Mein Mann hat mich geschlagen

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Nico
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:06

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Der Biss war aber der Versuch, sich aus einer lebensbedrohlichen Situation zu befreien, candle.

Und dass Berührungen mal gewünscht sind und mal nicht, ist nichts Ungewöhnliches.

Vielleicht verstehe ich nichts vom Einfluss von Alkohol auf Menschen. Dafür, dass man trinkt, ist man aber selbst verantwortlich - in diesem Fall beide.

Ich verstehe allerdings etwas von Gewalterfahrung, und weiss, dass die Gewalt auch unter Alkoholeinfluss des Täters variieren kann (zumal er ja nach ihren Angaben mehr getrunken hat als sie).

Und deshalb ist sie in dieser Situation für mich auch eindeutig unschuldiger als er.
So wie ich das gelesen habe ist ihr zuerst "die Hand ausgerutscht" und dann hat er zugeschlagen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Eremit
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:09

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:[…] Und der erste körperliche Kontakt ging von ihm aus. […]
Ein "Kontakt" ist aber noch kein körperlicher Angriff. Alischa06 müsste auch genauer beschreiben, was mit "Antatschen" gemeint ist. Vielleicht provozierende Berührungen, Schupser?

Der erste körperliche Angriff ging anscheinend von ihr aus:
Alischa06 hat geschrieben:[…] Als er nicht aufgehört hat, habe ich nach ihm geschlagen und dann fing der Alptraum an. […]
Interessant finde ich auch die nachfolgende Relativierung, die nicht sehr glaubhaft rüberkommt:
Alischa06 hat geschrieben:[…] und zweitens war es eine Watschen. […]
Nach jemandem schlagen = mehrmals energisch zuschlagen. Ist etwas anders als eine einzelne Ohrfeige. Wäre es wirklich eine einzelne Ohrfeige gewesen, hätte Alischa06 das schon im Eröffnungsbeitrag so geschrieben.

Wie auch immer: Die Beziehung ist ohnehin gelaufen, wenn man sich gegenseitig schon so sehr verachtet, dass man aufeinander losgeht.

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Rubey
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:15

Sorry, aber wie kann man das Verhalten des Mannes auf so eine stumpfe und perfide Art und Weise beschönigen? Ein Mann hat eine Frau nicht zu schlagen, aus welchen "Gründen" auch immer. Punkt. Ich wäre weg, zusammen mit den Kindern. Scheiss egal wer jetzt eine Therapie nötig hat oder nicht.


Eremit
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:19

Rubey hat geschrieben:Sorry, aber wie kann man das Verhalten des Mannes auf so eine stumpfe und perfide Art und Weise beschönigen?
Wer beschönigt hier was?
Rubey hat geschrieben:Ein Mann hat eine Frau nicht zu schlagen, aus welchen "Gründen" auch immer.
Was hat das mit dem Geschlecht zu tun?

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MariJane
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:25

Rubey hat geschrieben:Sorry, aber wie kann man das Verhalten des Mannes auf so eine stumpfe und perfide Art und Weise beschönigen? Ein Mann hat eine Frau nicht zu schlagen, aus welchen "Gründen" auch immer. Punkt. Ich wäre weg, zusammen mit den Kindern. sch*** egal wer jetzt eine Therapie nötig hat oder nicht.
Ggf. ganz toll für die Kinder, wenn die Mutter sich ebenfalls nicht im Griff hat.

Sorry, wenn sich beide nichts nehmen, ist es für die Kinder ggf. auch nicht das Beste mit der Frau alleine zu leben. Sie hatte sich ebenfalls nicht im Griff. Und ich finde, dass wird hier teilweise ausgeblendet.

Schau, würde sie hier schreiben, wie toll ihr Mann ist, dass das bestimmt eine Ausnahme war, würden die Schreiber ganz anders reagieren. Die TE scheint aber nicht das Gewaltopfer in einer missbräuchlichen Beziehung zu sein; vielmehr scheint sie eine sehr selbstbewusste Frau, die hier Rückendeckung sucht und da ist mein erster Impuls, ihr zu sagen, beschäftige dich auch mal mit deinen Anteilen, weil es die in dieser Situation offensichtlich gibt.

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Rubey
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:28

Es ist doch meist so, dass der Mann der Frau körperlich überlegen ist. Sie konnte sich also gar nicht anders wehren als ihn zu beißen. Wie gesagt, wäre er ihr nicht körperlich überlegen, hätte sie ja aufstehen können, ihn zur Seite schieben und gehen können. Konnte sie aber offensichtlich nicht. Das ist feige. Klar, Geschlechtertrennung ist total "schlecht", aber in manchen Fällen muss man das etwas anders sehen. In diesem zum Beispiel.

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Rubey
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:30

Ich würde auch kein gutes Haar mehr an meinem Mann sehen können, wenn er mich so behandelt hätte. Ganz egal wie toll er vorher vielleicht war. Und was bedeutet denn nicht im Griff haben? Wegen einer Ohrpfeige? Oder weil sie an Silvester zu viel getrunken hat? Tut mir leid, aber was der Mann dort abgezogen hat kann man "nicht mehr im Griff haben" nennen.

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candle.
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:33

Rubey hat geschrieben: aber in manchen Fällen muss man das etwas anders sehen.
Das tun ja die meisten User hier.

Letztlich ist es auch völlig irrelevant wie wir das sehen, da muß die TE alleine rauskommen. Aber für sie nun rückhaltlose Rückendeckung zu geben- ich weiß nicht. Nach Liebe sieht es ja nicht aus, eher als wäre sie ganz froh ihren Mann "los" zu sein. Selber gehen wäre ja auch eine Option. Statt dessen wird hier über ihn in recht rotzigen Ton abgelästert.

Die TE hat nun von uns das Input, muß sie sehen was sie daraus machen will.

candle
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Rubey
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:37

Ich muss auf meinen Blutdruck achten, bin raus


Eremit
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:45

Rubey hat geschrieben:Es ist doch meist so, dass der Mann der Frau körperlich überlegen ist. Sie konnte sich also gar nicht anders wehren als ihn zu beißen. […]
Mit Verlaub, aber das ist Blödsinn.
Rubey hat geschrieben:[…] Und was bedeutet denn nicht im Griff haben? Wegen einer Ohrpfeige? […]
Damit willst Du doch hoffentlich nicht ausdrücken, eine Ohrfeige wäre nichtig oder "okay"? Wobei es zweifelhaft ist, ob es sich tatsächlich "nur" um eine Ohrfeige gehandelt hat.
Rubey hat geschrieben:[…] Tut mir leid, aber was der Mann dort abgezogen hat kann man "nicht mehr im Griff haben" nennen.
Stimmt. Gilt genauso für die TE.

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Sprachlos.
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:46

Warum verharmlost ihr eine Ohrfeige? Diese Sicht finde ich sehr erschreckend von euch. Auch mit einer Ohrfeige hat man die Grenze bereits überschritten. Was der Mann alles abgezogen hat, geht natürlich gar nicht. Ich könnte ihm nicht mehr vertrauen und würde ihn ziemlich verachten.
Aber ich finde die komplette Situation ziemlich niveaulos. Auch das Trinken, fremdflirten...


MariJane
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:46

Rubey hat geschrieben:Und was bedeutet denn nicht im Griff haben? Wegen einer Ohrpfeige? Oder weil sie an Silvester zu viel getrunken hat? Tut mir leid, aber was der Mann dort abgezogen hat kann man "nicht mehr im Griff haben" nennen.
Nö, ich bin da sehr strikt. Ich finde schon Ohrfeigen sind Gewalt. Wenn ein Mann seine Frau Ohrfeigen würde, wäre das Geschrei auch groß. Ich finde gerade auch eine Ohrfeige kann sehr erniedrigend wirken. Und das passt für mich dazu, wie die TE über ihren Mann schreibt.


Eremit
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:47

candle. hat geschrieben:Nach Liebe sieht es ja nicht aus, eher als wäre sie ganz froh ihren Mann "los" zu sein. Selber gehen wäre ja auch eine Option.[…]
Allerdings hätte sie dann den "Schwarzen Peter" …

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 24.01.2017, 10:57

Gewalt ist es auch, wenn man jemanden gegen seinen Willen anfasst.

Vielleicht braucht's da wirklich noch mehr Informationen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 24.01.2017, 11:09

Ich verstehe auch nicht, weshalb man das Geschlechterthema reinbringt.

Genauso, wie eine Frau einen Mann verletzen kann, kann er es auch mit ihr tun.

Und hier hat er, sofern man der TE keine Lüge (mit welcher Begründung?) unterstellt, mehr körperliche Gewalt angewandt. Ich glaube, dass es einen Unterschied zwischen Worten und Taten gibt, und weiss sogar, dass auch unter Alkoholeinfluss das Maß an Gewalt variiert. Es ist nicht so, als wäre dann plötzlich alles möglich (und vielleicht hängt es davon ab, wie viel man trinkt. Dafür ist man aber selbst verantwortlich).

Ich bin gerne dafür, ihren Anteil herauszuarbeiten - wenn es ihr hilft.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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