Reha-Frust

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 10:45

Iri hat geschrieben: Wenn ich einen Versuch starte wieder zu arbeiten, bzw. eine Umschulung zu machen, dann ist die Rente Weg..
Warum machst du nicht erst mal einen 400 Euro Job. Den darfst du neben der Rente machen (bis 15 Stunden die Woche und bis 400 Euro im Monat) und du kannst testen ob das funktioniert und dich langsam wieder an Arbeiten gewöhnen. Und wenn das mal klappt könntest du evtl besser einschätzen ob zb eine Halbtagsstelle evtl möglich sein könnte.

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Iri
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 12:59

Weil es hier bei uns keine Jobs gibt, es sei denn man ist Soldat. Als Problematisch hat sich auch herausgestellt, das ich nur 3 Stunden am Stück und nicht mehr als 10 Stunden in der Woche arbeiten dürfte - viele potentielle Arbeitgeber habe da gleich abgewunken. Da hat es auch nicht geholfen, das ich zu 50% Schwerbehindert bin. Ich müsste mindestens 20-30km, eher 50km oder mehr fahren. In Hannover oder Hamburg (beides knapp 90km entfernt) würde ich wahrscheinlich schnell etwas finden können, die Fahrtkosten würden den Lohn mehr als auffressen. Ich hatte mich da schon in den letzten zwei Jahren umgeschaut. Viele Orte fielen ganz als Arbeitsort aus, weil ich diese nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen konnte und wir bisher nur ein Auto hatten, welches mein Mann für die 90km Fahrt zu seiner Arbeitsstelle benötigt. Seine Arbeitsstelle kann er nicht rechtzeitig erreichen, wenn er mit der Bahn und Bus fahren würden. Um 6:30h ist Arbeitsbeginn und um 6:22h fährt hier der erste Zug und die Fahrtzeit würde 1:45h betragen.

Ohne Auto (wir haben seit dieser Woche zwei Autos) würde ich nicht mal rechtzeitig zu einer von mir evtl. ins Auge gefassten Tagesklinik kommen können. Ich denke inzwischen, das der Besuch einer Tagesklinik mit acht Stunden vor Ort plus Fahrtzeit wahrscheinlich als Belastungstest besser geeignet ist, zwei bis drei mal in der Woche einigen Stunde etwas zu arbeiten.
Wenn ich wieder arbeiten könnte, müsste ich eine Vollzeitstelle finden, weil selbst bei einer halben Stelle die Fahrtkosten den Lohn verzehren und wie am Ende weniger Geld zur Verfügung haben als jetzt schon. Ich müßte mindestens 1800-2000€ verdienen, damit sich das wirklich lohnt und mehr als eine Beschäftigungstherapie darstellt.

Das ist leider das Problem hier auf dem Lande. In der Großstadt würde das ganz anders aussehen und es ergeben sich mehr Möglichkeiten. Aber da wir hier ein Haus haben, welches die Alterssicherung darstellt, könnten wir hier nicht mehr weg. Häuser verkaufen kann man hier nur mit großen Verlust, man bekommt zumindest in Umland von Hamburg oder Hannover für den Erlöß nichts Vergleichbares und es gibt hier zu viel günstiges Bauland. Unsere ehemaligen Nachbarn, beide inzwischen in Rente/Pension sind in die Nähe ihrer Kinder gezogen und haben ihre Doppelhaushälfte (Bj. 1930 und unter Denkmalschutz) unter Tränen für weniges als 40.000€ verkaufen müssen. Dafür konnte sie sich nicht mal eine Wohnung kaufen. Unser Haus samt Grundstück hat 50.000€ gekostet, nicht eingerechnet das Geld, was anschließend noch investiert wurde.

Um meine individuelle Situation zu ändern, ohne Rücksicht auf andere, müsste ich mich Scheiden lassen und in die Großstadt ziehen. Da ich sehr unter der aktuellen Situation leide, aber ich darüber auch schon nachgedacht. ich hoffe, das mir eine Therapie auch hier einen Weg aufzeigen kann und auch Hilfestellungen zur Entscheidung geben kann. So wie es ist, kann und soll es nicht weiter gehen.
Nichts verharmlosen, sondern den Schmerz, das Erlebte teilen, immer wieder, bist dein Teil so klein ist, das du ihn ertragen kannst, ohne das es dich erdrückt.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 13:02

Iri hat geschrieben:Weil es hier bei uns keine Jobs gibt, es sei denn man ist Soldat. Als Problematisch hat sich auch herausgestellt, das ich nur 3 Stunden am Stück und nicht mehr als 10 Stunden in der Woche arbeiten dürfte - viele potentielle Arbeitgeber habe da gleich abgewunken. Da hat es auch nicht geholfen, das ich zu 50% Schwerbehindert bin. Ich müsste mindestens 20-30km, eher 50km oder mehr fahren..

Okay, geht also nicht....

Dann könntest du noch innerhalb einer Reha eine Arbeitserprobung machen. Würde mich da beim Rentenversicherungsträger erkundigen ob und wie das möglich wäre.

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Iri
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 13:41

Das wäre noch eine Möglichkeit, danke für den Hinweis.
Bisher wurde mir das noch nicht angeboten, obwohl ich alle 2-3 Jahre zur Untersuchung für die Weitergewährung der Rente muss.
Ich werde da also mal selbst nachfragen.
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 13:58

Ja, und dann stellt sich immer noch die Frage ob es realistisch ist daß du einen Job findest und ob du die ziemlich rauhen Bedingungen auf dem freien Arbeitsmarkt packst.

Ich bin auch berentet und ICH bin alles andere als scharf darauf mich dann ggf wieder mit der Arge, etc rumschlagen zu müssen.

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Iri
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 14:24

Darüber, was du im ersten Absatz geschrieben hast, habe ich auch nachgedacht.
Einerseits habe ich natürlich ein Sch****-Angst, weil ich einfach so lange raus bin, aber andererseits ist die Sehnsucht nach finanzieller Eigenständigkeit und einer sinnvollen Tätigkeit und natürlich auch Anerkennung so groß, das ich fast verrückt werde.

Was Arge usw. angeht, habe ich immer einen mortz Spaß gehabt, eben so mit der Krankenkasse und früher dem Sozialamt. Wenn ich mir sicher bin recht zu haben, bin ich schnell beim Anwalt um ein Eilentscheidung zu erringen. Bisher hat das immer geklappt und ich habe immer innerhalb von 14 Tagen recht bekommen.
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Romy1
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Beitrag Do., 13.10.2011, 08:58

Hallo Iri,

in Österreich ist es 1 Jahr, das man in Krankenstand bleiben darf. Das ist nun bald zu Ende und ich stehe vor der Entscheidung, wieder in diese Firma zu gehen oder Berufsunfähigkeitspension einzureichen. Mein Arzt sagt ich würde den Stress in der Firma nicht aushalten und einen schweren Rückfall riskieren, weil es mir eben gar nicht gut geht. Die BU-Pension ist aber so gering, dass ich nicht mal die mtl. Abbuchungen damit decken könnte.
Ich bin zwar verheiratet, aber ich möchte nicht angewiesen sein. Fühle mich genau wie Du nutzlos und zu nichts zu gebrauchen, was aber sicher tatsächlich so ist.
Die Firma hat mich noch nicht gekündigt, aber wie sollte ich wieder dort arbeiten, nachdem was dort alles vorgefallen ist und heute sicher nicht besser ist.
Aber wer nimmt mich noch mit dem Alter ? niemand. Auch ich möchte noch nicht zu den Pensionisten gehören, ich habe meinen Job immer gut und gerne gemacht und wurde dann wegen einer jüngeren abserviert. Die gibt es aber auch schon nicht mehr in der Firma.

Ich kann trotz Schlaftabletten nicht schlafen, es geht mir alles im Kopf herum, was soll ich tun, wie soll ich mich entscheiden.
In meinem Zustand denkbar schlecht.

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sofa-held
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Beitrag Sa., 15.10.2011, 15:21

Ist auch mein Thema, dass ich einfach nicht weiß, ob mich die BU glücklicher machen würde. Ist auch so eine finanzielles Ding, dass ich mich sehr einschränken müsste. Aber auch irgendwie "Langeweile"...

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