Nazi-Forum/Gesetzeslage

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 07.08.2011, 18:26

Ach, ich hatte befürchtet, dass sich die Reaktionen in diese Richtung entwickeln.

Und dennoch: Meine Ansichten haben sich nicht um 180 Grad gedreht. Ich stehe nach wie vor hinter meinen Überzeugungen, aber habe mehr Einblicke in das Wesen des NS erhalten, was eben (und das wage ich schlicht zu behaupten, weil die Person, mit der ich darüber gesprochen habe, m. E. zu den Szenengrössen gehört) so verallgemeinert dargestellt nicht korrekt ist. Das heisst ja nicht, dass ich alles in dieser Richtung gutheisse, allerdings, dass es hinter dem Begriff Nationalsozialismus nicht nur schwarz und weiss gibt, sondern ganz viele Grautöne.

Ich fände es zwar ganz gut, könntet ihr verstehen, was ich meine (bzw. euch wirklich 'mal im entsprechenden Umfeld umsehen). Aber ich möchte die entsprechende Seite nicht veröffentlichen, geschweige denn irgendwelche BenutzerInnen beim Namen nennen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Daffodil
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Beitrag So., 07.08.2011, 19:12

Ich habe bisher nur mitgelesen, aber mich würde jetzt schon interessieren, was du daran positiv findest, oder mit "Grautönen" meinst?

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Cyrusol
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Beitrag So., 07.08.2011, 22:40

Sie meint wohl den Umstand, dass Nazis im Großen und Ganzen nicht an den offiziellen Holocaust glauben WOLLEN, weil sie dann ja die Bösen wären, aber eigentlich, wie jeder Mensch, die Guten sein wollen - und sie glauben in ihrer "Besinnung auf geschlossene nationale Einheiten" ebenfalls ihren Mitmenschen etwas Gutes zu tun...
Indem Sinne sind heutige Nazis (zumindest glauben sie das) keine Verbrecher, sondern haben "nur die besten Absichten" und wir sollten sie lediglich als "verirrt" betrachten.
Nicht die Absichten in Frage stellen, sondern ihre Methoden und Wege.

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Passat
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Beitrag So., 07.08.2011, 23:51

Cyrusol hat geschrieben:Nicht die Absichten in Frage stellen, sondern ihre Methoden und Wege.
Was weißt du über deren Methoden und Wege?
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Ishtar
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 00:42

@Extraordinarygirl

Du bist noch sehr jung und dadurch auch leichter zu beeinflussen.
Solange in einem Forum rassistische Sprüche abgelassen werden und vom Betreiber so hingenommen wird, hängt der Haken sowas von schief.

Nationalistisch eingestellte Menschen tragen in sich so grosse Ängste, dass sie sie mit ihrer "Reinhaltung der Rasse" zu kompensieren versuchen. Deshalb erheben sie sich auch so angestrengt über alle anderen Völker, damit eine Scheinstärke diese Angst endlich vertreibt!

Mir ist es echt egal, ob ich Deutsche, Judin oder aus dem Takkatukkaland her stamme.
Man, wann kommt es denn endlich in den letzten Hirnwindungen an, dass wir alle letztlich Weltenbürger sind und mehr miteinander vermischt sind als manch einer wahrnehmen möchte!?

Oder kennt jeder seine Ahnenreihe von Beginn an? Würden sie es, dann würde sehr bald ihre Selbstver*arsche ans Licht kommen! Niemand ist in Wahrheit reinrassig, war er nie, wird er nie sein können so sehr er auch danach schreit. Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika! Unsere aller Ahnen!

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TwoFace
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männlich/male, 45
Beiträge: 1859

Beitrag Mo., 08.08.2011, 07:30

Ishtar hat geschrieben: Nationalistisch eingestellte Menschen tragen in sich so grosse Ängste, dass sie sie mit ihrer "Reinhaltung der Rasse" zu kompensieren versuchen. Deshalb erheben sie sich auch so angestrengt über alle anderen Völker, damit eine Scheinstärke diese Angst endlich vertreibt!
Frage: Ist für Dich "nationalistisch" gleich radikal und / oder extrem?
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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Cyrusol
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 07:49

Kehrusker hat geschrieben:
Cyrusol hat geschrieben:Nicht die Absichten in Frage stellen, sondern ihre Methoden und Wege.
Was weißt du über deren Methoden und Wege?
Dass diese definitiv falsch sind.

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Nitrat
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Beiträge: 951

Beitrag Mo., 08.08.2011, 10:46

Ich behaupte jetzt mal (polemisch): so gut wie jedes politische Konzept (nach dem Kolonialismus) ist konzeptionell in sich weitgehend perfekt und meist utilitaristisch (das größtmögliche Wohl für den größtmöglichen Teil, bei weitgehender Wahrung sozialer Gerechtigkeit).
Vor und auch in der Zeit des Nationalsozialismus werden viele über das Grauen, welches
dieser über die Erde brachte, nicht oder zumindest nicht umfassend Bescheid gewusst haben.
Aber heute wissen wir es.

Auch der Marxismus war konzeptionell gut.
In beiden Fällen scheiterte es an der Umsetzung durch die Umsetzenden.

Auch Stalin war ein durchgeknallter psychopathischer Massenmörder.
Eines der Hauptprobleme beim Nationalsozialismus sehe ich darin, dass er einerseits auf einer rassischen wahnhaften Überlegensheitidee gegenüber anderen (Tja, wie nennt man die Anderen denn nun, sind es wirklich andere Rassen?! Die genetischen Unterschiede sind gar nicht mal so groß! - eigentlich verschwindend gering! Sind es überhaupt Andere?) aufbaut (ebenso wie der Kolonialismus; nebenbei bemerkt)
andererseits aber aus dieser angenommenen Überlegenheit nicht nur kein höheres Maß an Verantwortung den so angenommenen "Schwächeren" gegenüber ableitet, sondern im Gegenteil das Recht diese auszubeuten, zu unterjochen und gar zu töten.
Letztlich wird "den Anderen" ihre Menschlichkeit und ihr Recht auf Leben abgesprochen.
Das führte zu Holocaust, Genozid, Eugenik, Verfolgung und Ermordung von sogenannten
"Untermenschen" (von den Nazis so bezeichnet, nicht von mir!!!! nur um in der hitzigen
Debatte nicht noch zusätzlich Missverständnisse zu schüren) oder auch von sogenanntem
"unwertem Leben" (zB psychisch Kranke!!!!).
Letztlich gipfelte es darin, Menschen, die nicht zu 100% funktionell (nach den Kriterien der
Nazis waren) als Belastung für das Volk einzustufen und somit wären wohl, wenn die
Nazis den Krieg gewonnen hätten immer größere Anteile der Bevölkerung für die
systematische Vernichtung in Frage gekommen.

Ein zutiefst menschenverachtendes System, in der der Einzelne diesem System (faktisch
als Sklave, nicht als freier Mensch!) zu dienen hat, bis er nicht mehr kann und dann muss
er oder sie sterben. (es sei denn man/frau gehört zu den Bonzen).

Üblicherweise sind politische Systeme genau umgekehrt konzipiert (nämlich für die Menschen).

Von daher ist es mir gelinde gesagt auch unverständlich, dass man, obwohl man, wenn
man für den Nationalsozialismus ist, gleichzeitig für Menschenverachtung eintritt,
in diesem Wahnsinn aber offenbar immer der Meinung ist, eine solche Überzeugung dürfe
Respekt im Rahmen der Meinungsfreiheit erwarten.
Vielmehr habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass Nazis für sich selbst Menschenrechte
beanspruchen, die sie Anderen ohne zu zögern vorenthalten!!
(vermutlich weil die Anderen in ihren Augen keine Menschen sind.)

Letztlich betrügt der Nationalszialismus aber auch seine Anhänger (das hat er doch schon getan!!), auch von daher ist es mir unbegreiflich, wieso noch immer so Viele diesem
Irrsinn nachlaufen.

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Cyrusol
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 19:08

So wie Menschen, die sich über mehrere Jahre hinweg einsam fühlen und dann zum Beispiel auf der Arbeit unter großen Druck gestellt werden und ständig gedemütigt bzw. entwertet werden, psychologisch sehr häufig mit einer Depression reagieren, genauso reagieren Menschen, die sich selbst unverstanden und ausgegrenzt, schlecht behandelt fühlen und aber einen Hang zum Rebellischen, Verbotenen hin haben, oder aber familiär von Kindheit auf an getrimmt worden sind (durch die Eltern), damit, sich der NS-Ideologie oder einem anderen Extremen hinzuwenden.
Also eine ganz normale psychische Reaktion bzw. Krankheit. Nur meine kleine Theorie...
Das meinte ich damit, es "sind nur Menschen"...
Rechtsextremismus, religiößer bzw. Rassenwahn, kollektivistische Höherwertung und gleichzeitige Abwertung anderer "feindlicher" Kollektive usw. ist daneben übrigens kein Phänomen, dass sich auf Deutschland begrenzt.
Am schlimmsten erfolgt es derzeit in Form des radikalen Zionismus in Israel...

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Ishtar
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 19:26

Cyrusol, ich muss schon sagen, dass Du entgegen Deinem Alter ein wirklich weiser Mensch bist.
Aber Wesiheit hat wohl auch nicht zwangsläufig etwas mit dem Alter zu tun, sondern ob man in der Lage ist eigenständig zu denken und Zusammenhänge zu erkennen.

Jedenfalls

@TwoFace
Frage: Ist für Dich "nationalistisch" gleich radikal und / oder extrem?
Nein, vielleicht eine Vorstufe von rechtsradikalem Denken.

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Nitrat
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 19:58

@ Cyrusol

schlimm sind die Geschehnisse in Israel allemal, da gebe ich Dir recht.
Ob den Palästinensern damit geholfen wird, wenn in Deutschland und Österreich der
Antisemitismus wieder zunimmt?

selbst Arafat war am Ende seines Lebens ein Verfechter des Friedensprozesses zwischen
Palästinensern und Israelis und war zutiefst betroffen vom Tode Jitchak Rabins, seinem
Verhandlungspartner im Friedensprozess damals, der mit seinem Tod durch einen Anschlag
ein wieder mal gewalttätiges Ende fand (durch einen israelischen Extremisten).

Auch Rebellion gegen das ebenso menschenverachtende System des Turbokapitalismus
kann ich gut nachvollziehen.
Aber dabei sollte man sich schon klar machen wogegen man rebelliert (gegen ein System)
nicht gegen Menschen, und schon gar nicht gegen Sündenböcke, die oft aus politischem Kalkül
vorgeschoben werden.
Viel wichtiger aber als zu wissen wogegen man sein möchte, wäre es mE zu wissen wofür man eintreten will und wie man im Sinne dieses Ziel am Besten handeln kann.

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Passat
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 20:08

Cyrusol hat geschrieben:Dass diese definitiv falsch sind.
(...die Methoden und Wege der Nationalsozialisten)

Extreme sind immer definitiv falsch. Aber nationalsozialistische Ideologien sind nicht immer extrem.

Wenn man heute darüber nachdenkt, dann sollte man das tun, ohne sich dabei ausschließlich von den Bildern der NS-Zeit leiten zu lassen. So extrem dagegen zu reden, ist auch nur wieder eine radikale Form der Reflexion und blendet Wesentliches aus.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Nitrat
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 20:20

@Kehrusker

folgt noch eine Erläuterung, oder begnügst Du Dich mit vagen Behauptungen?
(drängt sich mir der Verdacht auf, dass Du auf Provokation setzt, nicht auf Argumente)

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Passat
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Beiträge: 943

Beitrag Mo., 08.08.2011, 20:29

Nitrat hat geschrieben:folgt noch eine Erläuterung, oder begnügst Du Dich mit vagen Behauptungen?
(drängt sich mir der Verdacht auf, dass Du auf Provokation setzt, nicht auf Argumente)
Ich behaupte nichts und provoziere auch nicht. Fühlst du dich etwa von mir provoziert?
Für mich gibt es derzeit nichts zu argumentieren. Ich wollte doch nur relativieren.

Man kann ja so Vieles wissen, Nitrat. Und das Wissen ideologisch verknüpfen, wie man es mag, um für sich (und andere?) Stimmigkeit zu erzielen.
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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Ishtar
Helferlein
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Beitrag Mo., 08.08.2011, 20:39

Kehrusker, ich kann allerdings Nitrats Frage um eine Erläuterung nachvollziehen.
Inwiefern kann nationalsozialistisches Gedankengut anders/positiv betrachtet werden?

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