Sexuelle Gewalt, Mobbing, schwierige Familienverhältnisse

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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traumakind
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 18:21

Schnuckmuck hat geschrieben: Sa., 17.11.2018, 16:59 Wenn es doch beruhigt, ich hab in meiner Ki Scheit nicht einen Tag mit Fürsorge und Zuwendung erlebt, Missbrauch, Gewalt, Psychoterror, sadismus, alles an der Tagesordnung.
U d es vergeht kein halber Tag, wo ich nicht getriggert werde. Aber ich mag mich nicht zerstören lassen. Hier wissen viele, dass ich oft an Meine Grenzen stoße, aber ich stehe immer wieder auf.
Stehe auf und fang an. Das hilft.
Das ist wirklich böse und tut mir sehr leid. Erschreckend, zu was Menschen fähig sein können. Sicherlich passiert schlechtes auch unbewusst bzw. ohne böse Absicht, aber leider auch vieles, das bewusst gemacht wird.

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Schnuckmuck
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 18:50

Na, ich glaube schon an durch und durch böse Menschen.
Wer ein Kind im intimbereich mit Brennesseln misshandelt oder einem Kind den Körper mit Spannlack lackiert, damit es sich nicht hinsetzen oder legen kann, der ist böse. Hinterhältig oder sadistisch. Wenn man dann den Lack mit schleifpapier und Rainol so hiess die scheuercreme abschweift, der macht das extra.

Und ich muss dir nicht leid tun. Ich will dir nur sagen, von dir gibt es mehr als du denkst. Und es liegt an dir, ob du dich gebrochen zurücklässt oder ob du für dich stark weitergeht. Gekämpft hast du ja, sonst wärest du ja nicht mehr da.

Also, nur Mut.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 18:57

Aber vielleicht ist gerade auch mal dran, vor dem Berg zu stehen und mal zu weinen, weil der Weg so schwer ist
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Fairness
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 19:15

@Schmuckmuck das ist so schlimm und ist nicht beruhigend, im Gegenteil... niemand sollte so etwas einem Menschen antun. Ich finde du bist eine starke Frau, dass du trotzdem Halt in dir findest, dich um Familie kümmerst und auch die Arbeit schaffst, und ich wundere mich nicht, dass du so eine dünne Triggergrenze hast. Ich kann mir vorstellen, dass du schon vielleicht bei der Einsicht einer Gewalt ganz fertig sein musst und dich sehr schützen musst... ich wünsche dir, dass du einen guten Weg für dich findest, ich glaube daran, da du ganz viel Lebensenergie in dir hast und dich nicht zerstören lässt...:rose:
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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traumakind
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 19:33

Das ist wirklich übel @Schnuckmuck! Wie kann man einem Kind so etwas antun? Familiär habe ich glücklicherweise nicht so heftige Gewalt erfahren. Meine Mutter hat mich auch mal gehauen, aber nicht oft. Schlimmer fand ich es, dass sie abgehauen ist. Meine Oma hat mich dann dumm gemacht, vielleicht konnte sie meine Mutter nicht ausstehen und hat ihren Frust an mir ausgelassen. Höchste Gewalt (Sexuelle) habe ich dann leider von jemanden anderen erfahren. Diese Sexuelle Gewalt und der Weggang meiner Mutter waren traumatisch für mich. Kurz nachdem all dies passiert ist, wurde ich dann gemobbt. Wahrscheinlich haben meine Mobber gemerkt, dass ausgehend meiner Traumatisierungen mit mir etwas nicht stimmt bzw. ich mich merkwürdig verhalte.

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 21:33

Ich darf mich das nicht mehr fragen. Ich habe über 1 Jahrzehnt in einer kriminellen, pädophilen, ausbleibender sadistischen sexuellen Gruppierung überlebt, und werde noch heute von ihnen überwacht. Es gibt keinen Grund wieso ich, aber sie geben nicht auf
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Schnuckmuck
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 21:34

Es ist egal, was man erl2bt hat, es kommt darauf an, was in einem ist, und was man aus sich macht.
In jedem steckt etwas. Das hat mir mein Therapeut versichert und eingeimpft. Etwas das uns hat überleben lassen.
Dieses etwas muss geweckt werden und aufgebaut.
Das steckt auch in dir. Und wenn es dir gelingt, nicht alles als wagenrad um deinen Hals zu betrachten, sondern den Willen in dir zu sehen, dann wird der Weg weiter, in der Breite, und es tun sich Möglichkeiten auf.

Wenn ich das schreibe, heisst nicht, dass ich das alles kann. Aber das will ich. Erleben. Und das wünsche ich mir für jeden hier!

Wenn ich aufgegeben hätte. Dann gäbe es heut zwei menschenkinder nicht. Somit kommt aufgeben für mich nie in Frage.
Ich bin klar ein Grenzgänger der empfindungen. Aber ich sehe 1% mehr Sonne als Dunkelheit.
Warum dann nicht an sich glauben? Glaub an dich! Vertrau auf dich. Steh für dich ein.

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traumakind
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 21:40

Danke schön und dennoch noch einmal ein großes SORRY für das, was du, aber auch andere hier, erlebt haben. Ich weiß, es sind nur Worte, aber mit einem großen Wert dahinter.

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Krümmelmonster
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 22:16

Hallo Schnuckmuck,
hätte an dich eine Frage?
wo hast du deine hohe Intelligenz her. Ich dachte wenn man keine Fürsorge und Liebe und Zuwendung bekommt, fehlt die Intelligenz. Ist die bei dir nicht verkümmert z.B. die Sprache?
Respekt das du das alles so hin bekommst mit Familie, Kinder, Haushalt , Garten und Arbeit und liebevoll mit Umgang mit deinen Kindern Mann und Katzen.
Wie konnte da trotzdem die Intelligenz und die Wahrnehmung wachsen in der Kindheit? Waren deine Eltern auch Alkoholkranke würde mich noch interessieren, nur wenn du es sagen willst?
Erstaunlich ist es schon was du schaffst. wie du alles so hin kriegst.
Viele Grüße
Krümmelmonster

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Schnuckmuck
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 22:28

ich musste immer um sieben i s Bett und nachdem ich nicht mehr in der Nacht angebunden war, habe ich unter der Bettdecke gelesen. Alles was ich finden konnte. Um mich wegzurträumen.
Die Batterien habe ich von dem Geld gekauft, dase meine Mutter in der jackentasche hatte.
Da ich ja Geld für die Familie einbrachte, hab ich mir einen Teil genommen.

In der Schule war ich zwar regelmässig, aber meistens unter alkoholeinfluss.
Ich glaube, wenn man es schafft, eine phantasiewelt aufzubauen, lässt das auch bei Vernachlässigung und Misshandlung entwickeln.
Ich musste ja auf hohem Maße jedes Gegenüber einschätzen. Alles verbergen. Lügen. Geschichten erfinden. Aushalten.

Meine Eltern sind keine Alkoholiker. Bis heute nicht. Dessen bin ich mir sicher,

Das ich das alles hinbekomme liegt daran, das ich nicht anhalten kann. Wenn ich stehen bleibe, wird es unschön. Körperlich wie geistig. Ich muss immer schaffen. Es muss immer alles im optimalen erreicht sein. Nur dann fühlt sich etwas nicht nicht gut an.
Und ich muss IMMER mei gegenüber einschätzen könne und deren Erwartung spiegeln.

Es darf niemals nur mit halbem Einsatz erledigt sein. Ich glaube, daher bin ich nicht verkümmert.
Heute muss die Kindheit der Kinder hier perfekt sein. Das Haus der Garten der Kühlschrank, der Kleiderschrank, der Job, das Katzenfutter,....


ziegenkind
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Beitrag Sa., 17.11.2018, 22:41

Schnuckmuck, so wie du schreibst, lese ich zwischen den zeilen die große sehnsucht, die hetztjagd wäre endlich mal vorbei.

ich war auch mal so: perfektionistisch, immer auf 180, immer ein wenig erschöpft. jetzt nicht mehr. ich wünsche dir das, ruhen, es gut sein lassen können, schnurren wie deine katzinger.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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traumakind
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Beitrag So., 18.11.2018, 02:01

Es ist erstaunlich, dass der Mensch im Allgemeinen so viel ertragen kann und sich hierbei auch an Schutzmechanismen bedient.


Waldschratin
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Beitrag So., 18.11.2018, 11:56

Ich hab mir diese Frage von Anfang an "umgekehrt" gestellt : Warum nicht ich?
Dazu muss ich wohl erklären, dass ich neben körperlichen, sex., emotionalen und sadistischen Mb v.a. dazu "diente", für meine Mutter "das Böse" zu verkörpern, das sie dann in mich "auslagern" konnte und somit von sich selber "fernhalten" wollte. (Sie war Borderlinerin). Und somit war eins meiner Grundgefühle, dass ich alles Schlechte zutiefst verdient hatte, es war also mein "Normal", dass "ich" dran war, wenns drum ging, dass jemandem was Schlimmes passieren sollte.

Ich musste mich in dieser Richtung "rausarbeiten".

Aber egal, wie man diese "Warum?"-Frage stellt, sie "dient" einem ja zu etwas. Und da mal zu hinterfragen, wozu sie einem dient, das ist dann oft schon der erste Schritt in Richtung "echter", tatsächlicher Verarbeitung und Selbst-Werdung, weg von Verdrängung und Abwehr.

Ansonsten geht's mir ähnlich wie Schmuck : Mehr als extreme Kacka erlebt meine ersten 15/17 Jahre lang und bis heute mit Spuren davon zu kämpfen. Aber wichtig ist nicht, wie oft man "fällt" oder "gefallen wird", sondern dass man danach wieder "aufsteht" und weitergeht und was draus macht.

Selbst der größte "Mist", den kann man zu nem guten "Dünger" verwenden.

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traumakind
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Beitrag So., 18.11.2018, 12:35

Ich habe mir einmal Gedanken darüber gemacht, ob es für Menschen, die viel schlimmes erfahren haben, nicht gesünder/heilsamer ist, in ihrem Umfeld zu bleiben. Das klingt jetzt vielleicht krank, aber wenn man es nicht anders kennt und sich irgendwann daran gewöhnt, ist der Umgang möglicherweise einfacher. Durch positive Erlebnisse werden die schlechten erst recht deutlich. Ich merke es bei mir, dass es mir schwer fällt, gutes zu tun und dieses zu genießen. Einfach weil ich positives nicht wirklich kennengelernt habe. Wenn man einen Menschen aus seinem langjährigen Umfeld herausholt, kann dieser auch verkümmern, denke ich. Gab es nicht einmal zwei menschliche Wolfsjungen, die man in das natürliche normale Leben integrieren wollte und beide daraufhin verstorben sind? Ich habe hiervon mal in der Schule gehört. Und es soll auch Opfer, die sich als Überlebensstrategie mit ihren Peinigern und Leid "anfreunden", geben. Wie denkt ihr über meine Worte?


Waldschratin
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Beitrag So., 18.11.2018, 12:53

Ich denke, sowas muss jeder für sich selber entscheiden, was ihm lieber ist.

Aus meiner Sicht gibt es da kein "besser" oder "schlechter", meistens dienen so idealisierte Vorstellungen von "gesund werden" etc. in erster Linie der Entlastung von eigenen Ängsten.

Meiner eigenen Erfahrung nach kostet es ähnlich Energie, ob man sich konfrontiert, rausarbeitet und Neues zu erschaffen versucht - oder im Alten bleibt, in gewohnte Verdrängungs- und Bewältigungsstrategien investiert.
Es ist halt ne Entscheidung, was einem auf lange Sicht gesehen "attraktiver" erscheint, lieber ist.

Ich für mein Teil hab mich entschieden, dass ich so viel wie möglich verarbeiten will und mir Neues erschaffen. Und wenn ichs NOCH so wenig "kennengelernt" hab und oft keinen Schimmer davon hab, wie "gut" eigentlich aussieht oder sich anfühlen mag etc.
Mir sind da die jedem Menschen angeborenen Bedürfnisse "Wegweiser" - und erst recht die emotionalen Schmerzen, die man erlebt, wenn so angelegte Bedürfnisse nicht erfüllt werden als ganz Kleines.

Ich hab für mich diesen Weg gewählt, weil er wenigstens die Chance beinhaltet auf Wohlfühlen, inneren Frieden, Sicherheit in mir und v.a. Lebendigkeit.
Mein Motto war : Ich will EIN MAL leben, bevor ich sterbe.

Inzwischen ist es : Ich will möglichst viel Lebendigkeit erleben, bevor ich sterbe.

Ich bin von Beruf Krankenschwester und hab da schon zig Male miterlebt, wie schrecklich das ist, wenn man verdrängt ein Leben lang und dann wird man alt. Und damit "durchlässiger" für die verdrängten Gefühle (Gefühle an sich).
Und dann verliert man vielleicht noch mehr und mehr seine kognitiven Fähigkeiten und das führt oft dazu, dass man die restliche Zeit seines Lebens hilflos ausgeliefert sich selbst in Panik schieben verbringt...
Und DAS will ich beileibe nicht erleben!

Da stell ich mich lieber jetzt, wo ich noch bewusst was machen kann und es selber in der Hand hab, all dem, was ja tatsächlich quälend und anstrengend ist und einem oft genug alles abringt - dafür aber kann ich mir möglichst viel innere Freiheit und Frieden schaffen und entsprechend lebendig wird das Ganze dann auch. Und ich kann gelassener ins Alter gehen, das bringt nämlich an sich schon mehr als genug beschwerliche Veränderungen und Herausforderungen mit sich.

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