Anteil am Missbrauch.

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Marzipanschnute
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Beitrag Di., 13.11.2018, 22:29

Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 16:09

Wie soll man denn selber zu der Einsicht kommen?

(....)

Doch, nur wie soll man etwas für sich tun und für sich nutzen wenn man sich hasst?
In dem du es dir selbst wert bist.

Das klingt daher gesagt ist aber ein ganzes Stück Arbeit. Und die muss man leider alleine machen. Nur du selbst kannst dir diesen Wert geben.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Beitrag Mi., 14.11.2018, 10:35

Philosophia hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:13 Weißt du was echt anstrengend ist , dass deine Meinung so festgefahren scheint
Natürlich ist sie das, das resultiert ja auch aus den Erfahrungen die ich bisher mit Therapie und Therapeuten gemacht habe...
Philosophia hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:13 Deine Argumentation bleibt immer die gleiche und lautet ungefähr so: ich hatte eine schlimme Vergangenheit, hasse mich jetzt und nichts kann mir helfen - außer, wenn ich all meine unerfüllten Bedürfnisse von früher jetzt erfüllt kriegen würde.
Dem ist nicht so. Der Punkt ist, dass ich nicht weiß was mir helfen soll... Und wie es mir helfen soll. Wie es mir überhaupt besser gehen kann...

Weil da einfach so gar nichts ist wo man ansetzen kann.

Ist Therapie möglich wenn man Selbstverletzung und Alkohol braucht um sich von den Gesprächen zu erholen, diese so versucht zu bewältigen?

Gibt es noch eine andere Möglichkeit sich zu stabilisieren sodass das nicht mehr nötig ist, ohne über belastendes reden zu müssen?

Kann Stabilisierung funktionieren wenn da momentan akut Sachen sind die sehr instabil machen und alle Gefühle abgetötet haben?
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Du kannst in keinem Studium dieser Welt lernen, deine Gefühle abzuschalten, wenn ein Mensch sich vor deinen Augen umbringen will. Was denkst du denn wie das gehen soll?
Also denkst du Therapeuten / Therapeutinnen haben studiert (und nicht gerade wenig und kurz) und sind emotional so involviert wie Menschen die kein Studium hinter sich haben und gelernt haben sich abzugrenzen?
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Was meinst du denn warum die Rate von Burnout und psychischen Erkrankungen in Helferberufen so hoch ist? Weil die alle jeden Tag wenn sie zur Arbeit gehen ihre Gefühle abschalten können und nichts von dem was sie hören/erleben/sehen an sie rankommt?
Weil sie lange Arbeitszeiten haben und es immer mehr Menschen gibt die Therapie brauchen? Weil die einen Patienten nach dem nächsten haben, jeden Tag, und auch nachts und am Wochenende arbeiten müssen?

Ich habe mit vielen Psychiatern gesprochen in dem Krankenhaus in dem ich war, das sind alles Psychiater die da regelmäßig Arzt vom Dienst sind. Und von denen lässt keiner / keine das an sich ran was sie hören / erleben / sehen.

Das könnten die gar nicht, bei der Menge an Patienten.

Du solltest deine Meinung über Therapeuten überdenken. Diese Menschen lassen es nicht an sich ran, aus Selbstschutz!
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Sie wird wohl auch nicht ihrer Patientin erzählen, dass sie seit diesem Vorfall ein Problem damit hat mit dem Zug zu fahren, selbst wenn es so wäre.
Darum geht es nicht. Fakt ist dass jeder der davon weiß einen Menschen der so verzweifelt ist dass er am Bahnhof auf den Zug wartete, für einen bösen Menschen hält und die Therapeutin für das arme Opfer. Das ist sehr schwarz weiß gedacht, finde ich.

Und die Therapeutin hat keine Probleme, sonst würde sie mit dem Zug nicht fahren können.

Nach dem Mensch am Gleis erkundigt sich keiner... Das wurde und wird einfach totgeschwiegen.
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Aber ich erlebe dich selbst in der Aussage "Ich fühle mich als Täterin" noch in der Opferhaltung.

Da du mich so gut kennst musst du es ja wissen.
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Aber du hast insgesamt Recht, diese Opferhaltung die ich bei dir lese/wahrnehme macht mich wütend.
Und das musst du natürlich so schreiben dass es auch jeder lesen kann. ;-)
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Und deshalb bin ich auch schon wieder raus.

Das hier ist ein Forum. Aktion, Reaktion.

Auf die anderen Beiträge antworte ich noch.

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Beitrag Mi., 14.11.2018, 14:21

Solage hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:46 Suizidandrohungen, ein Suizidversuch vor den Augen der Therapeutin ist wie Philosphia schon schrieb ein hoch aggressiver Akt!
Ja... Aber vor allem eine verzweifelte Reaktion auf das was einem angetan wurde und was man durchmachen musste und noch durchmachen muss.

Und ich finde, aggressiv ist da das falsche Wort. Aggressiv ist für mich jemand, der jemanden zusammenschlägt, tötet, vergewaltigt, quält, etc. Also Aggressivität hat für mich auch mit Macht und Gewalt zu tun und dem Wissen dass man dem gegenüber überlegen ist.

Und aggressiv ist man ja meistens wenn man jemandem bewusst etwas tun, auf ihn einwirken oder ihn beeinflussen will.

Ein Suizidversuch vor den Augen der Therapeutin ist ja nicht dafür gedacht der Therapeutin zu schaden...

Und wer so verzweifelt ist dass er nur den Tod als Ausweg sieht und soweit geht sich zu töten um nicht mehr leiden zu müssen, ist niemandem überlegen. Sondern gebrochen.
Solage hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:46 Auch Selbstverletzungen, Drogenkonsum etc. unterlaufen eine Therapie.

Es gibt Therapeuten, die einen Therapievertrag verlangen, in dem so ein Verhalten unterbunden wird.
Ich persönlich habe aus der Zeit in der ich stationär war auch mit diesen Verträgen zu tun gehabt, und halte da nichts von. Habe mich mal mit anderen Patienten ausgetauscht und da waren alle derselben Meinung.

Man kann sowas wie Selbstverletzung, Alkohol oder / und Drogenkonsum nicht einfach durch einen Vertrag unterbinden als wäre das eine schlechte Angewohnheit oder / Und eine Charakterschwäche.

Man kann für Dinge wie Zimmer aufräumen, pünktlich nach Hause kommen etc einen Vertrag machen.

Wenn sich jemand selbst verletzt weil er Körperteile nicht spürt und Alkohol trinkt um Schmerz und Schuldgefühle zu betäuben, bringt ein Vertrag gar nichts.

Bei mir war es mal so dass ich einen Vertrag hatte in dem stand dass ich jeden zweiten Tag schneiden durfte, wenn es öfter passiert oder mehrmals an einem Tag werde ich entlassen.

Ich habe jeden zweiten Tag geschnitten und irgendwann auch heimlich, und die Wunden die ich melden konnte weil jeder zweite Tag war wurden versorgt, so ging das über Wochen und die haben es nie thematisiert.

Als die Behandlung dann regulär beendet wurde hab ich zu Hause wieder geschnitten wie vorher.

Auf die Selbstverletzung und vor allem die Gründe dafür sind die null eingegangen... Und haben auch nichts gemacht bzw es war nicht das Ziel dass die Selbstverletzung sich automatisch bessert weil es mir besser geht, sondern wollten nur dass es auf Station nur jeden zweiten Tag passiert.
Solage hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:46 Wenn Du Dich permanent selbst abwertest und es für Dich keine Möglichkeit gibt, das zu unterbinden,
Unter anderem deswegen ist man ja in Therapie...

Bei traumatisierten Menschen sind Selbsthass, Selbstabwertung und Schuldgefühle doch immer ein riesiges Thema...
Solage hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:46 Das eigentliche Thema wird dadurch nicht bearbeitbar
Wenn die Selbstabwertung so präsent und an der Oberfläche ist, ist die doch gerade dann bearbeitbar...
Solage hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:46 Warum sollte Deine Therapeutin Probleme haben, mit diesen Zügen zu fahren?
Da würde sie sich ja mit Dir in einem ungesunden Übermaß identifizieren.
Wenn man mitbekommt dass ein Mensch sich vor den eigenen Augen vor den Zug werfen "möchte" und dadurch belastet ist, es einen mitgenommen hat und es Schäden hinterlassen hätte wäre man nicht in der Lage Zug zu fahren.

mio hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 21:51 Wieso eigentlich "wäre" und "könnte"? Die Aussage hast Du doch nun vernommen...also arbeite damit.
Danke Mio. ;-) :)
Marzipanschnute hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 22:29 In dem du es dir selbst wert bist.

Wie soll man sich selbst etwas wert sein wenn man die Verantwortung für Missbrauch trägt?
Marzipanschnute hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 22:29 Das klingt daher gesagt ist aber ein ganzes Stück Arbeit. Und die muss man leider alleine machen. Nur du selbst kannst dir diesen Wert geben.

Das ist ein weiterer Grund warum ich momentan Therapie für mich ablehne.

Mir ist bewusst geworden dass sowieso ICH diejenige bin die damit leben muss. Einen Weg finden muss der nicht wehtut, oder eher: Mit dem Schmerz leben können. Noch lieber wäre es mir man könnte ihn heilen. Und es wäre weg.

Keine Therapeutin kann mir da helfen, denn letztendlich stecke ich in meiner Haut und meinem Überlebenskampf. Und ich allein muss den Weg finden und gehen.

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Beitrag Mi., 14.11.2018, 17:36

Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21
Und aggressiv ist man ja meistens wenn man jemandem bewusst etwas tun, auf ihn einwirken oder ihn beeinflussen will.

Ein Suizidversuch vor den Augen der Therapeutin ist ja nicht dafür gedacht der Therapeutin zu schaden...

Und wer so verzweifelt ist dass er nur den Tod als Ausweg sieht und soweit geht sich zu töten um nicht mehr leiden zu müssen, ist niemandem überlegen. Sondern gebrochen.
Nein, Aggression ist sogar die meiste Zeit eher defensiv und gerade dann besonders gefährlich, siehe "Angstbeißer" bei Hunden. Aggression aus Dominanz ist in der Regel ganz gut kontrollierbar, Aggression aus Angst nicht, sie ist unberechenbar und deshalb gefährlich.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Ich persönlich habe aus der Zeit in der ich stationär war auch mit diesen Verträgen zu tun gehabt, und halte da nichts von. Habe mich mal mit anderen Patienten ausgetauscht und da waren alle derselben Meinung.
Genau das ist das Problem, weshalb Therapie bei dir vermutlich tatsächlich keinen Sinn hat. Du bist nicht bereit, verbindliche Vereinbarungen zu treffen und wenigstens den Versuch zu unternehmen, dich daran zu halten. Statt deine Zweifel in der Therapie zu besprechen, entscheidest du einfach still und heimlich für dich, dich nicht daran zu halten und deine Therapeuten zu besch***. Irgendwie scheint dir das eine Art von Befriedigung zu geben. Problem dabei ist nur, du glaubst lediglich deine Therapeuten zu besch*** und dadurch "Macht" zu haben, aber im Grunde besch*** du nur dich selbst, weil du so nie weiterkommen wirst.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Man kann sowas wie Selbstverletzung, Alkohol oder / und Drogenkonsum nicht einfach durch einen Vertrag unterbinden als wäre das eine schlechte Angewohnheit oder / Und eine Charakterschwäche.
Stimmt, man kann nicht garantieren, dass das klappt, aber man kann zumindest den Vorsatz fassen, sich an die Vereinbarung zu halten. Das ist zwar keine Garantie dafür, dass das auch immer klappt, aber ohne den Willen und den Vorsatz dazu wird sich nie etwas ändern. Eine Sucht lässt sich auch nicht nur durch Willen besiegen, aber ohne Willen geht es auch nicht.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Wenn sich jemand selbst verletzt weil er Körperteile nicht spürt und Alkohol trinkt um Schmerz und Schuldgefühle zu betäuben, bringt ein Vertrag gar nichts.
Stimmt, wenn derjenige sich nicht daran halten will, bringt ein Vertrag nichts. Jeder Alkoholiker hat Schmerz erlebt und i.d.R. einen Grund, warum er trinkt. Trotzdem kommen viele Menschen auch wieder davon los. Notwendige (aber nicht hinreichende) Voraussetzung dafür ist, dass sie etwas verändern wollen.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Bei mir war es mal so dass ich einen Vertrag hatte in dem stand dass ich jeden zweiten Tag schneiden durfte, wenn es öfter passiert oder mehrmals an einem Tag werde ich entlassen.
Auf die Selbstverletzung und vor allem die Gründe dafür sind die null eingegangen... Und haben auch nichts gemacht bzw es war nicht das Ziel dass die Selbstverletzung sich automatisch bessert weil es mir besser geht, sondern wollten nur dass es auf Station nur jeden zweiten Tag passiert.
Wahrscheinlich, weil es viele wie dich gibt, die auf SVV nicht verzichten wollen oder können. Das ist der Versuch, wenigstens eine Reduzierung des Verhaltens hinzubekommen. Wie sollen sie in der Klinik übrigens auf dein SVV eingehen, wenn du sie besch*** und Ihnen nichts davon sagst?
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Wenn die Selbstabwertung so präsent und an der Oberfläche ist, ist die doch gerade dann bearbeitbar...
Vorausgesetzt die Patientin will überhaupt daran arbeiten.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21
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Beitrag Mi., 14.11.2018, 17:37

Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Wenn man mitbekommt dass ein Mensch sich vor den eigenen Augen vor den Zug werfen "möchte" und dadurch belastet ist, es einen mitgenommen hat und es Schäden hinterlassen hätte wäre man nicht in der Lage Zug zu fahren.
Falsch, nicht jeder, der ein Problem hat, geht auch in die Vermeidung. Das ist dein Verarbeitungsmechanismus, der gilt nicht für alle Menschen. Es soll angeblich Menschen geben, die sich ihren Ängsten und Problemen so lange immer wieder stellen und sie aushalten, bis die Angst nachlässt. Die können dann auch Zug fahren, obwohl am Bahnhof was traumatisches passiert ist.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 14:21 Keine Therapeutin kann mir da helfen, denn letztendlich stecke ich in meiner Haut und meinem Überlebenskampf. Und ich allein muss den Weg finden und gehen.
Natürlich kann dir eine Therapeutin dabei helfen, vorausgsetzt du lässt sie ihren Job machen, aber sie kann den Kampf nicht für dich übernehmen. Da hast du nach wie vor eine seltsame Vorstellung von Therapie. Das ist so, als wenn ein Wanderer in den Alpen sagt "wozu brauche ich einen Bergführer, hochlaufen muss ich ja selbst..."Aber bitteschön, ich denke tatsächlich, dass es nicht gut ist, wenn du Therapie machst, denn dafür muss Therapie- und Veränderungsmotivation gegeben sein. Erstere hast du wenn überhaupt nur sehr spärlich, letztere fehlt dir ganz. Insofern kann ich es nur begrüßen, wenn du nicht unserer aller Versicherungsgelder verschwendest. Dann geh' halt allein deinen Weg, ich habe schon mal geschrieben, es hindert dich doch keiner dran, statt hier in diversen Threads darüber zu jammern, dass dir keiner helfen kann. Wenn du keine Hilfe willst, ist das dein gutes Recht, aber dann steh' doch auch endlich mal dazu, statt ständig überall die Schuld daran an Andere zu verteilen, dass du nichts ändern willst.
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Beitrag Mi., 14.11.2018, 18:05

Seerose, wenn hier jemand mit einer Biographie schreiben würde die deiner ähnelt: Wärst du dann auch der Meinung, dass diese Person die Verantwortung für ihren erlebten Missbrauch selber trägt?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Beitrag Mi., 14.11.2018, 19:41

spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:36 Jeder Alkoholiker hat Schmerz erlebt und i.d.R. einen Grund, warum er trinkt. Trotzdem kommen viele Menschen auch wieder davon los. Notwendige (aber nicht hinreichende) Voraussetzung dafür ist, dass sie etwas verändern wollen.
Ich will etwas verändern und ich wünschte auch ich bräuchte Alkohol nicht. Aber momentan wüsste ich nicht wie ich ohne Alkohol überleben sollte.

Die Schuldgefühle, dieser Schmerz in mir drinnen. Wenn ich trinke, spüre ich das nicht... Dann rede ich und lache ich (es kam auch schon vor dass ich unter Alkoholeinfluss weinen konnte was ich ohne Alkohol nicht mehr kann. Traurig, aber wahr.)
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:36 Das ist der Versuch, wenigstens eine Reduzierung des Verhaltens hinzubekommen.
Wäre es nicht sinnvoller dran zu arbeiten und da hinzuschauen damit es der Patientin besser geht und die Selbstverletzung automatisch weniger wird?

Das ist dort aber nicht passiert...
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:36 Wie sollen sie in der Klinik übrigens auf dein SVV eingehen, wenn du sie besch*** und Ihnen nichts davon sagst?
Dass ich jeden zweiten Tag geschnitten habe wussten die... Weil die es jeden zweiten Tag versorgen mussten.

Es wurde aber null drauf eingegangen und nach den sechs Wochen (Schema F...) wurde ich entlassen ohne das was gemacht wurde.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:37 Da hast du nach wie vor eine seltsame Vorstellung von Therapie. Das ist so, als wenn ein Wanderer in den Alpen sagt "wozu brauche ich einen Bergführer, hochlaufen muss ich ja selbst..."
Aber das hört und liest man doch immer wieder in Bezug auf Therapie... Dass letztendlich der Patient die Arbeit machen muss... Den Weg gehen muss, an sich arbeiten muss, kämpfen muss.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:37 Insofern kann ich es nur begrüßen, wenn du nicht unserer aller Versicherungsgelder verschwendest.
Jetzt reicht es langsam.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 17:37 statt hier in diversen Threads darüber zu jammern, dass dir keiner helfen kann.
Ich habe dir schonmal geschrieben dass ich hier im Forum genauso wie alle anderen schreiben darf was und wie viel ich mag.

Du bist die einzige die damit ankommt und das schon zum zweiten mal...
Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 18:05 Seerose, wenn hier jemand mit einer Biographie schreiben würde die deiner ähnelt: Wärst du dann auch der Meinung, dass diese Person die Verantwortung für ihren erlebten Missbrauch selber trägt?
Nein, weil ich diese Person ja nicht hasse. Bei anderen seh ich dass die überhaupt nicht schuld sind. Dass die NULL etwas dafür konnten / können, und dass nur der Täter schuld ist.

Bei mir sehe ich das nicht.

Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden dass die Schuldgefühle und der Selbsthass bleiben werden weil mir das schon von mehreren Therapeutinnen gesagt wurde dass man das bei mir nicht wegkriegt.

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 14.11.2018, 20:26

Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Ich will etwas verändern und ich wünschte auch ich bräuchte Alkohol nicht. Aber momentan wüsste ich nicht wie ich ohne Alkohol überleben sollte.
Das ist ja genau dein Problem. Du erwartest, dass sich erst die Probleme und der Schmerz in Luft auflösen und dann denkst du, könntest du was an deinem Verhalten ändern, aber so herum funktioniert es nun mal nicht. Umso länger du wartest, umso mehr chronifiziert dein Alkoholkonsum/SVV und umso schwerer wird es, das wieder loszuwerden.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Wäre es nicht sinnvoller dran zu arbeiten und da hinzuschauen damit es der Patientin besser geht und die Selbstverletzung automatisch weniger wird?
Das SVV wird aber nicht automatisch weniger. Wenn man das so lange praktiziert, bekommt das Verhalten eine Eigendynamik, wird zu einer Gewohnheit, die auch noch dann andauert, wenn der ursprüngliche Grund/Anlass beseitigt werden kann. Ist übrigens bei Essstörungen genauso.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Dass ich jeden zweiten Tag geschnitten habe wussten die... Weil die es jeden zweiten Tag versorgen mussten.
Ja, aber nicht, dass du dazwischen auch noch heimlich geschnitten, bzw. an den alten Wunden manipuliert hast.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Aber das hört und liest man doch immer wieder in Bezug auf Therapie... Dass letztendlich der Patient die Arbeit machen muss... Den Weg gehen muss, an sich arbeiten muss, kämpfen muss.
Natürlich, genau das habe ich ja in meinem Beispiel geschrieben. Der Bergwanderer muss auch die Mühe auf sich nehmen, den Berg selbst hochzugehen. Trotzdem wird er es ohne Bergführer in aller Regel nicht oder nur sehr schwer schaffen, d.h. er braucht einen Bergführer, der kann ihm aber nicht die die Mühe des Bergsteigens abnehmen
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Jetzt reicht es langsam.
Wieso? Warum sollte die Versichertengemeinschaft Therapie für jemanden zahlen, der keine Veränderungsbereitschaft hat, bzw. denkt, es müsse sich erst die Umwelt verändern, bevor sie sich bewegt? Die Therapeutinnen werden dir aus genau diesem Grund keine ambulante Therapie angeboten haben.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Ich habe dir schonmal geschrieben dass ich hier im Forum genauso wie alle anderen schreiben darf was und wie viel ich mag.
Ja, natürlich und ich habe dir schonmal geschrieben, dass ich dir weiterhin schreiben werde, was ich von deiner Art, die Verantwortung für dich selbst zu verweigern, halte.
Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41 Du bist die einzige die damit ankommt und das schon zum zweiten mal...
Das liegt wohl an deiner selektiven Wahrnehmung. Andere User haben ebenso wenig Verständnis für deine hartnäckige Verweigerung, selbst die Verantwortung für dich zu übernehmen,
Z.B. hier:
Philosophia hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:13 Das mit Wahrnehmung überdenken hab ich dir auch schon geschrieben - mehrfach. Weißt du was echt anstrengend ist , dass deine Meinung so festgefahren scheint. Deine Argumentation bleibt immer die gleiche und lautet ungefähr so: ich hatte eine schlimme Vergangenheit, hasse mich jetzt und nichts kann mir helfen - außer, wenn ich all meine unerfüllten Bedürfnisse von früher jetzt erfüllt kriegen würde.
oder hier:
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:15 Sehr gereizt finde ich diese spezielle Aussage jetzt nicht, ist doch nur ein Hinweis. Aber du hast insgesamt Recht, diese Opferhaltung die ich bei dir lese/wahrnehme macht mich wütend.
Aber auch das gehört zu deiner Taktik der Verantwortungsverweigerung, nur das wahrzunehmen, was in dein Weltbild passt...
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traumakind
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Beitrag Do., 15.11.2018, 06:09

Hallo. Ein Kind hat niemals schuld am Missbrauch. Ein Kind kann die Situation gar nicht greifen geschweige denn einschätzen. Heute als Erwachsener begreift und realisiert man. Es wird, wenn auch unbewusst, damals seinen Grund gehabt haben, warum du dich deiner Mutter nicht anvertraut hast. Meiner Mutter habe ich damals auch nichts gesagt bzw. sagen können, weil sie in ihrer Verzweiflung zuvor die Familie verlassen hat und so keine Basis bzw. Vertrauen zwischen uns gab. Das schlimme für mich ist, dass ich durch die Vernachlässigung meiner Mutter bzw. Familie von meinem Peiniger abhängig wurde. Viele Jahre später fragte sie mich, warum ich nie etwas gesagt habe. "Toll" Mama! Ich glaube, wenn sie noch dagewesen wäre, hätte ich mich ihr direkt anvertraut und sie hätte mich beschützt. Meine Mutter hat zwar einiges falsch gemacht, aber hierbei bin ich mir sicher. Hast du denn vielleicht früher als Kind schon einmal in einer Situation die Schuld bekommen, sodass du sehr große Probleme mit der Aussage der Therapeutin hast?

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Seerose47
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Beitrag Do., 15.11.2018, 22:51

spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Umso länger du wartest, umso mehr chronifiziert dein Alkoholkonsum/SVV und umso schwerer wird es, das wieder loszuwerden.
Das befürchte ich auch... Beim SVV ist es wohl schon so, ich schneide schon acht Jahre und als ich das erste mal bei einer Therapeutin deswegen war, mit 15, hab ich schon ein Jahr geschnitten.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Wenn man das so lange praktiziert, bekommt das Verhalten eine Eigendynamik
Das hab ich auch gemerkt...
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 wird zu einer Gewohnheit, die auch noch dann andauert, wenn der ursprüngliche Grund/Anlass beseitigt werden kann.
Bei mir bestehen die Gründe leider noch.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Ja, aber nicht, dass du dazwischen auch noch heimlich geschnitten, bzw. an den alten Wunden manipuliert hast.
Dann hätten die mich entlassen.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Wieso? Warum sollte die Versichertengemeinschaft Therapie für jemanden zahlen, der keine Veränderungsbereitschaft hat
Stimmt.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 bzw. denkt, es müsse sich erst die Umwelt verändern, bevor sie sich bewegt?
Das stimmt so nicht. Ich frage mich nur, ob man nicht das Problemverhalten derer die das auslösen und verursachen warum man in Therapie muss auch mal betrachten könnte.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Die Therapeutinnen werden dir aus genau diesem Grund keine ambulante Therapie angeboten haben.
Mit denen hab ich darüber nicht gesprochen, und die Therapeutin bei der ich als letztes Erstgespräche hatte, sagte mir dass sie Therapiemotivation erkennt.
spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 20:26 Das liegt wohl an deiner selektiven Wahrnehmung. Andere User haben ebenso wenig Verständnis für deine hartnäckige Verweigerung, selbst die Verantwortung für dich zu übernehmen
Andere User schreiben mir aber nichts von "wehleidigem Quatsch" und "keine Kosten für die Versichertengesellschaft."
traumakind hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 06:09 Das schlimme für mich ist, dass ich durch die Vernachlässigung meiner Mutter bzw. Familie von meinem Peiniger abhängig wurde.

Wie bei mir...
traumakind hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 06:09 Hast du denn vielleicht früher als Kind schon einmal in einer Situation die Schuld bekommen, sodass du sehr große Probleme mit der Aussage der Therapeutin hast?
Ich weiß nicht... Ich weiß nur dass ich als kleines Kind schon gesagt habe dass ich ein böses Kind bin, und dass meine Mutter mich allein in der Wohnung gelassen hat um sich zu betrinken, und ich die Gewalt mitbekommen habe die mein Vater meiner Mutter antat.

Und so kam es dass ich dann Zuwendung woanders gesucht habe.

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candle.
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Beitrag Do., 15.11.2018, 23:11

Seerose47 hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 22:51 Das stimmt so nicht. Ich frage mich nur, ob man nicht das Problemverhalten derer die das auslösen und verursachen warum man in Therapie muss auch mal betrachten könnte.
Hast du es denn jemals angezeigt? Warst du beim Jugendamt? Oder warst du im Heim?

Ich sehe das übrigens auch alles so wie spirit-cologne.

Denn es wundert mich doch irgendwie: Du leidest, aber sitzt dennoch warm und trocken auf Mamis Sofa schön mit Laptop. Nebenbei kannst du offenbar trotz deiner Traumata mit einem Mann anbändeln. Es scheint dir so gesehen ganz gut zu gehen. Und das ist ja recht bequem. Und wenn man dann mal die Schnauze voll hat, wird anfallsartig dann der Frust irgendwo abgelassen wie jetzt hier. Andere können das offenbar auch nicht mehr hören.

Ich würde ja jetzt raten: Steig endlich aus aus deinem :hamsterrad:

Packe endlich was an und melde dich dann wieder, wenn du was geschafft hast.

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Beitrag Fr., 16.11.2018, 01:49

Seerose47 hat geschrieben: Mi., 14.11.2018, 19:41
Nein, weil ich diese Person ja nicht hasse. Bei anderen seh ich dass die überhaupt nicht schuld sind. Dass die NULL etwas dafür konnten / können, und dass nur der Täter r ist.

Bei mir sehe ich das nicht.

Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden dass die Schuldgefühle und der Selbsthass bleiben werden weil mir das schon von mehreren Therapeutinnen gesagt wurde dass man das bei mir nicht wegkriegt.
Meine Therapeutin würde dazu nur sagen: was haben Sie für eine Sonderstellung oder Status dass die Unschuld für Sie ausgerechnet nicht gelten sollte
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Beitrag Fr., 16.11.2018, 06:16

Seerose47 hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 22:51 Andere User schreiben mir aber nichts von "wehleidigem Quatsch" und "keine Kosten für die Versichertengesellschaft."
Oh doch, du ignorierst dies nur konsequent. Ich hab mich für ebendiesen Beitrag von Spirit bedankt. Und, ich schrieb dir sehr wohl mehrfach ähnliches.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Beitrag Fr., 16.11.2018, 06:20

Seerose47 hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 22:51 Bei mir bestehen die Gründe leider noch.
Und das ist jetzt echt deine Verantwortung, dass das so ist. Dass du noch zu Hause wohnst im toxischen Umfeld - jetzt in diesem Alter - ist deine Verantwortung. Dass du dir täglich deine Dosis Gift von deiner Mutter holst, ist auch deine Verantwortung. Du hast dich jetzt mit den Gründen auseinanderzusetzen, warum du nicht von ihr gehen willst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Beitrag Fr., 16.11.2018, 06:28

Seerose47 hat geschrieben: Do., 15.11.2018, 22:51 Das stimmt so nicht. Ich frage mich nur, ob man nicht das Problemverhalten derer die das auslösen und verursachen warum man in Therapie muss auch mal betrachten könnte.
Betrachten sicherlich. Aber du wirst es nicht ändern können - wenn (d)eine Mutter für ihr kleines Mädchen berührbar gewesen wäre, hätte sie es nicht so behandelt.
Ob das unfair ist - klar! Aber Seerose, es ändert nix und wieder nix daran, dass du jetzt für dein Leben verantwortlich bist. Deine Mutter hats, als sie noch für dich verantwortlich war, verbockt - willst du es jetzt für dich weiter verbocken, stellvertretend für sie? Wenn ja, ist dies jetzt deine Entscheidung. Du hast jetzt die Wahl. (auch wenn es freilich schwer ist, nach solchen Erfahrungen einen neuen Weg einzuschlagen - aber die Last kann dir keiner abnehmen, für welchen Weg auch immer du dich entscheidest)
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