Junge Menschen und Wahrheit/Echtsein

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.

Eremit
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 15:53

Sunna hat geschrieben:Ich kenne z.B. unglaublich viele Veganer. Vor 15 Jahren erkannte man Veganer auf den ersten Blick, heute nicht mehr. Die jüngere Generation kehrt das nicht mehr so nach außen, sondern lebt einfach das, was sie denkt.
Na ja, es wird heute mehr über Facebook, Instagram und ähnliches der Welt präsentiert.
Sunna hat geschrieben:Die Gesellschaft ist heute wesentlich toleranter und bietet viel mehr Möglichkeiten als früher, was ausgenutzt wird.
In bestimmten Bereichen gibt es tatsächlich mehr Toleranz, in anderen wiederum hat sie abgenommen. Ich kann keine generelle Zunahme von Toleranz erkennen.
Sunna hat geschrieben:Es ist kein (demonstratives) Abgrenzungsmerkmal mehr, sondern selbstverständlich.
Selbstverständlichkeit ist etwas ganz anderes. Selbstverständlich ist nur ein Wesen, welches sich selbst versteht. Es gibt keine kollektive oder gesellschaftliche Form von Selbstverständlichkeit.
Sunna hat geschrieben:Außerdem kommen heute Veganer und nicht Veganer viel friedlicher miteinander aus, weil der Respekt von beiden Seiten größer ist.
Habe ich so noch nicht erlebt. Omnivoren sind höchstens ein bisschen vorsichtiger, weil nun nicht mehr ein Veganer/Vegetarier am Familientisch sitzt, sondern auf einmal zwei oder gar mehr, das gleicht bei Konflikten ein wenig die Lager aus. Eine Zunahme des Respekts kann ich nicht ausmachen.
Sunna hat geschrieben:Geht man an jüngeren vorbei, sieht man ihnen nicht an, was in ihren Köpfen steckt.
Nicht zu 100%, trotzdem kann man viel über einen Menschen erfahren, indem man ihn nur betrachtet.
Sunna hat geschrieben:Nur werden diese Jugendlichen, von denen ich rede, nicht regieren.
Die werden aber auch irgendwann älter (und konservativer). Schau Dir nur an, was aus der '68-Generation geworden ist, ist ein gutes Beispiel dafür, dass die meisten "Alternativen" irgendwann ihr "alternatives" Leben hinter sich lassen, spätestens mit dem ersten Kind und/oder dem ersten gutbezahlten Job und/oder der ersten ernstzunehmenden Krise (die nur durch harten Pragmatismus und Realismus überwunden werden kann).
Elfchen hat geschrieben:Grad letztens hat meine Arbeitskollegin zu mir gesagt: Stell dir vor, das ist die Generation, die uns mal pflegen soll :roll:
Wobei ein Teil des Problems die weit verbreitete Auffassung ist, die Jugend solle ganz "selbstverständlich" die Alten pflegen …
Elfchen hat geschrieben:Ich erlebe junge Männer, die keine Männer mehr sein dürfen (definiere Mann-Sein ;-) )
Das ist leicht, die heute (im Westen) gültige Definition hat ja auch schon hundert, zweihundert Jahre auf dem Buckel.

Das Problem ist ja nicht, dass ein Mann kein Mann sein darf, das darf, will, soll und muss er ja nach wie vor (in den meisten Fällen). Das Problem ist, dass er kein Mensch sein darf, zumindest nicht aus sich heraus.
Elfchen hat geschrieben:junge Frauen, die vor lauter feministischen Gedanken die Männer verachten und nicht mehr Frau sein dürfen (definiere Frau-Sein ;-) ).
Ich glaube nicht, dass Feminismus dazu führt, dass Frauen Männer verachten. Ich glaube eher, Angst bzw. Verachtung führt zu einer feministischen Einstellung (wobei auch die Angst und Verachtung gegenüber Frauen Teil des heutigen Feminismus ist und somit nicht unerwähnt bleiben sollte). Zum Vergleich bei den Männern: Die MGTOW-Bewegung. Das Prinzip ist immer das gleiche, alles beginnt mit Angst, entweder vor dem Unbekannten (fehlende Sozialisierung mit dem anderen Geschlecht) oder vor dem Bekannten, das einem wieder zustoßen bzw. an die Oberfläche kommen könnte (Trauma).
Elfchen hat geschrieben:Menschen, die sich nur noch übers Internet finden und keine dauerhaften Beziehungen mehr wollen.
Wobei man das auch aus einem positiven Blickwinkel betrachten kann. Das Auslagern der "Balzwiesen" ins Netz hat auch seine Vorteile, vor allem für bestimmte Menschengruppen und Umgebungen.

Dass immer weniger Menschen dauerhafte Beziehungen wollen, ist mir noch nicht aufgefallen.
Elfchen hat geschrieben:Und steigst du in einen Zug, wirst du komisch angeschaut, wenn du ein Buch auspackst.
Kann ich irgendwie verstehen, sowas sieht man heutzutage ja schon recht selten.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 16:24

Das gejammer über heutige Unzulänglichkeiten kann ich nicht mehr hören. Die Alten pflegen zu sollen, never ever. Is mir egal. Soll die SH legalisiert werden. Und wers nicht mehr packt, kann einfach gehen.

@ Elfchen: Kannst ja deiner Kollegin mal vorschlagen.
Ansonsten hat sie sich um ihren Kram selbst zu kümmern. Soll sie halt ihre Kinder auf den Job abrichten.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Eremit
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 16:45

Broken Wing hat geschrieben:Die Alten pflegen zu sollen, never ever. Is mir egal. Soll die SH legalisiert werden. Und wers nicht mehr packt, kann einfach gehen.
Eine Alternative wären auch Pflegeroboter, wie sie heute schon z.B. in Japan eingesetzt werden. Eine Maschine kann eine genauso gute Bezugsperson abgeben wie ein Mensch.


Sunna
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:04

Eremit, ich glaube wir reden teilweise aneinander vorbei. Zum Beispiel meinte ich nicht die von dir erwähnte Spezies Omnivoren, die ich nur zu gut kenne und bei denen ich keine Verbesserung feststelle (und von denen keiner aus irgendwelchen Überlegungen leiser wird), sondern meine "Kampf"-Veganer, die früher jeden bekehren wollten. Mit ihnen kann man sich nun ohne Bekehrungsversuche an einen Tisch setzen. Sie bieten ihre Themen, wenn überhaupt, höflich an. Das erlebe ich in vielen Bereichen als langsamen, aber sicheren Prozess.
Dass es zig Gegenbeispiele in Sachen Intoleranz gibt, ist mir auch klar. Da sind wir weit genug weg von einem akzeptablen Ausmaß. Mir geht es nur um die Tendenzen, die ich wahrnehme. Allerdings habe ich auch ein sehr kleines Lebensumfeld und vielleicht dort nur einfach Glück, diese Entwicklung erleben zu dürfen.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:14

@ Eremit: Ja. Roboter sind eine gute Alternative. Finde ich eine gesunde Einstellung.
Man sollte die Mensch-Maschine-Verschmelzung nicht dauernd so pessimistisch sehen. Was heute über Nötigung erreicht wird (jeden Sch***job machen, um nicht zu verhungern) könnte in Zukunft technisch abgewickelt werden. Klar wird da nicht jeder als König und Königin hervorgehen, aber das ist heute ja auch so.
Und ehrlich gesagt würde ich mich als alte Schachtel bei einem intelligenten Roboter wohler fühlen als bei einer mangelhaft ausgebildeten und billigen Importware mit zahlreichen physischen und psychischen Baustellen.
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Eremit
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:35

Hiob hat geschrieben:Es wird Technik-Körper-Schnittstellen geben, die bereitwillig von den Leuten angenommen werden.
Nun, wir stehen an der Schwelle zum transhumanistischen bzw. posthumanistischen Zeitalter. Die Zukunft gehört dem Cyborg und der totalen Vernetzung, daran gibt es nichts zu rütteln.

Ich kann schon Deinen mehr oder weniger humanistischen Ansatz verstehen, aber es gibt ein Problem dabei: Cyborgs sind keine Menschen. Sie sind völlig neue Lebensformen mit Bedürfnissen, wie sie kein anderes Lebewesen hat (wie Dein Beispiel mit dem Herzschrittmacher gut zeigt). Unter diesem Aspekt sollte auch alles andere betrachtet werden.
Hiob hat geschrieben:Für so bespielte Menschen wird es nicht mehr möglich sein, etwas "unstimmiges" zu erkennen oder abzulehnen.
Und der Unterschied ist nun genau welcher? Der sogenannte Bestätigungsfehler ist ja auch keine Erfindung der Neuzeit …
Hiob hat geschrieben:Das Stadium, in dem die jungen Menschen nichtmehr erkennen, wo das Problem sein soll, und daher garkeine Chance mehr haben etwas abzulehnen oder selbständig zu verändern, den haben wir bereits.
Die 20 Jahre sind schon um.
Richtig, aber das war schon vor Jahrtausenden der Fall.

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Kröll
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:44

Ich finde die heutige Generation Jugendlicher irgendwie merkwürdig.
Einerseits stelle ich bei ihnen den gleichen ambivalenten Wunsch nach Zugehörigkeit und Individualität fest wie bei allen anderen Generationen vor ihnen, gleichzeitig wirken sie aber wesentlich konformistischer. Teilweise wirken sie vernünftiger, dann wiederum auch um einiges oberfächlichlicher.
Das Leben ist ein einziger performativer Akt und die heutige Jugend hat das vermutlich besser begriffen als jede Generation vor ihnen. Man muss das nicht gutheißen, aber sie sind damit womöglich besser aufs Leben vorbereitet als Ihr.


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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:47

Sunna hat geschrieben:Zum Beispiel meinte ich nicht die von dir erwähnte Spezies Omnivoren, (…) sondern meine "Kampf"-Veganer, die früher jeden bekehren wollten. Mit ihnen kann man sich nun ohne Bekehrungsversuche an einen Tisch setzen. Sie bieten ihre Themen, wenn überhaupt, höflich an.
Ich kenne nicht "Deine" "Kampf-Veganer". Meine Beobachtung ist die: Prozentuell ist der Anteil der "Kämpfer" und "Missionare", so weit ich mich zurückerinnere, in allen "Lagern" (Veganer, Vegetarier, Omnivore) gleich geblieben. Vernünftig an einen Tisch setzten kann man sich meiner Meinung nach mit mindestens 80% aller Veganer UND Vegetarier UND Omnivoren nicht. Deswegen auch in diesem Bereich: Kein Zuwachs an Toleranz, aber auch kein Schwinden.
Kröll hat geschrieben:Das Leben ist ein einziger performativer Akt und die heutige Jugend hat das vermutlich besser begriffen als jede Generation vor ihnen. Man muss das nicht gutheißen, aber sie sind damit womöglich besser aufs Leben vorbereitet als Ihr.
Da bin ich ganz bei Dir.

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Hiob
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 17:49

Das ist immer so.
Teilst du deine Forschungsergebnisse mit, sagen sie zunächst "das war immer schon so" , später "in Afrika haben sie noch viel mehr Hunger". Lässt du nicht nach, fangen sie an, dich zu psychologisieren, attestieren dir nach einer unbequemen Weile sogar ein unglückliches Leben.

Es geht darum.
Bitte stör mich nicht mit deinen Forschungsergebnissen.
Mein System ist gerade so geordnet...es ist so unter Stress, dass mich jede Ungereimtheit über den Kippunkt heben kann.
Und das alles...von ihrem Selbstbewußtsein. *schmunzel*

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Elfchen
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 18:45

Eremit hat geschrieben:Das Problem ist ja nicht, dass ein Mann kein Mann sein darf, das darf, will, soll und muss er ja nach wie vor (in den meisten Fällen). Das Problem ist, dass er kein Mensch sein darf, zumindest nicht aus sich heraus.
Das stimmt.
Mein Sohn erzählte vor kurzem, dass er an einem Workshop teilnehmen musste, bei dem ein ganz anderes Thema angesagt war. Nach der Einleitung von einer alten Professorin hätten die Frauen losgelegt. Nach 10 Minuten hätten sich die Männer kaum mehr aufzuschauen gewagt und seien sich wie die schrecklichsten Vergewaltiger vorgekommen. Alles anständige, junge, gebildete Männer zwischen 25 und 30. Kaum habe einer nur den Ansatz einer Bemerkung gemacht, sei er dermassen runtergehackt worden, dass niemand von ihnen mehr etwas gesagt habe.
Mein Sohn meinte dann, dass er die älteren Frauen, die noch kämpfen mussten, verstehe. Was er jedoch nicht verstand waren die Frauen in seinem Alter, denen ja alles zugefallen war, und die noch niemals eine schlechte Erfahrung haben machen müssen und ihr grausames Männerbild preisgaben.
Eremit hat geschrieben:Dass immer weniger Menschen dauerhafte Beziehungen wollen, ist mir noch nicht aufgefallen.
Mir schon, ich krieg das durch meine Söhne etwas mit.
Die jungen wollen schon Beziehungen, sind aber nicht mehr bereit, Kompromisse einzugehen. Das in einer Welt, wo (zumindest in der akademischen zb) nur noch Stellen für zwei Jahre zu besetzen sind. Gell, ich verallgemeinere nicht, aber es ist schon etwas, das mir sehr auffällt.
Eremit hat geschrieben:Wobei ein Teil des Problems die weit verbreitete Auffassung ist, die Jugend solle ganz "selbstverständlich" die Alten pflegen …
Naja, jeder will und kann sich nicht umbringen, die Menschen werden ja älter, und irgendwer muss es ja machen. Wir kümmern uns ja auch um unsere Notfälle.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Elfchen
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Beitrag Sa., 29.04.2017, 18:49

Broken Wing hat geschrieben:@ Elfchen: Kannst ja deiner Kollegin mal vorschlagen.
Ansonsten hat sie sich um ihren Kram selbst zu kümmern. Soll sie halt ihre Kinder auf den Job abrichten.
Glaub mir, liebe Broken, darüber reden grade wir sehr oft, denn wir an der Front erleben täglich, was alles sein kann.
Der Spruch von ihr kam nur deshalb, weil ein junger, 16 jähriger Junge zu mir sagte: Mach mal vorwärts Alte. Als Beruf hatte er angegeben, er sei Fachangestellter Gesundheit in Ausbildung ;-) .

ps. ich hoffe, mit deiner Einstellung, dass du eine Patientenverfügung immer bei dir trägst..
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Hiob
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Beitrag So., 30.04.2017, 19:46

Ich hab mal an dich eine Frage, Elfchen, aus der Praxis.
Wieso verwendest du als Signatur einen Spruch aus einer Phantasiewelt. Wieso keinen eigenen?

Realität-Fiktion... egal?

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Kaonashi
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Beitrag Mo., 01.05.2017, 12:01

Kröll hat geschrieben: Sa., 29.04.2017, 17:44 Ich finde die heutige Generation Jugendlicher irgendwie merkwürdig.
Einerseits stelle ich bei ihnen den gleichen ambivalenten Wunsch nach Zugehörigkeit und Individualität fest wie bei allen anderen Generationen vor ihnen, gleichzeitig wirken sie aber wesentlich konformistischer. Teilweise wirken sie vernünftiger, dann wiederum auch um einiges oberfächlichlicher.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die Jugend ziemlich zahm und angepasst ist, es gibt keine Rebellen mehr. Nicht einmal die Pubertät scheint mehr richtig stattzufinden. Junge Erwachsene wohnen gerne (!) noch bei ihren Eltern.
Naja, aber ob das gut oder schlecht ist, wer weiß. Wie schon mal erwähnt wurde, sind die früheren Rebellen ja auch zahm geworden. Vielleicht ist die Jugend heute realistischer.

Was die Zukunft der Alten angeht: ich sehe da eher einen Trend zum Positiven. Dadurch, dass die Alten keine Minderheit mehr sind, haben sie mehr Gewicht, und man kann sie nicht mehr einfach in billige Pflegeheime abschieben und keiner protestiert. Ältere Menschen sagen heute, was sie wollen, sind selbstbewusst, sorgen vor. Deshalb wird der Trend eher zur individualisierten Pflege gehen. Ältere werden so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung bleiben, und erst wenn sie schwerstpflegebedürftig sind, kommen sie in ein Heim oder Krankenhaus. Außerdem wird es mehr Pflege-WGs geben.

Sollte es tatsächlich einmal richtige Pflegeroboter geben und nicht nur kleine mechanische Helfer, die mal was vom Boden aufheben oder die Jalousie runter machen oder das Licht einschalten, dann wird das noch viel besser gehen, dass alte Menschen zu Hause bleiben können, statt in ein Pflegeheim zu gehen. Ist aber wohl eher Zukunftsmusik. Zuwendung geben oder einen Menschen im Bett umdrehen kann ein Roboter nicht.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 01.05.2017, 16:42

@ Elfchen: Wenn ich mal so alt werden sollte, keine Ahnung, was sich bis dahin ereignen wird. Natürlich werde ich, wie alle auch, den Jungen ins Gewissen reden und erzählen, wie toll nicht alles war. Man habe gegeben und genommen, war freundlich und hilfsbereit u.u., auch wenn das nicht stimmt. Die, die das widerlegen könnten sind dann hoffentlich im Himmel oder zumindestens auf dem Weg dahin. Und bis die Jungen in der Zukunft unsere vergangenen Verbrechen aufgedeckt haben werden, wird für mich schon längst game over sein.

Jetzt ist es jedenfalls so, dass mir Hilfs- und Pflegebedürftige schwer am Zeiger gehen. Es ändert auch nichts daran, dass ich selbst zu dieser Gruppe gehöre und noch mehr angehören könnte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Pfleger diesen Menschen Zuneigung entgegenbringen könnte. Versorgen, Beruhigungstablette geben und dann nichts wie ab.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Nico
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Beitrag Mo., 01.05.2017, 17:59

Über die Jungen wurde schon immer geschimpft und über die Jungen wird immer geschimpft werden.
Ich bin viel unter jungen Menschen, die mit denen ich zusammenkomme gefallen mir sehr gut , ich komme super mit Ihnen aus und kann nix negatives über sie sagen.
Meistens ist es halt so, dass man von ihnen so behandelt wird wie man sich selbst ihnen gegenüber verhält.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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