Wie geht man mit Trauernden um

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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trixi090608
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Wie geht man mit Trauernden um

Beitrag Mo., 18.01.2010, 23:31

Hallo,bin neu hier und hätte gerne verschiedene Tips und meinungen.heut ist der vater meines Freundes verstorben was natürlich sehr schrecklich ist.Allerdings füren wir eine nicht ganz so einfache beziehung.nach vier jahren hatten wir uns letztes jahr getrennt,haben allerdings nach einigen wochen wieder zueinander gefunden.sein vater allerdings war wenig begeistert obwohl wir uns vborher sehr gur verstanden haben.ich glaube er hatte das gefühl ich würde seinen sohn unterbuttern.naja nach einem halben jahr ist er dann richtig ausgezogen und alles schien endgültig aber wir haben es wieder probiert nur erst mal mit getrennten wohnungen das machte es aber nicht einfacher und da es noch ein kleines hin ung her war sagte er seiner familie nichts als es dann so weit war dass wir uns sicher waren einfach nicht ohneeinander zu können erzählte er seinen freunden von uns ,da es seinem vater aber nicht so gut ging wollte er damit nch warten.nun ist das unfassbare passiert und ich weiss gar nicht wie ich mich verhalten soll.natürlich bin ich für ihn da aber ich weiss b nicht ob ich mit zur beerdigung soll was seine mutter denkt ,sie wissen zwar dass wir kontakt hatten aber halt nicht dass wir an unserer beziehung gearbeitet haben,bin total verzweifelt möchte nichts falsch machen am liebsten wäre ich jetzt bei ihm aber er muss natülich jetzt für seine mutter da sein.was kann ich nur machen?????

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visual_quicksteps
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Beitrag Di., 19.01.2010, 07:28

Hi trixi090608,


sag' ihm, dass Du für ihn da bist, wenn er Deine Hilfe und Unterstützung braucht. Sag' es ihm ruhig mehrmals, aber dränge ihn nicht. Entscheidet zusammen, ob Du mit zur Beerdigung gehst oder nicht.

Ich wünsche Euch beiden ganz viel Kraft und alles Gute.

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AnnaK
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 17:31

Ich kann aus meiner akuten Trauerphase auch nur sagen:
Mach ihm deutlich, dass Du ihm Unterstützung anbietest, ihm aber auch nicht auf die Pelle rücken willst.
Wenn Du ihm eine echte Stütze sein willst, dann hilf ihm wenn er drum bittet und halte es aus, wenn Du ihm nicht helfen kannst!

Es gibt für mich kaum etwas anstrengenderes in der akuten Trauer als Menschen die mir mit ihrer Hilflosigkeit zur Last fallen.
Ich wollte bei der Beerdigung meiner Mutter beispielweise gar nicht, dass mein Freund mitgeht. Er hätte mir nicht helfen können. Da sind die Menschen so unterschiedlich gestrickt...
Sprich ganz offen mit ihm, frag was Du tun kannst.

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stina
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Beitrag Di., 02.02.2010, 20:42

hallo, ich kann dir nur sagen, wie es bei mir ist...oft denke ich, das mich keiner mehr fragt, wie es mir geht und wenn es dann doch einer tut,. dann sage ich "gut", weil ich einfach nicht die Kraft habe, meine Gedanken zu erklären, oder weilich einfach die anderen nicht mit meinem Problem belästigen möchte....sei einfach nur da! Biete zuhören an oder eine Schulter zum Ausweinen, gebe keine Ratschläge, sei einfach nur da und höre zu! Alles Gute

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Di., 02.02.2010, 20:50

Hi!

Bei meiner einen Freundin ist die Mutter gestorben letztes Jahr. Nun wenn sie mir per sms schreibt dass sie zum Friedhof fährt und dort Blumen hinstellt, weiss ich nicht was ich dazu schreiben könnte. Was kann man dazu schreiben? Ich wollte schon irgendwas sagen, doch mir fiel garnichts ein und somit ignorierte ich es etwas.. Ich hätt sooo gerne irgendwas geschrieben, aber ich wollte sie nicht traurig stimmen oder irgendwie negativ erinnern oder so...*angstHatte/habe*.

Ich hab noch niemanden soo nahestehenden verloren, deshalb kann ich mich auch nicht in ihre Situation so gut versetzen..

Wenn jemand Tipps hat, dann bitte sagen!

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Sonja_AC
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Beitrag Di., 02.02.2010, 21:22

Erst mal Trixi, ich kann verstehen, dass es eine schwierige Situation für dich ist. Du willst da sein und ihm zur Seite stehen und gleichzeitig gibt es aber auch Unklarheiten im Bezug auf die Offenheit eurer Beziehung. Ich möchte mich auch anderen anschliessen. Trauer ist ein Prozess und damit ist der Trauernde im wesentlichen erst mal "alleine" und was Trauer braucht ist vor allem das sie "gesehen" wird. Ich meine damit, dass es keine Ratschläge gibt, keine Hilfe in dem Sinne, dann geht es dem anderen besser. Es kann sein, je mehr du da bist und einfach zuhörst, je mehr fühlt dein Partner die Trauer. Das ist gut, denn sie will gefühlt werden. Trauer ist auch nicht nur ein einziges Gefühl, oft verändern sich die Gefühl, aus Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit wird dann plötzlich auch Wut darüber, dass der andere gegangen ist usw.
Ich denke es ist gut ihm zu signalisieren und zu sagen, dass du da bist wenn er Unterstützung und Hilfe braucht und auch, dass Rückzug oder was auch immer von dir akzeptiert wird und nicht als gegen dich gerichtet gefühlt wird. Es kann sein, dass er erst mal auch "anders" wird im Bezug auf dich, weil er innerlichen Raum für die eigene Trauer braucht.
Ich will damit sagen, es gibt kein "Rezept" aber es ist gut, wenn du klar in dir bist und Reaktionen und Handlungen nicht nur auf dich beziehst. Was die Beerdigung anbelangt, denke ich auch, ist er es der bestimmt, was er möchte und wie es gut für ihn ist. Wenn er möchte, dass du mitgehst gut - wenn er möchte, dass du nicht mitgehst - auch gut. Frag ihn, sag ihm deine Unsicherheit und habe keine Angst oder Scheu ihn zu verletzten, oder an die Trauer zu rühren. Sie ist ohnehin da und du kannst nichts "falsch" machen. Also wenn du etwas sagst und er wird traurig, dann liegt es an der Trauer die ohnehin da ist und nicht daran, dass du es hättest nicht ansprechen sollen.

@Dorn: Ich kann gut verstehen, dass du Unsicher bist wie du reagieren sollst und was du tun kannst. Leider reagieren viele Menschen so, dass sie bei Trauernden Angst haben negative Gefühle auszulösen. Aber auch hier gilt, du löst nichts aus, was nicht ohnehin da ist und jemand der trauert, dem hilft es am meisten, wenn diese Trauer gesehen wird. Ich kann mir vorstellen, dass du reagieren könntest in dem du auch sagst "es ist sicher schwer für dich mit dem Verlust nach und nach umzugehen" - magst du darüber reden wie es für dich ist und was du fühlst? Das wäre eine offene Frage - aber du kannst sie nur stellen wenn sie auch ernst gemeint ist. Auf ein SMS in dieser From mit einem GegenSMS zu antworten ist schwer - finde ich. Aber ich könnte mir auch vorstellen, wenn es wirklich eine gute Freundin ist, dass du ihr sagen oder schreiben könntest, fändest du es schön, wenn ich mitkomme. Ich würde dich gerne begleiten. Dann wäre das eine Möglichkeit ggf. auch in Stille die Trauer der Freundin zu sehen.

Ich denke Umgang mit Trauer braucht nicht viele Worte, sondern vor allem das Da sein mit dem anderen und es braucht auch keine "Aufheiterungen", sondern wirkliches da sein, verstehen und anhören. Sagen, kann man eh nicht viel.

Sonja

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Krang2
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 00:02

Mein Ratschlag:
Den Trauernden, besonders wenn es sich um eine Frau handelt, viel reden und erzählen lassen und durch Fragen Interesse vermitteln. Allgemeinplätze vermeiden, nur Antworten geben, wenn sie aus tiefstem Herzen/Überzeugung kommen, nicht aus Mitleid o.ä. Nicht gelangweilt oder alarmiert sein, wenn sich die Erzählungen wiederholen, damit verarbeitet der/die Trauernde.

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Nachtelfin
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Beitrag Mi., 09.06.2010, 14:02

trixi090608 hat geschrieben:ich weiss b nicht ob ich mit zur beerdigung soll was seine mutter denkt ,sie wissen zwar dass wir kontakt hatten aber halt nicht dass wir an unserer beziehung gearbeitet haben,bin total verzweifelt möchte nichts falsch machen am liebsten wäre ich jetzt bei ihm aber er muss natülich jetzt für seine mutter da sein.was kann ich nur machen?????
Grundsätzliche spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob dein Freund und du eine offizielle Beziehung führt oder nicht. Jeder kann an einer Beerdigung teilnehmen und so dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen, auch wenn er nicht verwandt ist oder mit einem Verwandten eine Beziehung hat. An deiner Stelle würde ich mich da nach deinem Freund richten. Wenn er dich dabei haben möchte, dann geh hin. Wenn nicht, dann nicht.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und dass sich alles zum Besten wendet.

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