Hallo Hideki
In unserer mundartlichen Region wird noch einiges anders formuliert. Da ich hier privat schreibe und es nicht um eine sprachwissenschaftliche Diplomarbeit geht, nehme ich mir das Recht, meine mundartlichen Redewendungen ins Hochdeutsche zu übernehmen, denn die Sprache ist lebendig und entwickelt sich laufend weiter. Wenn also noch andere die Redewendung so verwenden wie ich, wird im Duden bald auch meine Version auftauchen. Wahrscheinlich steht diese schon irgendwo in einem breiter angelegten Duden, denn meine Version las ich zum Beispiel in dieser Online-Zeitung:
http://www.badische-zeitung.de/emmendin ... 35484.html
Wie gesagt, regionale Unterschiede, der Duden kann nicht alles aufnehmen.
Das mit "eventuell" stimmt an sich, aber in unserer Region wird "evangelisch" nie so abgekürzt, weshalb sich bei uns die Abkürzung "ev." für "eventuell" durchgesetzt hat im Privaten. In einem amtlichen Schreiben schreibe ich solche Abkürzungen aus, doch privat in einem Forum bin ich diesbezüglich bewusst weniger streng, gerade weil es zu den negativen Aspekten der anankastischen PS gehört, diesen Aufwand zu betreiben. Jemand, der ebenfalls eine anankastische PS diagnostiziert erhielt, schrieb mir sogar, dass er absichtlich vieles falsch schreibe und sich Chaoten als Vorbilder nehme, um den Störfaktor bei der anankastischen Persönlichkeit aufzuweichen. Das ginge mir nun zu weit, bin eigentlich auch sehr an Rechtschreibung interessiert und finde Deine Anregungen deshalb auch spannend, aber der Betreffende hat natürlich auch Recht, deshalb versuche ich den Mittelweg im Privaten, da ich schon genug zwanghaft agiere im Beruflichen.
Mein Duden liegt auch immer griffbereit, mehr aus spielerischem Interesse an der Sprache. Diesen Aspekt haben wir tatsächlich gemeinsam. Es könnte auch durchaus sein, dass bei Dir eine anankastische Persönlichkeitsstörung vorliegt, da Du Dir nach einem Deiner anderen Beiträge immer selbst Vorwürfe machst, wenn Du schulisch einen Fehler begehst. Das ist schon auch sehr zwanghaft und perfektionistisch gedacht. Da bei mir eine kombinierte PS vorliegt und ich mich nicht so extrem finde wie manche Fälle in Fachbüchern über die anankastische PS, gehe ich davon aus, dass ich vermutlich eine schwächere Form der anankastischen PS aufweise bzw. die anderen PS, vor allem aber meine Schmerzkrankheit mich diesbezüglich ausbremst.
Was für mich bei Dir aber nicht so stimmt in Bezug auf die anankastische PS, die doch eher dem ängstlich-vermeidenden Cluster-C-Typus angehört, ist das Ritzen. Ich könnte das gar nicht, weil ich eine Infektion befürchten würde, ich wäre viel zu vorausschauend, ängstlich, außerdem käme es mir als totale Zeitverschwendung vor. Anankastische Persönlichkeiten sind in der Regel eher arbeitssüchtig und würden sich keinen sinnlosen, gefährlichen Tätigkeiten hingeben. Doch weiß ich, dass auch andere Diagnosen anankastische Züge aufweisen können, z. B. die anankastische Depression. Vielleicht hast Du anankastische Züge einer anderen Störung wie Borderline, wo das Ritzen häufiger auftritt? Müsstest vielleicht mal googlen und hier im Forum in den Borderline-Threads lesen, ob Du Dich da wiederfinden kannst. Überhaupt würde in diesem Zusammenhang der Kontext von Selbstbestrafung eher passen als eine allgemeine Pedanterie und Vermeidungszwang. Denn Du vermeidest nichts, sondern handelst sehr affektiv. Das passt besser zu Borderline, wobei es wie gesagt bei Borderline auch anankastische Züge gibt, ebenso wie bei der Depression, je nach Anlage der Grundpersönlichkeit.
Wenn Asperger genug stark vorhanden ist, gibt es einige äußere Auffälligkeiten, wo das Asperger als erste Indikatoren Hinweise gibt, z. B. eine krakelige Schrift trotz guter Bildung und Rechtschreibung, ein unkoordinierter Gang, zu große Schritte, schlaksige Art, Neigung, das Bein zittern zu lassen, dann eine große Abneigung vor großen Menschenansammlungen, impressionistische Wahrnehmung, Gesichtsblindheit, starrende oder ausweichende Augen, monotone Stimme ohne Melodie, Asexualität, großes Bedürfnis nach Wissen und Lernen, eigenwillige Kreativität, musische oder mathematische Begabungen, typische Asperger-Motive in Asperger-Bildern wie Schlüssel, Kästchen, klare Formen, verdrehte Gesichter, Buchstaben, Verschachtelungen, Verrätselungen, großes Bedürfnis nach eigenwilliger Ordnung und Bezugspunkten im Leben, Sonderinteressen, auch wenn sie an sich sinnlos erscheinen und in einem derart übertriebenen Maße betrieben werden, dass sie auffallen, dadurch teilweise auch spezielles Fachwissen vorhanden, eigenwilliger Humor, versteht Zweideutigkeit nicht, kein Sinn für Mode, muss soziale Kompetenz bewusst lernen, ebenso Gesichtsmimik, Gestik und Verhaltensregeln, fällt oft durch Taktlosigkeit bzw. übertriebene Ehrlichkeit auf.