Nicht mit meinem Partner

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Eremit
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Beitrag Mo., 18.08.2014, 16:31

Labor hat geschrieben:Warum kann man sich bei anderen Partnern eher seinen Wünschen und Gelüsten hingeben als beim eigentlichen Partner?
Wer ist "man"? Kannst Du dieses "man" näher definieren?

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Labor
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Beitrag Di., 19.08.2014, 01:15

Gerne, man bedeutet Frau oder Mann.

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Krang2
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Beitrag Di., 19.08.2014, 07:56

Hallo,
ich werde mal meine persönliche Antwort geben, die vielleicht auch teilweise auf andere zutrifft:

Der "eigentliche" Partner ist für mich derjenige, mit dem ich eine engere Bindung habe, die über das Sexuelle hinausgeht: Er bedeutet mir mehr, als Freund, als Gesprächspartner, als Freizeitpartner, als Vertrauensperson. Mit ihm plane ich, ihn beziehe ich in wichtige Entscheidungen ein, zwangsläufig, wenn es eine gemeinsame Familienplanung gibt. Das bedeutet andererseits, daß man diese Person nicht wegen sexueller Probleme verlieren möchte. Merke ich nun, daß mein Partner keinerlei Akzeptanz für meine sexuellen Vorlieben hat, dann werde ich das Thema nach und nach mit mir selbst ausmachen, weil ich mit ihm all das andere Aufgezählte nicht gefährden möchte. Wie viele ansonsten gute Beziehungen sind schon wegen unbedeutenderer Konflikte auseinander gegangen!

Natürlich gehen die sexuellen Vorlieben davon nicht weg, und natürlich möchte man sich mit anderen darüber austauschen, seine Träume, Ängste, Vorstellungen, Erfahrungen usw. mit anderen Menschen teilen. Also suche ich mir andere Leute dafür. Ich empfinde diese Trennung zwischen eigentlichem Partner und "Gleichgesinnten" auch als befremdlich und traurig, aber es ist die beste Lösung, die mir bisher eingefallen ist. Und es stimmt natürlich auch, daß ich gegenüber den anderen, die weniger von mir wissen und mich nur ausschnittsweise kennenlernen, teilweise weniger Hemmungen habe. Ich hoffe, meine Erklärung hilft dir irgendwie weiter.

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Pigeon
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Beitrag Di., 19.08.2014, 16:49

"Warum kann man sich bei anderen Partnern eher seinen Wünschen und Gelüsten hingeben als beim eigentlichen Partner?"

Ist das denn überhaupt so? Ging mir noch nie so. Meine Fantasien konnte ich fast alle mit dem Partner ausleben, wenn ich das nicht könnte, wäre es nicht der richtige Partner. Normalerweise sucht man sich nicht einmal einen für eine Beziehung und einen anderen für sexuelle Wünsche. Wenn das so sein muss, stimmt da meiner Meinung nach so einiges nicht.

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Labor
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Beitrag Di., 19.08.2014, 17:42

Wenn es um Sex geht, gibt es kein: "Da stimmt so einiges nicht". Menschen haben die Unterschiedlichsten Bedürfnisse und Wünsche. Sie aufgrund dieser als "nicht ganz dicht" zu bezeichnen ist meines Erachtens nach sehr verwerflich und kann nur aus einer sehr eingeschränkten Erfahrungswelt heraus erwachsen.

Und ja, es ist so. Natürlich nicht immer. Es gab hier jedoch schon einige sehr gute Antworten.

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Pigeon
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Beitrag Di., 19.08.2014, 17:54

Hab ich das irgendwo gesagt? Also mal ehrlich. Ich wär die letzte die jemanden aufgrund seiner Fetische oder sonstwas als nicht ganz dicht bezeichnen würde.

Und wenn du so eine allgemein gehaltene Frage stellst, wunder dich nicht über ungenaue Antworten.

Eingeschränkt bin ich sowieso schonmal nicht. Du weißt doch gar nicht, von was für Erfahrungen mit meinem Partner ich spreche?

Meiner Meinung nach ist es trotzdem so, dass man mit seinem Partner über seine Wünsche sprechen können sollte, wozu ist er sonst bitte der Partner? Wenn deiner damit einverstanden ist, dass du deine Bedürfnisse außerhalb der Beziehung auslebst, ists ja wunderbar. Finden aber lange nicht alle okay.

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leuchtturm
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Beitrag Di., 19.08.2014, 17:55

Wenn das so sein muss, stimmt da meiner Meinung nach so einiges nicht.
Wenn es um Sex geht, gibt es kein: "Da stimmt so einiges nicht".
das hatte ich anders verstanden von Pigeon: nämlich so, dass einiges in der Beziehung nicht stimmt, wenn man für verschiedene Dinge im sexuellen Bereich unterschiedliche Partner braucht.

"Nicht ganz dicht" war doch gar nicht gesagt worden, was wurde denn da hineininterpretiert?

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Pigeon
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Beitrag Di., 19.08.2014, 17:57

Ich glaube der TE will nur rumstressen und keinen wirklichen Rat oder Hilfe, @leuchtturm

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candle.
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Beitrag Di., 19.08.2014, 18:01

Naja:
Labor hat geschrieben: Der Orgasmus bei Männer dauert wie lange, max 10 Sekunden? Ich dagegen habe meine Plateauphase sehr zu schätzen gelernt ... Dieses Verhalten ist erschreckend vielen Frauen neu und sie wirken ab und an etwas irritiert
Was Labor diesen Damen da angeboten hat, ist ja weit von einem Fetisch entfernt. Das kann es also nicht sein, dass sich seine Damen bei ihm ausleben wollen. Einmal bringt da ja auch sehr wenig irgendwie m. M. n., aber gut.

Irgendwas scheint mir hier einfach unstimmig.

candle
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LaLumiere
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Beitrag Mi., 20.08.2014, 19:29

Mir fallen ad hoc zwei Dinge ein:

- Der Partner kennt einen normalerweise sehr gut, kennt die Gefühlswelt und Geheimnisse von dir, kennt deine Schwächen und Ängste. Man ist einfach verwundbarer dadurch.

- Man befürchtet, dass bestimmte Gelüste, Vorlieben oder Fantasien schlecht ankommen und der Beziehung in irgendeiner Weise schaden könnten.

- Die Meinung des Partners ist einem im Normalfall sehr wichtig und man hat Angst, dass er eine schlechte Meinung über einen haben könnte, wenn er von bestimmten Dingen erfährt. Gerade im sexuellen Bereich sind Menschen noch verletzlicher und beschämter.

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Krang2
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Beitrag Do., 21.08.2014, 09:02

@LaLumière,
genau, Punkt 2 ist das, was auf mich auch zutrifft, du hast es nur auf den Punkt gebracht.

@Pigeon,
wenn in einer Beziehung das Sexuelle auch "stimmen soll", wäre ich allein, dazu habe ich aber keine Lust. Beziehungen sind doch nicht nur für guten Sex da.
Mich würde mal interessieren, mit welcher Rechtfertigung hier definiert werden soll, wann "alles stimmt" - das halte ich für vermessen zu behaupten, in der Beziehung stimmt etwas nicht, weil jemand sich fürs Sexuelle anderweitig Gleichgesinnte suchen muß. Umgekehrt könnte ich dann sagen, bei den Leuten, die so verklemmt sind, stimme etwas nicht. Ich finde, jeder entscheidet selbst, wann es für ihn stimmt.

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leuchtturm
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Beitrag Do., 21.08.2014, 10:40

Ich finde, jeder entscheidet selbst, wann es für ihn stimmt.
mit Sicherheit!

Aber die Eingangsfrage war ja sowas von allgemein und pauschal gestellt, als ob das Problem überall verbreitet sei.

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LaLumiere
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Beitrag Do., 21.08.2014, 10:49

@Krang2: Mir ist es schon auch wichtig, dass der Sex schön ist. Er muss nicht perfekt sein - so wie nichts perfekt ist, auch in anderen Bereichen - aber ich muss schon zufrieden damit sein. Ich bin total monogam eingestellt, somit kämen für mich dritte Personen (für den Sex) niemals in Frage. Deswegen möchte ich schon, dass mein Partner und ich uns im Bett soweit verstehen, dass sich beide damit wohlfühlen. Denke, so ist das gemeint.

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Pigeon
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Beitrag Do., 21.08.2014, 12:49

@ Krang2

Nichts anderes habe ich behauptet. Mir ging es darum, dass er seinen Eingangspost so verfasst hat, als wäre das grundsätzlich so. Davon bin ich nicht überzeugt, das sollte meiner Meinung nach nicht so sein.

Klar gibts bestimmte Dinge die man mit dem Partner nicht ausleben kann. Aber ich finde, dann sollte man eben einen Partner suchen, mit dem man das kann. Und nicht 2 haben, AUßER der andere ist einverstanden, was aber nicht sehr häufig der Fall sein wird. Wie gesagt, wenn das beim TE und vielleicht auch bei dir so ist, dann seid froh, aber der Normalfall ist es nun einmal nicht.

Und nein, ich sage auch nicht, dass es in einer Beziehung nur um den Sex ginge. Wohl aber, wenn die eigenen Vorlieben so wichtig sin, dass man darüber hinaus seinen Partner betrügen 'muss', weil man diese ausleben will. Das finde ich dem Partner gegenüber unfair und dann ist wohl eher die Frage, wem hier der Sex wichtiger als die Beziehung ist.

@LaLumiere

Genau das meinte ich, ja.

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Krang2
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Beitrag Di., 26.08.2014, 08:09

@Pigeon,
ich habe früher genauso gedacht wie ihr und nur dem Partner zuliebe Sex gehabt und meine Vorlieben mit niemandem teilen können, und das hat JEDE Beziehung irgendwann zerstört. Das war für mich genauso unfair - der Partner kommt auf seine Kosten und man selbst bleibt in jeder Hinsicht unbefriedigt und kann nicht mal über das reden, was einem gefällt. Da kommt man sich bald wie ein Schauspieler oder wie eine Hure vor: Sex im Tausch gegen Beziehung? Wie oft muß ich denn pro Monat hinhalten, um geliebt zu werden, und zusätzlich noch dauerhaft so tun, als hätte ich keine eigene Sexualität? Mich jeden Tag verleugnen, emotional, sexuell, gedanklich? Soll das gesund fürs Selbstwertgefühl sein? Bedeutet Liebe etwa, daß der Partner für euch seine Sexualität verleugnen und aufgeben muß? Leider dachten meine ehemaligen Partner wohl alle so wie ihr. Deshalb bin ich froh, die los zu sein und jemanden zu haben, der mir auch meine Bedürfnisse zugesteht und nicht wegargumentiert, weil das nicht die EU-Norm sei.

Gleichgesinnte zu finden, die meine Kriterien an eine Beziehung erfüllen würden, ist unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto, und wie ihr schon sagtet, eine Beziehung hat man nicht nur wegen Sex. Also sehe ich keine Alternative als eine personelle Trennung von Partnerschaft und Sexuellem. Das heißt aber nicht, daß ich mit meinem Partner nicht zärtlich sein könnte.

Wenn hier jemand eine bessere Idee hat, so ein Problem zu lösen, kann er es gern im Forum schreiben, er wird eine Menge Beziehungen damit verbessern oder sogar retten....

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