Kiffen das Leben danach!

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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EnergyGuy
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Beitrag Mo., 19.01.2015, 18:22

Hi,

hmmm, ja schwierig.
Kann viele Ursachen haben.

Ich meine du hast bis jetzt dein Leben lang auf die Matura hingearbeitet und nun ist es vorbei. Irgendwie fehlt das dann ja.
Die Schulkollegen, das Umfeld usw... Mich hat unsere Abschlussfahrt damals auch etwas mitgenommen. Ist halt mit Abschied einen Lebensabschnittes verbunden.
Die meisten Personen des damaligen Umfelds habe ich (bis auf die Anfangszeit) auch nie wieder gesehen. Aus dem Auge aus dem Sinn ist schon ein wahres Sprichwort.
Vieleicht bleiben wenige Freunde ein ganzes Leben lang (bei mir einer aus der Schulzeit).
Kann gut sein das du dich gerade deswegen zu der Zeit etwas komisch fühlst.
Hinzu kommt, dass du auch noch recht jung bist. Musst jetzt erstmal einen Weg in die Selbständigkeit finden, Job etc... etc...
Der normale Prozess des "Erwachsenwerdens" (blödes Wort). Lebenserfahrungen verändern einen immer, entweder positiv oder negativ, jenachdem. Das ganze Leben ist ein Erfahren und daraus lernen. Ich habe mir in dem Alter noch keine große Sorgen gemacht (Job, bürgerliche Nöte, Geldsorgen usw...). Mit Mitte 20 schon etwas mehr und mittlerweile lache ich über vieles, weil die Sorgen eh nix bringen. Man muß handeln um Sorgen zu bewältigen. Kann man nicht handeln muss man lernen sie akzeptieren, was, für mich persönlich, viel viel viel schwieriger ist.

Das du rauchst und dabei leidenschaftlich musizierst ist normal. Cannabis ist die Droge der Künstler. Bei vielen gehört es zum kreativen Prozess. Macht ja auch Spass.
Wenn dir das kiffen nicht bekommt lass es sein. Ich denke aber nicht das es der einzigste Grund ist. Vieleicht liegt es auch an deiner Gesamtsituation.

Wenn du weist was du machen willst, dies dann tust und nach einiger Zeit als Normalität lebst, wirst du dich bestimmt besser fühlen.
Die einfache Schulzeit ist nun vorbei und das "harte" Leben beginnt, welches oft nicht einfach ist. Aber das kommt mit der Zeit.

Perspektivlosigkeit und Kiffen passen echt nicht gut zusammen... Lass es am besten sein, außer du hast die Selbstkontrolle zum gelegentlichen Konsum (was man auch erlernen muß). Habe jetz noch Bekannte, welche die Finger nicht davon lassen können wenn was zu Hause ist. Ist nichts zu Hause geht es aber dann auch ohne Probleme.
Alles nicht so einfach und sehr subjektiv.

Vieleicht bist du aufgrund des Verlustes deiner vorherigen Schulzeit ein wenig depressiv. Das Indiz, dass es dir durch die Freunde im Bundesherr besser geht deutet schon darauf hin das dir die Maturaabschlussphase stark zugesetzt hat.

Das Gefühl, dass alles um mich herum passiert, habe ich auch. Auch die Ohnmacht das ich keinen Einfluss auf vieles im Leben habe (Gesundheit, die kaputte Welt/Leistungsgesellschaft in der wir Leben usw....). Ein stückweit kleinen "Weltschmerz", welchen ich täglich mit mir herumtrage.

Kopf hoch, schauen wie es weitergeht, weitergehen und das wird schon.
Die körperlichen Faktoren würde ich abklären lassen. Mir wurde mit 27 diagnosiziert das ich unter Hypertonie (Bluthochdruck) leide. Deswegen sah ich bei Anstrengung gelegentlich verschwommen.

Du bist jung und hast die besten Jahre vor dir!!!! Genies die Zeit!

Und wegen den körperlichen Faktoren unbedingt zum Arzt gehen. Ich gehe aber schwer davon aus das es nichts mit deinem damaligen Cannabiskonsum zu tun hat.
Die Theorie der "Flashbacks" ist mittlerweile auch wiederlegt.

Harte Partydrogen hast du aber keine genommen? Ich weiß nur, dass schon 1 gepannschte Extasypille ein Leben ruinieren kann...

Das unbesorgte Ich in dem Sinne wie zu Schulzeiten, wird wohl nicht wiederkommen. Kam es zumindest bei mir nicht...

Heute steht Verantwortung, um die Familie kümmern sowie berufliche Alltagsbewältigung auf der Agenda. Für mehr ist kaum Zeit.
Dennoch macht es Spaß! Mal mehr, mal weniger!

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Roger22
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Beitrag Di., 20.01.2015, 08:12

@Energieniveau,
Danke für deine Anwort.
Beim Arzt hab ich mich schon durchchecken lassen, Blutwerte austesten lassen und auch beim HNO-Arzt war ich. Körprelich bin ich also laut Ärzten topfit.
Andere Drogen, außer Cannabis, Nikotin und Alkohol hab ich nie probiert. Die Frage, wieder zu Cannabis zu greifen, wenn auch nur selten, stellt sich nicht, da ich weiß, dass ich es nicht mehr vertrage.
Die Freunde, von denen wir reden, sind aber nicht die, die ich beim Bundesheer kennengelernt hab, sondern die Alten, bei denen ich mich wieder öfter melde.
Aber kann es sein, dass ich zu oft einfach das falsche Gras erwischt hab? Oder gestrecktes Cannabis?

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EnergyGuy
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Beitrag Di., 20.01.2015, 18:20

Ne, denke nicht. Du haettest es wohl gemerkt wenn es gestreckt gewesen waere...

Ausserdem erklaert sowas nicht die innerer Leere etc....
Das kommt von der Psyche, sowas haben auch viele Leute die noch nie Drogen genommen haben... sehr viele...

Wenns nicht besser wird geh doch mal zum Therapeuten.

Wuerd das Thema Cannabis dort erstmal nicht erwaehnen. Jenachdem an wen du gerätst macht der dann die Schublade direkt zu.

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Roger22
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 20:20

@Energieniveau
Ok gute Idee.
Aber warum fühle ich mich dauerhaft wie bekifft?- nur dass es nicht so lustig ist.

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HarleyQuinn
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Beitrag So., 01.02.2015, 12:56

Weil das Kiffen nicht dein Problem ist, denn sonst wäre es lustig. Dafür hattest du vielleicht noch Gründe weshalb du überhaupt gekifft hast und erzählen willst.Danach kannst du vielleicht doch lachen.

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Mizuh
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Beitrag So., 12.04.2015, 02:01

...alles in allem isses natürlich logisch, dass es immer im ganzen zu betrachten ist warum man nun dauer-konsumiert.
und nachdem ich aufgehört habe/beziehungsweise schon davor, wurde mir natürlich bewusster warum alles so ist/gekommen ist.
ich habe erst nachdem stop richtig an den wurzeln des übels anfangen können zu arbeiten.
weil ich im dichten modus dazu einfach nicht an die stellen gekommen wäre.
will jetzt meine hintergründe hier nicht aufzählen aber klar ist ja für mich,
dass menschen ,die sich dauerhaft in berauschende zustände flüchten, sich eigentlich nach veränderung sehnen
und nicht stark genug/in der lage sind eine veränderung umzusetzen.
oder eben genau andersherum es passieren einschneidende (womöglich auch viele) veränderungen
(womöglich auch noch plötzlich) mit denen man nicht so leicht fertig wird/die verarbeitet werden müssen und man weiss garnicht wie man die realität begreifen soll.

ich denke im allgemeinen sollten man sich sicher das recht auf rausch zwar nicht verbieten lassen.
(auch nicht von sich selbst)
aber es ist wichtig sich gegenüber ehrlich zu sein und zu wissen warum der zustand herbeigeführt wird.
und wenn man psychisch instabil ist empfinde ich es schon wie eine selbstverletzung,
weil man sich damit in psychische höllenzustände bringen kann.
vorallem sicherlich auch, weil das meiste zu kaufende eben nicht mehr so natürlich hergestellt wird.
und bloß weil es natürlich ist bedeutet es noch lange nicht,
dass jeder körper x auf jede pflanze y gleich reagiert.
jeder körper hat seine eigene biochemie und bei den pflanzen sieht das nicht anders aus.
*:.´'~Y~'`.:.*


AddyOriginal
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Beitrag Do., 20.08.2015, 13:07

Leute es sind die Streckmittel die abhängig machen!! und wenn ihr Bong raucht der Flash bei einatmen !


Räubertochter89
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Beitrag Do., 17.09.2015, 17:59

Hallo,

ich bin erstaunt über die vorigen Einträge..aus unterschiedlichen Gründen.

Nach meiner Erkenntnis werden 5-6 % Körperlich und psychisch von Cannabis abhängig.

Ich habe 8 jahrelang dauerhaft konsumiert, mit dauerhaft meine ich täglich. Das war am Anfang nicht so. Es gibt 6 Kriterien der Sucht. Man muss nicht alle erfüllen um süchtig zu sein. Ein wichtiges Kriterium: der Kontrollverlust. Und ja, den kann man auch bei Cannabis bekommen. Ich habe mit einem GN8 Joint angefangen und in meiner letzten Phase vor meinem stationären Entzug habe ich 2-3 Gramm täglich konsumiert. Ich hatte körperliche Entzugserscheinungen wie Bluthochdruck, Schwitzen, Herzrasen. Diese hielten nur 3-4 Tage an. Das mit den Träumen kann ich bestätigen. Auch wiederkehrender Suchtdruck ist ein Symptom der psychischen Abhängigkeit. Es gibt sowas wie ein Suchtgedächtnis und es ist bewiesen, dass eine Sucht eine lebenslängliche Erkrankung ist, wobei die Gefahr der Suchtverlagerung besteht. Deshalb ist es unabdingbar auch nach dem Entzug weitere Schritte einzuleiten wie Psychotherapie und Selbsthilfegruppe.

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Kaffeetante
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 23:56

Ich habe auch mal viel gekifft und dachte ich wär süchtig weil es mir irgendwann echt nicht gut ging ohne kiffen. Als ich aufgehört habe dachte ich das wird schwer das komische ist das war es garnicht. Die ersten Tage gings mir nicht so toll und ich hatte schon Lust zu kiffen aber dann war das nach kurzer Zeit weg und ist auch bis jetzt nicht wieder gekommen. Mir macht es auch nichts aus neben 10 kiffenden Leuten zu sitzen und selbst wenn mir jemand den Joint anbietet sage ich nein und will ihn auch wirklich nicht. Dabei war ich früher immer eine von denen die immer nach dem Joint gesuchtet hat wenn er noch nichtmal an war. Ich hatte immer Angst dass der nicht bei mir ankommt.

Ich weiß garnicht ob ich überhaupt richtig süchtig war oder nur kurz davor.

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Ariellee
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Beitrag Mi., 30.03.2016, 02:11

Ich kenne das auch zu gut. Ich bin Momentan so, dass ich alle 3 Monate ungefähr mal kiffe. Was ein riesen Fortschritt ist, da ich auch eine Suchttherapie hinter mir habe + stationäre Therapie. Das Verlangen habe ich immer mal wieder und ich weiß nicht wann es weggehen wird aber was mir am meisten hilft ist eine Motivationsgruppe einmal die Woche. Die ist in der Suchtberatung in meinem Wohnort und es tut einfach gut einmal die Woche mit Gleichgesinnten einfach zu quatschen. Man fühlt sich dann nicht mehr so alleine und kann man den Dampf ablassen. Vielleicht wäre das ja was für dich?


AlleWirdGut
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Beitrag Mo., 30.12.2019, 13:01

So Hallo erstmal.
Hab jetzt den 4. Tag und ich schwöre bei meinem Leben den Dreck lang ich nie wieder an.
Das sind die 4 schlimmsten Tage meines Lebens.
Mein Kopf ist kurz vor dem platzen,schweisausbrüche,dann wieder kalt,und doch warm...kein apettit,nachts kann ich nicht schlafen und tagsüber bring ich nichts auf die Reihe...Danke das ich Urlaub habe🤣Mach das zuhause ohne irgendwelche Hilfe.
Ich fühl mich wie als hätte ich die schlimmste Magen Darm Grippe die ihr euch vorstellen könnt...ich kotze obwohl nichts im Magen ist,das einzige positive is ich nehm bissle ab.
25 Jahre gekifft mit paar Pausen aber die sind nicht wirklich redenswert. Aber hut ab vor allen die das ohne mit der Wimper zu zucken machen können und nichts merken....
Jedem der diesen weg einschlägt den ich jetzt Grad gehe, viel Glück...es wird eine sehr harte Zeit...jeden Abend sitze da und denkst nur bitte lasse es endlich vorbei sein!Aber ich denke bei mir muss das so sein,das ich nie wieder dieses Zeug will....Bye bye


piuwiler70
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Beitrag Mi., 22.04.2020, 10:49

Hey, wenn es nur ab und zu mal "reingezogen" wird ist es halb so schlimm, sollte es aber mehrmals die Woche der Fall sein fürde ich mir mal ev. bei einer Selbsthilfegruppe vorbei schauen damit die dir die nötigen Tipps resp. Hilfe anbieten können.

Toi Toi Toi

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Lelola
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Beitrag Do., 26.11.2020, 11:06

Hallo,

Einer meiner ältesten Freunde ist (meines Erachtens) süchtig nach Cannabis. Er kifft bestimmt seine 3-4 Tütchen am Tag.
Er sagt er braucht das, weil es ihm sonst schlecht geht. Sagt aber selbst, dass er nicht süchtig ist... sondern, dass es seiner Psyche hilft.

Denkt ihr das sagt er aus seiner Sucht heraus? Ihr müsst wissen er ist sehr Stur... Er weiß, dass es ihm psychisch nicht gut geht, macht aber keine Therapie...
Es gibt dann wieder Phasen, wo er Kontakt zu einem Psychologen aufnimmt, einmal mit ihm spricht und dann sagt er könnte ihn nicht verstehen.

Ich denke er würde ihm gut tun aufzuhören. Aber wahrscheinlich muss er da selbst drauf kommen...
Naja eigentlich wollte ich fragen, ob die psychischen Probleme nach einem Entzug auch weggehen?
Oder denkt ihr das eine hat mit dem anderen in dem Fall gar nichts zu tun ?
Die Resignation ist das schwarze Loch in der Psyche.

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Malia
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 26.11.2020, 13:23

Lelola hat geschrieben: Do., 26.11.2020, 11:06 Hallo,
Naja eigentlich wollte ich fragen, ob die psychischen Probleme nach einem Entzug auch weggehen?
Oder denkt ihr das eine hat mit dem anderen in dem Fall gar nichts zu tun ?

Nach meiner eigenen Erfahrung fangen die Probleme nach einem Entzug erst richtig an, denn Suchtmittel haben ja die Funktion, sich allein zu "retten" - die wahren Probleme liegen also in der Zeit vor der Sucht und zeigen sich, wenn das "Hilfsmittel" wegfällt.
Genau deswegen klammern ich Süchtige an ihre Sucht.
Das Gute: ohne "Stoff" kann man seinen Verstand einsetzen und sich um richtige Hilfe kümmern.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Lelola
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Beiträge: 6

Beitrag Fr., 27.11.2020, 12:49

Ja wenn man wieder klar ist, muss man sich mit seiner Psyche beschäftigen..
Aber wenn man verarbeitet hat, was man versucht hat durch die Sucht zu verdrängen... dann kann es doch besser werden...

Ja die Probleme werden vermutlich ein Leben lang bleiben, aber man weiß dann zumindest woher sie kommen und kann lernen mit ihnen umzugehen, wenn sie wieder auftauchen
Die Resignation ist das schwarze Loch in der Psyche.

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