Sucht und Beziehung

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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juliane
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Beitrag Mi., 09.04.2008, 22:02

hi sensi

Mich kennst Du noch nicht, denn ich bin so ziemlich neu hier in diesem Forum.Was Du geschrieben hast, hat mich ganz schön mitgerissen. ich habe ein ähnliches Problem, was die Sucht anbelangt. Es ist das Koksen, bzw. nicht koki, sondern die andere Droge. Wir nennen es das "Schnelle". Den Begriff kennst Du mit Sicherheit. Zumindest gehe ich davon aus. Dieses Zeug nehme ich seit 1993. Und jetzt fangen wir das Jahr 2008 an. Irgendwie komisch, denn jetzt wo ich diese Zahlen so sehe, fällt mir auf, dass ich jetzt schon in das 15.Jahr gehe, indem ich mir diesen Dreck durch die Nase ziehe. jeden Tag seit 2007. Ich habe es immer verharmlost, dass ich süchtig war, dahingehend machte ich mir überhaupt nichts vor. Es war mir klar. Dann komme ich mit meinem Freund zusammen, und aufeinmal überschlagen sich die Ereignisse. Er selber ist seit 27 Jahren runter vom Alk, vom Koki und vom Kiff. Er weiss, dass ich voll drauf bin. 4 Tage nehme ich nichts mehr. Wir leben 612km voneinander entfernt. ich in Berlin, er in NRW. Jetzt am Sonnabend bin ich nach NRW gekommen. Natürlich voll drauf. Ich hatte ihm versprochen, dass ich nichts mithabe, wenn ich zu ihm komme. ich habe mein Versprechen gehalten. Vor dem Sonnabend war ich 14 Tage in Berlin. Natürlich wieder volle elle drauf. Vor diesen 14 Tagen war ich 3 Wochen bei ihm und hatte einen heftigen Entzug durch, der die 1.Woche sehr finster war. Ich war total auf dem aggri und bin in einer tour nonstop ausgetickt. Die 2.Woche ging etwas und die 3.Woche war langsam beruhigend. Tja, und dann bin ich wieder nach Berlin und eines der ersten dinge die ich tat, war, eine Einladung anzunehmen, die mich wieder total zurück warf. Jetzt wie gesagt, bin ich 4 Tage wieder bei ihm und mache grade einen ziemlich heftigen Entzug durch. Gestern hatte ich einen totalen Zusammenbruch, der sich so abzeichnete, dass ich aufeinmal einen Druck im Brustkorb verspürte, mir schwarz vor den Augen wurde, mir übel wurde und ich Schweissausbrüche bekam. Er war sofort zur Stelle, nahm meine Beine hoch und versuchte, an vielen Stellen meinen Puls zu fühlen. Er meinte, dass er meinen Puls nicht fühlen konnte und setzte dann einen Blutdruckmessgerät an. Irgendwie kam da was raus mit einem Wert von 66. Ich kenne mich da nicht aus. Auf jeden Fall voll im Keller. Er hatte voll Angst um mich. Aber er hat einen kühlen Kopf behalten. Er macht wirklich total viel durch mit mir. Nach Berlin will er mich nicht mehr lassen, weil er weiss, dass ich da wieder draufkomme. Ich gehe darauf ein, weil ich weiss, dass dies die einzige Möglichkeit ist, davon los zu kommen. Ich selber will auf jeden Fall runter von diesem Zeug. Ich schaffe das aber nur, wenn ich nicht damit konfrontiert werde. Ich habe ihm immer wieder gesagt, er solle sich das sehr genau überlegen, was er sich da vorgenommen hat, denn das wird kein Zuckerschlecken. Er meint, er wüsste das und er wüsste was er will.
Ich habe Deinen Text sehr genau gelesen, und ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft, Dir und Deinem Süssen, dass ihr 2 es schafft, von allem Dreck wegzukommen, der so unendlich kaputt macht.

Liebe Sensi, ich hoffe sehr, dass Du Dich von diesem ellenlangen Text nicht zugequatscht fühlst, und freue mich, von dir vielleicht irgendwann mal zu lesen.

Bis dahin wünsche ich Dir alles erdenklich Gute und verbleibe mit lieben Grüssen

juliane

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Otherwise
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Beitrag Do., 10.04.2008, 07:00

Hallo Juliane,

deine Geschichte hat mich nun betroffen gemacht.

Das ist eine heftig lange Zeit, die du da schon drauf bist. Ich bin über einen bestimmten Satz gestolpert:
Ich schaffe das aber nur, wenn ich nicht damit konfrontiert werde.

Diese Einstellung hatte ich auch mal - nur nicht dran denken, dann geht das schon. Das war aber leider nicht richtig. Ich denke man muss sich klarmachen WIESO man das k nimmt und dann an diesen Situtionen arbeiten. Ich glaube man muss sich klar machen wieso man es braucht - ich glaube schlichtweg, dass man sich konfrontieren muss.

Das dein Freund dich nicht weglässt finde ich zum einen ganz toll - weil er dir somit hilft - aber was, wenn er dich dann mal raus lässt?
Ich weiß ja wie verdammt schwierig es ist - oftmals scheint es so aussichtslos.

Ich würde dir ja soooo gerne eine Formel zum sofortigen aufhören verraten - aber ich kenne sie leider auch nicht.

Jetzt hab ich ne saublöde Frage: Bist du reich? *G* Ist ja ziemlich teuer das Zeug - oder ist es in Deutschland so günstig?
Du sprichst in deinem Bericht von S p e e d - oder? Zumindest ist bei uns meist S p e e d gemeint, wenn man von schnellem spricht.

Ich danke dir für deine lieben Wünsche und wünsche dir selbiges. Du hast es ein ganzes Monat geschafft - du schaffst es wieder, wenn du an dich glaubst. Ich drück fest die Daumen, dass die nächsten Tage nicht all zu schlimm für dich werden.

lg
sensi

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ikum
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Beitrag Sa., 12.04.2008, 23:55

liebe sensi!

hab heute mal in aller ruhe deine bewegende geschichte gelesen. vor allem dein vergleich mit deinem ersten forumsbeitrag von 2006. und bin ganz still geworden. ich drücke dir die daumen, dass du da rauskommst. meine geschichte kennst du ja, hier nochmal kurz die eckdaten: nach dreieinhalb jahren beziehung jetzt die vierte trennung in letzten jahr. mein freund ist polytox abhängig, koksen zum ausgehen, kiffen an den anderen abenden, immer viel alkohol dazu, pillen, ghb, mdma, ketamin. die ersten anderthalb jahre der beziehung waren frei von harten drogen. wir waren glücklich. danach ging es los, inzwischen nie weniger als zwei abende pro woche meist jedoch vier, am wochenende noch den ganzen sonntag durch. auch ich bin zur gelegenheitskonsumentin geworden, allerdings immer eher hassliebe, irgendwann morgens um fünf, wenn ich müde wurde und die anderen gerade erst zur hochform aufliefen...
dieser thread hier macht mir eine heilige angst. habe ihn erst heute entdeckt, obwohl ich schon seit monaten im forum schreibe. und gibt mir in meinem weg recht. habe mit anfang des jahres eine verhaltesntherapeutin gesucht, um den dschungel aus dieser völlig verstrickten beziehung lichten zu können. die bilanz mitte april ist folgende: hinschmiss meines feundes vor drei wochen, seitdem vergeht kein tag ohne mail und sms von ihm (ausser sonntag, aber wie heisst es so schön- was kommt nach techno? dienstag).
ich habe meine wohnung zum ersten fünften meinem mitbewohner überlassen, zu viel in kreuzberg, was mich erinnert. die drogen zu lassen ist mir leicht gefallen. der weg raus aus coabhängigkeit erfordert schon jetzt harte einschnitte, die ich kaum glauben mag: der komplette freundeskreis hat mit mir gebrochen, wohnungswechsel, therapie und forum, dazu dauerbeschuss vom bereuenden und zurückwollenden ex...und auch ich muss mich wappnen, gerade, wenn ich hier lese, wie stark frauen gefährdet sind, über ihre partner selbst süchtig zu werden: paar drinks, nette leute, richtige musik...auch mein suchtgedächtnis ist programmiert und ich kenne den hebel, der sich umlegen kann...
habe oft nicht gewusst, ob ich nicht mit kanonen auf spatzen schiesse, umzug und all das, ob nicht einfach ich spiessig und zickig und eifersüchtig bin...aber es geht mir beständig besser, seitdem ich die therapeutin neben mir weiss. und dass berlin mitte genauso schön sein kann wie kreuzberg. und ein freundeskreis, der sich nicht seit jahren den drogen verschrieben hat, weitaus fairer, bereichernder und glücklichmachender ist. der weg dahin ist verdammt anstrengend. wenig lob, wenig verständnis, wenig anerkennung...aber deine und die anderen geschichten hier rechtfertigen ihn und ich klopfe dreimal auf holz, dass ich ihn gehe...und freue mich, wenn ihn andere auch finden
liebe grüsse euch allen!

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ikum
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Beitrag So., 13.04.2008, 00:12

achja, noch schnell die statistik:


anfang der beziehung: ich nachtschwärmerin aber clean er drogenerfahren aber nur kiffen und alkohol
heute: ich schwer am schlingern, zwei jahre koks an ausgewählten abenden inzwischen ist mit die lust derauf vergangen, er im realitätsverlust, depressiv unzugägnlich und polytox konsumierend mehrfach pro woche

jetzt aber wirklich gute nacht!

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Otherwise
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Beitrag Mi., 16.04.2008, 06:42

Hey Ikum!
umzug und all das, ob nicht einfach ich spiessig und zickig und eifersüchtig bin...aber es geht mir beständig besse
Du bist sicher nicht spiessig - du rettest dein Leben!!! Ich lese ja immer ein wenig mit, im Thread wo du und Tante Käthe so viel schreiben. Du hast sicherlich das richtige getan - mit jeder deiner Aktionen.
Was ich nicht wusste - oder einfach überlesen habe - war das du auch konsumiert hast. Ich finds super, dass es dir mittlerweile vergangen ist - was besseres kann einem Menschen nicht passieren. Auch, dass dir dieser Thread irgendwie Angst macht ist gut, denn Angst ist ja bekanntlich ein Schutzmechanismus vor Gefahren.

Ich weiß aus dem anderen Thread wie sehr du gelitten hast unter den Freunden und dem Ex-Freund und ich hoffe, dass es dir mittlerweile "saugut" geht, du dich auf den Umzug freust und dein Ex irgendwann aus deinem Kopf und Leben verschwindet.
Ich kann sowieso nie verstehen wieso solche Leute sich dann noch täglich melden müssen usw ... es ist als wolle man einen anderen Menschen kaputt machen ... krank einfach.

Wenns dir mal wieder schlechter geht, denk an diesen Thread und an die Zeit, inder dich dein Ex noch fertig machen konnte. Denk an die Angst und an die Tatsache, wie kalt dieses Zeug macht. Denk einfach an all das miese und vergleiche mit dem jetzigen Leben. Hat doch wesentlich mehr Qualität oder? .

lg
sensi

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ikum
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Beitrag Do., 17.04.2008, 09:12

liebe sensi!

kennst du das auch, wenn man sich oft nicht sicher ist, ob man nicht übetreibt und doch alles ganz ok ist? genauso, wie ich mich jetzt gefragt habe, ob ich nicht mit dem umzug sehr hoch greife und es nicht anders machbar wäre...am montag war ich mit meinem besten freund essen. er checkte mich kurz ab, ich paluderte fröhlich vom umzug, der abgegebenen hausarbeit und was noch passiert ist in den letzten wochen. er wartete bis der wein auf dem tisch stand und haute dann den oberhammer raus: er hätte eine freundin von mir aus diesem freundeskreis zufällig beim ausgehen getroffen, er kennt sie nur vom sehen , total besoffen, ich denke 100% auch voller koks...sie hat ihm dann fröhlich erzählt, dass ja auch sie mit meinem freund schon gef....hätte. es muss länger hersein, ich erinnere mich an die zeit.
sex, essen, freunde, mit wird schlecht bei jedem einzelenen gedanken daran. alle haben es gewusst. diese freundin habe ihc noch vor wenigen wochen in london besucht. meine wohnung ist ein kartonlageer, muss jetzt hin, noch schnell die küche, dann kann den rest die umzugsfirma machen...er schreibt, er sei so nachdenklich...hoffe nur, es ist ruhe, dann in der neuen wohnung. habs fast geschafft. würde ich noch koksen, ich wäre zu all dem nicht in der lage gewesen.
liebe grüsse!

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Otherwise
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:02

Hi Ikum,

das ist ja der Oberhammer. Wart ihr damals schon zusammen, als er mit der "Freundin" geschlafen hat???

Ich kenne diese Gedanken auch - besser gesagt die Unsicherheit ob man nicht übertreibt. Allerdings - was hat es mit "übertreiben" zu tun, wenn man sein Leben wieder regelt? Nichts, oder?

Ich hoffe, dass es dir mit der neuen Wohnung möglich ist einen Neustart hinzulegen.

lg
sensi

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ikum
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Beitrag Do., 17.04.2008, 22:54

liebe sensi, ich weiss nicht, wann es war...aber definitiv nicht nach dieser eltzten trennung. mehr will ich nicht wissen. in meiner wohnung stehen noch die möbel, ansonten ist alles restlos verpackt und wartet auf dei umzugsfirma. ich halte parallel mein leben am laufen, uni, job, umzug, familie und freundeskreis braucht viel karft. aber die habe ich grösstenteils. und wenn es mal nicht reicht, habe ich mir lnägst so viel geschaffen, wo ich mich fallen lassen kann. es wird schon. die nächsten wochen bei mienen eltern werden nicht so toll, es ist zu nah, gerade jetzt brauche ich eine wohnung für mich allein. aber das wird sich schneller fügen, als ich jetzt denke, ich kenn mich da
es geht mir gut inzwischen, ich bin ziemlich stabil, mich kann kaum was erschüttern zur zeit. und ich freue mich, weil mit jedem tag ein bißchen neues hinzukommt und ein bißchen altes weg fällt. wenn ich so eine extremsituation schon schaffe und es reisst mich nicht rein, wie muss es mir erst gut gehen, weenn alle diese schaten weggekämpft sind? das ist mein zeil weiterzumachen. obwohl es sich alles noch nicht besonders gut anfühlt...aber das wusste ich zu beginn der therapie. so etwas anzugehen und sich nicht immer durchzu wuschrteln, kostet kraft und wird viele durststrecken brauchen...und ich bin shcon so weit weg...vor einem jahr in solchen situationen hat mich der psychoterror und das zurückwollen von freund und clique immer wieder mürbe gemacht, weil ich schon so ausgebrannt war von den verfeierten wochen mienes freundes zuvor...diesmal ziehe ich recht souverän den umzug durch---und mache einfach stur weiter, auch wenn ich erfahren muss, mit wem er alles...
nachdenken kann ich später, wenn es dann noch nötig sein sollte. für den moment reicht mir meine kleine eisscholle, die ich mir geschaffen habe, um all das hinter mir zu lassen. dir liebe grüsse!

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Otherwise
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Beitrag Fr., 18.04.2008, 06:22

Toll ... getippt, und getippt und jetzt is der Text weg.

Naja, von vorne:
Wenn ich von dir lese, fällt mir Gregor Meyle mit dem Song "Niemand" ein. So schön - finde ich - aber lies selbst:

In jeder Sekunde atmest du ein.
Du musst nicht dran denken, es läuft von allein.
Und du lebst, du lebst, bist du stirbst.
Zeit heilt die Wunden und Wasser wäscht rein.
Dein Herz wird dich lenken und gut zu dir sein.
Und du stehst, du stehst, bist du fällst.

Ref.
Du brauchst niemand der dir zeigt, wie leicht man lebt.
Du brauchst niemand der dir sagt, worum es geht.
Du bist niemand der verliert und untergeht.
Es gibt niemand der dein Leben für dich lebt.

2.Str.
Du wandelst im Dunkeln & du siehst das Licht.
Du glaubst an die Liebe & fürchtest dich nicht.
Du bist frei, frei bis du stirbst.
Gebor’n in der Zukunft, liegst du mit der Zeit.
Nichts kann dich halten, du bist längst bereit.
für den Tag, der Tag der dich liebt.

Ich musste an den Text denken als ich den Beitrag gelesen hab . Ich bin auch gerade am umziehen und sehe das ein wenig als Neubeginn. Noch mal von vorne mit meinem Freund - und diesmal ganz ohne härtere Sachen. Es ist um so vieles einfacher wenn man nicht ständig loslaufen muss. Ich denke ständig daran, wieviel Geld in das K geflossen ist, was ich getan habe, wie ich den Menschen begegnet bin, ... Sovieles ist passiert und es ist momentan, als hätte ich es in einem Buch gelesen und nicht selbst erlebt.
Dein Exfreund wird auch noch draufkommen wie daneben er war. Aber dann wird es zu spät sein und du wirst nicht mehr da sein. Deine Eisscholle wird hoffentlich schon in weit entfernter Vergangenheit liegen - das wünsche ich dir von Herzen!

Wie ging es dir als du aufgehört hast? Hattest du auch das Gefühl, dass du vieles gar nicht selbst erlebt hättest? Ich bin jetzt sicher ein Monat ohne K (muss mal im "Angst vor Rückfall-Thread" nachsehen - da steht mein letztes Mal) und alles ist besser.
Das einzig belastende für mich ist, dass die Depressionen wieder gekommen sind und ich mich wieder mit meinen Gefühlen rumschlagen muss. Aber ich lebe sie jetzt einfach aus - wenn ich weinen muss, dann weine ich und wenn ich schreien will, dann schreie ich.
Ich war immer schon ein sehr unselbstbewusster und irgendwie ängstlicher Mensch - K hat da schon geholfen. Dafür war kein Gefühl mehr in mir mit dem ich mich hätte identifizieren können. Loslaufen, betteln um mehr, reinknallen, wieder loslaufen, fast abgekratzt,... unvorstellbar, dass das MEINE Vgh ist.

Liebe Ikum - ich finde, dass du deinen Weg ganz meisterhaft gehst. Ich hätte sicher schon tausende male zurückgeblickt und mich erweichen lassen. Auch wenn du noch nicht das Gefühl in dir hast, dass es gut ist wie es ist, finde ich, dass du es richtig machst! Bist du nicht manchmal stolz auf dich, soviel Dreck einfach hinter dir gelassen zu haben?

Schönen Tagesbeginn,
lg
sensi

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ikum
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Beitrag Fr., 18.04.2008, 17:43

hallo liebe sensi!

zu deinen fragen: meine vergangenheit ist anders als die, die ich bei dir herauslese...drogen sind drogen, da können wir uns die hand reichen.
aber bei jedenfalls war es immer ans feiern geknüpft. und da hatte ich einen tollen kreis, alles werber, juristen, selbstständige, viele aus dem bereich fashion, event, musik...und berlin hat- das sage ich auch jetzt noch- eine tolel nachtszene. die drogen sind etabliert, jedoch nicht bei allen, ein schillerndes, tolles, szeneorietiertes nachtleben ist für jeden möglich. und darüber reisst es die meisten, die koksen und ecstatsy feiern. aber es sind alle um die dreissig, mehr geld, mehr karriere, es ist länger möglich, so zu leben- rock and roll, sonage man das koks nicht based und nicht tagsüber nimmt oder möglicherweise noch härtere sachen oder antidepressiva für den tag...
die schattenseiten habe ich bei allen gesehen. aber den meisten, die ich zurücklasse, denen geht es gut, irgendwie und noch.
beim feiern geht es um die perfekte selbstinszenierung, gästelisten in den top clubs, tolles styling, alle sind soooooo befreundet...alle soooo nett, sexy und erfolgreich. also kommen die drogen gut verpackt daher. insofern ist es nicht ganz leicht, das alles als dreck zu reduzieren, diese seite der medaille war doch recht angenehm. und ich hatte nie das bedrüfnis nach koks oder drogen an sich, nie direkte entzugssymptome. und manchmal vermisse ich dieses leben. aber mir winkt ein ähnliches, eine top karriere, genau wenn ich an dieser stelle den cut setze. insofern habe ich meinen frieden mit dem weglassen der drogen gemacht, die schleichende depression danach weicht so langsam, ohne antidepressiva.
ich habe ein suchtgedächtnis und die andere seite erlebt, ich habe kein problem damit, aus hunderten leuten nur auf kurzes ansehen die kokser rauszufinden, in sämtlichen uraluben wussten wir nach wenigen tagen und ohne nachfragen, wo man sich zum koks nachfragt. und ich muss auch aufpassen, n guter clubabend, bißchen angetrunken, guter dj...

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ikum
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Beitrag Fr., 18.04.2008, 17:58

kann schon leicht passieren, dass ich an ne bahn denke und richtig lust habe, auch ncoh ne after hour mitzumachen...aber ich habe bereits eine essstörung überwunden früher und jetzt lang genung die drogensache beobachtet, um in solchen momenten einfach ein taxi heim zu nehmen. spätestens am nächsten morgen freue ich mich darüber.
potenziell bin ich drin genug in der szene, um im laufe eines abend jederzeit an ein bähnchen zu kommen. dazu ziehen meien freunde nach, die sonst nichts genommen haben (sie waren zu jung, der kreis, in dem ich war, ist dreissig) fragen mich immer wieder, weil sie sich denken können, dass es für mich ein leichtes wäre, das "taxi" kommen zu lassen.
ich vermeide solche abende und tue treudoof und ahungslos, wenn mich jemand fragt, sonst hat dieses "ach komm schon" an der backen...
aber ich bin froh, dass ich den kreis durchbrochen habe...
es war ein anderer als deiner, zwar polytox, aber immer bei den dann doch eher weicheren partydrogen. und ich hatte immer genug perspektive, meinen weg beizubehalten, jobs und uni...es gab monate, da war es eindeutig zu viel mit den drogen...aber ich hab immer kurs gehalten. insofern heule ich jetzt über die bezeihung, und was ich da mitgemacht habe...aber so richtig ganz schlimm bereuen, was ich selbst getan habe...tu ich eigentlich nicht. ich habe nie anderen koks weitergegeben, ich war nicht ungerecht zu freunden, habe weder sie noch meinen freund angelogen. bin nie ausfallend geworden, oder agressiv, nicht kriminell und nie wirklich verschuldet oder pleite...ich habe es nicht übertrieben zum schaden von anderen. die erfahrung war teuer, aber ich bezahle sie. und das mit erhobenen hauptes. gerade bin ich ganz zuversichtlich, dass ich meinen frieden damit machen werde. und lust auf die parties und die kreise habe ich eben zum glück nur in ganz bestimmten momenten: technomusik, club und leute, die ich grad gut finde und die koksen. aber auch dann muss ich noch getrunken habe, um iwrklich anzufangen zu suchen, und das unterbinde ich seit langem schon konsequent mit dem nachhause taxi...

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die_geisha
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Beiträge: 297

Beitrag Di., 12.08.2008, 19:53

hey...ich habe jemanden kennen gelernt der seit jahren täglich kifft. ich finds echt hammer krass wie sehr das sein verhalten beeinflusst...er hat sich den einen morgen als ich noch halb geschlafen habe einfach mal gras aus meiner tasche genommen und als ich ihn drauf angesprochen habe, hat er es geleugnet. dann wollten wir uns treffen und das ganze artete in eine tour durch die stadt aus um was zu rauchen zu besorgen-.- manchmal erzählt er einfach so lügen, manchmal ist er total anders als am tag davor, er ist nie gleich und an erster stelle steht bei ihm immer nur das kiffen. ich mag ihn sehr aber ich glaube nicht dass ich damit leben kann...es tut irgendwie weh zu sehen, was er mit sich macht und dass er mich manchmal verletzt und das gar nicht merkt. und dass ich ihm manchmal total egal bin weil er einfach nur high sein will...irgendwie als wenn ihn in seiner welt nichts berühren kann. den einen tag überschüttet er mich mit aufmerksamkeit und am nächsten tag holt er sich die handynummer von ner anderen...
Someone finds salvation
In everyone
Another only pain
Someone tries to hide himself
Down inside himself he breaks
Someone swears his true love
Til the end of time
Another runs away
Seperate or united
Healthy or insane
To be yourself is all that you can do

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Kiejt
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Di., 19.08.2008, 13:35

Hi,

Ich hab mich mal spontan hier registriert weil ich gerne ein paar Antworten oder Tipps hätte...

Weiss nicht so recht wo ich jetzt am besten anfange damit mein post wenigstens ein bisschen Sinn macht...

Ich lebe seit einem Jahr (mit Unterbrechung) in einer Beziehung mit einem Poly-Süchtigen. Ich wusste schon ein Jahr bevor wir zusammenkamen dass er mal H abhängig war, und auch dass er so ziemlich alles ausprobiert hat was es auszuprobieren gibt. Ich dachte halt dass das Kapitel abgeschlossen sei. Immerhin war er damals 41 Jahre alt.
Letzten Januar haben wir Schluss gemacht kurz bevor er in seine 3 monatige Kur ist und kurz nachdem ich erfahren habe dass er nicht nur ein Problem mit Cannabis und Bier zu haben scheint, sondern auch mit K.
Ich weiss heute auch dass da genug Anzeichen waren, aber ich wollte sie wohl nicht wahrhaben. Ausserdem hatten wir von jeher eine ... nennen wirs mal temperamentvolle Beziehung, es war also einfach DAS Problem bei Seite zu schieben.
Jedenfalls, ....seit April sind wir wieder zusammen (ja, während der Kur. Dumm, ich weiss). Am Anfang, als er wieder hier war lief es auch sehr gut. Dann hatten wir ne Menge Krach und machten Schluss. Am gleichen Tag hatte er einen Rückfall mit K weil er sich betrunken hat. Es war das erste Mal seit Monaten dass er betrunken war, und dann war er ja allein, Schluss mit mir und seine Kumpels sind nach Hause....
Sind dann trotzdem wieder zusammen gekommen. Er hats mir erzählt obwohl wir eigentlich nicht mehr zusammen war. Denn seit der Kur haben wir diese Abmachung dass er mir alles erzählt. Jede Substanz die er konsumiert.... Ich bin mir nicht sicher ob das gesund sein soll, aber zumindest schweigt mein Misstrauen dadurch.
Das Problem ist, ich bin vorbeschädigt. Meine Mutter war medikamentenabhängig, war zich-mal in ner Kur und ist am Ende durch eine Ueberdosis verstorben. Man weiss nicht ob es ein Unfall oder Absicht war...
Durch meine Vorgeschichte bin ich also SEHR skeptisch was seine Heilung betrifft... oder die Heilung eines Suchtkranken im Allgemeinen.
Mir fällt auf dass sich sein Konsum, auch wenns momentan nur Bier ist.... (und en paarmal Cannabis...) langsam wieder steigert. Am Anfang wars null, dann wars alle 3-4 Tage, dann alle 2...... Ich weiss dass er ein Mensch ist der andere Menschen um sich rum braucht, ich will mir aber nicht pausenlos Sorgen machen müssen dass er zuviel trinkt wenn er alleine loszieht und schlussendlich wieder auf die tolle Idee kommt sich K zu besorgen. Und sogar wenn ich das K weglasse, ich raff nicht was Bier trinken mit "socialising" zu tun hat.

Mein Hauptproblem ist also dass er ehrlich zu mir ist, und ich durch meine Schwarzmalerei alles überbewerte und dann falsch reagiere. Ich sollte wahrscheinlich erstmal nichts sagen, aber ich hab damit anscheinend Schwierigkeiten. Was eigentlich bescheuert ist, denn ich erzähl ihm ja eh nichts das er nicht selbst weiss.... Er weiss ja dass er nicht trinken muss um sich zu amüsieren oder wenn er sich mit Freunden trifft etc.... und wenn ich es ihm dann sage kommt das wohl rüber als würde ich ihn bemuttern oder .... kontrollieren wollen.

Es ist halt schwer, ich will ihn nicht unter Druck setzen... aber ich tu es.

Irgendwelche Tipps wie man am Besten mit einem Suchtkranken umzugehen hat der versucht sich zu verändern? ....

Des weiteren haben wir einen 19 Jahre Altersunterschied und ich hab Borderlinern-symptome.
Olé!

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Nalani
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Beiträge: 212

Beitrag Di., 19.08.2008, 20:18

hallo kiejt,
Das Problem ist, ich bin vorbeschädigt. Meine Mutter war medikamentenabhängig, war zich-mal in ner Kur und ist am Ende durch eine Ueberdosis verstorben. Man weiss nicht ob es ein Unfall oder Absicht war...
und das Spiel setzt sich mit deinem Partner fort …
Mein Hauptproblem ist also dass er ehrlich zu mir ist, und ich durch meine Schwarzmalerei alles überbewerte und dann falsch reagiere. Ich sollte wahrscheinlich erstmal nichts sagen, aber ich hab damit anscheinend Schwierigkeiten.
Ich hab noch keinen Abhängigen getroffen der ehrlich ist.
Seh die Fehler nicht bei dir? Vergiß die Suche nach dem berühmten Graubereich – dem Mittelweg.
In einer Suchtbeziehung gibt es nur die Wahl Drogen oder nicht.
Was den Altersunterschied betrifft kommt dieser womöglich auch nicht von irgendwoher.

lg Aluna

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Kiejt
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Beiträge: 2

Beitrag Mi., 20.08.2008, 13:31

aluna hat geschrieben:hallo kiejt,
Das Problem ist, ich bin vorbeschädigt. Meine Mutter war medikamentenabhängig, war zich-mal in ner Kur und ist am Ende durch eine Ueberdosis verstorben. Man weiss nicht ob es ein Unfall oder Absicht war...
und das Spiel setzt sich mit deinem Partner fort …
Mein Hauptproblem ist also dass er ehrlich zu mir ist, und ich durch meine Schwarzmalerei alles überbewerte und dann falsch reagiere. Ich sollte wahrscheinlich erstmal nichts sagen, aber ich hab damit anscheinend Schwierigkeiten.
Ich hab noch keinen Abhängigen getroffen der ehrlich ist.
Seh die Fehler nicht bei dir? Vergiß die Suche nach dem berühmten Graubereich – dem Mittelweg.
In einer Suchtbeziehung gibt es nur die Wahl Drogen oder nicht.
Was den Altersunterschied betrifft kommt dieser womöglich auch nicht von irgendwoher.

lg Aluna
Im Moment kann man das nicht behaupten, er ist erst einmal in einer Kur gewesen, und war auch noch nie wirklich clean, oder irgendwas, und ist dann wieder rückfällig geworden wieder meine Mutter.
Oder was meinst du damit?

Was die Ehrlichkeit betrifft; Immerhin erzählte er mir bisweilen alles. Ist ja nicht so als wäre ich glücklich gewesen als er nach der Kur nochmal zum Koks griff. Aber er hats mir gestanden.... Von daher, denk ich schon dass er ehrlich zu mir ist.
Was den Altersunterschied betrifft kommt dieser womöglich auch nicht von irgendwoher.
Soll heissen?

Ich seh die Fehler nicht nur bei mir. Ich kann sie aber auch nicht nur bei ihm sehen. Zumindest nicht, solange er keine Drogen nimmt..... und ich kann doch nicht von einem Nicht-Alkoholiker erwarten dass er nie wieder was trinkt. Ausserdem dürfte ich ja dann selbst auch nie wieder en glas wein trinken....
Von daher.... muss ein Mittelweg her.

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