Videoaufnahmen während Therapiestunden

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Noenergetik
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 18:50

Hm, die mitlaufende Kamera vergisst man sicher.
Aber eine Zustimmung für eine Kamerasupervision hätte ich auch nicht gegeben.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 18:52

Noenergetik hat geschrieben: Sa., 11.01.2020, 18:50 Hm, die mitlaufende Kamera vergisst man sicher.
Sicher?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Noenergetik
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 18:55

Ja, sicher.

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Cheerleader
Helferlein
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 18:58

Hi!
Mir wurde es bei verschiedenen Therapien angeboten. Ich habe es jahrelang abgelehnt, da ich für mich keinen Nutzen sah.
Mittlerweile mache ich selber Audioaufnahmen, (die nur mir zugänglich sind). Ich höre mir manchmal Teilstücke an, zusammen mit dem Therapeuten und auch alleine.
Der Grund liegt in meiner kPTBS, die mit dissoziativen Zuständen einhergeht, so dass ich amnestische Zeiten habe. Es reduziert ein wenig die Angst des Kontrollverlustes und baut Vertrauen auf. Vertrauen, dass mein System keinen 'Unsinn" macht, während ich nicht "anwesend" bin.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 19:57

Noenergetik, dann ist es aber seltsam, dass Patienten auch schon ihre Einwilligung für Aufnahmen zurückzogen - weil ihnen bewusst war, dass alles aufgezeichnet wurde und sie gar nicht mehr "sie selbst" waren. Oder andere Patienten schilderten, dass sie sich in den weiteren Stunden unablässig unwohl fühlten. Sie schienen die Kamera doch nicht vergessen zu haben.

Tatsächlich findet dieser Punkt auch in der Fachlektüre Erwähnung. Da wird ebenfalls geschildert, dass die Therapie mit Kamera erschwert sein kann - da der Patient sich auf einmal ganz anders verhalten könnte. Und die Kamera dann auch besser abgeschaltet werden sollte.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Waldschratin
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 20:06

Ich machs wie Cheerleader, seit ner ganzen Weile schon, allerdings auch nur Aufnahme des Gesprochenen, ohne Video dazu. Aus denselben Gründen wie Cheerleader.

Als ich damals TfP machte, wollte mein Therapeut auch Videoaufnahmen, da er noch in Ausbildung war zu Supervisionszwecken. Hab ich abgelehnt, wir einigten uns auf Audioaufnahmen.
"Vergessen", dass da ein Band mitläuft, hab ich aber trotz dissoziativer Zustände nie.
"Ich selber" war ich da auch nie, aber das lag mehr am Thera und seiner Gegenübertragung als am Umstand eines Mitschnitts des Gesprochenen.

Wenn ich in meiner jetzigen Therapie meine eigene Aufnahme mitlaufen lasse, die auch nur mir zugänglich ist, vergesse ich den Mitschnitt tatsächlich. Manchmal so "gut", dass ich das Diktiergerät schon liegengelassen hab.

Ist halt wie überall : Der Eine kanns, der Andere nicht, dem Einen dients, dem Anderen nicht, einer profitiert davon, einem Anderen schadets, einer kann sich auf Neues einlassen, ein Anderer "braucht" um die Burg Abwehr, Dagegensein und Niedermachen all dessen, was ihm "gefährlich" werden könnte, und alles, was es da an Zwischenstufen sonst noch geben kann.

Jeder Jeck is anders. :->

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Noenergetik
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 20:17

Ja, es ist natürlich jeder individuell, solange es nur für mich persönlich wäre, würde es mich nicht stören, aber da ist natürlich wie Waldschratin schon schrieb jeder anders.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 21:37

Problematisch finde ich es vor allen Dingen, wenn einem eine solche Einwilligung quasi untergejubelt werden soll. Im Kiga meiner Töchter (der sonst top war) wurde ich mehrmals an meine Unterschrift (zu Film-und Fotozwecken) "erinnert" - ganz so, als hätte ich vergessen meine Einwilligung abzugeben.

Bei einer Seminarreihe wurde in unseren Unterlagen bereits ein Kreuz gesetzt bei: "Ich bin einverstanden im Rahmen des Seminars gefilmt zu werden." - Die waren richtig ratlos, als ich um neue Unterlagen bat, da ich das nicht unterzeichnen wollte, sondern nur den Rest des Formulars.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Hamna
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 22:18

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 11.01.2020, 19:57 Oder andere Patienten schilderten, dass sie sich in den weiteren Stunden unablässig unwohl fühlten.
Welche "anderen Patienten" schilderten das wo und wann?

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 11.01.2020, 22:52

In verschiedenen Foren, in denen es um Psychotherapie geht. Auch sonst ist im Netz einiges zu dem Thema zu finden - sowohl ältere als auch neuere Beiträge.
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alatan
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Beitrag So., 12.01.2020, 18:12

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 11.01.2020, 18:32 da ich Supervision oft für entbehrlich halte.
Genauso entbehrlich wie z. B. die Desinfektion in der Chirurgie. :kopfwand:

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 12.01.2020, 20:36

alatan hat geschrieben: So., 12.01.2020, 18:12
Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 11.01.2020, 18:32 da ich Supervision oft für entbehrlich halte.
Genauso entbehrlich wie z. B. die Desinfektion in der Chirurgie. :kopfwand:
Das ist dein "Vergleich", alatan.
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diesoderdas
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Beitrag So., 12.01.2020, 22:57

Da der Ausgangspunkt für diesen Thread schätzungsweise die Diskussion aus meinem thread war, gebe ich auch noch meinen Senf dazu:

Bei mir wurde ja jede Sitzung gefilmt. Es war aber istdp Therapie und bei der sind die Videos im Grunde fester Bestandteil.

Hätte ich abgelehnt, hätte der Therapeut wohl auch die Therapie abgelehnt... Da er meinte, dass manches auf dem "Erlaubnis-Zettel zum Unterschreiben" obligatorisch wäre und anderes nicht.

Ich habe die Kamera wirklich immer vergessen und es hat mich nicht beeinflusst.

Ich würde heute aber keinen Aufnahmen mehr zustimmen. In Therapieformen abseits von istdp wüsste ich nicht, wozu filmen überhaupt sinnvoll sein sollte und zu istdp wird es bei mir sowieso nicht mehr kommen.

Außerdem möchte ich nicht mehr, dass ich in Bild und Ton auf irgendwelchen Festplatten digitalisiert zu finden bin.

Fazit: damals war es für mich ok. Heute gäbe es das bei mir nicht mehr (außer in der Form, wie es manche hier beschrieben habe: sich selbst aufnehmne und die Aufnahmen verbleiben ausschließlich bei einem selbst)

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Hiob
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Beitrag Mo., 13.01.2020, 19:25

AL:"Würdet ihr Videoaufnahmen von den Therapiestunden zustimmen?
Ich würde es unter keinen Umständen tun."

Hast du etwa etwas zu verbergen? Wir haben nichts zu verbergen, wir lassen all unsere Gespräche vom Handy aufnehmen, unseren Standort und unser Bewegungsprofil tracken und ...sind selbstbewußt und stark dabei. *lächel* Es geht daum, euch daran zu gewöhnen...dass ihr zu jeder Zeit und an jedem Ort gefilmt zu werden und dass es euch dies eigentlich egal ist. Wer euch euere Privatsphäre raubt, raubt euch als nächstes...aber eigentlich ist auch das euch egal. *schmunzel*

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Tröte
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Beiträge: 2844

Beitrag Di., 14.01.2020, 11:17

Bei mir wurde einmal eine Sitzung EMDR gefilmt, um sie in die Supervision zu nehmen. Fand ich ok und war auch überhaupt nicht störend.
Hinterher kam aber dann raus, dass die Kamera mittendrin gestoppt hatte und nur wenige Minuten aufgenommen wurde :lol:
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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