besser unterstützen können. Aber nienals im Leben käme er auf die Idee oder würde der Betreuer das zulassen.
Und jetzt schreiben sie im Anwaltsbrief, schaut mal, er bemüht sich doch sooo sehr, er bewirbt sich überregional. Wo bin ich denn hier gelandet?

(Übrigens: Er hat exakt an dem Tag Schluss gemacht und ist zusammen gebrochen, als ... ja, als er zu seinem Betreuer wollte und ihn sagen wollte, dass wir wieder zusammenziehen. Da fragt man sich schon, ob das Zufall ist? )

Oh weh... ich hab noch sooo viele Beispiele! Jetzt wo ich sie frei von eigener Verwirrungen und Emotionschaos niederschreiben kann...
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 01:39

Vorerst letztes Beispiel: "Unerreichbarkeit des Klienten"

Will mal versuchen es von meinen emotionalen Wertungen und Interpretationen zu trennen. Bin mal gespannt, wie ihr das findet:

Fakt 1: Persönlichkeitstörung, so stark, dass ein Betreuer für Papierkram und Finanzen erforderlich ist, Geschäftsunfähigkeit, extremes Verwahrlosungs- und Vermüllungssyndrom. Aber keine Gesundheitsfürsorge des Betreuers.


Fakt 2: Betreffende Person versucht sich bisweilen aus dem Effekt etwas anzutun, z.B. unter Alkoholeinfluss Handgelenk so sehr aufschneiden, dass es monatelang nicht schmerzfrei bewegt werden kann oder in früheren Zeiten mit dem Auto in den Wald tun und versuchen sich mit einer stumpfen Klinge aufzuschneiden.

Vermutung: Zu 99,5% weiß der Betreuer davon nichts.

Fakt 3: Betreffende Person ist so am Ende, dass sie sich in Krisenzeiten einsperrt, den Stecker vom Telefon raus zieht (und anschließend behauptet, es sei kaputt, es nicht zugibt) und die Tür nicht aufmacht, wenn es klingelt aus Angst vor Gerichtsvollzieher und wegen der vermüllten Bude. Aber natürlich auf Nachfrage auch nicht zugeben möchte, dass sie sich nur tot gestellt hat.

Fakt 4: Ein Termin beim Betreuer wurde verpasst, was schon öfters mal vorkommt.

Fakt 5: Bei einer gerichtlichen Frist geben Betreuer und Anwältin an, dass der Klient “wochenlang” weder telefonisch noch persönlich erreichbar sei, was sicherlich nicht besonders gut vor Gericht ankommt und den Betreuer auch nicht gut dastehen lässt.

Fakt 6: In fraglicher Zeit muss das Telefon zumindest zwischendurch gegangen sein, da er mit seinen Eltern telefoniert hat und gegenüber diesen behauptet habe, dass er sich selbstverständlich (!) weiterhin regelmäßig mit dem Betreuer trifft. D.h. auch, dass die Nummer des Betreuers auf dem Display erschienen sein muss, woraufhin er normalerweise zurückruft.

Frage: Hat er Betreuer wirklich versucht Kontakt aufzunehmen? Ich bezweifele, dass es mehr als zwei halbherzige Anrufsversuche waren. Wir werden es nie erfahren, beweisen oder widerlegen können. Und wenn ja, wie oft auf welche Art und Weise? Ist er wirklich zur Wohnung hingefahren und hat geklingelt? Was ich dem Mann nicht zutraue. Ist es Grund genug, den eigenen Klienten vor Gericht schlecht dastehen zu lassen? Oder war es einfach nur Faulheit des Betreuers, der mit den Schulter zuckte als der eine Termin nicht eingehalten wurde? Und sollte man in so einem Fall sich nicht Sorgen machen, wenn der Klient plötzlich so “unerreichbar” ist? Egal ob man von gelegentlichen suizidalen Absichten weiß oder nicht? Wäre es nicht angebrachter, Sturm zu klingeln oder die Tür aufbrechen zu lassen, wenn jemand mit dieser Ausgangslage WOCHENLANG persönlich nicht erreichbar ist und wichtige Termine versäumt? Bin denn wirklich die Einzige, die sich denkt, dass irgendwas nicht stimmen kann?
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 01:55

Zusammenfassung / Fazit

Fakten, die ich habe:
- zwei gerichtliche Schreiben, die deutlich gegen eine gut funktioniernde Betreuer-Klienten-Beziehung sprechen, da Fristen verletzt wurden mit der Begründung, der Betreuer könne den Klienten oft wochenlang weder schriftlich, noch telefonisch noch persönlich erreichen
- ein Gerichtsgutachten, wobei sich die Fremdamnese darauf beschränkte, den Betreuer zu befragen, der nichts weiter zu sagen wusste als dass der Klient "schwer zu erreichen sei, sich immer wieder ins Schneckenhaus zurückzieht")
- Kopf des Betreuers-Ausweis

Mehr Fakten habe ich leider nicht. Aber jede Menge Aussagen meines Ex. Der allerdings seltens ehrlich ist, sondern (krankheitsbedingt) immer verdrängt, bagetellisiert und verzerrt. Wobei ich durchaus denke, dass ich sehr gut einschätzen kann, was ich ihm glauben kann, was nicht. Aber im Endeffekt kann mal also bei vielen Sachen nicht sicher sein, ob es am Betreuer oder Ex liegt, sehr vermutlich beides in einer unheiligen Co-Produktion.

Außerdem habe ich eine sehr lange Liste an Sachen, die...
- ... der Betreuer sehr höchstwahrscheinlich bis todsicher nicht weiß
- ... die mir einfach hochgradig "unlogisch" erscheinen, so dass ich nicht glauben kann dass es nach dem gesunden Menschenverstand mit rechten Dingen zu geht

Ich vermute der Betreuer hat für alles eine "gute Ausrede". Für sich genommen wirken die Argumente des Betreuers (die ich vom Ex gehört habe) auch wirklich stimmig, aber eben in Anbetracht der psychischen Verfassung (die der Betreuer teilweise nicht kennt, zum anderen Teil nicht beachtet) mir alles andere als angebracht erscheinen.

So werfe ich dem Betreuer vor, dass...
- ... er seinen Auftrag zwar erfüllt, aber zu Ungunsten der psychischen Gesundheit
- ... fehlende Zusammenarbeit
- ... er die Not seines Klienten mehrmals verkannt hat oder absichtlich verkennen WILL
- ... der Ex ZU abhängig ist, es nicht ernsthaft hinterfragen kann

Fakt ist auch, dass vieles schon lange zurück liegt, und was kümmert der Schnee von Gestern? Von der aktuellen Lage habe ich keinen Plan. Außerdem bin ich jetzt geschieden. Jetzt geht es mich offiziell wirklich nichts mehr an. Ich denke, um einen erfolgreiche Beschwerdebrief zu führen ist es zu spät und die Beweise nicht stichhaltig genug.

Außerdem TRAUE ich mich nicht. Ich traue mich nicht mal unverbindlich mit jemanden bei Vormundschaftsgericht zu reden, den Betreuer anzuschreiben oder beim Arbeitsamt zu “petzen”. Ich wäre so panisch, dass man mich erst recht nicht ernst nehmen würde.

Bestenfalls könnte ich vielleicht irgendwie (?) eine Anregung schreiben, dass die Sache nochmals geprüft wird. Das IRGENDWIE besorgt mich. Wie? Was? Wie genau? Zumal ich damit rechnen muss, dass mein Ex sich - alleine weil es von mir kommt, und das wird ersichtlichsein, von wem sonst - sich möglicherweise querstellen könnte, sich an viele seiner eigenen Erzählungen nicht erinnert.

Noch dazu, bin ich ja "nur" ein Laie (aber ein gut informierter! *grrr*), der Betreuer ein Professioneller mit über 20 Berufserfahrung, und der Verdacht liegt nahe, dass es nur eine "Racheaktion der verstoßene Ehefrau" sei. Mein Wort wird also nicht viel gelten.


Unter dem Strich komme ich also zu zwei Schlüssen:

- Ich muss warten, bis ich einen driftigen Grund für "Sorge bzw. Gefahr in Verzug" habe. Wenn Ex also z.B. wieder mal zusammenbrechen würde, und der Betreuer nicht angemessen reagiert...(Was doof ist, weil ich das so oder so nicht mehr mitbekommen werde.)... DANN...

- Der Weg führt nicht über das Gericht, sondern über den Ex. ER muss überzeugt werden. ER muss einsehen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. ER muss den inneren Schweinehund überwinden nicht mehr "vermeiden zu wollen", was ja der Betreuer ja indirekt sehr unterstützt. Und das Überzeugen dürfte sich sehr schwer gestalten in Anbetracht der Tatsache, dass es nullkommanull Kontakt gibt, und er es mir als "Intrigieren" und "Paranoia" auslegen wird und aus Trotz gerade das Gegenteil von dem tut, was ich sage.

Anders gesagt: Warten bis er von sich aus bereit ist und auch noch mutig genug den ersten Schritt auf mich zuzugehen? Haha. Wie lustig.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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eckbank
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 02:30

hi,
hab nur die letzen posts gelesen.
klingt alles etwas seltsam. zumindest in österreich läuft das anders ab.
ich kenne einige leute mit schweren problemen, davon ist keiner geschäftsunfähig oder eingeschränkt geschäftsunfähig. dennoch sind die leute in ständiger fachärztlicher und sozialer betreuung mit regelmäßigen klinkaufenthalten.
hab zwar schon einiges von dir gelesen über deinen ex, aber bisher ist mir nicht ganz klar unter welches problemfeld er fällt. da kommt persönlichkeitsstörung,arbeitslosikeit, verwahrlosung, bzw. messi vor. nur, wenn er solch massive probleme hat, dann müßte man auch mal diagnosen gestellt haben, die das einkreisen.
übrigens verwahrlosung ist eines der kernkriterium für psychotische episoden mit schizophrener reaktionen. soweit ich weiß, verwalten sich messi nicht in der art. das ist eine ganz andere geschichte.

noch mal zur geschäftsunfähigkeit, wenn er die hat, dann muß eine ärztliche diagnose da sein, das kann kein sozialhansel begutachten und wenn das sein sollte, dann sollte engmaschige ärztliche und soziale integration angeordnet sein. werden die verletzt kommt es zu "zwangsmaßnahmen".

das weltliche geschehen um deinen ex geht dich nichts mehr an. wenn er hilfe will, soll er fragen, wie das menschen so machen. wenn du krankenschwester werden willst, dann bekommst du 1000 ex, die wengisten hilfe wollen.

und du weißt genau, warum du dich damit noch beschäftigst, wenn es dir kalt über den rücken läuft.

grüße
eck

ps: hab grad messi nochmal durchgelesen. nachdem war ich ein messi, bevor ich "knüppelverrückt" würde.
ich bin der stein am wegesrand

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Beitrag Fr., 08.01.2010, 03:13

Grau ist alle Theorie, lieber Eckbank. Ich bin ja auch überzeugt, dass das alles nicht richtig läuft. Zum Beispiel die fehlende Fremdamnese.

Es gibt ein gerichtspsychologisches Gutachten, das ich im Original gelesen habe. Darauf begründet sich die Geschäftsunfähigkeit. So, jetzt mal Klartext, wie die Diagnose zusammen kam, und so sieht dann leider die Praxis aus!

(1) Hausbegehung 2006 oder 2007. Laut Ex: Die Frau Gerichtspsychologin kommt rein, sieht die Wohnung, sagt "ogottogott" und sagt: "Das sag ich Ihnen so: Sie sind unheilbar." Keine weiteren Fragen, Antrag auf Betreuerkostenübernahme bewilligt. Na ja, als Diagnose kann man das nicht ernstnehmen, keine Ahnung, was sie in Bericht schrieb, der ja natürlich auch hier in Deutschland Pflicht ist. Aber das war ja auch nicht sooo wichtig, hat auch niemand ernst genommen, es ging damals nur um die Bewilligung der Kostenübernahme. So zumindest hat es der Ex erzählt.

(2) Alle zwei Jahre muss neu geprüft werden. Hier habe ich das Gerichtsgutachten gelesen nebst Empfehlung, allerdings nicht den darauf basierenden Beschluss, der dann wohl die Geschäftsunfähigkeit feststellte und das Anhalten der Geschäftspost.
Das Gutachten lief definitiv so ab. Gerichtspsychologe klingelt unangekündigt und bittet um ein Einlaß. Nach etwas Zögern lässt Ex den Mann rein. Es wurden die Wohnung betrachtet und ein paar sehr oberflächliche Fragen gestellt, was weiß ich: höchstens eine halbe Stunde. Da ging es um Beruf, wieso er nicht in dem Ausbildungsberuf arbeitet, über die relativ frische Trennung, und dass er Angst habe sein Kind zu verlieren... Vor allem ging es aber um Beruf und Arbeitslosigkeit. Außerdem wurde erneut nach einer Straftat gefragt, die er vor 5 oder 6 Jahren im Vollsuff getan hat...

Anschließend die sog. "Fremdamnese": Der Betreuer wurde gefragt, was er vom Klienten hält. Und das Einzige, was in dem Bericht Einfluss fand, war, dass der Betreuer (der meinen Ex nur alle 2 Wochen für 30 min für Papierkram sah und sonst gar nicht kannte) gemeint habe, er sei recht verschlossen, man käme nicht an ihn ran, er zöge sich immer in sein Schneckenhaus zurück. Ende der Fremdamnese.
Die Antworten meines Ex waren ziemlich bagatellisiert, wenn man die Wahrheit kennt. Aber wenigstens das hat der Gerichtspsychologe zumindest erkannt, dass mein Ex ständig versucht hat einen auf "alles nicht so schlimm" zu machen.
Da wohl auch ziemlich viele Bierflaschen rumstanden und Ex wohl eine Fahne hat, fertig war die Diagnose:
"Kombinierte PS mit dependeten Zügen, Alkoholabusus, extremes Verwahrlosungs- und Vermüllungssyndrom".

Super Diagnose-Erhebung, gell? Aber so sieht die Praxis aus. Punkt. In dem Gutachten stand dann noch lediglich als Empfehlung ans Gericht: Die Post "anzuhalten" (also dass der Betreuer die Briefe nicht nur verwaltet, die Ex bringt, sondern die Briefe über ihn laufen müssen, zu ihm geschickt werden) und eine Therapie wird... (Achtung! Jetzt kommt es: "...dringend nahegelegt."

---

Was mir schleierhaft ist, aber wer weiß, vielleicht habe die Gerichtsleute und Betreuer andere Maßstäbe? Was mich wundert: Natürlich ist so eine Dreckbude auch gesundheitsgefährend? Schimmel. Ungeziefer. Gestank bis zum Himmel. Und eigentlich wurde das erste Mal jemand in die Wohnung geschickt, weil die Polizei bei einer (ungerechtfertigen Wohnunsgdurchsuchung) sich Sorgen gemacht hat. Sicherlich nicht um seinen Papierkram. Also, wegen GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG hat die Polizei das erste Mal jemand vorbei geschickt. Bekommen hat der Ex einen Betreuer für alles mögliche, nur nicht für die Gesundheitsfürsorge!!! Kapiere ich nicht.
Und nun war also das zweite bzw. dritte Mal jemand da, die Bude ist mittlerweile NOCH schlimmer geworden ("kniehoch Müll inklusive Lebensmittelreste", kein Zentimeter freier Boden!)... trotzdem wurde wieder kein Betreuer für die "Gesundheitsfürsorge" bestellt, also jemand der sich um seine Psyche kümmert.
Muss ich das verstehen? Ebenso wenig wie ich verstehe, wieso ICH als nächste Angehörige bei den Betreuungsverfahren nicht vorsprechen "durfte", wobei es so festgelegt ist, dass die Angehörigen angehört werden SOLLEN. Scheint zwar keine gesetzliche Pflicht zu sein, aber es eindeutig: Sie SOLLEN angehört werden. Ha, wie denn, wenn ich nichts davon mitkriege?

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Du meinst also, dass man nicht gleichzeitig Messi und Psychotiker sein kann? *lach* Na, ich denke durchaus dass das beides möglich ist.
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eckbank
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 03:41

nochmals, heut bin ich schreibwüdig.
schizo sind fast immer verwahrlost, die gründe will ich jetzt nicht alle anführen. das messi ist so ein popoläre-terminus.
dabei muß man stark unterscheiden zwischen verwahrlosung und sammelzwang, dazu kommt noch das ein messi zu 99% sicherheit tiefere personlichkeitskonflikte hat, die das eigentliche problem sind.

das was du beschreibst ist so nicht ungewöhnlich. das system funktioniert nach regeln, sprich gesetze und die verknünpfung zwischen den instanzen ist in vielen fällen extrem schlecht koordiniert. da könnte ich dir auch dutzende bsp. geben. wenn einfach mal geschaut wird - wohnung - müll - arbeitslos - und kein zugang, dann kann ich mir gut vorstellen das per gericht mal eine entscheidung gefällt werden muß, die juristisch, die sieht in dem fall die geschäftstüchigkeit und betreuer ein. vermutlich gibt es noch keinen jurstischen grund in gesundheitlich zu binden. dafür müßte man wieder einige andere paragraphen heranziehen. da er aber in der richtung noch nicht genug auffällig geworden ist, bleibt hier ein status quo, bzw, ein nichts.

so mal zu deinem ex, tun wir ihm was gutes. mit 2 ärztlichen bescheiden würde er die chance erhalten auf berufsunfähigkeit oder wie bei euch genannt zeitlich begrenzten rentenanspruch. damit wäre seine finanzielle lange weitaus besser. das was er von arbeitsargentur bzw. kk bekommt ist, nach längerer beanspruchung weit weniger.

so zurück zum system. das system arbeitet nur für die, die ihre belange einbringen und hartnäckig sind. ob es um deine interessen geht oder die deines ex.

solche diagnosen sind reine juristische klassifizierungen. die brauchen das bei gericht, das ist so sinnvoll wie die deutsche rechtschreibung. die übrigenz auch nur bei beamten und schüler zum zug kommt, so am rande des vergleichs.

eigentlich wundert es mich, dass du so gelassen geantwortet hast. habe vorher recht gereizt geschrieben, was du sicher auch wahrgenommen hast. dafür ein smilie zur feier des tages

grüße:

eck

ps: etwas möchte ich dir noch sagen, liebäugel bitte nicht mit dem wort psychotiker. das zusammensein mit einem akutpsyotischen (maniker -oder schizoformenkreis) ist nicht schön.
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eckbank
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 03:43

doppelpost - gelöscht

ps: wenn der schon da ist, dann nutz ich den noch.

postps:

solche einschätzungen von beamten oder im zuge von diesen "ermittlungen" sind extrem zweifelhaft, wie vorher schon angetönt. solange nichts dringendes vorliegt oder irgendwer schreit: " da stimmt was nicht", passiert gar nix. die wahrnehmung für den mitmenschen ist ja kein sozialisierungsmerkmal. einschätzung der menschlichen natur in 30 minute ist routine, das kenne ich gut. dabei kommen dann bei 3 sachverständiger eben schnell mal 3 gutachten mit unterschiedlichen grad heraus.

vor einem jahr hab ich eine recht tolle doku gesehen, da war so 12 leute und 4 oder 5 hatte massive psychische einschränkungen. 3 mutige therapeuten und psychiater haben über circa 1 woche diese gruppe über monitor beobachtet. die gruppe hatte verschiedene test and aufgaben zu machen. von kuhstallausmisten bis gedichte vortragen. sie konnten sich dann 3 leute reinholen, die sie zur befragung näher kennenlernten. fazit, diese fachleute, und die waren nicht nur mutig sondern auch qualifiziert, mußten eingestehen dass grad einen mit "glück" identifizieren konnten und der war extrem leicht zu finden, weil sie die krankheitsbilder kannten und bekanntlich hat ein typ mit schwerer zwangskrankheit bezgl.hygene im kuhstall wirklich einen harten stand.

das ist jetzt ein bsp, nur eines, das zeigen soll, dass psychoprofi nicht gut sind, sondern, dass es extrem schwierig ist ein kompaktes bild der menschlichen "seele" zu machen. es soll aber alle einschätzungen, die über 30 min gespräche angeht verschärft kritisieren.

so habe grad fertig, hoffe du bist schon weggenickt und hast guten schlaf

grüße

eck
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