Keine Kontrolle über den Alkohol

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Thread-EröffnerIn
unwillig
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Beitrag Di., 03.05.2011, 15:26

hallo,
ich dachte ich meld mich mal wieder.
es geht mir soweit gut. keine abstürze oder vollbesäufnisse mehr seit letztem kontakt.
ich hab in meiner neuen ausbildung viel stress, das macht mich ziemlich fertig und ich komm auch nicht zum gross ausgehen und/oder saufen.
der druck drückt auf meine stimmung, aber es ist noch aushaltbar. ich versuche nen weg zu finden besser damit umzugehen.
das als kurzer report.
ich hoffe, es geht euch allen gut?!
bis bald

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Thread-EröffnerIn
unwillig
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 13:55

hallo,
wieder einmal meld ich mich. ich hoffe es geht euch allen gut?!
bei mir ist es immernoch stressig,aber schön. mein alk-konsum ist sehr gering.keine abstürze seit längerem.ich bin zufrieden. ich bleibe dran.
wünsche euch was. danke dass ihr immer für mich da wart. ich vergesse euch nicht! und werd mich immermal wieder melden...
lg

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Ive
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 08.07.2011, 14:09

Glückwunsch, das freut mich! Da scheinst Du die Kurve gerade noch gekriegt zu haben.

Und lass Dich nicht irritieren - jeder Erwachsene hat das Recht, selbst zu überprüfen und dann zu entscheiden, ob er seine Probleme mit Alkohol als vorübergehend und in den Griff zu bekommen ansieht oder ob er frühzeitig beschleßt, ganz und gar aufzuhören. Wenn es wider Erwarten einfach nicht geht, merkt man es schon, früher oder später, und diesen Weg geht jeder für sich.

LG Ive

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unwillig
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Beitrag Do., 14.07.2011, 18:11

hi ive,
ja danke.ich bin gespannt wies weitergeht - und kann dies grad mit einem lächeln sagen. alles weitere wird sich zeigen.
liebe grüße

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ummy
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mo., 02.01.2012, 01:13

Hallo unwillig, Isaac, Soleil, Ive, Empty-Soul und alle anderen...

ich habe mir gerade den gesamten Thread durchgelesen, daneben (leider Gottes) brav Gin-Tonic getrunken, und beschlossen, mir endlich einen Account anzulegen. Aber ich habe so viele Anregungen bekommen, vor allem war es schön zu sehen, dass es tatsächlich Möglichkeiten gibt, sich mit Leuten über ein Alkoholproblem auszutauschen. Ich befinde mich, glaube ich, gerade an einer Kreuzung und werde entscheiden müssen, wie ich mit meinem Alkoholkonsum umgehe. Ihr habt mir alle sehr geholfen, mich dieser Entscheidung zu stellen.

Wünsche euch allen ein gutes neues Jahr!
ummy

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Isaac
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Beiträge: 233

Beitrag Mo., 02.01.2012, 15:27

hallo ummy.
ja das kenn ich, ich hab mir lange zeit alles mögliche über alkohol "durchgelesen" und daneben getrunken.
das war teil meines rein persönlichen wahnsinns zu glauben wenn ich "jetzt" nicht aufhöre - morgen werd ich es.
nur, wenn ich jetzt nichts ändere leb ich morgen so wie gestern.
du schaffst das
LG
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Beitrag Di., 07.02.2012, 20:56

Hallo zusammen,

den gesamten Thread habe ich mir noch nicht durch gelesen, aber auch ich würde mich gern über das Thema Alkohol austauschen.

Wahrscheinlich zähle ich auch zu den Alkoholikern, es ist nur nicht so sichtbar, weil ich mich nicht völlig abschieße mit Alkohol und die "gesellschaftsfähigen" Getränke bevorzuge. Ich habe es auch geschafft im Skiurlaub, in dem ja generell gern was getrunken wird, eine Woche komplett auf Alkohol zu verzichten, habe mir also bewiesen, dass es noch ohne geht. Aber ich habe jeden Abend gekämpft und bin immer früh ins Bett gegangen, um nicht verführt zu werden. Allerdings habe ich nach dieser Woche die erste Gelegenheit genutzt, wieder etwas zu trinken, es war nach einer stressigen Situation, nach der ich mir den Alkohol gewissermaßen "verdient" hatte. Seit diesem Abend bin ich wieder dabei, so bald es dunkel wird, denke ich an das erste Glas Wein oder Sekt. Ich trinke fast jeden Tag eine Flasche Wein oder Sekt. In Gesellschaft auch schon mal mehr, vor allen Dingen trinke ich auch sehr schnell. Die Wirkung hat langsam nachgelassen, ich brauche mehr Wein, um mich leicht und entspannt zu fühlen. Als ich vor kurzem allein zu Hause war und zum ersten mal zum Kirschwasser gegriffen habe, weil das nun mal schneller geht..... habe ich begriffen, dass das kein "normales" Verhalten mehr ist, obwohl - eigentlich weiss ich das schon länger.

So, und jetzt will ich da wieder raus! Ich würde mich freuen, wenn mir trockene Alkoholiker vielleicht erzählen, wie sie das tagtäglich meistern, wie wird man so stark, dass man zu der allgegenwärtigen Verführung NEIN sagen kann? Wie streift man dieses "Ach es ist doch egal, nur heute noch ein Glas"-Denken ab? Morgens bin ich immer ach soooooo vernünftig, nehme mir vor nichts zu trinken, aber kaum wird es dunkel, kommt das Verlangen.

Abendgrüße
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Beitrag Do., 09.02.2012, 18:57

Hallo zusammen, (falls noch jemand hier liest)

jetzt habe ich zwei Tage durchgehalten, aber seit drei Stunden denke ich schon wieder nur an Alkohol......

Wie schafft man es, nicht nach zu geben? Ich schütte mich mit Wasser voll, aber ich spüre schon jetzt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, ich merke wie ich mich schon vorsorglich beruhige: ist ja nicht so schlimm, zwei Tage hast du ja geschafft, dann trinkst du eben morgen wieder nichts, gönn dir doch was, etcpp. Vernunftmäßig ist mir dieser Selbstbeschiss völlig völlig klar - mein Hirn sagt: trink einfach nix, punkt!!! Doch dann kommt das ABER...

Frage an die, die's geschafft haben, stark zu bleiben - wie habt ihr's gemacht?

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maybe
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Beitrag Do., 09.02.2012, 19:52

Hallo!
Erstmal Glückwunsch zu deinem zweiten Tag ohne!
Phänotyp hat geschrieben: Frage an die, die's geschafft haben, stark zu bleiben - wie habt ihr's gemacht?
Sucht-Beratung aufsuchen, Therapie machen, Selbsthilfegruppe besuchen (regelmäßig & dauerhaft)... Ich denke, dort könntest du die Hilfe finden, die du hier im Forum suchst, die dir hier aber wahrscheinlich niemand geben kann (oder will).

Es ist unheimlich schwer, mit einem Suchtmittel aufzuhören, wenn man dabei nicht die Unterstützung durch andere hat. Und das sollten am besten erfahrene Leute sein, d.h. Profis (Therapeuten) und/ oder selbst-Betroffene (trockene Alkoholiker). Und zu denen solltest du realen Kontakt haben; das internet bzw. Foren wie dieses sind da nicht so geeignet, denke ich.

Jedenfalls was für den Anfang, glaube ich, wichtig ist, sich klar drüber zu werden: WARUM willst du eigentlich aufhören? Bzw. was ist für dich das schlimme an deinem Alkoholkonsum? Was versprichst du dir davon, wenn du aufhörst zu trinken? Denn ich denke, wenn du dir darüber klar wirst, kann dich das auch motivieren, die Abstinenz durchzuziehen.

lg und alles Gute!
maybe

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Nico
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Beitrag Do., 09.02.2012, 20:07

Oje Tipps via Internet, das ist schwer Phaenotyp.
Ausserdem funktioniert es bei JEDEM anders.
Der Tipp mit der Selbsthilfegruppe ist schon einmal gut, ich empfehle die Anonymen Alkoholiker und zwar mindestens 5 Meetings, egal wie die ersten verlaufen sollten. Wenn du dich nach 5 Meetings dort noch immer nicht wohl fuehlst ist es nichts fuer dich und du musst dir einen anderen Weg suchen.
Und geh bitte von dem Gedanken weg, dass du STARK bleiben musst um vom Alkohol weg zu kommen, damit setzt du dich nur selbst total unter Druck. Bei mir hat es jedenfalls erst funktioniert wie ich kapituliert habe und mir gedacht habe ich schaffe es nicht. Dann ist es ploetzlich gegangen. Aber wie gesagt, es ist bei jedem anders.
Den ersten ( und wichtigsten !!!) Schritt hast du jedenfalls schon gemacht. Du hast erkannt, dass du mit dem Alkohol ein Problem hast UND du hast dir das auch eingestanden. BRAVO jetzt bist du schon auf dem richtigen Weg.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Fr., 10.02.2012, 16:17

Hallo,

danke Nico und maybe für eure Antworten.

Gestern habe ich dann doch noch eine Flasche Sekt und zwei große Gläser Wein getrunken.... Früher hätte ich am nächsten Tag einen dicken Kopf gehabt, aber neuerdings scheine ich immer mehr zu vertragen - das ganze spielte sich dann auch in 2 Stunden ab.

Selbsthilfegruppe.... ja... ich habe auch schon darüber nach gedacht, aber scheue mich irgendwie davor, vielleicht weil es dann "offiziell" wäre. Da ist dieser Gedanke, dass man das doch noch alles selbst in Griff bekommt und dass es eigentlich halb so wild ist, immerhin trinke ich nur abends, trinke keine harten Sachen, habe nie Blackouts, pöbele nicht rum oder benehme mich sonst irgendwie auffällig. Andererseits spüre ich genau, dass ich mich momentan in so einem Grenzbereich befinde, ich habe das Gefühl, wenn ich jetzt nicht die Bremse ziehe, stürze ich ab.

Grüße
Phänotyp

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Nico
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Beitrag Fr., 10.02.2012, 17:56

Siehst du und da beantwortest du dir deine Frage, wie man es schafft ohne Alkohol zu leben, gleich selbst.
Naemlich so wie du es dir denkst NICHT.
Wie bitte moechtest du vom Alkohol wegkommen, wenn du es nicht offiziell machen willst ?
Willst du die Dauerausrede von den Medikamenten wegen denen du DERZEIT keinen Alkohol trinken darfst, die naechsten 40 Jahre verwenden ?

Selbsthilfegruppe muss nicht sein, erleichtert es aber ungemein.
Aber ehrlich MUSS man sein, zu sich selbst und zu allen andern, sonst funktioniert es garantiert nicht.

Trink nur noch ein bisserl weiter und du kannst zusehen wie sich alle deine derzeitigen Beschwichtigungen in Luft aufloeaen werden. Du wirst haertere Sachen trinken, du wirst Blackouts haben und du wirst auffaellig werden, warte es nur ab.
Aber es werden dir 100 000 andere neue Beschwichtigungen einfallen.
Wenn du Pech hast, bis du vor die Hunde gehst.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Phänotyp
Helferlein
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Beitrag Fr., 10.02.2012, 18:10

Ja Nico, du hast Recht, wie ich auch schon schrieb, mir ist sehr wohl bewusst, dass ich an der Grenze vom "Normaltrinker" zum Alkoholiker angekommen bin. Wahrscheinlich hab ich sie schon überschritten. Die Beschwichtigungen habe ich nur leicht selbstironisch aufgezählt, weil ich weiss, wie leicht man sich was in die Tasche lügen kann.

Tja, ich muss da ran!

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Ramana Maharshi
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Beitrag Mo., 28.05.2012, 10:12

Wie so viele Alkis sagte ich immer, ich kann jederzeit aufhören wenn ich will und wie jeder Alki bekam ich von meinen Therapeuten zu hören, das ginge nur in einer Entzugsklinik.

Dann im Herbst 2011 stellte ich ganz betriebswirtschaftlich fest, das der Alk mittlerweile mehr Nachtweile als Vorteile bringt. das heißt für ein paar schöne Stunden am Samstag abend bezahlt ich mit mindestens zwei Tage Regeneration.

In diesem Augenblick der Erkenntnis war sofort Schluß mit Alk - bis heute.

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Jugendstil
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Beitrag Mo., 28.05.2012, 17:25

Es gibt ja im Web sogar schon die Empfehlungen, doch einfach immer weiter Drogen bzw. irgend etwas Betäubendes zuzuführen, egal, ob Alk oder Tabletten oder was auch immer. Allen Ernstes wird gefragt, wieso man eigentlich, wenn man das Leben "ohne" nicht aushält, es nicht "mit" führen soll, und die Absicht aufzuhören ausschließt.

Da wird die Gewöhnung und die Abstumpfung, der körperliche, psychische und soziale Abbau, die Unzumutbarkeit für die eigene Gesundheit, für Familie und Umfeld einfach geleugnet und ein Leben im "kontrollierten" Dauer-Tran propagiert. Unfassbar. Aber dies nur am Rande.

Zum letzten Post: Genau --- wenn nämlich der Preis viel höher ist als das, was dafür eingetauscht wird - dann sollte der Moment gekommen sein, wo man seinen Grips und eventuell auch das was man Charakter nennt zusammennimmt.........

Die Kontrolle hat man genau in dem Moment, wo man all das Zeug nicht mehr anrührt. Eine einfache Erkenntnis und wie ein Blitz kann sie urplötzliche Befreiung bringen.

Jugendstil

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