Ok, ich bin arbeitsscheu

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Kelpie
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Ok, ich bin arbeitsscheu

Beitrag Fr., 16.09.2011, 11:55

Ich muss das jetzt einfach mal loswerden: Ich denke mein halbes Leben schon darüber nach, wie ich aus der Tretmühle rauskomme.
Ich habe das noch nie niedergeschrieben oder gar ausgesprochen, aber jetzt muss ich das mal tun.

Ich hasse die "Pflicht" seit der Mittelschule. Die Arbeit nimmt mir, wenn ich mein ehrliches Bauchgefühl niederschreiben soll, mein Leben weg.

Gestern stand in der Zeitung, was meine Landsleute am häufigsten googeln. Beim Großteil der Stichwörter wusste ich nicht mal, wer oder was das ist. Irgendeine Amy Dingsbums scheint gestorben zu sein. Nie von ihr gehört.

Leben, das ist ..... meine Hunde so viel wie möglich sehen können, Bäume vor dem Fenster haben, Zeit haben für geduldiges Kunsthandwerk und für ein wenig Selbstversorgung.
Ich weiß, das wollen relativ wenige Leute und die Arbeitswelt ist so ausgelegt, dass man Ehepartner&Kind, Fernsehen, Handy, Reisen finanzieren kann. Das ist das "Leben" für die meisten Leute.
Nicht für mich. Bin Single (ok ein netter Mann wäre willkommen), finde Fernsehen fad, habe kein Handy, der Pass ist 10 Jahre abgelaufen.

Ziehe ich das durch, was vom modernen Arbeitnehmer erwartet wird, dann habe ich Montag bis Freitag kein Leben, den Samstag verbringe ich notgedrungen mit Hausputz/Wäsche waschen/Bügeln und am Sonntag tut mir alles weh.

Ich WILL das nicht. Das Interesse an naturkundlichen Dingen hat sich bei mir vermutlich nur deshalb bis zum akademischen Grad entwickelt, weil ich aus der Sklaverei rauswollte. Irgendwo draußen mit Tieren arbeiten, genug Geld für eine beheizte Wohnung, den Tierarzt und meine Medikamente bekommen. (Ich bin lungenkrank.)

Ich will so nicht existieren, ich will kein Leben haben, wo einem die Arbeit so viel Zeit wegnimmt, dass ein Hund ein Zeit-Luxus ist, den man nur mit ständigem Betteln um Sitterdienste haben kann.

Ich arbeite Vollzeit und muss mich ein zweites Mal akademisch weiterbilden.

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lemon
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 12:53

Auf irgendeine Art und Weise muss sich jeder seinen Lebensunterhalt verdienen. Welchen Beruf übst du aus? Es gibt bestimmt Dinge, die auch dir Spaß machen und du vielleicht auf dem Weg dein Geld verdienen kannst. Hast du dir darüber schon mal Gedanken gemacht. Wie stellst du es dir vor, dass du dein Leben finanzierst, hast du eine Idee?
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Kelpie
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 13:49

Du drückst es völlig richtig aus - ich verdiene meinen Lebensunterhalt. Seit Jahren.

Spaß im Job? Na aber ganz sicher nicht. In keinem davon. Es sind nur Brotjobs.

Derzeit unterrichte ich. Die Chefität ist zufrieden, die minderjährige Kundschaft auch - wie immer. Ich mache keinen halben oder unkorrekten Sachen. Wenn ich einen Job annehme, muss ich ihn auch ordentlich machen.

Ich habe keine Kinder. Wenn ich den Umgang mit ihnen befriedigend und ausfüllend finden würde, hätte ich welche. Alles klar? Den Job mache ich nur, um Geld zu verdienen.

Was ich gerne machen würde, steht im Eingangspost: Kunsthandwerk. Über die Chancen braucht man nur mit den Gelernten der entsprechenden Branche reden, die alle keine Nachfolger finden. vSie werden systematisch durch gesetzliche Regelungen ruiniert.

O ja, ich habe mich mit Auswegen befasst.
Ich könnte den 200ten Kräuterkunde-Lehrgang anbieten, mich als der 500te freiberufliche Hundeflüsterer versuchen.
Mein Erst-Studium berechtigt mich zu praktisch nichts anderem. Lebte ich in den USA, hätte ich die fragliche Uni schon verklagt, denn was den jungen Anfängern an Berufswegen vorgegaukelt wird, ist eine Frechheit. Nicht mal ein Zehntel findet angemessene Arbeit.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 14:15

Kelpie hat geschrieben: Was ich gerne machen würde, steht im Eingangspost: Kunsthandwerk. Über die Chancen braucht man nur mit den Gelernten der entsprechenden Branche reden, die alle keine Nachfolger finden. vSie werden systematisch durch gesetzliche Regelungen ruiniert.
.

Und wenn du noch eine handwerkliche Ausbildung machst? Ich denke mal Nieschen für Leute die alten Handwerksberufe und Techniken können wird es immer geben, zB im Denkmalschutz. Wäre Restaurator was?

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lemon
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 15:13

Recht unzufrieden hört sich das an Kelpie. Jeder hat für sich selbst die Wahl und leider beschäftigst du dich mit Kindern, obwohl du das nicht magst. Auch wenn du deine "Arbeit" hier meinst gut zu erfüllen, werden sie es wahrscheinlich spüren, dass du kein Herz für sie hast.

Den Vorschlag von münchnerkindl finde ich ebenfalls gut, müsstest halt wahrscheinlich auf ein bisschen Geld verzichten, alles hat eben seinen Preis.

lemon
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Kelpie
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 17:39

@lemon

Wenn ich zufrieden wäre, dann hätte ich diesen Thread nicht eröffnet, oder?
Du lebst in der irrigen Ansicht, man müsste von seinem Job begeistert sein, um ihn gut zu machen. Nein, muss man nicht. Der Wille zur Pflichterfüllung, zur Aneignung der richtigen Techniken und zur Korrektheit genügt.
Ich habe noch bei keinem Dienstgeber schlecht abgeschnitten, obwohl wirklich nirgends das Herz dabei war.

Und ob du es glaubst oder nicht, Kinder gehen nicht auf das "Herz", sondern machen sich einen Spaß daraus, weichherzige Anfänger zu zerlegen. Respekt hat der, der sie fair behandelt und gleichzeitig für Disziplin sorgt. Und sie schätzen es, wenn sie Arbeitseinsatz für ihre Unterrichtsstunden erkennen.
Im Grunde sind sie genau so zu behandeln wie sonstige Kunden.

Eine Verkäuferin muss ihre Kunden nicht lieben, aber sie muss höflich, flink und bemüht sein. Dann klappt es, auch wenn sie sich denkt "O Gott, schon wieder die redselige Tante, die mich wegen 2 Rosen endlos nervt und dann auch noch mit Karte zahlt."

Das Herz sollte den Kindern die Mutter geben - die deshalb IMO auch an den Herd gehört.

@Münchnerkindl:

Ja, Restaurator wäre was. Das Studium dauert ewig und man wird nur aufgenommen, wenn man es irgendwie geschafft hat, bereits als Restaurator tätig zu sein.

Um eine handwerkliche Ausbildung habe ich mich bemüht. Der fragliche Innungsmeister befand mich für sehr talentiert, und dann hat er mir vorgejammert, dass in seiner Branche kaum noch ein Betrieb eine Zukunft sieht. Bei den hiesigen Auflagen und der fehlenden Unterstützung durch den Staat können die traditionellen Betriebe nicht mehr gegen die Billiglohnländer konkurrieren.

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lemon
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 21:13

Wenn du selbst Bescheid weißt Kelpie, wie das Berufsleben funktioniert, wieso fühlt es sich dann problematisch für dich an?
Du lebst in der irKorrektheit genügt. rigen Ansicht, man müsste von seinem Job begeistert sein, um ihn gut zu machen. Nein, muss man nicht. Der Wille zur Pflichterfüllung, zur Aneignung der richtigen Techniken und zur...
Das hört sich voll pragmatisch an, ohne jegliches Gefühl, ohne Begeisterung wie du schreibst, da wunderts mich nicht, dass du unglücklich bist.

Mach dir doch eine Begeisterung, oder wähl dir was, was dich begeistern kann.

Wieso machst dus? Wegen dem Geld oder weswegen?

Wie siehts mit deiner Freizeit aus? Fühlt die sich wenigstens ein bisschen warm und begeisterd an?

lemon
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Rezna
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 21:31

Lemon... hast du eigentlich gelesen, was Kelpie geschrieben hat?

Und Kelpie: Du bist nicht arbeitsscheu, wie ich das lese, sondern du scheust arbeit die dich nicht befriedigt, die dir nichts gibt. Das ist gesund. Denn wenn ich richtig lesen, dann geht es ja nicht darum, nichts zu tun, sondern etwas anderes zu tun. Und Kunsthandwerk ist auch arbeit.

Ich denke, das Problem ist (vielmehr) dass der Schritt, dein Leben dahingehend zu ändern, dass du das machen kannst was dir gefällt, für dich noch zu radikal ist. Denn definitiv bedeutet das einen grundsätzlichen, tiefen Einschnitt der sich natürlich durch Wertvorstellungen und Moral, von dir aber auch der Gesellschaft zieht. Da brauchst du ein dickes Fell, viel Mut und Kraft.

Nach dem Motto: Das, wofür es sich zu zu leben lohnt, muss auch das sein, wofür es sich zu sterben lohnt. Und das bedeutet, was einem wichtig ist, muss einem wichtig genug sein, alles zu riskieren. Der Rest ist Gehirnwicherei und das stärkste aller Gefühle: Angst.

@lemon
Und... ähm... nur weil man weiß, wie das Berufsleben funktioniert, heißt das ja nicht, dass es nicht problematisch ist... diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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lemon
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 21:51

Arta, ich habe schon gelesen, was Kelpie schrieb, jedoch wirkt es anscheindend anders auf mich als auf dich.

Ich nehme hier nur wahr, dass sie unzufrieden ist und gleichzeitig behauptet, dass es so richtig ist, was sie macht.

Meiner Meinung nach sollte man sich mit der jeweiligen Sache arrangieren oder sich verändern. Hier fehlt wohl der Mut zur Veränderung und die Einbildung, dass sie in ihrem Beruf die Perfekte und Pflichtbewusste ist, überheblich fühlt sich das für mich an, mal einfach runter kommen und zuhören, was der Bauch spricht und dann neue Wege beschreiten
@lemon
Und... ähm... nur weil man weiß, wie das Berufsleben funktioniert, heißt das ja nicht, dass es nicht problematisch ist... diese Schlussfolgerung verstehe ich nicht
Kelpies Berufsleben "funktioniert" doch nicht, sie macht halt ihr Ding, innerlich ist sie verbittert und grantig und zieht jeden Tag ihren Stiefel durch mit einem Packet Frust - wieso macht man das? Weil man einen Lebensstandard hat, den man aufrecht erhalten will? Sie zwingt sich selbst dazu und jammert?

Das versteh ich nicht.

lemon
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Pitt
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Beitrag Fr., 16.09.2011, 22:42

Eigentlich ein hochinteressantes Thema.

Im Grunde investiert jeder Mensch einen Grossteil seiner Lebenszeit in seine Arbeit, nicht zuletzt, um dafür Geld zu bekommen.
Ziel sollte es sein, dass Arbeitsleben so zu gestalten, dass man dabei halbwegs Freude hat.
Lg
Pitt

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tangua
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 19:59

Pitt hat geschrieben:Eigentlich ein hochinteressantes Thema.

Ziel sollte es sein, das Arbeitsleben so zu gestalten, dass man dabei halbwegs Freude hat.
Ja, so könnte man es sehen. Ziel könnte aber auch sein, lediglich soviel zu arbeiten, dass man das erforderliche Minimum zum Auskommen hat und den Rest der Zeit den Dingen widmen, die einem eigentlich am Herzen liegen.

Ich finde den Thread auch hochinteressant und kann das Dilemma sehr gut nachvollziehen. Auch ich steckte gefühlsmäßig vor ca. 10 Jahren in einer, für Außenstehende sicher erfolgreichen, Tretmühle fest und bin sehr froh, mich daraus befreit und meinen Weg gefunden zu haben.

Seit diesem Zeitpunkt bin ich selbständig, total zufrieden, verdiene nach wie vor sehr gut, realisiere aber für mich auch mehr und mehr den "Luxus" weniger zu arbeiten und mehr Zeit für mich zu haben.

Eine Tretmühle im Angestelltendasein kann ich mir heute irgendwie gar nicht mehr vorstellen.

LG
tangua

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Rezna
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 20:56

tangua hat geschrieben:Eine Tretmühle im Angestelltendasein kann ich mir heute irgendwie gar nicht mehr vorstellen.
Ich auch nicht. Lieber wäre ich tot.
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Sternegucker
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 21:40

Hallo Leute,

ich finde Kelpie hat hier ein ganz wichtiges Thema angesprochen, zumindest aus meiner Sicht. Kelpie, ich kann Dich TOTAL verstehen.

Für mich ist das Arbeitsthema DAS Lebensthema schlechthin. Ich für meinen Fall habe gerne gelernt und auch gerne studiert, aber ich habe die Schule an sich gehasst. Mir war die Zwangsanwesenheit zuwider, das Stundenabsitzen. Lernen mochte ich immer, aber das System drumherum nicht.
Genauso ging und geht es mir in allen Jobs. Im Grunde genommen ist die Vollzeitarbeit für mich eine Zumutung, eine üble Zeitverschwendung, eine Sache, die einem eine kaum erträgliche Einseitigkeit und Eintönigkeit aufzwingt.

Ich interessiere mich für so viele Dinge, sodass ich eigentlich keine Zeit habe, 45 Stunden pro Woche in der Arbeit zu verschwenden. Trotzdem tue ich es, aus finanzieller Abhängigkeit. Ich hasse es, jeden Job habe ich früher oder später gehasst. Ich glaube es ruiniert mein Leben. Ich denke immer an die Arbeit, auch am Wochenende, ich denke ständig an Fluchtszenarien und wie und wann ich dem entkommen kann.

Meine Sicht der Dinge hängt sicherlich mit meinen Depressionen zusammen und meinem ständigen Gefühl, die Anforderungen des Alltags nur mit allergrößter Mühe bewältigen zu können.

Ich finde 5 Wochen Urlaub pro Jahr sind viel zu wenig, diese Dysbalance - 47 Wochen arbeiten und nur 5 Wochen frei - ist eigentlich eine Sauerei. Ohne Sarkasmus und Zynismus ist das eigentlich nicht auszuhalten, aber das sind die Reaktionsmuster der Verzweifelten.

Ich träume auch von einem baldigen Ausstieg aus diesem elenden Hamsterrad. Teilselbstversorgung mit geringen Lebenshaltungskosten scheint mir durchaus realisierbar. Bis dahin muss aber noch gespart werden. Ich lebe in Träumen, sonst würde ich verrückt werden.

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Rezna
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Beitrag Mi., 21.09.2011, 21:55

Fünf Sterne! Sterngucker!
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Tipi tipi hoe
Forums-Gruftie
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Beiträge: 712

Beitrag Do., 22.09.2011, 02:07

Liebe Leute,

mir gehts genau wie Euch! Ich finde es furchtbar, 8 Stunden an einem Ort zu verbringen, an dem ich nicht sein will. Zur Zeit bin ich in einer Firma, die von mir verlangt, dass ich stemple. Ich war immer schon viel schneller mit meiner Arbeit fertig, da noch die Zeit abzuhängen, ist wirklich grausam. Ich habe jetzt noch einen Zusatzjob, weil mir das Geld vom Erstjob einfach für meine Ausbildungen, die ich privat mache, nicht reicht. Sie zahlen noch dazu total wenig.
Der Zusatzjob macht mir auch eindeutig Spaß. Ich träume auch davon, anders zu arbeiten, viel flexibler. Ich kann mich auch erinnern, dass ich mich so vertiefen kann, dass ich die Zeit vergesse, und ich weiß ganz genau was ich gut kann.
Hier ist das Problem, das ich momentan einfach nicht das Geld habe, um diese Ausbildungen dazu zu machen. Ich brauche etwa 75.000 Euros dazu.
Es gibt da Mitarbeitergespräche, sie sind total zufrieden mit mir, obwohl ich aus meiner Sicht einfach das Notwendigste mache..... und trotzdem genug, weil ich ja schon ein Pflichtempfinden habe. Das Kranke ist, dass von diesen Mitarbeitergesprächen auch eine monetäre Prämie abhängig ist, die einmal im Jahr ausbezahlt wird. Das ist eigentlich ein Gehaltsbestandteil, den sie dann auch abhängig von Krankenstandstagen auszahlen........ das ist überhaupt nicht in Ordnung.....
Die Firma ist echt schlimm, wir hatten in diesem Jahr auch 2 Todesfälle unter den MA, es gibt etliche MA im Dauerkrankenstand (ich weiß von 3, die seit über einem halben Jahr krank sind......)
Ich halt es derzeit einfach nur aus......
Ich bleibe da sicher nicht, das einzig Gute ist das Team. Nach oben hin ist das die totale Katastrophe, ich bin noch nie von Chefitäten so schlecht behandelt worden. (im Allgemeinen, nicht Mobbing! Sie gehen einfach mit MA nicht gut um)

lG
Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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