Mein Mann ein Cuckold?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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claudette
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Beitrag Fr., 26.09.2008, 21:04

Hallo Tobias_W,
es ist wirklich nicht einfach, weil immer die eigene moralische Instanz die Stimme erhebt und dann ein schlechtes Gefühl vermittelt. Bin deiner Meinung: wenn beide damit glücklich sind, ist es ok. Aber da fängt der Stress von vorne an. Ich lebe mit meinem Mann seit Jahren eine cuckold 1-2- Beziehung. Am Anfang fand ich das total aufregend: clubbesuche, gangbang, Hausfreunde, dominante Behandlung usw. Auch jetzt finde ich es zeitweise anregend, andere Männer einzubeziehen. Doch mit zunehmender Innigkeit der
2-er- Beziehung machen mich diese Dinge traurig. Er bekommt nie genug und mir fehlt einfach die Intimität und Exclusivität. Es ist für uns beide schwer, den harmonischen Weg zu finden. Nicht zuletzt, weil auch ich nicht genau weiß, ob ich die Monogamie bis in alle Ewigkeit Amen leben will. Momentan sehne ich mich aber sehr danach. Auch er merkt, das etwas in seiner Triebstruktur verschoben ist. Um den Dingen auf den Grund zu gehen, machen wir beide eine Analyse. Dort kommt man zu sich selbst und seinen inneren Motiven und deren Ursachen. Harte aber lohnenswerte Arbeit.

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Tobias_W
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Beitrag So., 28.09.2008, 16:29

hallo...

also so ganz habe ich das noch nicht verstanen.... habe mich ja auch noch nicht wirklich so intensiv damit auseinandergesetzt.... wie ist das denn mit 1 - 2 - 3 cuckold´s ?

kann man sich da igendwo schlau lesen ?

ich weiß ja immernoch nicht ob ich das ausleben soll.....

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tomart
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Beitrag Di., 30.09.2008, 13:03

Hallo Tobias und claudette,

Ich schätze, das Geheimnis bei de Umsetzung dieser Veranlagung liegt im Mittelweg. Ich denke, dass sich bei so gearteten Beziehung Phasen der Intimität / Exklusivität mit Phasen der Öffnung abwechseln sollten. Das ist aber meine ganz private Meinung.
Ich denke, dass bei claudettes Mann die Veranlagung so extrem ist, dass er eine ebenso extrem veranlagte Frau als "Gegengewicht" brauchen würde.

Man sollte mit dem derzeit modernen Wort cuckold auch etwas vorsichtiger sein. Ich denke cuckolding ist die extremste Ausformung einer Veranlagung, die viele Schattierungen kennt.
ich weiß ja immernoch nicht ob ich das ausleben soll.....
Ich denke, da wird Deine Frau auch noch ein Wort mitzureden haben. Weiss Sie denn davon? Habt Ihr es als Phantasie in eure Sexuaität schon einbezogen ?

lG, Tomart

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claudette
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 19:48

Hallo Tobias,
cuckold 1: Er weiß vom Fremdgehen seiner Frau, ist aber nicht dabei. Sie berichtet ihm gelegentlich davon.
c 2: Er ist passiv dabei, wenn seine Frau mit einem oder mehreren Männern zusammen ist. Meist mastubiert er dabei. Hat aber grundsätzlich auch selbst GV mit ihr.
c 3: Er hat selbst gar keinen GV mehr mit seiner Frau, lässt sich von ihr und ihren Liebhabern demütigen und dominieren, genießt die Unterwerfung.
Es gibt Spielarten bis zur Zwangskastration, homosexuelle Handlungen und Fremdschwängerung.
Lustgewinn hat er durch die Eifersucht und die Unterwerfung.
Es gibt entsprechende Internetseiten und Foren für cuckolde und deren hot-wifes. Allerdings wird in den Seiten diese Lebensweise extrem verherrlicht.
Ob du es ausleben sollst, weiß ich nicht. Wenn deine Frau mitmacht, und zwar freiwillig aus Neuguierde, denke ich, dass ihr daraus nur lernen könnt. Wichtig ist, dass ihr ehrlich zueinander seid, IMMER.

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claudette
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Beitrag Mi., 01.10.2008, 20:01

Tomart,
deine Einstellung finde ich theoretisch seht gut: Intimität und Öffnung im gesunden Wechsel. Entspricht der früheren Sichtweise der sog offenen Ehe (70er Jahre).
Die Schwierigkeit liegt aber darin, dass diese Bedürfnisse bei den Partnern meist nicht synchronisieren.Außerdem sind Frauen meist eifersüchtiger und leiden mehr. Die Chance liegt darin, viel voneinander zu erfahren. Die Lösung kenne ich nicht.
Da mein Mann so extrem veranlagt ist, macht mich die fehlende Intimität unglücklich. Doch wie sähe es aus, wäre er völlig "normal" ?Wäre es langweilig? Weil ich ihn liebe, sage ich Nein. Aber wer weiß...

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tomart
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Beitrag Do., 02.10.2008, 12:27

Claudette,

ich habe gar nicht so sehr eine beiderseitig offene Beziehung gemeint. Meine Frau und ich leben diese Vorliebe auch eher einseitig (Sie hat hin und weider Liebhaber, und ich ziehe zum Teil einen gewissen Lustgewinn daraus).
Ich hatte zwar auch mal eine (vorher abgesprochene) Affaire, aber da hat sich eben jenes herausgestellt, was Du bereits beschrieben hast.
sind Frauen meist eifersüchtiger und leiden mehr.

Ich weiss zwar nicht ob man das so generalisieren kann, aber in unserem Fall traf das zu. (obwohl gelitten habe damals eher ich, wenn sie ihre Eifersuchtsattacken hatte. ) Ich habe die Affaire dann beendet, und habe das auch gern getan. Meine Frau hat sich eben geirrt in der Ansicht, eine Affaire meinerseits tolerieren zu können.

In Deinem Fall dürfte es aber ein Problem sein, dass Dich die Situation unglücklich macht. Da kommt es mir so vor, als ob Du zum Teil eher Mittel zum Zweck bist (obwohl Du ja schon auch Lustgewinn daraus ziehst.)
Ich denke, das Problem ist, dass Dein Mann eine immer größere Dosis braucht. Dass er den Reiz immer mehr steigern will. Ich kenne das. Aber er kann evtl. lernen, dass weniger auch mehr sein kann.

Ich hoffe, Du weisst, was ich meine.

liebe Grüße, Tomart

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claudette
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 09:56

Stimmt: Qualität vor Quantität. Doch auch eine qualitative Steigerung belastet mich zunehmens. Ich komme mir mißbraucht vor ( kann ja auf allen Ebenen passieren). Am Schlimmsten ist es für mich, wenn er im Bett anfängt zu fragen, welcher von meinen Typen den Größten hat. Und ich muss das dann beschreiben. Dann sind wir Welten voneinander entfernt, obwohl wir physisch verbunden sind.
Ich hoffe für euch, ihr habt eine schöne seelische Verbindung. Claudette

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Kalle_Blomquist
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 14:31

@Claudette,

hast Du jetzt Gefallen an Gangbang-Parties gefunden oder machst Du das ausschließlich, um Deinem Freund zu befriedigen? Das ist für mich offen gestanden schon eine sehr fremde Welt, das ist meine verflossene Vierecksbeziehung ja der reinste Kindergarten dagegen. Triffst Du diese Männer nur einmal? Wie verhinderst Du es, daß sich einer der Herren in Dich verliebt? Könntest Du Dich theoretisch bei diesen Aktivitäten verlieben oder sind das nur "anonyme Schwänze mit Anhängsel" für Dich? Sexualität beinhaltet sdoch viel mehr als rein-raus, von wem bekommst Du Streicheleinheiten, einen liebevollen Blick? An Deiner Stelle würde ich mich schnellstens von dem kranken Herren trennen, hier riechts streng nach co-Abhängigkeit. Wenn Du mit der Situation glücklich wärst, würdest Du diese hier ja nicht thematisieren.

Für Deine neue Zukunft alles Gute

Kalle

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Tobias_W
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 17:40

@Kalle,

also warum du claudette alles gute für ihre neue zukunft wünscht kann ich nicht nachvollziehen.
gute tipps, ratschläge sind ja das eine - aber die guten wünsche für eine neue Zukunft zeigen ja doch irgendwie, dass sie schnellsten ihr beziehung beenden soll - wenn du es sagst....

und ob sie es themaitisert weil sie unglücklich ist oder nur weil sie ihren partner verstehen will weil sie ihn liebt das sollten wir doch zunächst noch ihr überlassen.....

und wenn sie dann sagt das sie daran kaputt geht oder so nicht mehr leben will dann wäre ich sofort dabei ihr alles gute für eine NEUE zukunft zu wünschen....

in diesem sinne....

wer sich heute für normal hält ist verrückt !

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tomart
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 19:04

@Kalle: kann mich Tobias_W nur anschließen, nur hätte ich mich vermutlich weniger fein ausgedrückt.

@claudette: Ich verstehe, dass Du Dir mißbraucht vorkommst. Merkt er, dass Du es nicht magst, wenn Du im Bett erzählen sollst. Solche verbale Spiele machen meine Frau und ich zwar auch, aber zu unser beider Lustgewinn. Ich denke ich würde sofort merken, wenn meiner Frau solche Gespräche beim Sex nicht gefallen. Und sie würde es auch sagen. Wie ist das bei euch?

Ich bin ausserdem ziemlich sicher, dass sich unsere Vorlieben mit der Zeit auch ändern. Ich hatte zum Beispiel über 10 Jahre den Wunsch, diese Seite auszuleben. Meine Frau wusste das auch, und konnte sich prinzipiell auch vorstellen, es zu tun. Trotzdem hat es 10 Jahre gedauert, bis wir zur Tat geschritten sind. Ich hätte mir aber genauso vorstellen können, dass es vielleicht nie passiert, und es eine Phantasie bleiben wird (genauso wie die Phantasie mit Sophie Marceau zu b.....n).

Hätten wir diese Variante unserer Sexualität nie ausgelebt, wäre es für mich auch okay gewesen. Und ich denke da liegt auch euer (Dein) Problem. Für Dich sind diese Dinge eine Variante, eine Abwechslung, die interessant ist, aber mehr auch nicht. Für Deinen Mann ist es vielleicht ein Fetisch, ohne den er (zur Zeit) nicht kann. Ich finde aber, Du solltest mit ihm unbedingt reden, und ihm sagen, dass Du traurig bist. Ausserdem solltest Du vielleicht in nächster Zeit auf diese Dinge verzichten. (Bei allem äh .. einfach gestrickten Absonderungen, die Kalle in seinem letzten Posting hinterlassen hat, ist die Sache mit der Co-Abhängigkeit durchaus plausibel.)

lg, Tomart

P.S.: Glaubst Du, dass Dein Mann Dich liebt?

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claudette
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 20:54

Tomart,
ob mein Mann mich liebt? Ja, das tut er, nur hat er Probleme, eine tiefe emotionale Bindung zu leben.Er trägt mich auf Händen sozusagen, hört mir zu, tut alles für mich. Diese eine Sache ist eben wirklich ein Fetisch für ihn. Er sagt, es sei seine Form der Liebe. Es ist nicht so banal, einfach zu sagen: hör mal, ich will das alles nicht mehr, sprich nicht mehr davon. Dann würde er seine Vorliebe verdrängen und wäre eigentlich unbefriedigt und unglücklich, würde sich irgendwann eine Geliebte suchen, die das alles mit ihm macht. Ich muss anders damit umgehen.Er weiß, dass das Thema mich belastet. Da ich mich recht gut kenne, kann ich auch einschätzen, inwieweit ich mitmache, ohne mich zu verlieren. Doch vor einiger Zeit wäre der Ausdruck co-Abhängigkeit sogar passend gewesen. Ich hoffe, dass wir einen Weg zu einer gesunden Intimität finden. Zum Glück befinden wir uns beide in Analyse.

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claudette
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Beitrag Fr., 03.10.2008, 21:12

Kalle,
bezüglich Verlieben im Sexclub: Nein, kann mir nicht passieren, solange ich meinen Mann liebe. Es wäre dumm zu sagen, die Gefahr bestünde überhaupt nicht, aber mir passierte es noch nie. Es war immer nur geil und lustig. Innige Zärtlichkeit kann ich bei fremden Männern nicht empfinden, will ich auch nicht.
Meine diesbezüglíche Immunität speist sich vielleicht auch aus meiner jahrelangen Tätigkeit als Domina. Wahrhaft formatreiche Männer, an Niveau und Klasse auch nicht arm, vertrauten sich mir an. Viele sagten, sie seien in mich verliebt (dachten sie). Nie hätte ich Liebesgefühle entwickeln können bei einem dieser Männer, höchstens Freundschaft und Verständnis.

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Kalle_Blomquist
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Beitrag Sa., 04.10.2008, 12:08

@claudette,

da Du als Domina gearbeitet hast, sieht die Sache natürlich anders aus. Nur frage ich mich dann, warum Du hier überhaupt schreibst, wenn Du glücklich mit Deinem Mann bist. Und wenn Du Deinen Spaß bei Gangbangparties hast, die Berücksichtigung der Aids-Problematik mal vorausgesetzt, ist doch alles in schönster Ordnung... Sex ohne Gefühle wird meines erachtens schnell langweilig. aber solange es Dir Spaß macht...

Du schriebst, daß es Dir unangenehm ist, wenn Dich Dein Mann nach Schwanzgrößen Deiner Beschäler fragt. Ist er selbst unterdurchschnittlich bestückt? Ich würde Euch einen ganz anderen Weg vorschlagen: Macht doch mal nen Tantrakurs, vielleicht verliert er dort seine seltsamen Neigungen. Oder würdest Du inzwischen die Gangbangparties vermissen?

LG

Kalle

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choch2
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Fr., 10.10.2008, 11:23

hallo, vor einigen Monaten habe ich das erste Mal einen Begriff für meine Neigung gefunden. Seit dem weiß ich nun, ich bin ein Cuckold. Ich habe mich lange mit oder für diese, meine Neigung geschähmt, weil sie ja nun überhaupt nicht in unser Gesellschaftsdenken passt. Ob ich krank bin oder die Gesellschaft, ist zwar die Frage, aber sie interssiert mich nicht. Tatsache ist, dass unglaublich viele Männer Cuckolds sind. Und deswegen stehe ich jetzt nicht mehr mit dieser Neigung alleine da. Das ist schon mal ein ganz wichtiger Punkt. Eines bei aller Liebe, kann ich nicht verstehen. Nämlich, dass Du auf Biegen und Brechen den Vorstellungen Deines Mannes nachkommst. Schließlich hast Du doch Deine eigenen Empfindungen. Ich habe gelesen, dass Cuckoldpaare eine liebevolle Partnerschaft führen. Und das ist meines Erachtens ein ganz wichtiger Aspekt bei solchen extremen Handlungen. Wie kann sich meine Partnerin geliebt fühlen, wenn ich sie mit aller Macht in die Arme fremder Männer zwinge? Da ist aber ganz schön was schief gegangen. Finde ich. Für mich ist diese Partnerschaft kaputt. Ohne beiderseitige Liebe ist da nur noch Sucht. Und Sucht ist tödlich. Tödlich für die Beziehung und auch tödlich für euch beide. Ich spreche mit meiner Frau über meine Neigung. Aber ich würde sie niemals gegen ihren Willen in eine vergleichbare Situation bringen. Das währe einfach unfaihr. Meine Frau möchte nur mir gehören, nur mit mir schlafen und nur mich lieben. Also, habe ich mich danach zu richten. An sonsten muß neiner von uns beiden gehen.
Ich wünsche Euch beiden einen Weg ins Glück.

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tomart
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Beitrag Fr., 10.10.2008, 13:32

@kalle: also die Gangbangparties müssen dich ja sehr,sehr faszinieren, weil du sie in jedem Post anführst. Im übrigen finde ich, dass man in einem Psychotherapie-Forum nicht von "kranken" oder "seltsamen" Vorlieben sprechen sollte. (Ich persönlich halte beispielsweise FKK-Foren und deren Mitglieder auch für ein bißchen.. .dings.. Aber das ist halt meine persönliche Meinung und die muss ich ja nicht ständig propagieren)

@coch2: Ich finde, Du hast recht, und da sehe ich auch das Problem in claudettes Beziehung. Es klingt für mich auch eher nach Abhängigkeit.

lg, Tomart

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