Ich bin eine böse Lehrerin

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Thread-EröffnerIn
Amilia
Helferlein
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Beitrag So., 13.03.2016, 15:41

Hallo alle

Erstmals, ich arbeite sehr wohl an mir und ich bin nicht so eine grauenhafte Lehrerin, wie es jetzt dargestellt wird! Ich bin sehr wohl gut ausgebildet aber halt jung, unerfahren und in solchen Angelegenheiten zum Teil unprofessionell. Es tönt jetzt als wäre ich die schlimmste Horrorlehrerin die alle Kinder psychisch kaputt macht und ihre Macht geniesst und alle Kinder schon einen imensen Schaden haben von mir. Dem ist nicht so! Solche Vorfälle kommen ja nur selten vor und wie gesagt, alle Kinder kommen immer noch gerne zur Schule, das weiss ich weil ich die letzten zwei Wochen alle Elterngespräche hatte.
Diese Diskussion ist genau in das gekehrt, was ich befürchtet habe. Mich verurteilen, mir Vorwürfe machen, anstatt mir konstruktive Hilfen zu bieten (betrifft wohlbemerkt nicht alle). Ich weiss sehr wohl, das dies nicht der richtige Beruf für mich ist und ich werde im Sommer auch ein anderes Studium beginnen, also regt euch ab! Ich muss wegen diesen Sachen auch nicht auf einen sozialen Job verzichten, das finde ich schon etwas gemein.

Vielen Dank an feenstaub, lamedia, entknoten und 73Victoria, dass ihr auch die andere Seite seht. Ich kämpfe für Kinder, denen Unrecht angetan wird. Und ich versuche jeden Tag mein Bestens zu geben, Konflikte zu lösen unter den Kindern. Und AB und ZU kommts dann eben dazu, dass ich falsch reagiere. Deswegen muss man mich nicht gerade als ganze Person verurteilen. Wäre es wirklich so schlimm, hätte mich die Schule schon längst weggewiesen.
Ich versuche jetzt, da ich endlich mein unprofessionelles Verhalten erkannt habe, in diesen Situationen, wo es mich wieder in diese Richtung zieht, sofort mir selber einen Stopp zu setzen. Am Freitag hat das schonmal geklappt. Sein schlechtes Verhalten zu erkennen ist ja schonmal der erste Schritt zur Besserung. Und mit meinem Therapeuten arbeite ich auch daran.

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krawallbürste
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Beitrag So., 13.03.2016, 16:10

Amilia hat geschrieben:Hallo alle
Deine Vorahnung hat dich nun bestätigt!
Mich hat es gewundert, das du solch einen Thread hier erstellst, wäre besser gewesen sich an einen erfahrenen Lehrer zu wenden, denn für mich war es absehbar, das hier gewaltige verbale Haue auf dich zu kommt, die mehr schadet als nutzt.

beste grüsse

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Nico
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Beitrag So., 13.03.2016, 16:21

Ja klar, du selbst wählst den Threadtitel und wunderst dich dann wenn dich tatsächlich jemand für böse hält.
Du eröffnest hier nen Thread und umgehend stellt sich heraus dass du genau jenes Problem eh im Griff hast das dich doch so sehr beschäftigt hat.
Und dann haust du auf alle drauf die sich mit deinem Problem beschäftigt haben.
Reife Leistung die von enormen pädagogischen Kenntnissen zeugt. Gratuliere!
Bin ich froh keine schulpflichtigen Kinder mehr zu haben....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Tränen-reich
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Beitrag So., 13.03.2016, 16:22

Amilia hat geschrieben:ich arbeite sehr wohl an mir und ich bin nicht so eine grauenhafte Lehrerin, wie es jetzt dargestellt wird! Ich bin sehr wohl gut ausgebildet aber halt jung, unerfahren und in solchen Angelegenheiten zum Teil unprofessionell. Es tönt jetzt als wäre ich die schlimmste Horrorlehrerin die alle Kinder psychisch kaputt macht und ihre Macht geniesst und alle Kinder schon einen imensen Schaden haben von mir.
Das ist jetzt, denke ich, größtenteils dein Film, den du da schiebst. DU sprichst von Horrorlehrerin, DU sprichst von Macht.
Du hast ein Problem mit dir selbst. Das ist doch so, oder? Und die Therapie scheint dir auch nicht leicht zu fallen.

Es ist, wie es ist. Wenn ein Mensch mit sich selbst nicht klarkommt, bekommt es auch unbewusst manchmal der andere ab, in dem Fall die Kinder, wie du selbst im Eingangspost dargelegt hast. Dazu muss man keine Horrorlehrerin sein - wie du das meinst, da reicht auch schon das hier:
Amilia hat geschrieben: Ich komme dann in einen solchen ärger, dass ich unüberlegt handle. Es kommt dann vor, dass ich Kinder blossstelle, dass ich Partei ergreife, das ich Sachen mache, die man einfach nicht tun sollte
Du weißt doch gar nicht, wie die Kinder das aufnehmen, wie sie damit umgehen. Und wenn sie nichts sagen, heißt es noch lange nicht, dass sie das mal so eben abkönnen.

Von Haue kann ich hier überhaupt nichts lesen. Das ist halt ne eigene Wahrnehmungssache. Es sind hier lediglich Außenansichten, die - zumindest von meiner Seite - keine Verurteilung bedeuten sollte. Und Außenansichten können nicht immer "schön" sein, ist meine Erfahrung.

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leuchtturm
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Beitrag So., 13.03.2016, 16:37

Ich bin sehr wohl gut ausgebildet aber halt jung, unerfahren und in solchen Angelegenheiten zum Teil unprofessionell.
hast du denn ein Ref gemacht?

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blade
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Beitrag So., 13.03.2016, 16:45

Eigentlich hat keiner verurteilt. Finde keine einzige Verurteilung wenn ich nachlese. Und gehaut oder gebissen hat auch keiner. Angesichts des heiklen Themas finde ich das ziemlich cool insgesamt.
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blade
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Beitrag So., 13.03.2016, 17:11

Kinder vor Ungerechtigkeiten schützen zu wollen ist natürlich gut.

Nur leider als Absolutum so gut wie unmöglich.
Natürlich kann man beschließen sich auf Täterjagd zu begeben (prinzipiell ein guter Ansatz)
aber bitte nicht in der Schule und nicht Jagd auf andere Kinder machen, weil Kinder, selbst wenn sie Kotzbrocken sind, eben Kinder sind und schützenswert, bis sie die Chance haben sich bewusst und frei zu entscheiden.

Also: Stärken in erster Linie (bei den Opfern, damit die eine Chance haben da raus zu kommen)
und Bewusst sein bilden bei den "Tätern", damit die eine Chance haben, einsichtig zu werden.

Das ist der pädagogische Auftrag.
Leicht gesagt, sehr schwer umzusetzen.
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just for awhile
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Beitrag So., 13.03.2016, 17:24

Manche Beiträge muß man aber wirklich nicht verstehen, oder?

Da beschreibt jemand, was sie selber an ihren Reaktionen stört, bittet eingangs gar noch, sie deswegen nicht zu schimpfen ... und dann wird gleich mal ein Kinderschänder als Beispiel bemüht ...
Wie krass ist das denn ... ?

Oder es wird gerügt, daß sie es nun schon 2 Jahr lang nicht fertiggebracht hat, sich zum Positiven hin zu ändern.

Find' grad nichts, was da einfach nur Meinungsäußerung sein oder gar helfen können dran wär.

Dir, Amalia, würde ich raten, Dich vielleicht nur mehr auf Deine Aufgabe als Lehrerin zu konzentrieren: Den Kindern den Wissensstoff zu vermitteln. Dich von diesen anderen Dingen weniger mitreißen zu lassen.

Darüber hinaus bist Du ohne Frage natürlich moralische Instanz für Deine Schüler. Erst recht, wenn es so kleine noch sind.

... aber jedenfalls nicht zur Richterin oder sonsteiner Exekutive berufen, und hättest insofern lediglich Pflichten, diejenigen Vorkommnisse von entsprechender Relevanz der Schulleitung zu melden.

Den Kindern gegenüber würde es IMHO ausreichen, Deine Betroffenheit oder Befremdung deutlich darzulegen, und eben, wie erwartet werden darf, daß sie sich untereinander verhalten. Mehr muß Schule nicht bieten, als insofern einen "Trainingsrahmen" für's Leben abzugeben.

Und die Eltern, gerade jene, die sich über jedes noch ungelegte Ei schon jedesmal echauffieren, haben daheim genug Möglichkeiten, ihre Kinder ihrem Bilde gemäß gemeinschaftstauglich zu machen.

Glaub' ruhig, daß die im Laufe ihrer weiteren Schulzeit noch ganz andere Dinge tun lernen und sich dann auch gegen die Lehrer wenden werden. In solchen Fällen stellt sich das alles nochmal ganz anders wieder dar, und wärest Du schon eher gehalten, auch Dich selber zu schützen.

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Nico
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Beitrag So., 13.03.2016, 17:42

just for awhile hat geschrieben:Manche Beiträge muß man aber wirklich nicht verstehen, oder?
.
Nein muß man nicht und hast du ja auch nicht, wie du eindrucksvoll beweist.
Macht nix.

Dafür wird dein Rat sowohl für die TE als auch für die Kinder ganz sicher die Rettung sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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blade
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Beitrag So., 13.03.2016, 17:50

es gibt natürlich die Fälle, in denen eine Beschreibung/Aussage an sich nur als Anklage verstanden werden kann.

auch wenn keine wertenden Attributionen darin enthalten sind.

doch dann stellt sich die Frage: Wenn man das nicht anders verstehen kann/möchte, über wen sagt dann das genau was aus?

Über den Aussager oder über den "Versteher"/Empfänger?

"Vor 4 Jahren schon die gleiche Frage" ist die Beschreibung eines Sachverhalts.
Diese Beschreibung ist entweder wahr oder falsch.
Ist sie falsch?
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just for awhile
sporadischer Gast
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Beitrag So., 13.03.2016, 18:09

Ach, wißt Ihr, solche Reaktionen bin ich gewohnt.

Könnt's sein, Ihr habt a bissl selber den Blick verloren, für was Ihr hier tut ... ?
Metadiskussionen, sonst nichts.

... und wehe, man bekommt mal was infragegestellt, wo man doch schon tausend Jahre und mehr Forenerfahrung vorweisen kann ...

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blade
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Beitrag So., 13.03.2016, 18:20

OK. Sie sind "solche" Reaktionen gewohnt.
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Nico
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Beitrag So., 13.03.2016, 18:49

just for awhile hat geschrieben:Ach, wißt Ihr, solche Reaktionen bin ich gewohnt.

...
Ja aber anscheinend so wie der Geisterfahrer dem alle falsch entgegenkommen.....
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Broken Wing
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Beitrag So., 13.03.2016, 21:49

In meiner Schule hatten wir eine, die mitten im Unterricht einfach mal zur Schulpsychologin rannte. Die hatte echt 'nen Schaden und ihre Klassen hatten später großen Aufholbedarf.
War ein schreckliches Exemplar. Aber rumerzogen hatte sie, noch dazu an Volksschülern.

Ich gehörte glücklicherweise nicht zu ihren Schülern.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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werve
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Beiträge: 362

Beitrag So., 13.03.2016, 22:51

Oh mann, bin nach dem Durchlesen dieses Fadens echt entsetzt, wie hier miteinander umgegangen wird!

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