Wie kann ich Ablehnung, Kränkung und Co aushalten?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Nora18
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Wie kann ich Ablehnung, Kränkung und Co aushalten?

Beitrag Do., 06.10.2011, 08:24

Hallo,

ich habe herausgefunden, dass ich das Alles mache aus Angst vor Ablehnung und Kränkung.

Das Frustfressen, das zu Hause bleiben und Absagen , und die Anorexie, SSV, meine sadistische Art zur Zeit.

Das Alles ist ein System, um mich selbst vor Kränkung zu schützen.

Was kann ich machen, damit ich mit so etwas besser umgehen kann?

Wenn ich mich bspw. gekränkt fühle, wenn ich irgendeine aufgestylte Frau sehe und natürlich wieder denke, dass sie mich hasst oder ich mal wieder am liebsten rumritzen würde?

Oder wenn ich ängstlich, in Abwehrhaltung in die Bahn steige, da ich denke die Leute mustern mich und deshalb böse schaue?

Oder ich mich vor Arbeit drücke, um auch ja Nichts riskieren zu müssen?

Liebe Grüße,

Nora

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 06.10.2011, 09:28

Ich denke die Sache ist so komplex und tiefsitzend daß du dir da professionelle Hilfe holen solltest.

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Nora18
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Beitrag Do., 06.10.2011, 10:21

Habe ich schon- dass habe ich ja zusammen mit der Therapeutin erarbeitet. Sie hat bloß nicht genug kapazität es mit mir zu erarbeiten.

Und ich keine Lust mein Leben die ganze Zeit so zu verbringen.

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lingaroni
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Beitrag Do., 06.10.2011, 10:39

Hallo Nora,

hast Du es schon einmal mit Verhaltenstherapie (systematische Desensibilierung) in Kombination mit achtsamkeitsbasierten Ansätzen versucht?

Ich finde Annehmen, Aushalten, Selbstheilung wird in dieser Kombination optimal geübt.

Leider kenne ich nur Therapeuten hier bei mir in Wien, die das können.

LG

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Nora18
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Beitrag Do., 06.10.2011, 10:52

und wie kann ich daran zu hause arbeiten? Ich habe ja selten therapie

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lingaroni
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Beitrag Do., 06.10.2011, 11:07

hallo nora

was hält dich davon ab, in diese richtung mit einem therapeuten zu arbeiten?

lg

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Nora18
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Beitrag Do., 06.10.2011, 12:24

sie hat keine zeit dafür. Ich bin dort Alle zwei Wochen-bräuchte aber wöchentlich. Bei Ihr mache ich bloß analyse und Sie sagt, dass die Intervalle in denen wir uns sehen, zu kurz sind, wobei sie recht hat.

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Ragneda
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Beitrag Do., 06.10.2011, 12:52

Hallo Nora,

wenn eine andere aufgestylte Frau Dich schon auf die SSV Gedanken bringt, dann sitzt dein Problem, wie münchnerkindl schon sagte, irgendwo ganz tief in Dir.

Du bist dünnhäutig, und brauchst einen dickeren Fell Dir zuzulegen. Es liegt auch sicher an deinem mangelnden Selbstwertgefühl. Das meiste bildest Du Dir nur ein. Niemand schaut Dich in der U-Bahn an, höchstens Männer (aber nicht böse), die Dich attraktiv finden
Die ganze Welt ist nicht Böse und hasst Dich nicht. So was gibt es einfach nicht.

Aber mit einfacheren Worten von mir ist Dir wohl kaum geholfen.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an: Therapie, langwierige sogar, ist die einzige Lösung für dein Problem.

Was Dir bis dahin das Leben vielleicht etwas erleichtern kann, ist entsprechende Literatur. Stöbere mal bei Amazon, da gibt es sicher einige Ratgeber, wie man sein Selbstwert steigen kann. Lese aber die Rezensionen, nicht dass Du irgendeinen, auf die schnelle zusammengeschusterte Mist mit Floskeln überseht, kaufst.
http://liebesforum.forumieren.de/

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Nora18
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Beitrag Do., 06.10.2011, 13:03

SH-Bücher lese ich ziemlich viele- zur Zeit "raus aus dem Schneckenhaus"- kann ich übrigens sehr empfehlen.

Mir geh es ja darum, was ich konkret in einer Situation machen kann, wo ich mich wal wieder total unwert, verunsichert..etc. fühle. Was ich machen kann, um dieses Gefühl zu relativieren.

Natürlich gibt es da logisches Argumentieren, aufbauende Selbstgespräche, aber das Gefühl wirkt irgendwie noch lange nach?

Also was dann, damit es sich relativiert und mir die Frau auf der Anderen Seite der Straße auch wirklich egal ist?

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candle.
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Beitrag Do., 06.10.2011, 13:11

Hallo Nora18!

Ich stelle dir mal eine provokante Frage, die ich ähnlich gestellt bekam. Bitte nicht gekränkt sein, das habe ich gar nicht vor.
Nora18 hat geschrieben: Oder wenn ich ängstlich, in Abwehrhaltung in die Bahn steige, da ich denke die Leute mustern mich und deshalb böse schaue?
Frage: Bist du so aufregend, dass man dich unbedingt mustern müßte? Was ist an dir soooooo interessant, dass man unbedingt nur auf dich schauen müßte. Hast du dazu eine Antwort?

Lieben Gruß!
candle
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lingaroni
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 06:33

Hallo Nora, wenn Analyse nichts bringt, wieso suchst Du Dir nicht eine andere therapierichtung? Es gibt extrem viele Menschen, denen Analyse nichts bringt.

LG

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Nora18
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 08:01

@lingaroni

Naja, Analyse hat mir schon was gebracht, da ich jetzt so ziemlich Alles über meine Problematik weiß . Hat natürlich auch negative Seiten, da ich jetzt ziemlich oft mein Verhalten irgendwie analysiere -oder das der Anderen und das dann in mein Weltbild einordne.
Sprich:Ich deute nur das, was gerade in meinem Horizont passt, zu meinen Thesen.
Bloß bemerken, ohne Wertung fällt mir schwer.

Meine Stammtherapeutin befürwortet noch andere Therapien und sagt, es wäre gut ich würde mir noch jemand anderen suchen. Was ich gerade mache.

Naja, mir ist noch aufgefallen, dass ich über so gut wie mit jedem über diese Psychosachen rede- also jedenrgendwo gleichbehandle und gar nicht richtig unterschieden kann, wem ich so etwas zu muten kann, wem ich vertrauen kann, wer wichtig für mich ist. irgendwo ist es jeder.

@candle

Das Thema hatte ich auh mit meiner Therapeutin- sie sagte mir, dass ich 60 % der Leuten egal bin, 20 % mögen mich nicht und weitere 20%mögen mich.

Wenn ich dann auf der Straße unterwegs bin, kommt es mir nie so vor.

Es mag mit meiner Barbieweltsicht zusammenhängen, dass ich also denke "jeder liebt jeden & jeder muss mich lieben". Das passt übrigens gar nicht zu meiner Familie, wo es Mode ist, sich zurückzunehmen, so wenig wie nötig über sich zu erzählen und generell erstmal zu misstrauen- das stammt aus der DDR-Zeit.

Naja, aber ich merke auch gerade, dass es bei mir ziemlich verworren und wiedersprüchlich ist:
Ich will Friede, Freude, Eierkuchen, ..Jeder liebt jeden- und ganz besonders mich...aber gleichzeitig unterstelle ich den Leuten das Schlimmste.

Naja, zu deiner Frage...Ich glaube, ich wäre gerne für Jeden so wichtig und interessant.

Vielleicht (sehr wahrscheinlich) hängt es mit meinem Selbstwert zusammen, dass ich die Liebe der Anderen brauche und mir Selbst Liebe vergönne.

Aber ich weiß ja eigentlich, dass ich schön bin- ich stand Modell, oft genug wird mir mein Aussehen bestätigt- was ich natürlich gleich runtermachen muss und Männer z.B. unterstelle sie würden bloß Sex wollen und Frauen, sie seien neidisch oder hätten Mitleid.

Da fällt mir noch etwas ein: "Es gibt immer Jemanden der besser ist als du"- da gibt es doch so ein Lied..und ich tue mich schwer damit.
Früher wollte ich die Klügste sein, die Schönste ( die Dünnste...) und bin total ..angepisst..wenn ich mal jemanden sehe, der eben Dünner ist als ich( auch wenn die Person gerade mal vierzehn ist..)- oder mal was weiß, was ich nicht weiß.
Oder ich mache zur Zeit viele Behördengänge- und natürlich bin ich manchen Sachen überfordert - ganz schlimm ist es mit Anderen zusammen zu warten-, denke aber ich muss Alles können, da ich ja achtzehn bin, klug, schön...etc.

Hm...was gibts noch so...Ich mache jetzt bei so einem Journalismus-Projekt für Jugendliche mit um Demokratiekongress.

Ich habe zu erst gedacht ich wäre bestimmt die Älteste- und nun bin ich die Jüngste und unerfahrenste noch dazu! Alle sind am Studieren- und ich ? Ich bin arbeitsunfähig und mache den Haushalt, wenn ich nicht gerade mit SH-Büchern beschäftigt bin. Das kratzt ganz schön am EGO. Ich fühle mich so klein mit Hut und befürchte was falsch zu machen.

Okay, die Leute kennen mich nicht und es ist ein Projekt- für Jugendliche.
Keiner wird mir den Kopf abreißen. Aber ich habe halt Angst zu irgendwelchen Fragen, wie "Was machst du zur Zeit", "Wollen wir was Essen gehen", ..oder vor Kritik und Gelächter.

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Grit_45
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 08:12

Je kleiner das Ego, desto mehr muss kompensiert werden durch Gegenhalten, durch Grandiosität - die Beste, Schönste und Dünnste und womöglich auch noch Klügste zu sein oder sein zu wollen. Damit konzentrierst du dich aber auf genau das Verkehrte. Durch jedes Denken in diese Richtung verstärkst du ja deine nicht guten Gefühle, das ähnelt einem Teufelskreis.

In einer Barbiewelt hat Misstrauen und anderen nichts zu gönnen, eigentlich keinen Platz. Du willst Liebe bzw. Zuneigung, sagst du - dazu müsstest du auch fähig werden, andere zu lieben statt sie abzulehnen. Du bekommst das, was du aussendest, anders kann es nicht sein. Was du brauchst, ist dringend eine Aufrüstung deines Selbstwertes um dich erst einmal selbst mögen zu lernen.

Ich glaube wie andere hier, die verkehrte Polung sitzt sehr tief bei dir und hat sich verselbständigt. Du denkst automatisch in Richtungen wie Neid und Missgunst, wenn du andere triffst, die anscheinend besser sind (es natürlich in Wirklichkeit keineswegs sind), das hat sich also wie ein Gesetz bei dir eingeschliffen, und deshalb ist es nicht "einfach" zum Verschwinden zu bringen. Du musst jedesmal in so einer Situation dir bewusst machen, wie du denkst und dann die richtigen Gedanken denken, damit sich deine Gefühle anpassen können.

Das ist alles andere als einfach. Ich würde auch nicht zwischen verschiedenen Therapien hin und her springen. Den Ansatz der Kognitiven Therapie finde ich hier neben der Analyse, also der Ursachenforschung, am hilfreichsten.
Gruß von Grit Bild

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 08:42

Nora18 hat geschrieben:sie hat keine zeit dafür. Ich bin dort Alle zwei Wochen-bräuchte aber wöchentlich. Bei Ihr mache ich bloß analyse und Sie sagt, dass die Intervalle in denen wir uns sehen, zu kurz sind, wobei sie recht hat.
Warum suchst du dir keinen anderen Therapeuten?

Und wenn das so krass ist: Evtl mal einen aufenthalt in einer psychotherapeutischen Klinik andenken.

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Nora18
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Beitrag Fr., 07.10.2011, 11:45

@münchnerkindl

Ich mag meine Therapeutin und suche schon die ganze Zeit. Habe heute mal wieder eine Telephonliste abgearbeitet und ein paar Erstgesprächstermine gemacht, nebenbei gehe ich in Selbsthilfegruppen.

Es gestaltet sich schwierig, da viele Therapeutin erst in einem halben Jahr wieder einen Platz haben.

In der Klinik war ich schon- einmal zwangsweise, da ich mich ordentlich runtergehungert hatte und keinerlei krankheitseinsicht. Damals war mir das Alles nicht klar.

Dann ein Halbes Jahr später nochmal- ohne Erfolg.

Jetzt plane ich einen Aufenthalt in einer Spezialklinik.

Mir ist nicht aufgefallen, dass mich die Leute ja unterstützen, der Staat sowieso. Eigentlich werden mir überall die Hände gereicht- die Leute wünschen mir Glück und das ich es schaffe.

Aber meist schiebe ich das ganz schnell weg oder lasse mich dann wieder durch irgendetwas kränken.

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