verdreckte Wohnung - wie helfen?

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emilyerdebeere
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verdreckte Wohnung - wie helfen?

Beitrag Mi., 30.03.2016, 00:00

im bekannten Kreis Frau mit Sohn 32 Jahre wohnen zusammen in einer 60m2 Wohnung. 32 jähriger wohnt in seinen dreckigen teilweise liegt der Müll drum im Kinderzimmer. Mutter ist nicht besser sie sammelt alles ihre ganze Wohnung ist voll gestellt mit ihren sammelwahn in fast jede ecke ist Schimmel die Wände verdreckt. Staubsauger verstaubt in der ecke. badewanne ist total verdreckt und schwarz bekommt man nicht sauber-Badezimmer hygiene null,es ist einfach chaotisch.nun habe ich 2 Stunden die Wohnung mal geputzt als ich nach 2 Wochen die Wohnung wieder betrat sah es wieder dreckig aus. Ihr 32 jährige Sohn habe schon so oft gesagt er soll sein Kinderzimmer mal aufräumen.ec.er isst im zimmer auf seinem Bett und lässt Ketchup und Co einfach dort liegen und veräumt nicht. Ich ekle mich und werde auch nicht mehr auf Besuch kommen habe es ihm schon gesagt auch das er seiner Mutter im Haushalt helfen ec. soll.Aber alles hoffnungslos. Aber den beiden stört es nicht im dreck und im Schimmel zu leben. Was würdet ihr an meiner Stelle machen ich kann das nicht glauben das man so leben kann und sich dabei wohl fühlen.

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Unnahbarer
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Beitrag Mi., 30.03.2016, 00:48

Da wirst Du es schwer haben hier etwas zu ändern. Wie haben die beiden Deiner Ansicht nach bisher gelebt? Das hört sich für mich so an, dass beide sich in ihrer jeweiligen Unselbständigkeit schon länger eingerichtet haben, und möglicherweise dort jeder für selbst lebt ohne dass viel Kommunikation besteht. Ansonsten wäre ein 32jähriger doch längst von zu Hause ausgezogen und hätte begonnen die Welt um sich herum zu erkunden. Wer soll hier wie mit welchen Mitteln eingreifen? Sie sind beide erwachsene Personen. Im Moment sehe ich nur die Möglichkeit den Sohn schrittweise mit an den Putz- und Aufräumarbeiten zu beteiligen damit er Erfolgserlebnisse selber wahrnimmt, solltest Du Dich doch noch einmal dazu entschließen die Wohnung zu betreten. Wenn nur Du allein putzt, wird sich nichts ändern.

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Unnahbarer
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Beitrag Mi., 30.03.2016, 01:00

Evtl. besteht hier noch die Möglichkeit, das Gesundheits- und Sozialamt einzuschalten, wenn sich die Lage verschlimmert. Denn erstens könnte die Gefahr bestehen, dass die Wohnung vom Vermieter gekündigt wird, wenn sich andere Mieter über eine Geruchsbelästigung beschweren und zweitens könnte über das Sozialamt ein Betreuer einbestellt werden, der Maßnahmen zur Selbsthilfe einleiten könnte. Allerdings ist bei den Sozialbehörden häufig ein längerer Atem notwendig, bis man dort aktiv wird.

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kirschkompott
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Beitrag Mi., 30.03.2016, 18:25

Gibt es bei euch einen psychosozialen Dienst, den man informieren könnte? Oder mal nachfragen?

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simonius
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Beitrag Do., 31.03.2016, 10:15

Man könnte die Beiden auch einfach so leben lassen, wie sie es wollen. Sie haben nicht um Hilfe gebeten nehme ich an? Wenn die Beiden so leben können und wollen, geht es doch keinen Dritten was an?

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emilyerdebeere
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Beitrag Do., 31.03.2016, 14:40

Ich denke das sie es nicht hingekommen Ordnung zu halten ec. Die ganze Wohnung gehört saniert. Ich glaube kaum das sich ein Mensch sich wohl fühlt unhygenisch zu leben. Sogar in der Küche herrscht Schimmel der ganze Küchenblock gehört weggeschmissen...Ich habe sowas nie gesehen ..Sachen gibt's, ich werde die so leben lassen da die beiden keine einsicht haben das da dringend handelsbedarf ist und man so krank werden kann.

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kirschkompott
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Beitrag Do., 31.03.2016, 14:45

simonius hat geschrieben:Man könnte die Beiden auch einfach so leben lassen, wie sie es wollen. Sie haben nicht um Hilfe gebeten nehme ich an? Wenn die Beiden so leben können und wollen, geht es doch keinen Dritten was an?
Wenn einer mit ner offenen Wunde am Straßenrand liegt, würdest du den auch liegenlassen, nur weil er dich nicht um Hilfe bittet? Denn eine verschimmelte, versiffte Wohnung ist in jedem Fall eine Eigengefährdung.

Zumindest versuchen, etwas zu unternehmen finde ich wirklich gut. Wegschauen wäre die falsche Lösung, Leute mit dem Messie-Syndrom (davon gehe ich aus) haben doch ernsthafte psychische Probleme.


kaja
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Beitrag Do., 31.03.2016, 15:36

Du könntest das Gesundheitsamt informieren.
Der Schimmel und Parasiten sind ja auch eine Gefahr für die Nachbarn.
After all this time ? Always.

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simonius
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Beitrag Do., 31.03.2016, 21:26

ich werde die so leben lassen da die beiden keine einsicht haben das da dringend handelsbedarf ist und man so krank werden kann.
Ja, ich würde das auch so handhaben, sind ja schließlich erwachsene Leute. Und besuchen würde ich sie nicht mehr, sondern nur noch Treffen außerhalb der Wohnung. Gehen die den sonst irgendeiner beruflichen Tätigkeit nach. Oder sitzen die nur zuhause? Würde mich interessieren, ob die völlig isoliert leben?

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emilyerdebeere
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 13:46

mutter ist arbeitslos ist als Beruf reingingsfrau. ....Sohn Arbeit seit 5 monaten
isoliert leben sie nicht sie haben paar verwanden aber besuchen finden außerhalb ihre Wohnung statt.

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Kellerkind
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 16:59

kirschkompott hat geschrieben:
Wenn einer mit ner offenen Wunde am Straßenrand liegt, würdest du den auch liegenlassen, nur weil er dich nicht um Hilfe bittet? Denn eine verschimmelte, versiffte Wohnung ist in jedem Fall eine Eigengefährdung.
Zumindest versuchen, etwas zu unternehmen finde ich wirklich gut. Wegschauen wäre die falsche Lösung, Leute mit dem Messie-Syndrom (davon gehe ich aus) haben doch ernsthafte psychische Probleme.
Hallo,

als jemand, der über ein Jahrzehnt lang mit jemanden mit Messie-Syndrom verheiratet war (getrennte Wohnung aus besagten Grund, im Endstation war er für geschäftsunfähig erklärt), kann ich dir ein paar Dinge versichern. Mit einigem Bedauern, aber es ist, wie es ist:

Erstens, man kann niemand helfen, dem nicht geholfen werden will. Da könnte man sich noch sehr reinhängen und aufopfern: nichts zu machen. Ich weiß, das hört man nicht gerne, aber das ist ein eisernes Gesetz in der (Selbst-)Hilfe-Branche. Die wahrscheinlichste Lösung ist, dass der "Helfer" selbst daran kaputt geht, und dann DER HELFER in Therapie landet, um dort eben genau diese sehr simple Wahrheit mühsam zu lernen. Man kann niemanden helfen, der das nicht möchte.

Zweitens, das Beispiel mit dem Straßenrand hinkt. Es ist ein Unterschied, ob jemand HILFLOS ist und Hilfe sucht/möchte, oder ob jemand prinzipiell handlungsfähig ist und AKTIV sämtliche Hilfsangebote ablehnt bzw. vermeidet. Im Fall von verdreckten Wohnungen kann man noch so sehr pathologisieren und analysieren, da ist HILFE durchaus organisierbar und machbar. Vor allem zu zweit und über die Jahre hinweg. Und bei all dem, was man mittlerweile sogar über das Messi-Syndrom und Co heutzutage weiß... einmal Google benutzen, einmal einen Therapeuten aufsuchen, einmal die Verwandten/Kollegen um Aufräumhilfe fragen.
Kann mir niemand erzählen, dass dies zwei Leuten über Jahre hinweg NICHT möglich sein sollte. Ursache ist vermutlich chronisch-pathologisches Vermeiden und Verdrängen, das gehört dazu, aber... siehe erstens... das wird sich auch nicht ändern, wenn man ihnen (auch noch ungefragt) Hilfe aufzwingt. Im Gegenteil. Insbesondere Messis reagieren HÖCHST SENSIBEL auf solche Zwangseinmischungen, und man kann ihnen noch so oft die Bude aufräumen... privat oder durch einen Betreuer...solange es IHNEN egal ist, solange SIE verdrängen, solange SIE nicht bereit sind, was zu ändern, wird es kurz darauf exakt genauso wieder aussehen. Darauf gebe ich Brief und Siegel.

Drittens, eine versiffte Wohnung gilt NICHT... ich betone ausdrücklich: NICHT... als Eigengefährdung. Du könntest einen nicht mal zwangseinweisen lassen oder Hilfe aufdrängen, der als Person völlig versifft und widerlich rumläuft. Theoretisch müsste man sonst alle obdachlosen Bettler einsammeln, weil sie sich "eigengefährden". So wird der Begriff jedoch nicht ausgelegt. Er gilt ja auch nicht für Alkoholiker, die nicht selten ebenso verwahrlosen. Das würde ich im Übrigen vorher prüfen, bevor ich jemanden zum "Messi" erkläre, nicht selten steckt ein verdeckter profaner Akohol- oder Drogenmissbrauch hinter solchen Verwahrlosungen oder es geht Hand in Hand.

Viertens, Gestank und Schimmel in einer Mietwohnung. Ich fürchte, davon können geschädigte VERMIETER ein Lied davon singen, wie schwer ist, solche Menschen aus ihrer Bude rauszukriegen und rauszuklagen. Auch hier ist es leider etwas zu gutgläubig gedacht, dass dies akuten Handlungsbedarf darstelle. Sollte man meinen, ist aber nicht.

Sorry, nicht böse gemeint. Aber unsere Gesetzgebung und Hilfssystem hat nun mal nicht immer was mit dem gesunden Menschenverstand zu tun. Es müsste doch... es sollte doch... Man sollte meinen, dass....!Nein, leider nicht. Sich selbst und die eigene Bude völlig zu versiffen, gehört leider zur freien Persönlichkeitsentfaltung. Die sogar rechtlich geschützt ist. Auch damit könnte ich Roman füllen, wie wenig es in solchen Fällen bringt, Amtsgerichte zu bemühen und gesetzliche Betreuer einzusetzen oder so jemanden an den Filzhaaren zur Therapie zu schleifen...
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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