Depressiv, einsam, süchtig

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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 20:26

Ich würde gerne Morphin nehmen, aber ich sage mir immer wenn ich es jetzt nicht schaffe das nicht mehr anzufassen dann schaff ich es nie

Aber ich vermisse gerade Opiate und Benzos

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Maskerade
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 20:42

Hm, wenn der Schuss mal nicht nach hinten los geht !!!

Ich kann dazu nur sagen, dass ich durch meine damalige Arbeit viele, vor allem jüngere, Menschen kennengelernt habe, die
vom Kiffen eine Psychose bekommen haben, die ihnen geblieben ist, sie sind da nicht mehr raus gekommen. Betroffene können Dir immer von den pos. Wirkungen erzählen, die es ja durchaus auch gibt, aber es gibt wenige Kiffer, die wirklich kontrolliert kiffen können. Das ist in etwa wie beim Alkohol auch.

Das Risiko, eine Psychose, richtig heißt es drogeninduzierte Psychose, zu bekommen ist sehr hoch. Ganz ehrlich, ich würde mich diesem Risiko nicht freiwillig aussetzen. Kennst Du jemanden, der eine Psychose mit Minussymptomatik hat ? Das ist also so, dass es nicht mehr besser wird, sondern immer schlechter. Das können die meisten Betroffenen nicht aushalten. Was dann kommt, brauche ich Dir gar nicht zu erzählen, da kommst Du selbst drauf.

Ich kann mich nur den Vorschreibern anschließen: Finge weg von dem Zeug und zwar ohne Ausnahme. Inverstiere Deine Energie lieber dazu, Dir ein Leben zu schaffen, in dem Du mit möglichst viel Lebensqualität leben kannst. Geh Deine Themen in einer Therapie an und beginne ein neues Leben. Dass das nicht leicht ist, können hier sicher alle verstehen, aber hier wissen auch alle, was es bedeutet, im eigenen Leben Veränderungen zu erarbeiten. Nimm jede Unterstützung an, die Du für Dich als sinnvoll empfindest. Wenn Du den Weg ins Leben finden möchtest, gibt es in Deinem Fall erst einmal klare Vorgaben. Ich kenne keinen Therapeuten, der es akzeptiert, wenn sein Klient kifft, trinkt, oder sonst einer Sucht verfallen ist. Denn wenn man noch drin steckt, ist man gar nicht in der Lage, Therapie zu machen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 20:44

Oh je,

vermissen kannst Du das schon, so lange Du nicht wieder danach greifst.
Was hast Du denn bisher versucht, um da rauszukommen ? Und zwar ohne Suchtverlagerung ?
Liebe Grüße, Maskerade

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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 21:18

@Maskerade ich habe nichts versucht, einfach aufgehört.

Und wegen Psychose mache ich mir weniger sorgen, bin da genetisch nicht vorbelastet und ich kiffe ja schon 13 oder 14 Jahre meist täglich..

Aber ja möchte damit sowieso aufhören irgendwann

Ein Therapeut und mein Leben ändern, ich versuch das immer wieder mal und immer wieder bin ich geschwitert bis jetzt, habe zu wenig Willen und Ausdauer.. leider

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Maskerade
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 21:41

Hallo aut,

klingt als würdest Du das nicht besonders ernst zu nehmen. Man muss dazu nicht genetisch vorbelastet zu sein.

Du musst selbst entscheiden, ob und was Du machst. Aber ich vermute, dass sich so nichts Grundlegendes in Deinem Leben verändert wird. Aufhören, irgendwann, da fehlt mich die Spucke.

Du sagt, Du hättest zu wenig Willen und Ausdauer, was meinst Du, wo diese herkommen könnten ? Meinst Du nicht, dass Du etwas dafür tun müsstest ? Weißt Du, wenn Du in Deinem Elend sitzen bleibst, wird es schwierig werden. Da kann die beste Therapie nicht helfen, wenn Du nicht mitmachst. Machst Du Di nicht selber etwas vor ?
Liebe Grüße, Maskerade

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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 23:09

@Maskerade was müsste ich denn tun und wobei mitmachen?

Ich habe alles immer gemacht was mir mein Therapeut gesagt hat

Also ich bin froh das ich von den harten Sachen weg bin mit dem kiffen wirds wohl noch dauern sonst ist mir das zuviel auf einmal und ich will nicht wieder rückfällig werden

Habe es heute mal geschafft normal zu essen, ein kleiner Schritt weiter in die richtige Richtung

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aut89
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Beitrag Mo., 23.09.2019, 23:11

Ich habe mir fest vorgenommen jetzt wieder mehr Sport zu machen (was hald noch möglich ist) und gesünder zu essen ich hoffe ich halte diesmal durch


Maskerade
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Beitrag Di., 24.09.2019, 11:41

Hallo aut,

naja, eine Therapie machen bedeutet nicht, alles zu machen, was der Therapeut sagt, sondern sich darauf einzulassen, sich selbst zu sehen, zu hinterfragen, sich selbst besser zu verstehen, mit ihm zusammen Strategien erarbeiten, was Du tun kannst, wenn Du Suchtdruck bekommst, wie Du Dein Leben umgestalten kannst, in den Bereichen, wo Du Probleme hast, oder die Dir so nicht gefallen. Sport machen und gesündere Ernährung ist immer gut, aber Du leidest doch unter Deiner Einsamkeit. Also ginge es darum, wie kann ich Menschen kennenlernen, das tut sich nicht daheim im Wohnzimmer. Solche Dinge meine ich, verstehst ? Was machst und unternimmst Du den ganzen Tag ? Gibt es etwas, was Du schon immer mal machen wolltest, besteht die Möglichkeit einen Verein aufzusuchen ? Usw.

Machen was der Therapeut sagt und ich will von den Drogen los kommen klingt für mich sehr dünn und noch nicht wirklich überzeugend. Hey, es geht um DEIN Leben. Da spielt es eine ganz große Rolle, wie Du dieses gestaltest.

Da muss ich mich gerade selbst echt zurück nehmen !
Liebe Grüße, Maskerade

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Kaonashi
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Beitrag Di., 24.09.2019, 16:04

aut89 hat geschrieben: Mo., 23.09.2019, 23:11 Ich habe mir fest vorgenommen jetzt wieder mehr Sport zu machen (was hald noch möglich ist) und gesünder zu essen ich hoffe ich halte diesmal durch
Beim Sport ist es besser, wenn man weniger macht, dafür aber täglich, sodass es ein festes Ritual wird. Ob das Spaziergänge sind oder richtiges Joggen oder etwas anderes, hängt davon ab, was dir besser gefällt und was du kannst.

Mit dem Essen und mit der Motivation für Neues habe ich ähnliche Probleme. Ich denke, die Bedingungen müssen stimmen. Damit meine ich, dass z.B. Essen nur beherrscht werden kann, wenn das restliche Leben ausreichend Befriedigung bietet, sonst wird man sich die Befriedigung immer wieder über's Essen holen, ohne dass man etwas dagegen tun kann. Also musst du herausfinden, wie dein Leben aussehen müsste, um besser zu sein. Was dir gefallen würde, was dir Lebensinhalt geben würde. Und um das dann umzusetzen, müssen die Bedingungen stimmen, denn es gibt immer persönliche Schwierigkeiten, die dazu führen, dass man nicht "einfach so" irgendwas machen kann. Als Beispiel Neues lernen: der eine kann es nur in Gesellschaft, der andere nur allein, der eine nur 1x in der Woche mit viel Pause, der andere lieber täglich. Es kommt darauf an. Das muss man herausfinden, und um da dran zu bleiben und es wirklich durchzuziehen, dafür kann eine Therapie helfen.

Leider ist es offenbar nicht so, dass der Therapeut sofort erkennt, was die richtigen Maßnahmen wären, sondern da muss man selbst ganz viel nachdenken, reflektieren und ausprobieren. Der Therapeut kann dann nur Ideen und Hilfen geben.

Es kann auch sein, dass ein Mangel bleiben wird, z.B. Mangel an Zuwendung, Liebe oder etwas anderes.
In dem Fall muss man schauen, ob und wie man damit klarkommt, oder wie man es ausgleichen kann oder damit leben kann.

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aut89
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 15:14

@ Kaonashi

Ja das sehe ich auch so was du schreibst, ich probiere auch sehr selbstreflektiert zu sein. Danke für deine Antwort. Früher war Sport mein Ausgleich für alles, schade das das so nicht mehr geht.

Sonst interessiert mich nichts wirklich
Zuletzt geändert von Tristezza am Mi., 25.09.2019, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Komplettzitat gelöscht, bitte keine Fullquotes, siehe Netiquette!

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aut89
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 15:17

kann man hier im Forum nach neuen freundschaftlichen Kontakten suchen denen es ähnlich geht?

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Tristezza
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Beitrag Mi., 25.09.2019, 18:21

Schau mal im Unterforum User treffen User - Österreich. Dort gibt es schon einen Thread speziell für Wien.

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aut89
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Beitrag Do., 26.09.2019, 07:21

Danke!

Noch eine Frage die mir einfällt..
Kann man bei uns in Wien irgendwie eine Therapie kostenlos bekommen? Kann mir im Moment leider nichts leisten

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Tristezza
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Beitrag Do., 26.09.2019, 09:39

Zum Thema Finanzierung von Therapien in Österreich gibt es im Unterforum "Psychotherapiemethoden, -Finanzierung und -Ablauf" verschiedene Threads, z.B.

viewtopic.php?f=55&t=37736&p=892792&hil ... se#p892792

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aut89
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Beitrag Do., 26.09.2019, 20:19

also heute habe ich meine komplette Wohnung geputzt und entrümpelt, habe gesund gegessen und war eine Stunde laufen.

Hoffe ich kann diesen Lebensstil durchhalten.

Werde jetzt vielleicht noch einen Nikotinentzug probieren.

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