Schicksalsschlag für Therapeuten - wie geht es weiter?

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Ynurse
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Schicksalsschlag für Therapeuten - wie geht es weiter?

Beitrag Di., 01.07.2008, 15:47

Hallo zusammen,

ich befinde mich seit ca. 10 Wochen in einer Psychotherapie und werde im Anschluss voraussichtlich eine Psychoanalyse machen. Gestern erreichte mich die Nachricht, dass der Ehemann meiner Therapeutin völlig überraschend verstorben ist und die zwei bis zu den Sommerferien eigentlich noch anstehenden Termine entfallen und ich nun Pause bis August habe (dies gilt dann vermutlich für alle Patienten).

Gehe ich nun in 6 Wochen mit einem anderen Ansatz in meine Therapie zurück, kann ich evtl. keine volle Aufmerksamkeit verlangen? Natürlich gibt es viele Arbeitnehmer/Arbeitgeber, die mit Schicksalsschlägen irgendwann ins Berufsleben zurückkehren. Ist dies im Bereich der Psychotherapie nicht anders gelagert, sprich wirken sich die trauernden Gedanken des Therapeuten evtl. auf die Therapie aus?

Viele Grüße
YNurse

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schneeflöckchen
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Beitrag Di., 01.07.2008, 15:57

sicher wird es schwer für dein therapeutin aber andererseits setzt sie ja jetzt aus um sich ganz auf ihre eigene trauer zu konzentrieren und zudem denke ich, wenn jemand merkt, es ist zu früh um sich wieder in die arbeit zu stürzen, ist sie in der Lage die Notbremse zu ziehen.

Auch wenn das bei solch einem Schicksalsschlag makaber ankommen mag, aber Probleme (wenn auch nicht mit solcher Härte) wird sie in ihrem Privatleben auch so gehabt haben - auch während eurer Behandlung - und da bekommt man als Patient auch nichts von mit...

Sie ist auch nur ein Mensch und wenn sie jetzt trauert und auch länger braucht, dann ist das verständlich. Und als gute Therapeuten wird sie sagen können, wenn es ihr zuviel wird und ne Lösung dafür finden...

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struggle
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Beitrag Di., 01.07.2008, 19:10

Hi Ynurse!

Für mich fällt das ganz klar in ihren Zuständigkeitsbereich - wenn sie sich nicht auf dich (ihren Job) konzentrieren kann, dann muss sie dir eine andere Lösung vorschlagen.

Ich finde, es gehört zum Job eines Psychotherapeuten, Beruf und Privatleben voneinander trennen zu können. Sie kann sonst auch nicht ihre Gedanken und ihre Erlebnisse in dich hineinprojizieren, wieso also sollte sie nun damit beginnen?

Wenn du in 6 Wochen zur Therapie zurückkehrst und dich immer noch sorgst, dann sprich sie am besten darauf an. Es liegt in ihrer Verantwortung, ob sie dir eine persönliche Antwort geben möchte oder ob sie deine Sorgen therapeutisch nutzt (ich habe gerade gelernt, dass ich auch neugierig sein darf, dass ich auch persönliche Fragen haben darf - d.h. ja nicht, dass sie mir antworten muss...)

Alles Gute,
struggle
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Zwiebel
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 01.07.2008, 19:27

Den Lebenspartner zu verlieren ist ein harter Schicksalsschlag. Als selbstständige bleibt ihr allerdings keine lange Zeit um der Arbeit fern zu bleiben. Keine Stunden= kein Geld..... . Die Trauerarbeit dauert sicher länger wie sechs Wochen und sie wird bei Kollegen Hilfe bekommen wenn sie sie braucht so daß die Arbeit professionell weiter geht.

Gruß

Zwiebel



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