Panikattacke durch Cannabis?

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Julini
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Beitrag Do., 28.12.2017, 10:09

hallo :-)

ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du thc indizierte paranoia, oder tatsächlich eine ebenfalls vom thc ausgelöste panikattacke hattest.

würdest du sagen, du könntest diese beiden dinge unterscheiden?

bzw, hattest du schon mal paranoide zustände nach dem kiffen?
paranoia kann nämlich durchaus sehr verstörend wirken & man kann, selbst dann wenn man sowas kennt, sehr grosse angst entwickeln.

bei mir war das der absolut ausschlaggebende grund, mit dem kiffen aufzuhören!
allerdings dauerte es bei mir ungefähr ein ganzes jahr (!) vom ersten moment des erkennens, dass mein graskonsum derartige, hässliche zustände hervorrief, bis zu dem moment, als ich dann tatsächlich damit aufhörte!

ich sagte mir nur immer & immer wieder, "das könne doch nicht vom kiffen kommen! nicht bei mir! ist doch nur gras, das harmloseste & natürlichste auf der welt überhaupt!"

doch irgendwann musste ich es mir doch eingestehen. bei mir löst thc schlimme anfälle von paranoia & angstzuständen aus. und das, obwohl ich es davor immer gut vertragen hatte. ich rauchte seit ich 14 war bis 21. täglich. extrem viel. meistens durch die bong.

da mein freundeskreis ausschliesslich aus kiffern bestand, war das aufhören gar nicht mal so leicht - obwohl es mir nach dem rauchen dann immer sehr schlecht ging.

immerzu analysierte ich alles gesagte, auf iwelche geheimen botschaften. dachte, alle könnten meine gedanken hören. hatte permanent das gefühl, dass mich jemand verfolgte.
ausserdem hörte ich auch immer wieder "stimmen". das hörte sich immer so an, als würde in der nebenwohnung eine frau weinen, wimmern & hilfe brauchen.
... mann maaann maaaann, das war vl gruselig! dabei war ich innerlich immer total erstarrt & panisch, hatte aber gleichzeitig riesen schuldgefühle, weil ich ihr nicht helfen konnte! echt krass. echt hässlich so ein gefühl.

und dann war da auch die nackte angst ... wenn ich zuhause war & jedes kleinste geräusch mich glauben liess, dass gleich jeden moment jemand einbrechen würde.
mein puls raste. ich traute mich vor angst nicht zu atmen, denn dann könnte ich ja entdeckt werden. und da lag ich dann, versteckt unter der bettdecke zusammen mit meinem baseballschläger :-(

und dennoch liess ich es zu, dass es ein ganzes jahr lang, jeden einzelnen tag, mein leben dadurch zur hölle wurde!

echt unverständlich, wie sehr man an etwas feshalten will, das einem nix gutes, sondern im gegenteil nur furchtbares bringt!

heute bin ich froh, dass ich nimmer kiffe.

leider hab ich allerdings andere süchte entwickelt. was zwar um nix besser ist, aber paranoia & angstzustände hab ich gsd durch meine derzeitige suchtsubstanz nicht!

alles gute, ohne kiffen ;-)
julini

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blade
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Beitrag Do., 28.12.2017, 10:37

Gut daß Sie aufhören konnten.
Aber Kiffen bringt ja meist zuerst mal etwas für einen Positives, nicht wahr? (Gruppengefühl, Befreiung von Spannungen, ..)
So auch andere Süchte.
Die Befreiung von allen Süchten wäre, das Gute ohne das Gift zu nehmen.

PS: WASSER. WASSER schreie ich mein Hals wird trocken, vielleicht hilft noch ein Schlückchen Wein?
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RoboCat
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Beitrag Do., 28.12.2017, 11:25

Ich verstehe nicht, warum sich so viele Leute mit dem Zeug regelrecht zuballern müssen. Dafür ist das nicht gedacht. Ist doch logisch, dass das Probleme mit sich bringt. Manche Leute vertragen es auch gar nicht, das ist dann so, dann lässt man die Fingerchen davon. Ich konsumiere seit mehr als 10 Jahren nahezu täglich, immer nur wenige Krümelchen, und hatte nie derartige Probleme. Andererseits, wenn es Gras nicht gebe, wäre ich vielleicht schon längst tot. Dafür bin ich immer ohne Antidepressiva ausgekommen und das ist mir sehr viel Wert.
:axt:

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blade
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Beitrag Do., 28.12.2017, 11:30

vielleicht weil Sie auf die Stimme hören und Sie mit Respekt behandeln? wie es sich im umgang mit einer kleinen Gottheit gehört? und nicht als .....Konsumgut?
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