Nichts Ungewöhnliches

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Neve
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Nichts Ungewöhnliches

Beitrag Do., 27.03.2008, 20:42

Hallo,

ich bin ziemlich neu hier und habe eigentlich nichts zu berichten, das nicht sonst jemand in diesem Forum erzählen könnte. Trotzdem melde ich mich jetzt zu Wort, weil ich mir meinen Kummer von der Seele schreiben möchte.

Ich werde in weniger als einem Monat 30, bin verheiratet und habe einen 9jährigen Sohn. Ich studiere seit mittlerweile 10 Jahren und deswegen sind wir 120km weiter weg gezogen, in die Nähe der Universitätsstadt.

Schon durch meine Schwangerschaft sind fast alle (eh nicht stabilen) Freundschaften in die Brüche gegangen.
Während der Depression, die mich nach kurzer Zeit nieder gestreckt hat, reduzierte sich die Anzahl meiner Freunde auf 2. In dieser Zeit war ich nicht fähig, irgendwelche Kontake herzustellen bzw. zu halten und vereinsamte zusätzlich.

Jetzt bin ich allein.
Mein Mann und mein Sohn sind die einzigen hier.
Meine Freundinnen haben das Studium abgeschlossen und sind zurück in die Heimat. Neue Freundschaften habe ich nie geknüpft, obwohl ich mich gerade im letzten Jahr darum gekümmert habe.

Ich fühle mich einsam.
Keine Verwandten hier, keine Freunde, keine Gesprächspartner, niemand, der mit mir Zeit verbringen möchte.

Kein ungewöhnliches Schicksal.
Nur ich.
Allein.
LG
Neve

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candle
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Beitrag Do., 27.03.2008, 21:11

Hallo Neve!

Nun ja, man kann sich einen neuen Kreis aufbauen. Ich bin da quasi auch zu gezwungen. Allerdings "grabe" ich nach und nach alte Freunde aus und die freuen sich riesig, dass ich wieder "back to life" bin.
So was ich nun vor Ort getan habe: Kontakt zu einer Uni-Theatergruppe, durch Arbeit habe ich eine Freundin nun dazubekommen, dann habe ich mich an einen Akademikerkreis gewandt, die ich besuchen werde. Nun ja, mit Selbsthilfegruppen war ich wenig erfolgreich. Und mit Freundschaften über das Internet kann man es auch knicken.
Was würde Dir denn gefallen zu tun? Vielleicht gibt es da anzeigen in der Zeitung? Vielleicht auch die Kirche oder Selbsthilfetreffen? Oder mit Deinen Kind und anderen Müttern etwas unternehmen?
Nun ja, man muß viel Eigenenergie aufwenden und das ging bei mir auch nur, weil die Depri beinahe fort ist.
Bist Du denn schon soweit? Ich denke, manchmal ist man auch mit vielen Menschen um sich herum einsam.

Lieben Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Neve
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Beitrag Do., 27.03.2008, 21:36

Ja, ich wäre so weit.

Momentan umklammert mich die Einsamkeit aber so sehr, dass ich auf deine Vorschläge nur Ausreden antworten könnte.
"Alte Freunde sind zu weit weg", "Diese Mutter hat viele Freunde, die braucht meine Gesellschaft nicht", "Ich besuche ja Kurse an der Volkshochschule",...

Manchmal denke ich, dass ich zu hohe Ansprüche an andere stelle.

Und dann glaube ich, dass ich es nie schaffe.

Und viel zu oft bange ich, dass man mich eh nicht mag.
LG
Neve

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candle
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 20:49

Hallo Neve!

Wenn Dir immer diese "Ausreden" einfallen, dann bist Du doch noch nicht so weit. Also lasse es doch erstmal so. Mache Dir keinen Druck, aber höre mal in Dich was Dich WIRKLICH einsam fühlen läßt.
Wenn man nämlich mit Menschen nicht in Kontakt treten mag, liegt die Einsamkeit in Dir- nun das schrieb ich wohl schon? Schau mal wie Du die Einsamkeit nur für Dich füllen könntest? Vielleicht kannst Du Dir auch auf andere Weise erstmal was gutes tun?

Lieben Gruß!
candle
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Sommer-Stumpenhorst

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Neve
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Beitrag Mo., 31.03.2008, 10:17

Meine Therapeutin findet, dass es Zeit ist. Dringend.

Und ich sehn mich ja auch nach Gesellschaft.
LG
Neve

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candle
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Beitrag Mo., 31.03.2008, 14:26

Hallo Neve!
Neve hat geschrieben:Meine Therapeutin findet, dass es Zeit ist. Dringend.

Und ich sehn mich ja auch nach Gesellschaft.
Nun, was die Therapeutin sagt, sollte für Dich nicht maßgeblich sein. Ich wundere mich überhaupt über eine solche Äußerung, aber wie es gemeint ist, weißt ja nur du.
Ja, nun ich verstehe das mit der Gesellschaft, aber da muß man einen Anfang finden. Also gewissermaßen den Anfang des Fadens im Wollknäuel finden.

Gruß!
candle
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expat
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Beitrag Mo., 31.03.2008, 14:41

candle hat geschrieben: Ich wundere mich überhaupt über eine solche Äußerung,
Die Therapeutin will ja auch mal Erfolge sehen.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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