kuschelst Du gern mit Deinen kindern?nati290178 hat geschrieben:Körperliche Nähe würde ich momentan nicht ertragen.
ja, das kenne ich von erzählungen meiner klienten...komischerweise geht es ihnen mit mir nicht so, im gegenteil...Wenn er zu mir rüber gekommen wäre und mich zum Beispiel in den Arm genommen hätte, hätte ich sofort dicht gemacht
oooooh, ich finde, für eine fundierte eigene meinung zu dieser heiss diskutierten frage bin ich noch zu neu und unerfahren in diesem beruf...Einerseits habe ich das Bedürfnis darüber zu reden, andererseits auch wieder gar nicht..aaaaaaaaaaahhhhhhh
wie ist deine Meinung?
die erfahrenen psychotherapeuten, mit denen ich darüber diskutiere, sind sich da sowas von uneinig, dass ich nur sagen kann: darüber reden immer, sofern das bedürfnis vom klienten ausgeht...im rahmen einer guten, vertrauensvollen therapeutischen beziehung kann das nur gut und hilfreich sein, und es ist ja oftmals ein wichtiger lernprozess, über alles, was geschah und geschieht, offen reden zu können, dabei gewesenes und aktuelles voneinander unterscheiden zu können (ganz wichtig!)...ebenso Du und Ich, mein gefühl und Dein gefühl, ohne bewertung, ohne vermischung...grenzen setzen und einhalten, vereinbarungen treffen und einhalten...alles interaktive prozesse, die wichtig sind, und:
dies alles sind aspekte, die eine verbindung, eine berührung voraussetzen, denn was sollte man separieren, wenn es keine berührung gibt, was sortieren, wenn es keine erinnerung und kein hier-und-jetzt-gefühl gibt, wie soll jemand lernen, nein zu sagen, wenn da nichts ist, wozu man nein sagen könnte (um später vom nein zum ja kommen zu können)?
wie sollte die vermischung von körperlichen und geistig-seelischen aspekten erfahren und separiert werden, und wie sollte die isolation, die trennung von körper und geist, überwunden werden (integration), wenn körperliche erfahrungen in der therapie ignoriert oder ausgeschlossen werden?
was würde geschehen, wenn eine körpertherapeutin Dir zu beginn Eurer zusammenarbeit ganz einfach sanft Deine socken auszieht und Dir voller liebe und hingabe deine füsse streichelt, Dir dann deine socken wieder anzieht, und dann gehst Du nach hause und bemerkst beim gehen, dass Du ganz warme füsse hast und den bodenkontakt viel besser und angenehmer spürst als vorher?
wäre es horror? oder wiederkehrende lebensfreude und genuss für Dich? was meinst Du?
klar, das ist möglich...wie hat denn die kripo auf Deine aussagen und Deine tagebuchaufzeichnungen reagiert?Meinst du man kann sich Mißbrauch einbilden? Einreden?
glaub ich nicht, nein...lügen hängt mE mit zwang zusammen, und bei mir geht es sehr locker, humor- und liebevoll zu...gleichzeitig bin ich selbst auch sehr offen und direkt (muss ich mir stellenweise abgewöhnen ), ich erzähle auch von mir selbst, von meinen schwierigkeiten und problemen, und so entsteht kein so starkes "kompetenz-gefälle"...also auch kein nährboden für negative übertragungen vom typ papa-kind oder lehrer-schüler...und wenn, dann thematisieren wir es mit humor oder/und öffnen die blase und lassen es raus...wozu also lügen?Wirst du von deinen Klienten oft angelogen?
aber selbstverständlich erfahre ich nie alles...ich muss also spüren, und das ist mir auch lieber (konkrete events sind das eine, die lassen sich verfälscht darstellen, damit zusammenhängende gefühle sind das andere, und die sind fast immer fühlbar)...
ja,gesten sind sehr wirkungsvoll und offenbaren viel...habe ein Buch über Gestik gelesen. Manche von meinen Gestiken stimmen absolut nicht überein mit dem wie es mir innerlich geht oder mit dem was ich gerade erzähle...bin ich deshalb ein Lügner? Ist es tatsächlich meine Phantasie???
ich glaube nicht, dass Du eine lügnerin bist...nein!
ich kann mich eher mit dem gedanken "anfreunden", dass Du aus einer familie stammst, in der lügen, verdrängen und double-bind an der tagesordnung sind und waren, eine starke inkongruenz zwischen worten einerseits und gesten/handlungen/unterschwelligen botschaften andererseits...
und ich glaube, dass gerade Du auf dem besten wege dahin bist, diese inkongruenz zu überwinden...Deine symptome sind ja zunächst einmal eine sehr natürliche reaktion (gleichgewicht) auf das, was war (ob es nun tatsächlicher körperlicher missbrauch war oder nicht, spielt dabei eigentlich keine so grosse rolle, finde ich)...und diese symptome könnte man als die tür begreifen, die sich öffnet und durch die Du hindurchgehst...(andere menschen verdrängen und reagieren sich an anderen, an schwächeren ab)
nein, Du bist keine lügnerin, im gegenteil, und Du bist auf dem richtigen weg, finde ich...