Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie: Erfahrungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Sportler198x
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Beitrag Sa., 16.12.2017, 19:52

alatan hat geschrieben: Fr., 15.12.2017, 22:36 Hängt davon ab, was du erreichen möchtest und was du bereit bist zu investieren an Energie, dich selbst kennen zu lernen.
Unabhängig von der theoretischen Grundlage ist aber bei Selbstunsicherheit immer Gruppentherapie empfehlenswert.
Ich sag mal so, ich habe selber schon viel darüber nachgedacht und recherchiert, ich glaube mittlerweile schon verstanden zu haben, dass die Gründe dafür, warum ich so bin wie ich bin, nicht die beruflichen und private Probleme sind, die ich schon seit langem habe und die sich mit der Zeit immer stärker in der Persönlichkeit negativ niedergeschlagen haben. Das Leben ist für niemanden immer einfach, das Problem ist wahrscheinlich dass ich mit meinen Problemen nicht fertig werde, weil ich damit nicht umgehen kann und ich nie gehandelt, sondern sie einfach hingenommen habe. Ich möchte eine Verbesserung meiner negativen Gedanken erreichen weil ich sonst keine Chance sehe, dass ich mein Leben in die richtige Richtung verändern kann. Ich muss vieles verändern, aber ich habe zugleich auch Angst vor jeder Veränderung. So bin ich im ewig gleichen Trott gefangen, daraus muss ich ausbrechen, da hilft es mir nicht wenn ich mich bei jedem Widerstand gleich wieder einigle.

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Sportler198x
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Beitrag So., 17.12.2017, 09:19

Ich habe heute früh beim Nachdenken einen großen Durchbruch geschafft, darüber bin ich sehr glücklich! Es muss so sein dass diese Depressionen davon kommen, dass sich in mir im Laufe der Jahre ein krankhafter Neid aufgebaut hat. Mit dieser Erkenntnis fügt sich plötzlich vieles zusammen, warum ich so bin wie ich bin. Mir geht es mit dieser Erkenntnis schlagartig viel besser, weil ich jetzt weiß wo ich ansetzen kann, um diese Probleme in den Griff zu bekommen! Kann eine VT dabei helfen?

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alatan
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Beitrag So., 17.12.2017, 13:23

Gratuliere zu dieser Erkenntnis, da hast du wirklich etwas Entscheidendes herausgefunden!

Ansonsten, so wie du deine Probleme beschreibst und aus dem "Trott" herauszukommen, erscheint tatsächlich eine handfeste und praxisorientierte Verhaltenstherapie erstmal am sinnvollsten.

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Mäggie2
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Beitrag Sa., 23.12.2017, 09:28

Grüß euch,

Ich wollte mich hier mal ein wenig über Hypnosetherapie austauschen.
Mich plagen seit einigen Tagen leider wieder Gedankenräder die panikattacken bei mir auslösen. Ich habe solche Phasen schon mal durchgemacht in unterschiedlicher Intensität und Länge. Die angsteinflößenden Gedanken habe ich zwar auch sonst manchmal, aber sie kommen eig nie durch. Außer ich bin in Stressituationen oder emotional angeschlagen, wie es eben drei mal bisher war. Nun ist es seit einigen Tagen leider wieder soweit und ich fühle mich sehr überfordert. Vor allem weil ich Angst habe, dass mich diese Gedankenräder immer wieder heimsuchen werden. Ich kann damit nicht umgehen.

Nun hatte ich die Idee, mich einer Hypnosetherapie zu unterziehen, aber ich habe leider keine Erfahrung damit. Mein Ziel wäre es, diese Gedankenräder zu blockieren bzw die Ursache herauszufinden und zu therapieren.
Mein Problem: Ich habe ziemliche Angst vor Hypnose. Ich habe Angst, mich hier so auszusetzen und vor einer Persönlichkeitsveränderung oder dass ich Realität danach für Fiktion halte.

Hat jemand Erfahrung damit und kann mir etwas über die Abläufe und Auswirkungen sagen? Ist es möglich, Gedanken zu blockieren über Hypnose?

Danke schon mal!

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alatan
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Beitrag So., 24.12.2017, 06:37

Mäggie2 hat geschrieben: Sa., 23.12.2017, 09:28 Mein Problem: Ich habe ziemliche Angst vor Hypnose. Ich habe Angst, mich hier so auszusetzen und vor einer Persönlichkeitsveränderung oder dass ich Realität danach für Fiktion halte.
Hallo Mäggie,

ich weiß nicht, was du unter "Hypnose" verstehst; nach deiner Angst zu urteilen, hast du keine wirkliche Ahnung, denn diese Angst ist unbegründet. Hypnotherapie (so der heute übliche Begriff) hat nichts mit "Bühnenhypnose" zu tun, wie Laien es oftmals verwechseln. Man wird in solcher Therapie nicht manipuliert, es geschieht nichts gegen den eigenen Willen und es wird aktive Mitarbeit des Klienten benötigt.

Aber: Man sollte sich Therapeuten suchen, die eine qualifzierte Ausbildung in einem soliden Grundverfahren (also meist VT oder TP) haben und auch sonst erfahren sind und einschätzen können, ob eine Hypnotherapie indiziert ist oder etwas dagegen spricht.

Und außerdem: Die diffusen Ängste, die du beschreibst, haben meist noch eine andere Ursache, eine darunterliegende Störung - von daher ist Abklärung ganz wichtig!

Gruß alatan

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Mia Wallace
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1288

Beitrag Mo., 25.12.2017, 12:01

ohweia hat geschrieben: Do., 16.05.2013, 12:39 Die Meinung des Therapeuten muß angenommen werden, seine Deutungen können völlig an der Realität des Klienten vorbei gehen. Positiv Verhaltenstherapie: Die Realität des Patienten zählt und sein Erleben.

Das habe ich, wenn, genau andersherum erlebt
Gerade in der tiefenpsychologischen Therapie ging es um meine Wahrnehmung und um mein Erleben und dessen Würdigung. Es war immer möglich, zu besprechen, wenn ich mich mit einer Deutung nicht identifizieren konnte, oder sie falsch fand.

VT war dagegen eher: "Sie denken falsch Frau Wallace (dies ist ja auch die Grundannahme der VT) und wenn wir es hinbekommen, die falschen Gedanken zu indetifizieren und ihre Gedanken zu ändern, löst sich auch ihr Problem und ihre Gefühle werden sich ändern.
Lassen Sie uns schauen und diskutieren, was ihre falschen Gedanken sind , und sie dann schrittweise verändern und durch "bessere" alternative Gedanen ersetzen.
Hier sind einige Kochrezepte und Verhaltensanweisungen, um problematisches Verhalten und Denken (auf immer die gleiche Weise bzw. mit immer der gleichen Technik :roll: ) zu verändern..."
(Wenn das so leicht wäre.... :roll: )


Ich habe bei 2 verschiedenen sehr guten Therapeuten im Abstand von einigen Jahren beides (also einmal VT, einmal tiefenpsychologische Therapie gemacht.
Beides hat sich gut ergänzt, beides war zu seiner Zeit hilfreich. Aber mit "nur" VT hätte ich nicht viel erreicht.


VT hat an der Oberfläche gekratzt. Symptome weggemacht, ohne sich ausführlicher um deren tiefe Ursachen zu kümmern.

Wirklich tiefe, grundlegende Veränderungen und Heilung gab es -für mich - im tiefenpsychologischen Verfahren.


Alyssa
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Beiträge: 871

Beitrag Mo., 25.12.2017, 12:19

Da kann ich nur zustimmen. Der beste Satz meines Therapeuten: "Es gibt kein falsch".
Und dass die Meinung des Therapeuten angenommen werden muss, hab ich noch nie erlebt. Ein guter Therapeut hält seine Meinung zurück. Und wenn er sich doch mal äussert, dann in Form eines losen Gedankenanstosses - den man annehmen oder ablehnen kann.

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