Miss_Understood hat geschrieben:Tja, Gothika, was soll ich denn nun sagen, denn du schickst mich ja nun sofort in einen perfiden Doublebind.
Autsch! Und das mir! Mea culpa! Dann nehm ich das zurück, und behaupte das Gegenteil. Nein, Scherz! Ich schrieb ja, so eine TK hat Vor- und Nachteile. Ich finde lediglich, dass du es nicht vorschnell von der Hand weisen solltest, mal drüber nachdenken, und das Argument "vom Leben gesperrt" trifft es nicht wirklich, zumindest nicht in einer TK (im Gegensatz wohl zu Stationen und Reha's).
Bevor hier dieser Ratschlag kam, hab ich ja auch gar nicht in die Richtung gedacht, worauf ich mich dann gewundert habe, warum eigentlich nicht? Ich fragte mich: Hmm, obwohl die Miss soooo viele Probleme hat und es ihr so schlecht geht, warum wirkt sie für mich erstmal NICHT wie ein TK-Kandidat? Und da glaubte ich btr. dem Umgang mit Gefühlen (und auch der Wirkung auf das außen) die eine oder andere Parallele zu sehen. Siehe deinen weiteren Absatz, dem scheint ja auch so zu sein.
Die andere Seite ist die: Ich habe auch ein paar Mal erlebt, dass TK überhaupt gar nichts bringt, wenn man nicht bereit ist, diese "angemessene Dissoziation zum Selbstschutz" loszulassen (oder ein wenig aufzulockern). Es muss von innen kommen.
Also, sei mal ganz und gar unbesorgt, mir geht's nicht um Recht haben. Püh! Sondern ich wollte dir lediglich ein paar Gedanken mit auf dem Weg geben, was der Vor- aber auch Nachteil einer TK sein könnte.
Gerade wenn ich dann das Zitat über die Verkopfung von dir lese und mich darin wiedererkenne... Es ist schwer, v.a. bei Erstgesprächen oder den ersten paar Gesprächen da raus zu kommen, solche ambulanten Therapien wirken bei so Kopfmenschen ja hauptsachlich erstmal über die Gesprächs- und Kopfebene, was sich vermutlich erst mit der Zeit/Vertrauensbasis ändert. REDEN hilft da in erster Linie nicht, auch wenn es sich erstmal erleichternd anfühlt... ( ja, klar, weil sich selbst beschreiben eben so eine Mini-Dissoziation ist und man nicht alleine ist), außerdem kannst du es ja sehr gut: es kognitiv und kommunikativ rüberbringen, da brauchst du (im Gegensatz zu manch anderen Patienten) wohl weniger Hilfe. Für mich hat sich die Körpertherapie und das Yoga als sehr gut gewährt, ich weiß aber nicht, ob ich ohne TK (= sicheren Rahmen) den Mut gefunden hätte, damit anzufangen. Ich gebe zu: die ersten paar Male, als sowohl ich als auch meine Denkstimme mal endlich die Klappe hielten und Ruhe und Entspannung zuließen, grenzte das an mittelschwere Heulkrämpfe...