Leben ist leiden - sauer auf den Thera

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Leer
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Leben ist leiden - sauer auf den Thera

Beitrag Sa., 25.09.2010, 16:34

hi

ich bin sauer auf meinen thera... ich mag ihn eigentlich sehr sehr gern aber jetzt hat er den bogen überspannt

die letzte stunde war am montag... abgesehn darfvon das sie für mich nichts gebracht hat weil die mir wichtigen themen schnell erledigt wurden mit so sätzen wie ernst kann man das überhaupt nehmen usw. hat er erstmal die hälfte der zeit damit verbracht von einer lebensphase von sich zu erzählen (UNI) in der ich jetzt auch bin... ich glaube s ging ihn aber viel mehr darum das er es einfach toll fand sich an diese schöne zeit zu errinern und das an dem tag gebraucht hat... is zwar nit ganz fähr weil ich zahle die stunde aber ok das war irgendwie auch nett das zu höhren...

als dieses thema abgeharkt wurde kamm es irgendwie zum thema leben an sich...

der kern dessen was er dann gesagt hat ist: LEBEN IST LEIDEN, und wenn du sieben tage insgesammt im leben richtig glücklich bist is das verdammt viel...

beide aussagen waren mir nicht umbekannt... leben is leiden kommt aus dem buddismus und die andere aussage is von goethe...
ich hab mich mit der ausage leben ist leiden schon intensiver beschäftigt kam aber immer zu dem schluss das da nicht alles sein kann das es im leben mehr geben muss...
und jetzt erklärte mir mein thera das ich würd fast sagen er hat mir den gedanken ins hiern gefräßt... er erklätrte es mit einer solchen überzeugung das ich es angenommen hab ohne es zu wollen... seither geht es mir sehr schlecht... ich will nicht so weit gehn das ich sage ich hab wieder eine depression aber es geht in die richtung... das gfühl ist sehr bedrohlich... wenn ich an leben ist leiden denke geht das einher mit suizid gedanken einher...

warum sagt ein thera sowas? das geht doch gegen jede idee einer therapie, nähmlich das es einen besser gehn soll dadurch und nicht das es dadurch einfach anders scheiße wird? ich kenn sollche aussagen eigentlich nur von mir wenn ich sehr depressiv bin sonst kann ich gar nicht so überzeugt drüber reden? was is mit ihm los? kann er damit irgendetwas bewirken wollen? ich versteh nicht was da gerade passiert... mir geht es sehr schlecht damit... :(

ich verspür den wunsch ihn zu schlagen für jede nacht in der ich vor heulen nicht schlafen konnte ihm schmerzen zufügen... gleichzeitig sind die schläge etwas was mir das gefühl geben würd ihm wieder nah zu sein...

ich würd mich über jede antwort sehr freun...

lg leer
Ich weiß wohl, was ich fliehe, aber nicht, was ich suche.
Michel de Montaigne

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Ive
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 16:52

Vielleicht sagt er es, um Deine Leiden zu relativieren, vielleicht um Dich auf den Boden der Tatsachen zu stellen, vielleicht weil er selbst eine Phase hat, wo er es so sieht ... es gibt viele mögliche Gründe.

Ein glücklicher Mensch wird nicken und sich weiter nix draus machen, ein trauriger Mensch wird dadurch noch trauriger, aber er kann es durcharbeiten und dann das Beste für sich rausholen.

Nicht, dass ich Dich nicht verstünde - ich war auch immer stocksauer, wenn mir, wie ich es empfand, etwas Negatives eingeimpft wurde. Aber es hat wirklich mit einem selbst zu tun, kann Dich nur deshalb derart treffen, weil es bei Dir auf Resonanzboden fällt.

Nach meiner Erfahrung: Je stärker das Ich, die Psyche werden, desto weniger tangiert Dich so etwas.

Mein Tipp: Sei statt sauer neugierig, was gemeint war. Oder schalte wenigstens bis auf weiteres nervenschonend auf neutral. Sprich Deinen Thera auf jeden Fall beim nächstenmal drauf an, diskutiert es nochmal, Du wirst voraussichtlich neue Erkenntnisse erlangen.

Gruß, Ive

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*AufdemWeg*
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 17:03

Zuerst einmal hätte ich wissen wollen:
was genau "leiden" bedeutet"
und was "leiden" aus einem Menschen macht.
Leiden=ein Mangel an x
Wenn so, dann stimmt es,
weil wohl den meisten Menschen
jetzt und jetzt und jetzt spontan einfallen würde
was ihnen gerade fehlt: eine warme Decke, ein gutes Essen etc.
ABER
ohne Freude kein Leiden
woran sollte ich es sonst erkennen?
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 17:09

vielleichtmeint er auf enfach, dass es die perfekten äußeren bedingungen im leben nicht gibt und dass es darauf ankommt, wie man innerlich mit grenzen und begrenztheiten umgeht..der weg zu mehr zufriedenheit kann schließlich nicht über die kontrolle der äußeren umstände führen - die wird man nie haben. und dann kann man zufrieden, im gleichgewicht, in übereinstimmung mit sich selbst sei - auch, wenn es immer was gibt, was anders, besser, schöner sein könnte. ich finde sogar, das hat was tröstliches - befreit mich zumindest immer von meinem perfektionswahn.

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montagne
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 23:12

Zumindestens im Mahayana-Buddhismus, ich nehme an, andere Schulen werden nicht signifikant davon abweichen, bedeutet Leben ist leiden aber doch längst nicht, dass alles Hoffnungslos ist, das es nicht mehr gibt im Leben. Im Gegenteil. Jeder von uns hat viel Potential, da sist eine große Hoffung, Versprechung, die der Buddhismus da macht, bis hin um Buddha-Sein.
Leben ist Leiden, bedeutet eher das was neko schon sagt. Es gibt äußerst selten die perfekten äußeren Bedingungen und auch selten perfekte seelische und körperliche Bedingungen. Ein paar Mal im Leben, wenn überhaupt.

Die Lehre, die man daraus ziehen kann ist, es sich so gut und nett wie möglich zu MACHEN. Nicht zu warten, das günstige Umstände eintreten, sondern selbst darauf hi wirken und auc ganz kleine Fortschritte wohlwollend annehmen, glücklich mit ihnen sein. Das sind die ersten Schritte zu einem größeren Glück. Ob man das erricht ungewiss, aber besser das kleine Glück, als gar kein.

Die Frage, die sich mir allerdings aufdrängt ist, warum müssen sich Therapeuten so missverständlich ausdrücken? Manchmal wünsche ich mir, das meine Therapeutin sich klarer und umfassender ausdrückt, damit solche Missverständnisse, die ich auch zu genüge kenne, nicht auftreten.
amor fati

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Stöpsel
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Beitrag Sa., 25.09.2010, 23:44

Hallo Leer,

hab jetzt nur dein Eingansposting gelesen. Leider hatte ich solche Erfahrungen auch bei 2 Therapeuten. Gerade bei der letzten war es schlimm und war im Endeffekt der Grund, warum ich dort aufhörte. Meine Lebenssituation ist halt in vielerlei Hinsicht nicht gut, und da ich mich um viele Dinge gleichzeitig kümmern muß, dauert es eben, bis es einem wieder besser geht. Als ich damals bei ihr war, hab ich gedacht "alles Sch***" bzgl. meinem Leben, aber ich wollte es natürlich nicht glauben. Aber ich wußte nicht, was ich stattdessen denken könnte, dachte, daß da ein Therapeut in die Presche springen muß. Aber im Gegenteil, hatte mir diese Therapeutin gesagt, ich müßte mich eben entscheiden, ob ich dieses oder jenes im Leben will (was im grunde auf die Wahl zwischen Freunden und beruflich-finanzieller Sicherheit rausgelaufen wäre), daß es zusammen klappt, wäre unwahrscheinlich, sie sagte mir dann, sie hätte vorher 4 patienten in ähnlicher Situation gehabt, bei denen es auch nicht geklappt hätte (später dachte ich mir, was ist das denn für eine Statistik, 4 Leute???). Später sagte sie, sie nimmt eben kein Blatt vor den Mund und sagt direkt, was sie denkt. Boah, das war so krass für mich. Ich hatte damals zum Glück noch Kontakt zu einer anderen Therapeutin (die jetzt meine Therapeutin ist) und diese sagte mir das genaue gegenteil und das hat mir so gut getan. Sie hat mir erstmal Lust am Leben gewünscht, das tat so gut. Später in der Therapie ging es bei ihr v.a. darum, positiver zu denken. Und DAS war mein Problem, ich verstehe absolut nicht, wieso diese frühere Therapeutin so reagiert hat, weil es voll kontraproduktiv war. Aber ein früherer Therapeut hatte sich damals ja auch so verhalten und das ließ sich damals nicht mehr klären. Aber das, was Du schreibst "ich würd fast sagen er hat mir den gedanken ins hiern gefräßt" das hab ich mir damals auch gedacht. Ich denke, es ist die eigene Unsicherheit, ob man so positiv überhaupt denken darf, die dann wieder zu Tage tritt, wenn gerade ein Therapeut sich so skeptisch äußert.
Meine jetzige Therapeutin sagt, wenn ich es so deutlich spüre, daß ich mit etwas nicht einverstanden bin, dann soll ich das auch ernst nehmen und auf meinen Bauch hören (weil sie damals auch meinte, ob ich nicht bei der anderen Therapeutin weitermachen könnte, mich das verunsichert hat, aber sie hat mir später immer wieder gesagt, ich soll auf meinen Bauch hören).
Ich stimme Ive schon zu mit dem Resonanzboden, aber es muß auch eine Grundlage geben, sowas zusammen mit dem Therapeuten aus dem Weg zu räumen. Mit meinem früheren Therapeuten ging es jedenfalls nicht. Und im Grunde mag ich auch lieber üben, mich vor sowas im realen Leben abzgrenzen als ausgerechnet in der Therapie.

Viele Grüße

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Ive
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Beitrag So., 26.09.2010, 07:39

Hi Stöpsel!

Natürlich KANN es auch auf einen Therapeutenwechsel hinauslaufen - völlig okay. Aber ich meine, es ist eben auch nicht verkehrt, dem gegenwärtigen Thera noch eine Chance zu geben, indem man vorher das Thema auf den Tisch bringt. Vor allem, wenn die grundsätzliche Chemie stimmt. Es gibt allerdings sowas wie einen blinden Fluchtimpuls, auch der hat irgendwie seine Berechtigung; könnte sein, dann liegt aber noch mehr im argen, meine ich.

LG Ive

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today
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Beitrag So., 26.09.2010, 10:13

das geht doch gegen jede idee einer therapie, nähmlich das es einen besser gehn soll dadurch
Es soll dir nicht durch die Therapie besser gehen.
Die Therapie soll dir lediglich Wege aufzeigen.
Gehen musst du selber.

Und das ist vielleicht der leidvolle Gedanke. Du bist gefragt, niemand sonst.
Niemand wird dir das abnehmen.

Keine Therapie, kein Therapeut, kein Partner, kein Job, keine Wohnung, kein Kuschelteddy.
Die Kindheit ist zu Ende, keiner mehr ist verantwortlich dafür, wie es dir geht.

Auch nicht dafür, dass du ihn nun am liebsten verhauen willst.
Ich denke, der Therapeut hat dir etwas gesagt, was du nicht (wahr)haben willst.

Ich hab ja auch noch einen netten Spruch:
"Es könnte noch viel schlimmer kommen."

Als es ist.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Silberstern
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Beitrag So., 26.09.2010, 12:38

Leer hat geschrieben: als dieses thema abgeharkt wurde kamm es irgendwie zum thema leben an sich...

der kern dessen was er dann gesagt hat ist: LEBEN IST LEIDEN, und wenn du sieben tage insgesammt im leben richtig glücklich bist is das verdammt viel...beide aussagen waren mir nicht umbekannt... leben is leiden kommt aus dem buddismus und die andere aussage is von goethe...

ich hab mich mit der ausage leben ist leiden schon intensiver beschäftigt kam aber immer zu dem schluss das da nicht alles sein kann das es im leben mehr geben muss...

lg leer
Hallo leer,

im Buddhismus geht es um die ÜBERWINDUNG des Leidens. Es wird keinesfalls behauptet, Menschen müssten zwangläufig ihr Leben lang seelisch leiden!

Die so genannten "4 edlen Weisheiten" im Buddhismus lauten:

# Leben ist Leiden.
# Alles Leiden hat seine Ursache im Begehren und in der Verblendung.
# Die Aufhebung des Begehrens und der Verblendung führt zum Aufheben des Leidens.
# Der Weg zu dieser Befreiung ist der heilige achtteilige Pfad der da heißt rechtes Glauben, rechtes Denken, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rechtes Sich-Versenken.

Um zu verstehen, was genau damit gemeint ist, muss man sich aber ganz intensiv mit den Lehren des Buddhismus befassen, sonst kann man das alles sehr leicht falsch verstehen und interpretieren!


Aber du willst ja wahrscheinlich kein Buddhist werden, nehme ich an.

Ich finde es nur sehr seltsam, dass der Therapeut zwar den ersten Satz der 4 Weisheiten zitiert, den ganzen Rest aber einfach weglässt. Ich vermute mal, dass er den Rest gar nicht kennt....

Jedenfalls möchte ich darauf aufmerksam machen, dass der Buddhismus eben NICHT behauptet, der Mensch sei zum Leiden verdammt.


montagne
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Beitrag So., 26.09.2010, 14:25

Je nach Quelle und Übersetzung heißt es auch nur:
1. Es gibt Leiden (Anerkennung des Leidens)
2. Aufhebung des Leidens [ist möglich]
3. Ursachen des Leidens
4. Der achtfache Pfand

Da sieht man eher, das es nicht so gemeint ist, dass das ganze Leben ein einziges Leiden ist, sodnern nur, das es Leiden im Leben gibt (aber eben nicht nur).

Und anzuerkennen, das es überhaupt Leiden allgemein gibt und das man selbst etwas dagegen tun kann fällt ja grad depressiv strukturierten Menschen schwer. Das eben leiden keine Bösartigkeit ist, die nur einem selbst wiederfahren ist, sodnern das es für alle Menschen zum Leben gehört.
amor fati

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Ive
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Beitrag So., 26.09.2010, 14:44

Edit: Der ursprüngliche Text sprengte das Thema, deshalb mal wieder raus genommen.

Wir können mutmaßen, rauf und runter - was er meinte, wissen wir (noch) nicht. Wenn der Satz so nervt, was spricht dagegen, genau das dem guten Mann zu sagen?
Zuletzt geändert von Ive am So., 26.09.2010, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Phönixia
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Beitrag So., 26.09.2010, 16:19

Liebe Leer,
warum sagt ein thera sowas?
Ja, das frag' ich mich auch. Ich finde solche lebenspessimistischen Sätze haben in einer Therapie nichts verloren.* Zumal wenn der Klient eh schon zu Depression neigt.
Weisheit hin, Weisheit her! Leben ist Leiden. Über den Satz kann man sich eh streiten.
Dein Thera soll nicht weise "sein wollen", sondern dir bei deinem Problem helfen!
Er scheint dich allerdings eher niederzuziehen.
Ist auch fraglich, weshalb er in deiner Stunde ewig lang über sich plaudert.
Sollte er sich als Lebenspessimist entpumpen, würde ich eher das Weite suchen.

*Zumal dir der Thera diesen Satz wohl einfach hingeknallt hat ohne ihn zu erklären, um irgendwie daraus für dich etwas Gewinnbringendes abzuleiten und ohne das er die dadurch erzeugten negativen Gefühle wieder aufgefangen hatte.


Lass dir deinen jugendlichen Optimismus nicht nehmen

Edit: Und Buddhismus hat auch nichts zu suchen in einer Therapie.

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Beitrag So., 26.09.2010, 17:18

Hallo Leer,

des Therapeuten Kondensat "LEBEN IST LEIDEN", was für ein Quatsch. Und überhaupt, generalisierende Aussagen über das Leben als solches haben in einer Therapie nichts zu suchen.

Es könnte ja so sein, dass es Leid und Freud gibt, das eine nach dem anderen und wieder von vorn. Wenn er anderer Meinung ist und wieder mal sowas loslässt, kannst du ihn ja fragen, ob du ihn jetzt bedauern sollst, oder er es doch, wenn auch unter Schmerzen ganz gut auf die Reihe kriegt?

Gruß
Anastasius

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 11:51

Leer hat geschrieben: der kern dessen was er dann gesagt hat ist: LEBEN IST LEIDEN, und wenn du sieben tage insgesammt im leben richtig glücklich bist is das verdammt viel...

beide aussagen waren mir nicht umbekannt... leben is leiden kommt aus dem buddismus
Also im Buddhismus wird das nicht so pauschal behauptet, daß LEBEN Leiden ist. Es wird gesagt, daß Samsara Leiden ist.Und das ist Leben verstrickt in Gier, Abneigung und Unwissenheit. Und daß diese drei einfach zu Problemen führen sagt einem sogar der gesunde Menschenverstand.
Und es ist erheblich differenzierter als so eine Pauschalaussage. Daß auch Freude in Samsara vorhanden ist wird hier nicht negiert. Was negiert wird ist, daß diese Freude dauerhaft ist. Weil nämlich die Tatsache des Wandels unweigerlich dazu führt, daß alles was Freude bereitet auch irgendwann vorbeigehen wird. Und weil diese Art von Freude die vorhanden ist immer von Bedingungen und Erwartungen kontaminiert ist.

Und diese Aussage mit den 10 Tagen, also sorry, aber mir scheint, dieser Therapeut hat wohl selbst ein Problem. Weil was ist bitte "richtig" glücklich?

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Flugente
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Beitrag Fr., 01.10.2010, 15:00

Hallo Leer!

Ich denke, dein Therapeut könnte ein Feedback dringend sehr gut gebrauchen, was diese Aussagen mit dir machen. Vielleicht ist er da einfach blind. So darfs nicht sein, dass du dich gasteist, weil er dir flapsig Rätsel aufgibt. Bzw. könntest du ihn vielleicht dazu anregen, sich hinkünftig zu versichern, dass du seine philosophischen Anflüge auch verstehst. Und zwar so, dass es dir auf jeden Fall nicht schlecht damit geht!!

lg
Flugente

BTW, ich finde Eure Ausführungen über den Buddhismus sehr interessant
Eisberg voraus!

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