Bayern: Einmal psychisch krank, immer psychisch krank!
Bayern: Einmal psychisch krank, immer psychisch krank!
Was sagt man dazu, da steht es schwarz auf weiß, wieviel man von psychisch krank Gelabelten hält, im Rechtsystem: Gerechtigkeit? Fehlanzeige.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/der- ... 91108.html
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"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ja, der Fall Mollath geht hier seit Monaten durch die Medien. Ich finde es auch unglaublich, wie es sein kann, dass so jemand wie Herr Mollath sein Jahren in der Forensik "untergebracht" ist, für Taten, für die er im Normalfall eine wesentlich kürzere Haftstrafe hätte verbüßen müssen (und dabei ist noch nicht mal zweifelsfrei erwiesen, dass er die Taten wirklich begangen hat).
Ich habe von dem Fall noch nichts gehört, und kann mir aufgrund der spärlichen Fakten des Berichtes auch nicht wirklich ein Bild machen, was passiert ist.
Der Fall ist ziemlich verzwickt, und ich könnte niemals alle relevanten Sachverhalte hier in diesem Thread niederschreiben.
Kurz gesagt geht es um einen Mann, der seit ungefähr sieben Jahren in der geschlossenen, forensischen Psychiatrie in Bayreuth "untergebracht" ist. Das Ganze fing mit einem Ehekonflikt zwischen Herrn Mollath und seiner Frau an. Herr Mollath warf seiner Frau vor, sie wäre daran beteiligt, Schwarzgelder für verschiedene Kunden ins Ausland zu verschieben, unter Mitwisserschaft einer großen deutschen Bank. Im Lauf des Konfliktes wurde er beschuldigt, seine Frau gewürgt und getreten zu haben, und mehrere Autoreifen angestochen zu haben, um so einen Unfall zu provozieren.
Soweit ich weiß, stellten sich die Schwarzgeldvorwürfe inzwischen als überwiegend korrekt heraus, während seine Reifenstechereien etc. bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten.
Dennoch wurde ihm bei einer Gerichtsverhandlung eine schwere psychische Erkrankung bescheinigt (unter anderem wegen der Schwarzgeld-Vorwürfe, die man lange Zeit als absurd und aus der Luft gegriffen abgetan hatte, ohne diesbezüglich selbst zu recherchieren), weswegen man auch weiterhin mit gefährlichen Straftaten rechnen müsste. Herr Mollath wurde zwar freigesprochen, aber wegen seiner (angeblichen oder tatsächlichen) psychischen Erkrankung wurde er für unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, wo er inzwischen seit sieben Jahren einsitzt. Der Richter, der damals die Unterbringung angeordnet hatte, ist aber wohl inzwischen selber oft kritisiert worden, und es wurde auch darauf hingewiesen, dass er wohl mit dem neuen Ehemann von Mollaths Ex-Frau befreundet war bzw. ist.
Sogar die bayrische Justizministerin ist in die Kritik geraten, unter anderem, weil sie lange Zeit eine auffällig desinteressierte und abweisende Haltung gegenüber diesem Fall eingenommen hat.
Um sich einen besseren Überblick über den komplexen Fall zu verschaffen, muss man aber mehrere Artikel lesen, youtube-Berichte ansehen oder sogar das Buch "Der Fall Mollath" lesen, welches seit Frühling 2013 erschienen ist.
Kurz gesagt geht es um einen Mann, der seit ungefähr sieben Jahren in der geschlossenen, forensischen Psychiatrie in Bayreuth "untergebracht" ist. Das Ganze fing mit einem Ehekonflikt zwischen Herrn Mollath und seiner Frau an. Herr Mollath warf seiner Frau vor, sie wäre daran beteiligt, Schwarzgelder für verschiedene Kunden ins Ausland zu verschieben, unter Mitwisserschaft einer großen deutschen Bank. Im Lauf des Konfliktes wurde er beschuldigt, seine Frau gewürgt und getreten zu haben, und mehrere Autoreifen angestochen zu haben, um so einen Unfall zu provozieren.
Soweit ich weiß, stellten sich die Schwarzgeldvorwürfe inzwischen als überwiegend korrekt heraus, während seine Reifenstechereien etc. bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten.
Dennoch wurde ihm bei einer Gerichtsverhandlung eine schwere psychische Erkrankung bescheinigt (unter anderem wegen der Schwarzgeld-Vorwürfe, die man lange Zeit als absurd und aus der Luft gegriffen abgetan hatte, ohne diesbezüglich selbst zu recherchieren), weswegen man auch weiterhin mit gefährlichen Straftaten rechnen müsste. Herr Mollath wurde zwar freigesprochen, aber wegen seiner (angeblichen oder tatsächlichen) psychischen Erkrankung wurde er für unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, wo er inzwischen seit sieben Jahren einsitzt. Der Richter, der damals die Unterbringung angeordnet hatte, ist aber wohl inzwischen selber oft kritisiert worden, und es wurde auch darauf hingewiesen, dass er wohl mit dem neuen Ehemann von Mollaths Ex-Frau befreundet war bzw. ist.
Sogar die bayrische Justizministerin ist in die Kritik geraten, unter anderem, weil sie lange Zeit eine auffällig desinteressierte und abweisende Haltung gegenüber diesem Fall eingenommen hat.
Um sich einen besseren Überblick über den komplexen Fall zu verschaffen, muss man aber mehrere Artikel lesen, youtube-Berichte ansehen oder sogar das Buch "Der Fall Mollath" lesen, welches seit Frühling 2013 erschienen ist.
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Ja, es ist auffällig, dass in den Berichten zum Rechtsprozess der eigentliche Sachverhalt verloren ging, den luftikus jetzt umrissen hat.
In der Tat wurde es als "verrückt" erklärt, dass er seiner damaligen Ehefrau vorgeworfen hat, dass sie an Geldschiebereien einer namhaft, aber mittlerweile wesentlich an der Bankenkrise beteiligt überführten Bank, verwickelt war. Und dies wurde damals als Wahnphantasie diagnostiziert .... was ist nun verrückt?
In der Tat wurde es als "verrückt" erklärt, dass er seiner damaligen Ehefrau vorgeworfen hat, dass sie an Geldschiebereien einer namhaft, aber mittlerweile wesentlich an der Bankenkrise beteiligt überführten Bank, verwickelt war. Und dies wurde damals als Wahnphantasie diagnostiziert .... was ist nun verrückt?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Danke für die Zusammenfassung, luftikus - ja doch, von dem Fall hab ich schon mal gehört. Ist schon total verrückt alles.
Hallo,
ich verfolge den Fall seit ungefähr einem Jahr.
Knackpunkt ist, dass der Richter, der Mollath eingewiesen hat, sich für unbefangen hielt. Dabei war er der Handballtrainer, der Frau Mollaths zweiten Mann trainiert hat.
Keine Ahnung, ob die jemals ein wichtiges Spiel in der Kabine gefeiert haben oder so. Aber wieso sollte ein Richter nicht auch mal feiern, wenn er Handballfan ist.
Mfg
haluro
ich verfolge den Fall seit ungefähr einem Jahr.
Knackpunkt ist, dass der Richter, der Mollath eingewiesen hat, sich für unbefangen hielt. Dabei war er der Handballtrainer, der Frau Mollaths zweiten Mann trainiert hat.
Keine Ahnung, ob die jemals ein wichtiges Spiel in der Kabine gefeiert haben oder so. Aber wieso sollte ein Richter nicht auch mal feiern, wenn er Handballfan ist.
Mfg
haluro
ne, haluro, da geht es um mehr.
Zum Beispiel dass die Machenschaften dieser Bank alles andere als Halluzinationen waren.
Zum Beispiel dass die Machenschaften dieser Bank alles andere als Halluzinationen waren.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
hi biber,
klar geht's da um mehr. Aber das alles ist erfolgreich abgebügelt. Wie verfahren die Situation ist, zeigt die Ankündigung der Schweiz vor ein, zwei Jahren, Steuerfahnder verhaften zu wollen. Es gibt ein Abkommen mit der Schweiz, nachdem man sich Amtshilfe leistet, im Einzelfall. Nachdem das Tätigwerden deutscher Fahnder auf Schweizer Boden dort eine Straftat gewesen wäre, hätte die Schweiz das verlangen können.
Naja, dann wäre das Sommerloch gründlich gefüllt gewesen.
Mfg
haluro
klar geht's da um mehr. Aber das alles ist erfolgreich abgebügelt. Wie verfahren die Situation ist, zeigt die Ankündigung der Schweiz vor ein, zwei Jahren, Steuerfahnder verhaften zu wollen. Es gibt ein Abkommen mit der Schweiz, nachdem man sich Amtshilfe leistet, im Einzelfall. Nachdem das Tätigwerden deutscher Fahnder auf Schweizer Boden dort eine Straftat gewesen wäre, hätte die Schweiz das verlangen können.
Naja, dann wäre das Sommerloch gründlich gefüllt gewesen.
Mfg
haluro
Ich habe soeben auf der Website der Süddeutschen Zeitung gelesen, dass angeblich die Freilassung von Herrn Mollath angeordnet worden ist. Mal sehen, ob das stimmt...
@ haluro
Damit hat das nichts zu tun, Schwarzgeld & co. ist mehr als Steuerhinterziehung in die Schweiz, da ging es ja auch um leere Fonds etc.
Mit Sommerloch hat das auch nichts zu tun, wenn jemand für sieben Jahre wegen unbequemlichkeit für das Umfeld in die Psychiatrie abgeschoben wird.
Das sollte schon hier mehr tangieren, denn im kleinen ist es doch auch so, dass man immer wieder merkt, dass psychische Diagnosen Vorurteile in vielen Bereichen auswirken können und dass durch psychische Diagnosen andere Probleme zugunsten des Zuweisers gelöst werden sollen.
Damit hat das nichts zu tun, Schwarzgeld & co. ist mehr als Steuerhinterziehung in die Schweiz, da ging es ja auch um leere Fonds etc.
Mit Sommerloch hat das auch nichts zu tun, wenn jemand für sieben Jahre wegen unbequemlichkeit für das Umfeld in die Psychiatrie abgeschoben wird.
Das sollte schon hier mehr tangieren, denn im kleinen ist es doch auch so, dass man immer wieder merkt, dass psychische Diagnosen Vorurteile in vielen Bereichen auswirken können und dass durch psychische Diagnosen andere Probleme zugunsten des Zuweisers gelöst werden sollen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Auf ntv bringen sie es auch, dass er unverzüglich freikommt und das Verfahren neu aufgerollt wird.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Habe es auch gerade gelesen.
Ein Artikel, garniert mit Kommentaren von Seehofer, Merk unde Uhde.
Und einem überaus pikanten Detail: ein Attest wurde nicht von der Ärztin und Praxisinhaberin, sondern deren Sohn (auch Arzt) unterschrieben. Offenbar ist das erst dem jetzt eingeschalteten Gericht aufgefallen. Und ganz offenbar hat nie jemand von der Justiz gefragt, was diese kleinen, fast nicht lesbaren Zeichen "i.V." vor dem Namen des Unterzeichnenden bedeuten sollten.
Dass das jetzt erst gewürdigt wird, ist für die bayrische Justiz ein geistiges Armutszeugnis. Ich möchte wetten, dass in nächster Zeit eine Rotte Journalisten bei dem Unterzeichner auftaucht und der dann sagt, dass er das Attest auf einen Anruf hin ausgestellt hat, ohne die Patientin überhaupt gesehen zu haben und um seine Vorbehalte irgendwie deutlich zu machen, hat dann halt das "i.V." davor gemacht.
Mfg
haluro
Ein Artikel, garniert mit Kommentaren von Seehofer, Merk unde Uhde.
Und einem überaus pikanten Detail: ein Attest wurde nicht von der Ärztin und Praxisinhaberin, sondern deren Sohn (auch Arzt) unterschrieben. Offenbar ist das erst dem jetzt eingeschalteten Gericht aufgefallen. Und ganz offenbar hat nie jemand von der Justiz gefragt, was diese kleinen, fast nicht lesbaren Zeichen "i.V." vor dem Namen des Unterzeichnenden bedeuten sollten.
Dass das jetzt erst gewürdigt wird, ist für die bayrische Justiz ein geistiges Armutszeugnis. Ich möchte wetten, dass in nächster Zeit eine Rotte Journalisten bei dem Unterzeichner auftaucht und der dann sagt, dass er das Attest auf einen Anruf hin ausgestellt hat, ohne die Patientin überhaupt gesehen zu haben und um seine Vorbehalte irgendwie deutlich zu machen, hat dann halt das "i.V." davor gemacht.
Mfg
haluro
Zum Fall Mollath hatte ich glaube ich vor einigen Monaten schonmal etwas verlinkt. Er müsste ja jetzt seit knapp drei Stunden in Freiheit sein...und vor dem Nichts stehen. Diese sieben Jahre Zwangspsychiatrie wird ihm keiner wiedergegeben können.
http://www.br.de/index.html?__utma=1229 ... sr=(direct)|utmccn=(direct)|utmcmd=(none)&__utmv=-&__utmk=105614211
http://www.br.de/index.html?__utma=1229 ... sr=(direct)|utmccn=(direct)|utmcmd=(none)&__utmv=-&__utmk=105614211
After all this time ? Always.
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