Vorbeugung einer Psychose bei Kindern

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Ephedra
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Vorbeugung einer Psychose bei Kindern

Beitrag Fr., 13.06.2008, 11:51

Hallo,

der Vater meines Sohnes hat mit 8 Jahren eine schizophrene Psychose bekommen, an der er lange Jahre litt und auch medikamentös behandelt wurde.
Auch in meiner Familie ist sowas aufgetreten. Die Schwester meiner Oma hatte Schizophrenie und wurde von den Nazis im KZ ermordet.
Mein Bruder leidet an einer Depression, ebenso wie mein Großvater und der Bruder seines Vaters, der seinderzeit daran gestorben ist. (Zu der Zeit gab es noch keine Medikamente)

Durch die genetische Vorbelastung was Psychosen in unserer Familie angeht ist mein Sohn genetisch ja stärker gefärdet auch daran zu erkranken.

Daher meine Frage:
Wie ist der heutige Stand der Wissenschaft?
Gibt es irgendwelche Möglichkeiten zur Vorsorge?
Es gab ja Untersuchungen mit Eineiigen Zwillingen, bei der die Wahrscheinlichkeit, dass nur einer erkrankte ja bei 50% lag.
Gab es auch Untersuchungen was der nicht erkrankte besser gemacht hat, bzw. irgendwelche Erkenntisse über die Umwelteinflüüse.

Praktisch gesprochen:
Kann man irgendwie vorbeugen?
Gibt es Fühwarnzeichen auf die man achten sollte?

Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt. Ab wann kann eine Psychose überhaupt auftreten?

Würde mich besonders über eine Antwort von Experten freuen.

LG,
Lovrel

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Ston3D
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 15:46

Hi Lovrel,

ich bin kein Experte aber kenne mich etwas aus.
Kann man irgendwie vorbeugen?
Das einzige was ich mir vorstellen kann ist es Stress zu vermeiden und auf Drogen zu verziechten (wobei das in dem Alter eigentlich ausser Frage steht). Ansonsten kannst du eigentlich nicht viel tun.
Gibt es Fühwarnzeichen auf die man achten sollte?
In diesem Thread hab ich viele Frühwarnzeichen beschrieben:

viewtopic.php?f=16&t=3513

Ansonsten solltest du auf Veränderungen im allgemeinen achten wobei das gerade in der Entwicklung sehr sehr schwierig ist.

Liebe Grüße,

Ston3D

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Ephedra
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 17:36

Hallo,

danke für die Antwort.
Das mit dem Stress und den Drogen wusste ich schon, trotzdem danke.

Stress zu vermeiden ist natürlich nicht so einfach. Bin auch noch allein erziehend von Anfang an. :(
Und werde bald wieder arbeiten müssen, bis zu 40 Stunden. :(
Der Kleine wird auch viel rumgereicht, ist jedes zweite WE beim Vater.
Bisher verkraftet er das aber alles super.

Naja was Drogen angeht werde ich ihm natürlich ins Gewissen reden...sobald er alt genug ist.

Die Vorwarnzeichen schau ich mir mal an.
Ist nur die Frage in wie weit die auf Kinder anwendbar sind.
Z.B. hab ich neulich erst gelesen, dass es ganz normal ist wenn Kinder unsichtbare Freunde haben mit denen sie reden und sowas. Man kann dann schwer abschätzen ob sie wirklich Stimmen hören oder ob das nur Phantasie ist.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 18:49

Ein Prozent der Bevölkerung erkrankt irgendwann im Leben an einer Psychose.

Es ist also keine seltene Krankheit. Von daher ist es auch natürlich daß viele Menschen in der Verwantschaft einen solchen Fall haben.

Von daher würde ich mir keine zu grossen Sorgen machen. Schau daß er die Chance bekommt sich zu einem gesunden, emotional stabilen Menschen zu entwickeln, sieh zu daß er von Drogen wegbleibt.

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Nienor
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 13.06.2008, 18:53

Hi Lovrel,

bei uns sieht es ähnlich aus, wenn auch nicht ganz so schlimm mit der Vorbelastung in der Anzahl, aber doch im Verwandtschaftsverhältnis...

Meine Tochter ist etwas älter als dein Sohn und hier sind meine Mutter und ich die, die es weitergeben hätten können... Wobei ich mittlerweile der Meinung bin, es geht hier mehr um vorgelebt werden, um die Funktion als Vorbild, als um Vererbung (ich kann auch falsch liegen). Natürlich spielt hier auch das Umfeld und der Umgang etc eine Rolle, das is eh klar.
Ich mache bei meiner Tochter bewusst fast alles anders, als ich es kenne, denn was mich betrifft war das für ein Sensibelchen wie mich das Urteil für das Ausmaß der Krankheit(en).

Du sprichst die unsichtbaren Freunde an. Und da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt begraben. Es wird aufgrund der Angst die wohl in dir sitzt nicht leicht werden, hier zu differenzieren und da würd ich sehr aufpassen. Kinder haben eine blühende Phantasie, oft in den unmöglichsten Bereichen und Äußerungen. Aber es sind Kinder, hier sollte soviel wie geht zugestanden werden... Ich hoffe du weißt wie ich das mein, ich möchts jetzt nicht unbedingt weiter ausführen, ich neige leider dazu, Romane zu schreiben *g*

GLG, Nienor

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Ephedra
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Beitrag Sa., 14.06.2008, 07:30

Danke für die Antworten

@münchnerkindl
Bei mir ist es aber so, dass der Vater eine schwere Psychose hat/hatte.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass sich die Wahrscheinlichkeit für die Kinder dann von 1% auf 25% erhöht. Das finde ich schon ziemlich hoch.

@Nienor
ja, da habe ich auch etwas Angst, dass ich solche Sachen dann überbewerte wenn sie auftreten, da ich ja auch nicht in den Kleinen reingucken kann.
Aber ich erinnere mich, dass ich als Kind die blühendste Phantasie überhaput hatte. Ich war mir aber immer genau bewusst, was wirklich war und was nur in meinen Gedanken existierte. Unsichtbare Freunde, oder Gesichter die ich in allem und jedem sah und mit denen ich mich unterhalten habe...etc.

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