Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hippogriff
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 08:12

Hallo Miss,
Erst noch mal was anderes, da ich leider nur einen Thread eröffnen kann und ich mir eine erneute Unterstützung nur schwer leisten kann gerade und selbst wenn ich es nicht vollen Herzens dahinter stehen könnte. Zu den Beiträgen und meinen Erfahrungen dann demnächst.

Hat jemand hier schon mal Erfahrung mit Schematherapie sammeln können?
Nein! Ich würde nur eine Therapie bei jemanden machen wollen, der eine Kassenzulassung hat, denn das garantiert ja auch eine gewisse Sicherheit, dass derjenige eine gründliche Ausbildung gemacht hat.

Und eine gute Therapie umfasst immer Kognition und Emotion, wie soll sich der Mensch auch sonst ändern? (Dazu muss man sich wirklich nicht auf den Privatanbietermarkt begeben.)

Ansonsten viel Erfolg bei was auch immer!

Herzliche Grüße
hippogriff

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 08:47

Tja, Gothika, was soll ich denn nun sagen, denn du schickst mich ja nun sofort in einen perfiden Doublebind. Und das finde ich offen gesagt, ziemlich ungut. Wenn ich mich nun gegen die Idee Tagesklinik "wehre", dann hast du das ja bereits vorhergesagt und ist ganz logisch (also darfst du "recht" behalten) und wenn ich "ja klar" dazu sag, hast du ja eh bzw. auch recht.

Danke mit dem Hinweis darauf, WAS Gefühle sind. Da muss ich mich in meinen Beschreibungen tatsächlich manchmal selbst zur Ordnung rufen. Ich /weiss/ es, dass ein Satz wie "Ich fühle, dass er XYZ denkt oder tun wird" herzlich wenig mit meinen Gefühlen zu tun hat. *räusper Angemessen dissoziiert zu sein - also von oben auf die Gefühle drauf zu schauen und sie zu lenken statt sich hereinzustürzen hat sich für mich sogar als praktikabel erwiesen. Denn ich habe (obwohl du das vielleicht nicht denkst oder so erlebt hast bei mir) schon die Angewohnheit in selbigen abzutauchen. Vor allem in der Trauer. (Was habe ich bei meiner ersten Therapie geweint. Viel zu sehr - und dann wohl doch noch nicht genug ... oder auf eine nicht lösende Art? Keine Ahnung ...) DAS ist ein wichtiges Thema, da bin ich noch nicht ganz durch mit.

Wo wir bei dem Thema sind: DAS ist auf jeden Fall ein von mir formuliertes TherapieZIEL: Ich möchte lernen mit meiner tiefen Melancholie oder Trauer in mir besser umzugehen und zu schauen wie ich das damit verknüpfte Thema "Loslassenkönnen" besser beherrsche. Und es ist spannend zu bemerken, dass ich dabei - das SO zu sagen - je nach Gegenüber sehr unterschiedlich reagiere und fühle.

Von klar und sehr gut aufgehoben und durch ihre Worte dieses Gefühl annehmen könnend ohne zu tief darin zu tauchen - bei der einen bei der ich letzte Woche war, die mir aber nicht zusichern konnte, ob ich in der Gemeinschaftspraxis bei ihr einen Platz bekommen würde, man mich bei freiem Platz dann zuteile unter den KollegInnen - der zwischen 1 und 4 Monaten da sein könne, man aber dazwischen sicherlich Krisentermine zu verschiedenen Zeiten machen könne. Bis über - ich nenns mal überempathisch - eine Frau, die mich selbst mit fast Tränen in den Augen anschaute, so dass ich nun richtig schluchzen musste und es mir auch nach der Stunde erst mal noch mieser ging, die aber, was mich echt ärgerte, mir nach etwa 30 min sagte, dass sie ja leider leider nun doch keinen Termin mehr frei habe, wie sie mir das noch eine knappe Woche zuvor am Telefon zusicherte, da eben drei ihrer Klienten nun doch weitere Stunden nehmen würden. Na super. Hätte sie mir das nicht telefonisch sagen können? Jene meinte dann auch, ja, sie sähe, dass ich wohl zeitnah jemanden brauche - und ob ich mir nicht mal überlegen würde, vielleicht meinen Hausarzt nach Medikamenten zu fragen. Sie sprach mir dann Mut zu, was auch für den Moment erst mal ankam. Dann sprachen wir über etwas anderes, was der Grund war weswegen es mir dann schlechter ging als ich rausging. Dabei wurde mir klar, dass es auch für mich wichtig ist als Kriterium, dass eine Therapeutin den Verlauf einer Stunde im Griff hat. Sie meinte aber auch ohne dass ich das ansprach, dass sie bei mir noch keine Klinik angebracht sähe, sondern ich mir eben so schnell es geht wenigstens einen 400 EUR Job suchen solle. Und ich glaube, das ist dann tatsächlich doch der bessere Weg. Medikamente ...? Hm ... Ich habe bisher noch nie welche genommen, wäre dem dann aber doch eher aufgeschlossen als Tagesklinik oder Klinik.

Und: Hippogriff: Bitte lies doch erst mal die Infos zur "Schematherapie". Sie ist eine erprobte und seriöse, wenn auch neuere Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sich darin weiterbilden dürfen glaub ich sogar ausschließlich approbierte Psychotherapeuten. Es gibt Wirksamkeitsstudien und approbierte Verhaltenstherapeuten (nur die, tiefenpsychologische nicht, frag mich nicht warum) dürfen diese als "verhaltenstherapeutisches Werkzeug"/Methode sogar auf Kasse abrechnen. Etwas anderes als kassenzugelassener Therapeut und kassenfinanziert käme bei meiner derzeitigen schrägen Finanzlage auch sowieso nicht in Frage.

Entschuldigt, wenn ich das noch nicht ausdrücklich als Kriterium genannt habe: ich bin auf der Suche nach kassenfinanzierter (demnach - in Deutschland - kassenzugelassener) Therapie, bevorzugt Verhaltenstherapie, bevorzugt eine Frau - aber da dringend, rede ich auch einfach versuchsweise mal mit einem Mann - da die zuvorigen (länger her) tiefenpsychologisch waren, aber es kommt mir auch auf die Zusatzqualifikationen bzw. Arbeitsphilosophie und tatsächlichen Methoden des Theras an. So dass ich nächste Woche auch - das aber nur, weil er mir als jemand mit freiem Platz genannt wurde und das Telefonat sehr sympathisch war - ein Erstgespräch mit einem Psychoanalytiker haben werde.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Flowerbomb
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 09:48

Wenn ich die Beschreibungen zu Schematherapie lese würde ich denken:das macht meine Thera mit mir.Zumindest das innere Kind,Imaginationen und Reparenting machen wir alles oder haben wir gemacht und es hat alles verändert.Meine Thera sagt mir nicht,was sie macht,sondern fängt einfach immer an,aber so wie ich lese,ist Schematherapie sehr gut und auch wirkungsvoll.Ich kann dir sagen,dass es bei den Bereichen daraus,die ich kenne,ausschließlich ums Fühlen geht und wie du auch vermutest in der Tat das war,wo dann Heilung eingesetzt hat.Dass ein Thera da nicht gleich in der ersten Stunde so auf das Emotionale sondern auf den Kopf geht,ist ja normal.Mit meiner Thera war das so und es gibt auch manchmal Stunden,wo es nur darum geht.Das wäre sonst für mich auch viel zu viel Gefühl.Bevor du das angehen kannst,sind einige Stunden nötig,um ein richtiges gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

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hippogriff
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 12:02

Hallo Miss,

Entschuldigung, da war ich wirklich zu vorschnell. Habe zwar noch den Wikipedia-Artikel angeclickt, aber nicht genau genug gelesen.

Ich hab halt irgendwie den Eindruck, dass du schon zwangsläufig eine Odyssee produzierst und denke immer noch, dass nur ein einziger Termin eben nicht ausreich, um einen Therapeuten wirklich zu prüfen.

Herzliche Grüße
hippogriff

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(V)
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 12:09

Miss_Understood hat geschrieben:Tja, Gothika, was soll ich denn nun sagen, denn du schickst mich ja nun sofort in einen perfiden Doublebind.
Autsch! Und das mir! Mea culpa! Dann nehm ich das zurück, und behaupte das Gegenteil. Nein, Scherz! Ich schrieb ja, so eine TK hat Vor- und Nachteile. Ich finde lediglich, dass du es nicht vorschnell von der Hand weisen solltest, mal drüber nachdenken, und das Argument "vom Leben gesperrt" trifft es nicht wirklich, zumindest nicht in einer TK (im Gegensatz wohl zu Stationen und Reha's).

Bevor hier dieser Ratschlag kam, hab ich ja auch gar nicht in die Richtung gedacht, worauf ich mich dann gewundert habe, warum eigentlich nicht? Ich fragte mich: Hmm, obwohl die Miss soooo viele Probleme hat und es ihr so schlecht geht, warum wirkt sie für mich erstmal NICHT wie ein TK-Kandidat? Und da glaubte ich btr. dem Umgang mit Gefühlen (und auch der Wirkung auf das außen) die eine oder andere Parallele zu sehen. Siehe deinen weiteren Absatz, dem scheint ja auch so zu sein.

Die andere Seite ist die: Ich habe auch ein paar Mal erlebt, dass TK überhaupt gar nichts bringt, wenn man nicht bereit ist, diese "angemessene Dissoziation zum Selbstschutz" loszulassen (oder ein wenig aufzulockern). Es muss von innen kommen.

Also, sei mal ganz und gar unbesorgt, mir geht's nicht um Recht haben. Püh! Sondern ich wollte dir lediglich ein paar Gedanken mit auf dem Weg geben, was der Vor- aber auch Nachteil einer TK sein könnte.

Gerade wenn ich dann das Zitat über die Verkopfung von dir lese und mich darin wiedererkenne... Es ist schwer, v.a. bei Erstgesprächen oder den ersten paar Gesprächen da raus zu kommen, solche ambulanten Therapien wirken bei so Kopfmenschen ja hauptsachlich erstmal über die Gesprächs- und Kopfebene, was sich vermutlich erst mit der Zeit/Vertrauensbasis ändert. REDEN hilft da in erster Linie nicht, auch wenn es sich erstmal erleichternd anfühlt... ( ja, klar, weil sich selbst beschreiben eben so eine Mini-Dissoziation ist und man nicht alleine ist), außerdem kannst du es ja sehr gut: es kognitiv und kommunikativ rüberbringen, da brauchst du (im Gegensatz zu manch anderen Patienten) wohl weniger Hilfe. Für mich hat sich die Körpertherapie und das Yoga als sehr gut gewährt, ich weiß aber nicht, ob ich ohne TK (= sicheren Rahmen) den Mut gefunden hätte, damit anzufangen. Ich gebe zu: die ersten paar Male, als sowohl ich als auch meine Denkstimme mal endlich die Klappe hielten und Ruhe und Entspannung zuließen, grenzte das an mittelschwere Heulkrämpfe...

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 12:25

hippogriff hat geschrieben:Hallo Miss, Entschuldigung, da war ich wirklich zu vorschnell. Habe zwar noch den Wikipedia-Artikel angeclickt, aber nicht genau genug gelesen.
"Kann passieren." sagt meine grenzenlose Geduld. Und die Agression, das Genervtsein, zu dem gerade EBEN ich ermuntert wurde, verdreht die Augen. So: .... (Tja, was macht frau denn mit Genervtsein und Wut? Gut und schön, die zu spüren, aber wohin damit? Weil die den auslösenden um die Ohren zu schleudern ist ja nun auch nicht sehr beziehungsförderlich ... ) 'tschuldigung, kurzer Exkurs ... ich meine das nicht persönlich!
hippogriff hat geschrieben:Ich hab halt irgendwie den Eindruck, dass du schon zwangsläufig eine Odyssee produzierst und denke immer noch, dass nur ein einziger Termin eben nicht ausreich, um einen Therapeuten wirklich zu prüfen. Herzliche Grüße, hippogriff
Das trifft glaub ich schon zu. Ich bin ja auch ein komplexer Mensch und deshalb möchte ich auch eine gründliche Entscheidung treffen! *räusper Das IST komplex. Oder etwa nicht? ja, ich mache es mir gerne etwas komplex, dann habe ich letztendlich zum Schluß auch ein besseres Gefühl dabei. ich selbst MAG ja auch komplexe Aufgaben. (Schon viel zu lange keine mehr gehabt.) Kein Wunder, dass es dann länger dauert. Hmtja. Das ist wohl der Preis. (Ha! Die kleineren Erkenntnisse purzeln gerade. Was mich alleine das Reden schon weiterbringt, zumindest in GANG wieder bringt.) Leider leide ich auch öfter mal an dem Gefühl zu langsam zu sein.

"Und Sie nehmen sich DIE Zeit, die Sie brauchen!" - das sagte der (Schema)-Therapeut gestern, das war schonmal sehr beruhigend. "Denn das IST komplex. Und manches kann verschachtelt sein, das wird man sehen." Das finde ich auch immer glaubwürdiger und vertrauenserweckender als wenn jemand glaubt den Kasus Knacksus auf den ersten Blick zu erkennen. (Dazu später.)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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hippogriff
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 12:48

Hallo Miss,

aber gerade weil du deine Komplexität so betonst, solltest du die Suche möglichst einfach halten: Also eine komplexe Suche plus komplexe Persönlichkeit muss ja zwangsläufig lange dauern.

Was meine ich damit?: Es gibt drei Verfahren in Deutschland, die per Kasse zugelassen sind. Meist ist es der gleiche Personenkreis, der sowohl tiefenpsychologisch fundiert als auch Psychoanalyse anbietet. Aber du hast dich ja schon für eine VT entschieden (wenn ich das richtig herausgelesen habe). Dann gibt es noch die grundsätzliche Entscheidung: Mann oder Frau (wenn man eine Vorliebe hat) und die grundsätzliche Entscheidung, ob man auch zu einem Ausbildungskandidaten gehen würde oder ob es schon jemand mit längerer Berufserfahrung sein soll. Da du schon Therapieerfahrung hast, würde ich dir zu jemand mit ebenfalls Therapieerfahrung raten, also kein Ausbildungskandidat (die sind oft auch noch sehr jung). Jetzt kannst du dir überlegen, ob dein künftiger Therapeut/deine künftige Therapeutin eine besondere Art von Zusatzausbildung/Spezialisierung haben soll/muss und schauen, ob der Markt an deinem Ort das überhaupt hergibt.

So etwas meinte ich unter pragmatisch. Dazu gehören auch so Fragen wie: Mit geht's so dreckig, ich kann nicht mehr als X Monate auf einen Platz warten. (X sollte realistisch gewählt sein, andererseits kann man so vorher schon telefonisch vorfühlen.)

Viele Grüße
Hippogriff

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 13:03

Genau SO bin ich das auch angegangen. Inclusive dem großen Angebot hier in der Großstadt, der Begeisterung darüber, dass es eine Übersicht in Heftform GIBT in der (wie ich inzwischen weiss nur so 20%) der Therapeuten gelistet sind plus Zusatzqualifikation - im Gegensatz zu der mittleren Stadt 400 km weit weg in der ich vorher auch mal Therapie machte. (Und da wäre sich womöglich wahrscheinlich wieder zu meiner vorherigen Thera gegangen.) Und dann die Enttäuschungen auf dem Fuße, dass von all den aufgelisteten deren Qualifikationen ich spannend finde, vielleicht 3-4 überhaupt nur Termin frei hatten für ein Erstgespräch, die meisten die mich ansprachen überhaupt keine oder so 4-6 Monate Wartelisten haben - das ist zu lange für mich. So dass ich dann nochmal durchblätterte, mich weiter informierte was das jeweilige denn ist (Focusing zb - nie gehört vorher ... ) - ich bin nicht per se fixiert auf VT, aber Berufserfahrung ist mir auch wichtig, im Dezember hatte ich bereits zwei Sitzungen mit einer sehr jungen Thera in Ausbildung und Supervision, sehr nett und sympathisch und all das, aber solche Gespräche hatte ich auch mit zwei Freundinnen (die ich da noch hatte) - und auf die "zweite Wahl" auswich. Wieder telefonierte und alleine da den Überblick zu behalten, da deren Telefonzeiten oft nur 2x30 min pro Woche und nur zu ganz bestimmten Zeiten liegen und wenn man das dann nicht genau aufgeschrieben hat ... und so undiszipliniert wie ich bin und manche Tage einfach zu fertig selbst für so ein Telefonat ... und wenn dann ein Telefonat passiert wie das was ich noch gleich beschreibe, wurde ich erst nochmal ausgenockt ...
Ich wurschtele mich da halt gerade so durch.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Offy
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 13:13

Hi Miss,

ich würde gern mal versuchen, dir ein wenig den Druck zu nehmen (so du denn welchen verspürst).
Undiszipliniert und etwas chaotisch zu sein beim Listen führen zwecks Telefonzeiten und dem ganzen Kram, kann auch was Gutes haben.

Ich habe damals ganz viele Theras per Mail angeschrieben. Nur Absagen bzw. größtenteils gar keine Reaktion. Ich war schon krass frustriert, weil ich echt alle durch hatte, die ich finden konnte. Dann hab ich ein letztes Mal die Liste durchgesehen, die ich von einem Verein hatte und fand vermeintlich eine, die ich noch nicht angetippselt hatte. Mit der Kraft der Verzweiflung schrieb ich diese nun auch noch an. Ich bekam sofort einen Termin zum Vorgespräch. Am Folgetag verglich ich noch mal die Liste mit meinen abgeschickten Mails und stellte fest, dass ich die schon einige Wochen zuvor angeschrieben und eine Absage bekommen hatte. Mh...
Ich will sagen: Manchmal ist es toll, wenn man etwas verpeilt ist und doppelt macht.

btw. bin ich heute noch bei dieser Thera.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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hippogriff
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 13:28

Bei den meisten Therapeuten kann man doch auch 5 Minuten vor der vollen Stunde anrufen, oder? (Meine Therapeutin hat auch Telefonzeit, aber die ist für längere Gespräche.)

Wenn du in einer größeren Stadt wohnst, sollte die Therapeutensuche zu managen sein, einfach weil es ausreichend Therapeuten gibt. Das ist die gute Nachricht. Vielleicht wäre es nicht schlecht, sich nicht so sehr auf die Zusatz-Qualikationen zu konzentrieren, denn letztlich ist es doch immer die Chemie, die entscheidet, und nicht die ein oder andere Zusatzausbildung.

Ich bin damals zu einer Institutsambulanz gegangen, die haben eine Beratungstelle für Erwachsene und vermitteln sowohl an Ausbildungskandidaten als auch an niedergelassene Therapeuten: Vorteil: Es gibt eine gewisse Vorauswahl durch den Ambulanzmitarbeiter (auch erfahrene Therapeuten), bei dem man ein Vorgespräch hat. Nach dem Vorgespräch hat sie sich umgehört/rumtelefoniert und mir den Kontakt von einer Therapeutin gegeben, von der sie sich vorstellen konnte, dass wir gut miteinander können und die auch einen freien Platz hatte.

Bei schwierigeren "Fällen"/Vorgesprächen wird auch in der Ambulanzkonferenze diskutiert.

Manche mögen das mit der Vorauswahl nicht, für mich war es genau das Richtige. Ich konnte mir damals aus verschiedenen Gründen nicht vorstellen, das alleine anzugehen.

Ah, jetzt erinnere ich mich dunkel. Ich hatte sogar ein zweites Vorgespräch mit der Ambulanzmitarbeiterin, das in ihrer Praxis stattgefunden hat, weil es unüblich gewesen wäre, das in der Ambulanz zu machen (ein zweites Gespräch). Jetzt weiß ich auch wieder, warum: Ich war mir nach dem ersten Vorgespräch nicht mehr sicher, ob ich es wagen soll (habe eine wirklich schlechte Therapieerfahrung gemacht und hatte saumäßig Angst). Nach dem zweiten Gespräch, das einige Wochen später stattgefunden hat, hat sie mit dann den Kontakt vermittelt (und da muss man auch nicht die/den ersten nehmen. Bei mir hat es halt sehr gut gepasst.)

Vielleicht wäre das auch für dich eine Variante?

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hungryheart
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 15:05

hey liebe miss ,

ich finde deine suchkriterien gut und klar: du weißt, was du willst.

ich wünsch dir von herzen dass du bald eine(n) passenden thera findest.

(ich kenne übrigens jemanden, der schematherapie macht und sehr zufrieden ist)

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 16:08

Es gibt hier eine Beratungsstelle, bei denen sich Therapeuten melden können, die freie Plätze haben. Nicht so ganz verwunderlicherweise waren von den fünf genannten zwei, die ich bereits von vor 10 Jahren von Erstgesprächen kannte, die ich damals - noch sehr unbedarft - trotz eines bereits bestenfalls "seltsamen" Eindruckes am Telefon zu einem Erstgespräch aufsuchte. Um dann dabei festzustellen, dass es gar nicht ging. Interessant welchen Namen man dabei wiederbegegnet. Das andere war eben eine weitere sehr konservative alte Dame, die ich auch bereits vor einem halben Jahr mal gesprochen hatte. Nicht so aufbauend, wenn dann nur noch zwei übrig bleiben.

Einen hatte ich sofort dran, er meldet sich sehr hecktisch und laut nur mit
"Ja, bitte?!?!?!"
Ich fragte nach, ob ich direkt mit Herrn Siebertz (Name natürlich geändert) spreche.
"Fiebertz - mit F!!!!, natürlich!" blökte er mir entgegen.
"Äh - Herr Fiebertz ..."
"FIEEEEEEbertz!!!"
"Äh - tut mir leid, ich höre etwas schlech ..."
"Ich rede doch laut genug - oder!?! Also: Was wollen Sie denn nun????"
"Ich bin auf der Suche nach einem freien Therapieplatz und man hat mir Ihre Tele-... "
"Gut! Wie ist Ihr Name?" "Ich heiße Soundso." "Adresse???" "Daundda" "Geburtsdatum?" "danunddann" "Krrrrrrankenkasse???" "Äh - wozu .."
"Sie kriegen das Formular für den Antrag und den Termin per Post zugeschickt."
"aha - und ich hab ja nur hier Ihren Namen und Nummer bekommen ..."
"Ja - UND?!?!?!"
"WO müsste ich denn dann" - "Steht im Brief!!"
"Äm - darf ich wissen, in welchem Stadttei...?"
"WAS haben Sie???" (gleicher militärischer Tonfall")
"Äm - also ich - befinde mich in einer Krise gerade und ..."
"Krise. Krise. Krise. Damit kann ich nix anfangen!!! Was ist denn die Diagnose????"
Ich wurde zunehmend geplättet davon, wie er mir beständig ins Wort fiel -
"Äh - ich - wenn Sie da unbedingt was hinschreiben müssen, schreiben Sie - depressive Verstimmungen. Es gibt aber natürlich noch ..."
"DAS klären wir dann beim Termin. Der erste dauert 80 min, die weiteren 50. Wann können Sie?"
"Ich bin sehr flexibel, wann passt es - "
"Ja, Sie müssen doch einfach sagen können, wann sie KÖNN.NEN!!!"
(Ach herrjeh, will der mich jetzt provozieren oder ist der immer so drauf oder einfach nur ziemlich mies gelaunt heute ...? Bin ich für seine Launen zuständig? Und wieso zum Teufel fällt der mir dauernd ins Wort? Was IST das überhaupt für ein Therapeut?)
"Ich habe hier ja nur Ihre Numme" (Ich wollte ihn fragen, in welcher Richtung er arbeitet)
"Ja, das weiss ich doch schon!! Also ich schreib dann (Datum Uhrzeit) hier hin, kriegen Sie aber nochmal samt Wegbeschreibung und Erklärungen und Fragebogen, die Sie dann ausgefüllt mitbringen per Post."
"Darf ich Ihnen noch eine Fra - ?"
"Nein! Und - tschüß!" Er legte auf. Und er hinterliess eine innerlich kochende Miss_Understood, die vor lauter Wut und Ärger und Enttäuschung kaum noch sprechen konnte und massiv zitterte.

WAS ein aaaarmer Mensch - dachte ich in etwas verschärfterer Form und fühlte mich gleich doppelt unten. Ich rief nochmal die Stelle an, die mir die Nummer gegeben hatte und wollte davon berichten, man sagte mir aber, dass das keine Beschwerdeannahmestelle wäre und man einfach nur die Nummern weitergebe und noch viele andere in der Leitung warteten.

Püh. Erst mal runterkommen. Ooooookay. Jetzt kriege ich also so ein Schreiben mit einem Termin bei einem Mann der noch nicht mal die simpelsten Höflichkeitsregeln beherrscht (oder war der alkoholisiert? es wirkte jedenfalls weitaus krasser als ich das hier schreiben kann ...) oder was zum Kuckuck war das eben gerade ...? Hatte der zuvor irgendwas schlimmes erfahren, selber so richtig Ärger gehabt??? (Weia, mein Verständnis ist ja grenzenlos ...) Okay, ich nahm meinen Mut zusammen und wollte ihn nochmal anrufen, ihm sagen, dass ich das nicht so stehen lassen möchte und dann ggf den Termin absagen. Ich wählte seine Nummer nochmal, meldete mich mit "Hier ist nochmal Miss_Understood - Herr Fiebertz - wir hatten eben ja ..."
"Ah SIE!?!?!?!?!?!?! Alles klar!!!! (er verfiel in einen agressiven Singsang und blökte mich an:) Ich streiche dann den Termin. Uuuuuuund tschüßßßßßß!!!!!" und er knallte nochmal auf. Ohne dass ich IRGENDWAS sagen konnte!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 16:12

Ich schwöre, dass das Telefonat GENAU so stattgefunden hat und ich nicht mehr und er nichts anderes gesagt habe als das was da steht.

Ich brauchte eine halbe Stunde um da akut wieder runterzukommen. Zum Glück habe ich keine Suizidgedanken. Griff dann zum Hörer und rief bei der Beschwerdestelle an. Auch wenn es "nur" ein Anruf war, ich werde wohl den Weg einer schriftlichen Beschwerde gehen, ich finde ein derartiges Verhalten einfach unmöglich und grausam.

Später fand ich bei einem Ärztebewertungsportal meine Erlebnisse bestätigt. Schade, dass ich da vorher nicht schon reingeschaut habe.

In den darauffolgenden zwei Tagen musste ich erst mal eine Telefonpause machen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Fr., 15.07.2011, 17:13

Boah! Der Wahnsinn! Da fehlen mir echt die Worte! Klingt ungefähr wie mein Jugendsamtbeamter....Nichts wie weg. Ich denke, die Frage, warum dieser Thera FREIE Plätze hat, erübrigt sich da wohl ;-(.

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hungryheart
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 18:02

oh man miss, der klingt ja völlig abartig!!!
du arme!
na der scheint ja echt völlig irre zu sein

aus der entfernung und ohne krise liest sich deine beschreibung ja so absurd, dass es fast schon wieder lustig ist.
auch wenn ich weiß, dass dir selbst natürlich im moment alles andere als zum lachen ist, wünsche ich dir, dass du dich ganz bald so stabilisiert hast, dass du über diesen schrägen vogel lachen kannst.

und einen vorteil haben solche therapeuten-begegnungen der dritten art ja doch auch:
man kann sich zumindest beruhigt zurücklehnen und feststellen, wie wunderbar normal und ungestört man doch selbst im vergleich zu solchen irren ist


ärgerlich finde ich, dass diese beratungsstelle sich offenbar nicht für dein feedback interessiert.
mag ja sein, dass sie keine beschwerdestelle sind, aber die können ja nicht einfach kritiklos die telefonnummern von irgendwelchen gestörten als empfehlung weitergeben..........

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