Krankenkasse bezahlt VT über Kontingent 120 Stunden!

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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extrano
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Beitrag Do., 13.06.2013, 21:30

Was Therapeuten im einzelnen denken, weiß ich natürlich nicht. Aber so mancher von uns hat viele Baustellen und dafür werden auch mehr Stunden benötigt. Wenn dann nach 60 Std. keinerlei Fortschritte erkennbar sind, kann ich durchaus verstehen wenn die Therapie nicht weitergeführt wird. Mein Eindruck ist halt, dass schon die 80 Std. nicht soo häufig sind, 100 eher selten und 120 höre ich heute zum ersten mal und ich denke, diesen Versuch wagen wohl die wenigsten Therapeuten

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Geheimgeheim
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Beitrag Do., 13.06.2013, 21:32

Ich habe wirklich einen guten Therapeuten.
Zu der Krankenkasse bin ich erst im Laufe der Therapie gewechselt. Ich hatte mich während der Schwangerschaft mehrfach über meine alte Kasse geärgert und habe dann schließlich die Konsequenzen gezogen.

Über die Budgetierung habe ich leider keine schriftlichen Infos, da würde ich immer mit dem Thera direkt sprechen. Das ist auch in jedem Bundesland anders.

Ein Thera, der grundsätzlich nur 60 Stunden beantragt, würde mir sehr weh tun. Die Hälfte brauch ich schon mal locker um überhaupt alles zu erzählen und das nötige Vertrauen aufzubauen. Das lohnt die Mühe ja gar nicht.
Grundsätzlich bin ich sehr dankbar, dass die KK überhaupt Therapie bezahlen. Ich verstehe auch die Regel des Kontingents. Es würde aber menschlicher werden, wenn man den Umfang der Erkrankung oder deren Auslöser einbeziehen würde und in schweren Fällen das Kontingent vorab erhöhen würde. Dann würden sich vielleicht auch mehr Theras trauen über 80 Std. zu beantragen. Ich kann mir vorstellen, dass es an sich nicht der Antrag ist, der gescheut wird, sondern die Sorge die Arbeit am Ende umsonst geleistet zu haben.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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ENA
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Beitrag Do., 13.06.2013, 22:02

Bei VT kenne ich auch nur "bis zu 80 Sitzungen". Generell ist es aber wohl so, dass sich mehrere Therapeuten (ich habe keine Ahnung wo, in welchem Verband oder so) dafür einsetzen, dass man eben mehr Sitzungen bekommt, weil manche Geschichten einfach mehr Zeit zum Bearbeiten brauchen. Dass dann, wenn man "es" in 60 Sitzungen "noch nicht geschafft hat", dass ganze Ding gescheitert ist, kann ich so nicht sagen, weil die 60 Sitzungen schon irgendwas bewirkt haben in einem. Also so ganz spurlos geht Therapie ja nicht an bzw. in einem vorbei, in welcher Richtung, Dauer und Intensität auch immer.
...und es ist auch richtig, dass es gut ist, dass wir hierzulande wenigstens Sitzungen von den KK bezahlt bekommen. Das ist auch nicht überall so. Seien wir froh, dass es wenigstens das gibt.

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 13.06.2013, 22:22

Hallo Geheimgeheim,
erst mal schön, mal wieder von dir zu lesen.
Dann freue ich mich sehr für dich, dass du deine Therapie über die 80 Std VT von deiner Krankenkasse bezahlt bekommst, super. (ich bin inzwischen Selbstzahler, aber das ist es mir inzwischen bei meinem Thera wert, so weit, wie wir mit seiner Unterstützung gekommen sind, hätte ich nie gedacht, dass das möglich ist).
Geheimgeheim hat geschrieben: Zu der Krankenkasse bin ich erst im Laufe der Therapie gewechselt.(…) Mein Thera meinte, dass er ein paar Klienten einmal über die 80 Stunden bekommen hätte. Aber noch nie zweimal. .
Vielleicht hängt die zweimalige Verlängerung über die 80 Std aber damit zusammen, das deine jetzige KK ja gar nicht die ganze Therapie bezahlt hat, wäre für mich recht plausibel, denn „normal“ ist es nicht.
Die KKs stellen sich inzwischen wirklich schon an, wenn es um die Verlängerung über 60 Std hinaus geht. Da muss der Thera dann in dem Bericht für den Gutachter schon gute Argumente vorbringen, dass die Verlängerung durch geht. Und so ein Bericht an den Gutachter ist nicht mal eben schnell in 15min geschrieben. Mein Thera hatte mir die Berichte gezeigt, weiß also, dass das mal eben nicht so leicht zu schreiben ist.
Geheimgeheim hat geschrieben: Es würde aber menschlicher werden, wenn man den Umfang der Erkrankung oder deren Auslöser einbeziehen würde und in schweren Fällen das Kontingent vorab erhöhen würde.
Das unterstreiche ich ganz dick!
Geheimgeheim hat geschrieben:Diese Notfallsitzungen gibt es praktisch nicht mehr. Die sind budgetiert worden.
Außerdem werden sie von der KK deutlich schlechter bezahlt als normale Thera-Stunden, weshalb auch einige Theras das mit den Notfallstunden als „Dauereinrichtung“ zur Überbrückung der Wartezeit nicht oder nur ungern machen. Auch die probatorischen Sitzungen werden von der KK geringer bezahlt als normale Thera-Stunden, weswegen einige Theras ihre potentiellen Patienten dazu drängen, wenn sie sich sicher sind, dass sie bei dem Thera eine Therapie machen wollen, schon nach 2-3 Probestunden die Therapie zu beantragen und nicht alle probatorischen Stunden zu nutzen. Hatte ich bei meiner ersten Therapie bei meiner Ex so erlebt (wusste das mit der Bezahlung zu dem Zeitpunkt noch nicht), und habe es auch von jemand anderes so erfahren.
Gruß
Wandelröschen

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 13.06.2013, 22:24

Hallo ENA,
ENA hat geschrieben:Warum sollte denn ein Thera. keine Lust haben, 80 Sitzungen zu beantragen? Ich meine, durch einen solchen Klienten bekommt er doch genauso viel Geld wie durch einen, mit dem er die ersten 25 Sitzungen beantragt.
Wenn du nur von der Bezahlung der Stunden ausgehst, hast du natürlich Recht. Bloß: für die Verlängerung muss der Thera einen Bericht für den Gutachter schreiben. Das braucht auch Zeit, ist nicht innerhalb von 15min geschehen. Und diese Zeit wird nicht bezahlt. Die erste Verlängerung, also die Umstellung von Kurzzeit-Therapie auf Langzeit-Therapie geht in der Regel problemlos durch, so dass der Thera da nicht zu viel Gedankenschmalz investieren muss. Bloß wird das mit jeder Verlängerung schwieriger.
extrano hat geschrieben:… aber ich könnte mir schon vorstellen, dass so mancher (Therapeut) einfach keine Lust hat sich diese Mühe zu machen. Für die wäre dann ein neuer Patient vielleicht einfacher, da das Gutachten beim Erstantrag für die meisten ja wegfällt.
Ich kann mir das nicht nur vorstellen, ich weiß es. Bei meinem Thera-Wechsel haben mir zwei Theras am Telefon gesagt: „Da muss ich ja gleich ins Gutachterverfahren, und das, wo ich sie noch nicht einmal genau kenne. Wissen Sie eigentlich, wieviel Arbeit das ist? Da sitze ich ja von vorne herein 5-6 Stunden dran. Nein, das ist mir zu viel Arbeit, das mache ich nicht!“ Das war zweimal O-Ton!
Gruß
Wandelröschen

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Geheimgeheim
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Beitrag Do., 13.06.2013, 23:14

Hallo Wandelröschen! Ich freu mich auch von Dir zu hören

Es ist bei mir so, dass der Gutachter bei beiden Anträgen nicht eingeschaltet wurde, die haben das so durchgewunken. Wie gesagt, auf Nachfrage war die Begründung, dass es zu lange gedauert hätte und man das den Versicherten nicht zumuten möchte. Der Bedarf ergebe sich rein aus der Antragsstellung des Theras. Die KK bekommt ja nur diese eine Seite mit meinen Daten, der Bericht wurde nicht benötigt.

Die KK hat auf vielen Gebieten mehr Leistungen als andere. Wir haben sogar Gelld zur Geburt unseres Kindes bekommen.

Am Telefon sagte die Sachbearbeiterin noch, dass mein Thera, sollte er es für nötig halten, wieder beantragen kann. Aber ich komme jetzt auch mal zum Ende ... 2 1/2 Jahre reichen erstmal.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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ENA
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Beitrag Do., 13.06.2013, 23:46

Jetzt bräuchten wir nur noch den Namen der Kasse und dann gehen wir "alle" dahin!

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 14.06.2013, 00:23

Ja, unbedingt! Umso mehr Anträge, umso ungeprüfter geht es dann durch. Wenn ich den hier nennen darf, kein Problem. Darf ich?
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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Echolotin
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Beitrag Fr., 14.06.2013, 06:15

Hallo geheimgeheim,

ich wüsste die KK auch gerne. Die Thera bei der ich VT mache hat mir, vor der ersten Verlängerung, gesagt/beruhigt, dass wir genug Stunden haben. Ich weiß allerdings auch
nicht mehr ob sie von 60 oder 80 sprach.

Die ersten 20 Stunden waren sehr schwierig und wenn man da aben noch kein Vertrauen fassen konnte, dann hängt es einem ewig nach. Weil die Stunden weg sind.
Bei mir steht jetzt die nächste Verlängerung an und wir haben uns darüber unterhalten, ob es zwischen uns passt. Ich hab sie gerne doch ich bin hin- und hergerissen, aber jetzt
noch wechseln, da sehe ich auch wenig Sinn drin. Eben weil ein anderer ja dann über 60 oder 80 Stunden beantragen müsste. Blöde Kiste.

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Geheimgeheim
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Beitrag Fr., 14.06.2013, 10:53

Es ist die ***.

(Name der Versicherung entfernt. Bitte keine Produktwerbung. Solche Details können per PM geklärt werden, nicht öffentlich! )
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir

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Echolotin
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Beitrag Fr., 14.06.2013, 20:17

Von der hab ich noch nie was gehört, Glückwunsch zum Glücksgriff

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(e)
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Beitrag Sa., 15.06.2013, 01:29

Sie scheint aber den Anlegern und Finanziers als beste KK bekannt zu sein laut Suchmaschine.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Wandelröschen
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Beitrag Sa., 07.09.2013, 22:34

Ich hänge mich mal hier rein, weil es vom Thema doch einigermaßen passt.

Mein Thera beantragt jetzt bei der KK eine Verlängerung (ich mache VT) über die 80 Std. hinaus. Die Sachbearbeiterin von der KK sagte mir, dass sie bezahlen, wenn der Gutachter es für nötig bewertet.

Jetzt meine Frage: Gibt es hier welche außer Geheimgeheim, bei der VT-Stunden über das 80-Std-Kontingent hinaus von der KK bewilligt wurden?
Gruß
Wandelröschen

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Jenny Doe
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Beitrag So., 08.09.2013, 07:18

Gibt es hier welche außer Geheimgeheim, bei der VT-Stunden über das 80-Std-Kontingent hinaus von der KK bewilligt wurden?
Ja ich. Zuerst wurde eine Verlängerung über 80 Stunden hinaus abgelehnt. Wir haben Widerspruch eingelegt, d.h. sowohl meine Therapeutin als auch ich hatten begründet, warum eine Verlängerung nötig ist. Schließlich wurden uns 100 Stunden bewilligt.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Gelli
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Beitrag So., 08.09.2013, 07:33

Ich traue es mir garnicht aufzuschreiben,weil es eine enorme Stundenzahl war die ich bekommen habe,jedoch nicht von der KK aus.

Ich habe in 11 Jahren ununterbrochen zuammengezählt(Urlaub,Krankheit des Theras schon abgerechnet)450 Stunden erhalten.
Ich war 11 jahre in einer Psychologischen Beratungsstelle bei einem wundervollen und kompetenten Dipom Psychologen,und mit ihm hab ich alles machen können,u.a.Traumabearbeitung,VT,Analyse,wir sind da nie auf einer ganz bestimmten Art herangegegangen,Therapiemässig habe ich all das aufarbeiten,bearbeiten können,habe integrieren und verstehen gelernt,und habe gelernt neu umzudenken und geh heute ganz anders mit mir und meinem Leben um.Dafür danke ich meinen Thera ungemein.
Derzeit steht der Verabschiedungsprozess an,denn devenetiv werde ich dieses Jahr meine Therapie und vor allem meinen Thera verlassen.
Ich möchte mit einem gutem Gefühl das alles hinter mir lassen wollen,und auf eine dankbare,hilfreiche,wertvolle,schöne,vertrauensvolle Zeit zurück blicken können.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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