Gärtnerin hat geschrieben: "Mir persönlich geht es so, dass ich mit Sozialkontakten mittlerweile relativ gut klar komme, sie aber nicht unbedingt bräuchte. Es ist allerdings schon ein gutes Gefühl, irgendwo akzeptiert zu werden und dazuzugehören. Das erfahre ich z.B. am Arbeitsplatz. Außerhalb des Arbeit habe ich im Grunde keine Sozialkontakte und vermisse sie auch nicht. Und wenn ein Kontakt abbricht, ist es nicht schlimm. Ich bin schon öfter umgezogen und habe häufig den Arbeitsplatz gewechselt. Immer wieder fand ich Menschen, mit denen ich "gut konnte", die ich mochte, die mir vertraut geworden sind. Aber wenn ich dann weg bin, vermisse ich keinen dieser Menschen persönlich, sondern es fehlt mir höchstens der gewohnte soziale Rahmen.
Was ich jedoch sehr brauche, ist der Austausch mit anderen Menschen. Den finde ich vor allem in meinen vielen Brief- und Internetkontakten. Für mich sind die Menschen austauschbar, sowohl im Real Life als auch im Internet."
Ja - das sage ich mir auch - Kontakte nicht unbedingt zu brauchen, ehemaligen Freunden nicht nachzutrauern, sich auch mit austauschbaren Leuten austauschen zu können..
Aber ich weiß genau, daß diese Einstellung für mich nur Selbstschutz ist, weil es mir leider in meinem Leben nicht geglückt ist, ein für mich befriedigendes soziales Netz aufzubauen.
Tief in meinem Herzen sehne ich mich sehr wohl danach, zu einer "Familie" dazu zu gehören, wahre Freundschaften zu pflegen wo man füreinander da ist, miteinander durch dick und dünn geht, mit einzigartigen, einmaligen Menschen zu kommunizieren und als ebenso einzigartiger, einmaliger Mensch wahrgenommen zu werden - nicht als Wortschwall eines anonymen Etwas.
Sind wir, die wir hier offen über unsere Probleme sprechen, tatsächlich irgendwie "krank", oder ist es vielmehr die Gesellschaft, die nur ein immer enger werdendes Spektrum an Menschen teilhaben lässt, die dem mainstreem entsprechen? Und jeden, der irgendwie anders ist, ausgrenzt und sozial verdursten lässt?