Anton Proksch Institut

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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sotirio
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Beitrag Mo., 21.11.2011, 20:48

Hey Mr. Smith,
es tut mit leid, dass es für Dich so schlecht gelaufen ist, andererseits verstehe ich Dich Durchaus da ich meine eigenen (schlechten) Erfahrungen gemacht habe. API ist kein Allheilmittel, bzw. nicht für ernsthaft kranke Menschen geeignet und die ärztliche Belegschaft ist komplett überfordert, bzw. geht niemand auf die wirklichen Bedürfnisse der Patienten ein. Die Patienten sind überhaupt nicht motiviert (die meisten sind nur Sozialhilfe Bezieher, die froh sind 3 Mahlzeiten und ein Bett zu bekommen) und haben dementsprechend nur Rückfälle, um ein Dach über den Kopf zu erhalten. Nachdem ich entlassen wurde und feststellen musste, dass es mir schlechter ging als je zuvor - hatte eine komplett falsche Medikation - bin ich mehrere Monate aufgrund von Panikattaken und Unwohlsein nur Zuhause geblieben, konnte daher meine Familie und Freunde nicht sehen. Es war sehr schwer und ich dachte, es sei mein definiteves Ende. Ich hatte zwar während meines Aufenthalts die Ärzte auf mein Unwohlsein wegen der neuen Medikamente hingewiesen, wurde aber nur mit dem Argument vertröstet, dass ich einen Entzug erleiden würde...
Heute kann ich behaupten, dass die komplette Behandlung und Thearapie falsch war, dass ich deswegen tausend Mal gestorben bin und dass ich diesen Leuten nicht mehr vertrauen kann. Es wurde vieles in meinem Leben zerstörst - da waren noch die Benzos und der Alkohol besser - und mein Umgang mit den damaligen Patienten war nicht von Vorteil (ich wurde betrogen und bestohlen, aber das ist eine andere Geschischte).
Ich bin dessen überzeugt, dass jeder von alleine mit dem Alk aufhören kann, aber man muss selber davon überzeugt sein und da hilft kein API.... (das ist meine eigene Erfahrung). Bzgl. Benzos benötigt man eine ärtzliche Unterstützung, aber auch hier kann ein Psy helfen ohne im API stationär aufgenommen zu weren. Bedingung ist der eigene Wille, ohne dem geht gar Nichts...
Meine Freunde, lasst Euch nicht beeiflussen, Ihr könnt es alleine schaffen, bzw. mit der Hilfe eines seriösen Arztes und nicht indem Ihr in einer Klinik aufgenommen werdet. Diese Aufnahme ist nur eine Entschuldigung um es NICHT zu schaffen, aber jeder muss das für sich selber entscheiden...

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Nico
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Beitrag Di., 22.11.2011, 06:26

Hm, ich war nicht im API sondern habe meinen einzigen Entzug vor 22 Jahren in Kärnten im Krankenhaus der Stiftung de la Tour gemacht.
Ich konnte dort mit den Theras und den Ärzten auch nix anfangen aber das lag wohl mehr an mir als an ihnen, was mir aber am meisten geholfen hat war, dass ich dort in aller Ruhe meine Entzugserscheinungen ausleben konnte, weil es jedem gleich ging. Wunder können die Theras und Ärzte keine wirken, man hat ohne deren Hilfe zu saufen begonnen und muss auch mehr oder weniger selbst einen Weg finden von dem Zeug zu lassen. Die Einrichtung de la Tour war in Ordnung und was Sauberkeit betrifft echt top, aber an nicht ganz sauberen Duschen sollte die künftige Abstinenz nicht scheitern.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Mr. Smith
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 16:41

Hallo Sotirio,
vielen lieben Dank für deine Antwort und deine Zeilen. Kann dich sehr gut verstehen.
Ich war wegen einer 20ig jährigen Benzosucht und Alkoholproblemen dort. Der Benzoentzug war dort nach 7 Tagen vorbei. Seltsamerweise spürte ich nichts davon, dachte mir nach all den "Horrorgeschichten" die alle über einen Benzoentzug erzählten, dass die masslos übertreiben. Gut einem fällts leichter, ein anderer leidet eben sehr. Nach 4 Wochen hab ich abgebrochen da ich mit meiner zugeteilten Ärztin einen "Streit" hatte und sie mir keinen anderen Arzt zur verfügung stellten und meine seltsame überforderte Tussenärztin nicht mal bei der Visite mit mir sprach!!! - geschweige denn mich auf andere Tabs einstellte!!!Hatte auf Grund dessen dann dass Gefühl das ich dort nichts mehr verloren hab!
Am Entlassungstag bekam ich meine Papiere/Befunde, die ich leider erst zuhause durchsah.
1.) Stimmten meine Psychischen Diagnosen nicht
2.) Hatte ich den Blutbefund eines anderen Patienten bei meinen Sachen &
3.) fehlte mein aktuelles EEG (das sie mir nach einem Telefonat auch nicht nachschicken, denn sowas tun sie ja nicht *kopfschüttel) obwohl es sehr wichtig für mich wäre da mein EEG nicht in Ordnung war und ich wissen möchte wielange ich diese scheiß Depakine(Antiepeleptikum) noch nehmen muss.
Ich rief die tussieärztin an und wollte wissen warum sie mir falsche diagnosen in meinem endbefund schrieb - sie war arrogant, unfreundlich und legte mir auf!!!

Zuhause angekommen stand ich dann da, ohne eine andere medikation. Natürlich bekam ich so wie Du am 2 Tage zuhause Megapanikattacken und beklemmungen.
Seit 14 Tagen quäl ich mich ohne etwas den ganzen tag durch, bekomme kaum luft wg. der Beklemmungen. Weiß nicht mehr wo hinten und vorne ist.

Und natürlich kam es heute wie es kommen musste.
Hatte gestern einen Streit mit meinem Sohn. Es warf mich völlig aus der Bann.
Heute habe ich mir nach fast 6 wochen "abstinenz" 2 liter weißwein geholt, nicht weil er sogut schmeckt, sondern weil ich mit mir, meinem leben und den Problemen die jetzt schlimmer da sind als vorher, nicht zurecht komme.
Es ist mein erster "Konsum" und ich will nicht wieder zurück in mein altes schema fallen.
Aber das ist schwer, denn es hat sich in meinem leben ja nichts geändert. Es kommt mir sogar noch sinnloser als vorher vor....!
Angst das ich wieder zu trinken beginne wie früher hab ich nicht, auch nicht das ich wieder zu benzos greife, aber ich habe angst durchzudrehen, denn ich weiß nicht mehr wie es weitergehen soll.
Meine Familie steht nicht hinter mit, meine Ex die auf meinen Hund aufpasste während ich im API war, ist zwar jetzt auch noch bei mir in der wohnung (irgendwie bekomm ich sie nicht los :(....) nervt mich auch tgl. aber ich habe angst sie nachhause zu schicken, da ich sonst ganz alleine wäre...
Eines steht jedenfalls fest, ich würde nie wieder ins API stationär gehen....den denen gehts nicht um die Person selber, sondern nur um die belegung eines Bettes/Therapieplatz!

Ich habe Angst vor der zukunft.....angst vor meinen Handlungen....

lg

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Nico
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 17:10

Wenn du heute 2 Liter Wein getrunken hast, brauchst du auch keine Angst haben, dass du wieder zu trinken beginnst, denn dann hast du schon wieder begonnen und ueber kurz oder lang wirat du wieder trinken wie vor dem API.

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Mr. Smith
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 17:50

Danke für deine Antwort!
Ja habe heute wieder gesoffen, nur wie kommst du darauf dass ich weiter saufe?
Naheliegend - nehme ich an? Aber es gibt ausnahmen....!
Trotzdem danke

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Nico
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 17:56

Wie hast du dir denn das eigentlich vorgestellt ?
Hast du geglaubt dass dir die beim API auch gleich deine ganzen persoenlichen und familiaeren Probleme mitloesen ?
Warum bist du nachdem du aus dem API abgehaut bist nicht zu deinen Hausarzt gegangen?
Der haette dich doch medikamentoes unterstuetzen koennen.

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Mr. Smith
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 18:38

Nico, deine Fragen sind sehr berechtigt!
Nur kann ich sie nicht beantworten - eigentlich will ich gar nicht. Du weißt leider viel zu wenig um dies zu verstehen - es ist alles sehr sehr komplex und ich habe wirklich nur bruchtsücke gepostet/geschrieben. Warum auch immer? Vielleicht wollte ich einen Sanktus von irgendjemand?
Aber letztlendlich bin ich mir sicher wenn du die ganze story kennen würdest, wären deine antworten andere gewesen.
Ich danke dir trotzdem für deine Zeit die du mir geschenkt hast und deine aufmerksamkeit meinen zeilen gegenüber, und deinen antworten!!!!
Wie gesagt, es ist koplex-komplex und nochmal komplexer. Meine Schuld....hab nicht tief genug gepostet, kann es zur zeit leider auch nicht....


glg

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Nico
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 18:45

Ist schon klar Mr. Smith, ich werde dich nicht weiter bedraengen.
Ich wuensche dir alles Gute und wenn ich mir noch einen kleinen abschliessenden Tipp erlauben darf:

Spiele bitte nicht mit dem Gedanken, dass du eine Ausnahme bist.

[m]
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mexxx1982
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Beitrag Do., 06.06.2019, 20:02

Hallo,

ich habe lange im Internet nach Erfahrungsberichten vom Anton Proksch Institut gesucht, man findet leider wenig.
Zur Zeit bin ich stationär wegen Benzodiazepinentzug in dieser Klinik und da man ja am Abend auch viel Zeit hat, würde ich gerne jedem seine Fragen so gut es geht beantworten, der überlegt, auch hier eine Therapie zu machen.

Ist auch für mich Ablenkung und da ich selbst nicht viel gefunden habe, möchte ich so anderen helfen :-D

schöne Grüße

Markus

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 07.06.2019, 18:24

Vllt kannst Du ja mal einen Einblick dazu geben
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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mexxx1982
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Beitrag Fr., 07.06.2019, 20:08

Gerne!
Ich hab mir gedacht dass ich das mache weil man doch viele schlechte Rezessionen liest.
Und ich kann das eigentlich alles wiederlegen.
So Sachen wie Küche sind Geschmackssache - ich find die Küche ekelhaft, aber der Hunger treibts runter ;-)
Das Gebäude selbst ist sehr alt, also der erste Eindruck beim Reingehen ist eher ernüchternd. Man gewöhnt sich aber dran, man erwartet ja kein Hotel. Es wird aber heuer noch ein Neubau gestartet, sobald dieser fertig ist, wird das alte Haus weggerissen.

Aber zur Qualität - denn ich denke, das ist das Wichtigste:
Es ist ausnahmslos jeder Arzt, jeder Pfleger, ... (einfach jede Person die hier angestellt ist) sehr kompetent, sehr hilfsbereit, sehr freundlich.

Viele haben geschrieben "Der Entzug ist die Hölle" - nein, lasst euch davon nicht abschrecken. Natürlich reagiert jeder Körper anders und es kommt natürlich auch drauf an was/wieviel man genommen hat. Aber ich hab hier schon viele Personen getroffen, die entweder Alkohol, Tabletten oder beides genommen haben und das auch in verschiedenen Mengen. Natürlich geht es denen, die sehr viel genommen haben (egal von was) am Anfang nicht besonders gut - es ist ja auch Entzug. Aber beim Alkohol bekommt man hier Praxiten, was die Entzugserscheinungen deutlich dämpft.
Bei mir (Benzodiazepine) muss man einfah langsam runter dosieren. Und auf Entzugsepileptische Anfälle aufpassen - und das tun sie hier. Ich persönlich hab mit dem Entzug kein Problem, mir geht es gut. Ich hab einmal vorgeschlagen, dass ich schneller reduzieren könnte weil es mir so gut geht, das haben sie abgelehnt. Also sie sind schon vorsichtig - da kenn ich andere Kliniken, die machen das so schnell wie möglich.
Hier hat man immer die Möglichkeit bei Tablettenentzug, dass man bei zu schnellem Entzug eine Stufe zurückrudern kann wenn es doch gar nicht geht. Man muss einfach zum Stützpunkt gehen und mit dem Arzt reden - jeder Arzt hat immer ein offenes Ohr und man kann mit ihnen über alles reden.

Die ersten 10 Tage muss man im Haus bleiben - bzw im Garten darf man auch bleiben, man darf das Gelände halt nicht verlassen. Da schauen sie mal wie es einem geht. Danach hat man jeden Mittwoch Nachmittag Ausgang, das erste Wochenende danach darf man Samstag und Sonntag jeweils den ganzen Tag raus und dann darf man jedes Wochenende Samstag bis Sonntag wegbleiben (also auch daheim schlafen).

Die Aufenthaltsdauer ist komplett individuell - von 4 bis 12 Wochen. 4 Wochen macht fast niemand. Ich persönlich peile es mal an weil ich nach 11 Tagen keine Benzos mehr nehme, dann muss man sich natürlich psychisch stabilisieren und auch danach noch ambulante Therapien machen. Diese möchte ich aber daheim machen und deswegen peile ich die 4 Wochen an. Gehen kann man natürlich immer, es ist ja keine geschlossene Anstalt, das gilt dann halt offiziell als Abbruch. Was aber auch egal ist, wenn man selber zufrieden ist und aller erreicht hat was man will.
Aber prinzipiell wollen sie schon, dass man 6-8 Wochen hier bleibt. Man bekommt einen Bezugstherapeuthen, der ist die ganze Zeit für einen zuständig und mit dem redet man zuerst wenn man glaubt, dass man heimgehen kann. Dann wird der Arzt dazu befragt - wenn alles zustimmen, kann man dann gehen ohne dass es ein Abbruch ist.

Es gibt zusätzlich zu den Pflichttherapien auch sehr viel, was man freiwillig machen kann, das kann sein: spazieren gehen, nordic walking, laufen, Waldwandern, jede mögliche Art von Therapie (Angst, Depression, ...), Werkstatt, Basteln, Arbeiten mit Holz, Töpfern, Hilfe in der Küche oder Werkstatt, ... es gibt so viel dass einem nicht langweilig wird, was ich für sehr wichtig halte. Langeweile macht nur nachdenklich!

Ja, soweit mal so gut :-)

Kurz gesagt: gebt nicht soviel auf die negativen Rezessionen, es ist natürlich nicht für jeden was weil jeder Mensch anders ist. Aber jeder, der bis jetzt fertig war während ich hier war, hat gesagt, dass es ihm gut getan hat und dass er zufrieden war.

Was braucht man selbst wo einem niemand helfen kann? Selbstwille!!! Wer nicht 100% will, der braucht hier nicht herkommen, denn der fällt in die Rückfallquote. Es sind natürlich viele hier, die schon öfter hier waren. Aber wenn man da redet merkt man, dass sie es auf die leichte Schulter nehmen (egal ob Alkohol oder Tabletten oder schlimmer). So quasi "Ja, ich bin jetzt hier, dann kann ich draußen normal trinken, muss ja nicht jeden Tag sein". Der hat schon verloren. Auch bei Tabletten - wenn ich mir denken würde "ich lass eine Packung Tabletten für den Notfall daheim", dann hab ich auch verloren - man muss wirklich 100%ig sagen "Ich will aufhören - und ich schaffe das". Dann schafft man das auch!

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Flummi gelb
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Beitrag Fr., 04.09.2020, 14:30

hallo
war jemand wegen kaufsucht im api? und kann mir was schildern.

gruß

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Flummi gelb
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Beitrag Mi., 23.09.2020, 14:12

hallo, ich werde im api aufgenommen. wer kann mir grob erzählen was mich erwartet.

lg Flummi

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Flummi gelb
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 14:41

ich war dort. resümee naja wegen normaler psychopharmaka tabletten ist denen wurscht die spezialisieren sich auf alkoholentzug usw.

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Flummi gelb
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Beitrag Fr., 09.10.2020, 14:43

ich habe nach einer woche abgebrochen :-(

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