Neurologe und Psychiater

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Neurologe und Psychiater

Beitrag Di., 30.03.2010, 11:37

ich würde gerne wissen ob es ratsam ist einen Neurologen aufgrund von Depressionen aufzusuchen.

Nach meinem Verständnis sind Neurologen für die körperlichen Probleme zuständige, die sich im Gehirn abspielen und aufgrund dessen eine eine körperliche Depression diagnostizieren können, sprich das fehlen von Botenstoffen im Körper.

Der Psychiater hingegen den seelischen Zustand betrachtet.

Habe ich das soweit richtig verstanden?

Was passiert eigentlich bei einer neurologischen Untersuchung für Depressions-Diagnostik?

Und wie kann man seinen Serotinspiegel ermitteln, bzw. bei welchm Arzt ist dies möglich?

Vielen Dank im voraus.

Mfg

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metropolis
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Beitrag Di., 30.03.2010, 13:58

Hallo,

ich habe dies im Netz gefunden. Vielleicht hilft es dir.
Untersuchungsmethoden



Zum Ausschluss anderer Ursachen werden die Hirnströme abgeleitet und aufgezeichnet (EEG)
Nicht jede gedrückte Stimmung ist eine Depression und damit behandlungsbedürftig. Daher muss jedes depressive Krankheitsbild von vorübergehenden „normalen“ Verstimmungszuständen und von echter Trauer abgegrenzt werden. Da die Übergänge fließend sind, werden bestimmte Kriterien angelegt, um behandlungsbedürftige Störungen zu identifizieren. Die Krankheitsanzeichen für das Vorliegen einer Depression sind nach dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 relativ genau definiert. Depressive Stimmung, Interessenverlust bzw. Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit gehören zu den Hauptsymptomen.

Basis für die Diagnosestellung ist eine umfangreiche psychische Befunderhebung, die ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch u.a. zu Belastungssituationen in jüngster Zeit beinhaltet. Hilfreich ist auch der zusätzliche Einsatz von standardisierten Fragebögen. Im Idealfall werden auch Angehörige in die Befragung einbezogen, jedoch nur, wenn der Betroffene einverstanden ist (außer in Notfällen). Wichtig für den Psychiater/Nervenarzt ist es auch, neben den aktuellen Beschwerden Vorerkrankungen zu kennen, die in der Vergangenheit aufgetreten sind. Schließlich muss geklärt werden, ob eine familiäre Belastung vorliegt.

Ausschluss organischer Grunderkrankungen
Für eine sichere Diagnose muss der Betroffene auch körperlich – neurologisch und internistisch - untersucht werden, um organische Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik ausschließen zu können. Hier zu gehören z.B. Hirntumore, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Hirnhautentzündung, Epilepsie, Migräne, Schilddrüsenerkrankungen oder Störungen der Nebennierenfunktion. Bei älteren Patienten ist ein Ausschluss einer Demenz -Erkrankung wichtig.

Routinemäßig kommen Untersuchungen des Blutes (etwa der Schilddrüsen-, Leber- und Nierenwerte) und apparative Verfahren wie z.B. eine Elektrokardiografie (EKG), eine Ableitung der Hirnströme (EEG) und eventuell auch eine Computertomografie oder eine Kernspintomografie des Kopfes zum Einsatz. Insbesondere beim erstmaligen Auftreten einer depressiven Erkrankung ist es wichtig, körperliche Ursachen der Depression auszuschließen. Darüber hinaus klärt der Arzt ab, dass nicht bestimmte Medikamente wie etwa manche Herz-Kreislauf-Medikamente, Steroidhormone (z.B. Cortison), Antibiotika und Zytostatika oder Suchtstoffe wie Alkohol die depressiven Störungen verursachen.
http://www.neurologen-im-netz.de/npin/n ... &nodeid=21
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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