Was würde ich tun, wenn ich wüsste, daß alles gut geht?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
Ragenir
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Was würde ich tun, wenn ich wüsste, daß alles gut geht?

Beitrag So., 18.05.2014, 19:55

Hallo liebe Leute!

Ich mache gerade zur Zeit eine 12-wöchige Therapie (Verdacht auf Borderline, Alkoholabhängigkeit) und habe daher viel Zeit nachzudenken - über das Vergangene, die Gegenwart und natürlich auch die Zukunft.

Mehr und mehr stelle ich mir vor ungewissen Situationen, Selbstzweifeln, Ängsten oder vor dem Kennenlernen neuer Menschen - oder allgemeine Fragen, die Zukunft betreffend die Frage: Was würde ich tun, wenn ich wüsste, dass ... gut geht? Wie würde ich mich da am Besten verhalten - am Meisten daraus profitieren oder zumindest damit zufrieden sein?

Und seit ich das tue, kommt es mir vor, als würde ich ein schöneres Leben leben!

Hat jemand von Euch auch so einen Psycho-Trick drauf, der das Leben unmittelbar schöner macht?

Für jeden Vorschlag, jede Anregung, jeden Tipp, bin ich dankbar!

Alles Liebe, Ragenir
Dankbarkeit. Demut. Liebe.

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rosenstil
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Beitrag So., 18.05.2014, 20:21

Schöne Idee! Danke dafür, werde das gleich mal ausprobieren.

Sehr hilfreich und gleichzeitig sehr simpel ist folgendes:man muss sich klar machen, es gibt nur 3 Angelegenheiten auf dieser Welt:
Meine Angelegenheit - Deine Angelegenheit und Gottes* Angelegenheit
Man kann so feststellen, in welchen Angelegenheiten man sich gedanklich befindet. Jede Angelegenheit, die nicht meine ist, ist
die falsche Angelegenheit in der ich mich befinde.

z.B man denkt "Er sollte mich endlich anrufen!"
Ob er anruft ist seine Angelegenheit.
"Er sollte freundlicher sein!"
Ob er freundlich ist oder nicht ist seine Angelegenheit.
Ob ich freundlich bin ist meine Angelegenheit.
"Es sollte nicht regnen!"
Tja, ist Gottes Angelegenheit.

*Statt Gott kann man auch Schicksal, Leben, Universum etc sagen.

Auf diese Weise kann man mit der ganzen Welt in frieden leben, wenn man in seinen und nur in seinen Angelegenheiten bleibt

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melinia
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Beitrag Fr., 30.05.2014, 20:52

Spannendes Thema. Wenn ich vor etwas Angst habe oder mich unsicher fühle, stelle ich mir immer vor, wie schade ich es finden würde, diese ganzen Chancen verpasst zu haben aus der Sicht von mir selbst als alte Dame. Und das Gefühl mein Leben nicht gelebt zu haben macht mich dann so traurig, dass es mir viel leichter fällt, auch mal über meinen Schatten zu springen. Wie unglaublich traurig muss es sein am Lebensende draufzukommen, dass man das, was einem wirklich wertvoll gewesen wäre, aus Angst oder Selbstzweifel nicht versucht hat!
Wenn die Welt klar wäre, gebe es keine Kunst.

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viciente
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Beitrag Fr., 30.05.2014, 21:06

.. und was erst würde alles gut gehen, wenn man "wüsste", dass es das tut?
ps: hi melinia!

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melinia
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Beitrag Fr., 30.05.2014, 22:09

zurück viciente
anzunehmen, dass es gut geht ist sicher mal eine gute form der selbsterfüllenden prophezeiung. :D
Wenn die Welt klar wäre, gebe es keine Kunst.

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viciente
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Beitrag Fr., 30.05.2014, 22:39

melinia hat geschrieben:anzunehmen, dass es gut geht ist sicher mal eine gute form der selbsterfüllenden prophezeiung. :D
schon, und das:
melinia hat geschrieben:....... stelle ich mir immer vor, wie schade ich es finden würde, diese ganzen Chancen verpasst zu haben aus der Sicht von mir selbst als alte Dame.
.. macht auch viel sinn - selbst ohne erst alt werden zu müssen; wenn nämlich klar wird, dass man jetzt vielleicht da sitzt und sich ärgert bzw. vorwürfe macht was man z.b. gestern, vor einem oder fünf jahren - aus heutiger betrachtung der möglicherweise nicht so tollen ergebnisse - anders machen hätte sollen, dann hilft die überlegung ziemlich gut - was man jetzt tun sollte, damit man sich das gleiche morgen bzw. nach einem oder weiteren fünf jahren nicht wieder denken wird.

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SHG Mobbing Wien
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Beitrag So., 01.06.2014, 10:19

Hallo rosenstil, wie ist das mit chronischen Schmerzen, geht das dann so

Die chronischen Schmerzen sollten endlich aufhören.
Das ist Gottes Angelegenheit.
Daher kann ich mit meinen chronischen Schmerzen in Frieden leben.
Aber die Schmerzen bleiben.
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at

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felicidas1985
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 19:40

Ich muss da immer dran denken, an eine Doku, die ich mal gesehen habe. Waren so Südländer, evtl. Griechen, die haben gesagt, wenn alle Stricke reissen, man hat kein Geld und einfach gar nichts aber "Wir haben die Sonne, die Liebe und das Meer"

Das hat eine Frau gesagt mit gebrochenen deutsch mit ausländischen Akzent. Versuch das immer auf mich umzumünzen, wir haben in Österreich kein Meer, aber vielleicht können wir das auf was anderes in der Natur ummünzen..

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SHG Mobbing Wien
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Beitrag Di., 03.06.2014, 12:18

Hallo felicidas, das ist wohl der springende Punkt: Dass man bei allem Unglück das einem widerfährt offen bleibt für die Dinge, die schön sind. Oder anders ausgedrückt: Dass man nicht in eine Problemtrance verfällt. Und Gott sei Dank gibt es dafür ein Training.
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at

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rosenstil
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Beitrag Di., 03.06.2014, 17:14

Hallo Shg,
Hallo rosenstil, wie ist das mit chronischen Schmerzen, geht das dann so
es tut mir leid, dass mein Vorschlag nicht bei chronischen Schmerzen helfen kann, dass kann ich sehr gut verstehen. Aber bei vielen anderen Dingen hat er mir sehr geholfen.
Ich selber hatte z.B Krebs und ich habe sehr mit meinem Schicksal gehadert. Als ich dann auf diesen Satz gestoßen bin, hat er mir durchaus sehr geholfen.
Ich habe Krebs, es ist meine Angelegenheit zum Arzt zu gehen, eine Chemo zu machen und alles was in meiner Macht steht zu tun, meine Ernährung umzustellen, mein Leben umzustellen. Aber der Krebs selber ist "Gottes" Angelegenheit. Das hat mir geholfen mein Schicksal anzunehmen und zu erkennen, dass wenn mich gegen mein Schicksal stelle, ich nur an psychischer Energie einbüße und es mir nichts als seelischen Schmerz bereitet. Zusätzlich hat auch noch der Satz geholfen "Wofür brauche ich Gott, wenn ich es eh besser weiß"

Aber natürlich bei körperlichen Schmerz, wird es sehr schwer das anzunehmen. Ich weiß das, obwohl ich selber zum Glück das nicht habe, aber ich habe eine Angststörung mit Panikattacken, und das könnte man durchaus mit körperlichen Schmerz vergleichen, wenn sie auftreten, will man nichts anderes als das sie aufhören. Ja, da konnte es mir auch nicht helfen, weil der Widerstand dagegen einfach zu groß. Also sgh ich kann dich gut verstehen. Aber in vielen anderen Dingen kann dir das vielleicht doch helfen, und das ist doch auch etwas wert!
Liebe Grüsse ....

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