Extreme Einschlafzuckungen seit einem Monat / akute Schlafstörung

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Beitrag Do., 23.06.2016, 14:49

Hallo, ich hatte das auch mal, es war wirklich schrecklich! Immer, wenn ich weg gedriftet bin, also los gelassen habe, fing mein Körper an zu toben und zu zucken. Das ging drei Nächte die ganze Nacht, immer wieder saß ich im Bett.

Irgendwann wollte ich gar nicht mehr einschlafen.

Bei mir war es eindeutig durch Stress. Ich bekam dann für zwei Nächte eine Schlaftablette. Die Ärztin meinte, wir müssen das unterbrechen. Mit den Tabletten schlief ich dann tief und fest und danach war es zum Glück weg.

Ich kann dich gut verstehen und wünsche Dir, dass es schnell vergeht!
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 23.06.2016, 21:27

Enschlafzuckungen und RLS sind 2 Paar Schuhe und das eine hat nichts mit dem anderen zutun.

Bei RLS (hatte ich im übrigen auch mal als Nebenwirkung von Mirtazapin) kann man die Beine nicht ruhig halten. Sie zucken und es kribbelt unentwegt in Ruhe (beim Sitzen und liegen). RLS ist eine Krankheit (oder eine Nebenwirkung).

Einschlafzuckungen treten im Übergang zum Schlaf und während des Schlafs auf und nur dann. Es sind nur wenige/einzelne Zuckungen welche man ignorieren kann. Voraus gesetzt, man macht sich keine Sorgen und akzeptiert diese einzelnen Zuckungen als normal und zum Leben und Schlaf gehöhrend.
Liebe Grüße
Lockenkopf


sine.nomine
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Beitrag Do., 23.06.2016, 22:00

Gut, wenn jemand das richtigstellt, dann ist wohl wirklich was anderes gemeint. Einschlafzuckungen wie sie hier beschrieben wurden, nehme ich an mir nicht wahr(vielleicht gibt's die wirklich während des Schlafs obwohl ich nächsten Tag noch immer die gleiche Schlafposition habe?), sondern selten(meistens im Winter) ein Ausschlagen eines Fußes oder ein, zwei kurze, ruckartige Bewegungen vor dem Einschlafen. Dazu das "normale" Kribbeln in den Füßen und es gibt einige andere Schlaf-Phänomene, die ich hier aber nicht so genau erwähne.

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Beitrag Do., 23.06.2016, 22:14

sine.nomine hat geschrieben: Einschlafzuckungen wie sie hier beschrieben wurden, nehme ich an mir nicht wahr ... sondern selten(meistens im Winter) ein Ausschlagen eines Fußes oder ein, zwei kurze, ruckartige Bewegungen vor dem Einschlafen.
Genau das sind Einschlafzuckungen!!!
Liebe Grüße
Lockenkopf

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sine.nomine
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Beitrag Do., 23.06.2016, 22:43

Aha also doch. Das geschieht aber bei mir so selten, dass es kaum der Rede wert ist.

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Beitrag Do., 23.06.2016, 22:55

Hallo Lockenkopf,

Nein, das ist eben nicht das selbe wie normale Einschlafzuckungen! Die habe ich auch hin und wieder, wenn die Muskeln erschlaffen, zuckt man ein bißchen, manchmal auch doller, aber das beunruhigt mich gar nicht.

Aber das, was ich meine und was wohl auch die TE meint, ist viel extremer. Und es macht Angst! Wenn Du es noch nicht gehabt hast, brauchst Du es nicht zu bagatellisieren, es sind KEINE normale Einschlafzuckungen!

Bei mir hat sich der ganze Körper aufgebäumt und wild hin und her geworfen. Ich habe gestrampelt, getobt und gewimmert, was ich so komisch beim Hinübergleiten in den Schlaf bemerkt habe, bis es so massiv wurde, dass es mich panisch hoch gerissen hat und ich irgendwann heulend im Bett saß und trotz extremer Erschöpfung mich wach hielt. Es war bei mir so, wie wenn der Körper tagsüber unter so extremer Spannung steht, dass diese sich nachts richtig heftig entladen muss.

Wer das mal hatte, redet nicht mehr von harmlosen Einschlafzuckungen.

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sine.nomine
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Beitrag Do., 23.06.2016, 23:08

Freifrau, diese Beschreibung erinnert mich spontan an dämonische Besessenheit wie man sie aus Erzählungen oder Filmen kennt, ich hoffe du verstehst mich nicht falsch. Ich habe eine ähnliche Kuriosität erlebt, die hatte aber harmlose Hintergründe und erzähle ich wenn dann nur in einem anderen Rahmen.

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Beitrag Do., 23.06.2016, 23:22

Na besessen war ich hoffentlich nicht.

Ich war zu der Zeit in einer psychosomatischen Klinik wegen PTBS, was mir eh schon Stress gemacht hat und dann hatte ich eine ganz gruselige Therapeutin zugeordnet bekommen, die mich gleich im ersten Gespräch zum Heulen brachte, obwohl ich mich eigentlich gut wehren kann. Ich bin von Pontius zu Pilatus gerannt, um diese Katastrophe von mir abzuwenden, musste etliche Gespräche führen. Ich bekam dann eine neue Thera, die mich auch nach der Klinik bis heute weiter betreut und die andere ist inzwischen gefeuert worden, weil da noch Andere sich beschwert hatten. Jedenfalls war ich unter Strom wie ein Duracell-Hase und konnte mich gar nicht mehr entspannen.

Und dann war das eben einige Nächte so krass. Aber wer weiß, vielleicht war ja die komische Thera in Wahrheit ein Dämon, der mich besetzt hat.
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Beitrag Do., 23.06.2016, 23:34

Gut, dass du darüber scherzen kannst. Der Gedanke kam mir nur, da es nicht unüblich ist, wenn Patienten zwischen Exorzisten und Psychiatern vermittelt werden, weil der jeweils andere nicht helfen konnte. Das nicht entspannen können kenne ich selbst auch ganz gut, da fühle ich mich an manchen Tagen wie ferngesteuert und komme nicht raus aus dem Zustand. Je mehr man sich dabei zusammenreißt, desto schlimmer wird es, zumindest nach meiner Erfahrung.


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 04:54

Hallo Freifrau
Bei mir hat sich der ganze Körper aufgebäumt und wild hin und her geworfen. (...)
Das Thema "Zuckungen" war ja letzte Sitzung Thema in meiner Therapie und meine Therapeutin erzählte mir aus eigener Erfahrung Ähnliches wie Du es erlebt hast. Auch bei ihr spielte Stress eine Rolle, den sie in jener Zeit hatte. Sie beschrieb ihre eigene Erfahrung wie ein "epileptischer Anfall".

Genauso fühlt sich das auch für mich an, wenn auch nicht ganz so extrem wie bei Dir. Krasses Gefühl da zu liegen und zu spüren und mitansehen zu müssen, wie das Bein schmerzhaft im Bett rumtobt.

Interessant finde ich bei mir selbst beobachten zu können, wie diese Zuckungen wieder verschwinden, wenn ich entspannter bin und wieder auftreten, sobald ich Stress habe.

Hallo sine.nomine
Freifrau, diese Beschreibung erinnert mich spontan an dämonische Besessenheit wie man sie aus Erzählungen oder Filmen kennt
Das habe ich auch schon gedacht und finde es spannend, dass die Menschen damals, als sie noch nicht das Wissen hatten, das wir heute haben, das Problem mit Exorzismus zu behandeln versuchten. Spannend, woran Menschen früher glaubten und auf der Basis ihres Glaubens glaubten die richtige Behandlungsmethode gefunden zu haben.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Beitrag Fr., 24.06.2016, 10:11

Es wurden ja auch Epileptiker von Exorzisten behandelt. Da gibt es einen krassen Film, der heißt "Requiem".

Zum eigentlichen Thema: bei mir hat es geholfen, das mit Schlaftabletten zu unterbrechen. Mein Körper könnte dadurch entspannen und runter fahren im Schlaf. Man kommt da sonst in so eine Angstspirale rein, hat Angst vor dem Schlafen, was die Anspannung ja noch steigert und Schlafmangel kommt noch dazu.
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 19:05

Jenny Doe, da hast du Recht, wobei man dies nicht verallgemeinern kann, was ich dir auch nicht unterstellen möchte.

Es geschieht ganz aktuell in der heutigen Zeit, dass Patienten von Psychiatern/Psychologen zu Exorzisten geschickt werden. Allerdings gibt es bspw in Österreich wenige Exorzisten und daher auch wenige Psychiater die das praktizieren. Ganz zu schweigen davon, dass die Menschen zu geschätzten 90% nicht mehr sonntags in die Kirche gehen, aber das will ich nicht vertiefen, sondern nur neutral und sachlich erwähnen. In Italien ist diese Vermittlungs-Praxis zwischen Psychiatern und Exorzisten schon gebräuchlicher. Ich habe dazu Vorträge gehört, Internetbeiträge und Bücher gelesen. Daher differenziere ich hier relativ genau. Weder Exorzismus, noch Psychotherapie oder Psychopharmakotherapie sind Allheilmittel, das ist logisch. Ich möchte meine Ausführungen auch nicht dahingehend verstanden wissen.
Ergänzend könnte man hinzufügen, dass sehr wohl Menschen(wie Anneliese Michel) durch Exorzismen umgekommen sind, aber auch dass Patienten durch falsche medikamentöse Behandlung, sagen wir, Schaden erlitten. Eines der beiden Dinge(E b P) emporzuheben oder aus Unwissen kleinzureden, erschiene mir unseriös. Was ich auch wieder nicht unterstellen möchte.

Freifrau, es ist auch meine Erfahrung, dass mit(pflanzlichen) Schlaftabletten Anspannung und damit verbundene Symptome verschwinden.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 24.06.2016, 19:57

Freifrau hat geschrieben:
Bei mir hat sich der ganze Körper aufgebäumt und wild hin und her geworfen. Ich habe gestrampelt, getobt und gewimmert, was ich so komisch beim Hinübergleiten in den Schlaf bemerkt habe, bis es so massiv wurde, dass es mich panisch hoch gerissen hat und ich irgendwann heulend im Bett saß und trotz extremer Erschöpfung mich wach hielt. Es war bei mir so, wie wenn der Körper tagsüber unter so extremer Spannung steht, dass diese sich nachts richtig heftig entladen muss.

Wer das mal hatte, redet nicht mehr von harmlosen Einschlafzuckungen.

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Das liest sich wie ein Krampfanfall, eine Sache für den Neurologen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Fr., 24.06.2016, 20:05

Lemoni hat geschrieben:
mal zuckt der fuß, das bein, der arm, der rücken, der kopf oder es schleudert gleich den ganze körper... danach bin ich immer komplett aufgeregt und brauch wieder eine stunde bis ich langsam wieder wegdöse... dann beginnt das gleiche spiel von vorne...
Das hier sind aber ganz normale Einschafzuckungen.

Ich weiß, dass Einschlafzuckungen prinzipiell normal sind und bei fast jedem Menschen hin und wieder vorkommen. Mir rauben sie aber - egal wie todmüde ich schon bin- stundenlang den Schlaf.
Wenn ich es nach Stunden endlich geschafft habe einzuschlafen, schlafe ich dann aber meist auch durch. Trotzdem belastet mich diese Situation ungemein und ich habe schon richtig Panik vorm Schlafengehen. Nachmittagsschläfchen geht auch nicht...
Und wie Du Lemoni hier schreibst, ist dein Problem Angst vor einer ganz normalen Körperreaktion, vergleichbar eine Angst vor pinkeln, vor Niesen, vorm pupsen, vom gähnen usw.
Und diese Angst (nicht die Zuckung) unterbricht das Einschlafen und hindert dich am Schlaf.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Sa., 25.06.2016, 12:21

Lockenkopf hat geschrieben:Das liest sich wie ein Krampfanfall, eine Sache für den Neurologen.
Das glaube ich nicht, ich kann es aber auch schwer beschreiben. Es war wie wenn ich in einer Art Halbschlaf war und mein Körper total unruhig wurde, aber immer nur dann wenn ich in den Schlaf hinüber glitt. So gesehen hatte es schon was mit Einschlafzuckungen zu tun, nur eben viel stärker und wirklich gruselig, weil ich richtig wimmerte und da nicht gleich wieder raus kam.

Die eine Ärztin in der Klinik sagte, das hätte was mit nicht los lassen können zu tun. Eine Therapeutin vermutete einen Körperflashback. Ich bin jedenfalls sicher, dass es irgendwie mit dem psychischen Stress zu tun hatte. Auch die normalen Einschlafzuckungen, die ich als harmlos und nicht beängstigend empfinde, habe ich doch vermehrter, wenn ich unter Anspannung stehe.

An die TE: wie geht es Dir denn inzwischen?
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