Akte anfordern

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Möbius
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Beitrag Di., 08.05.2018, 20:34

By the way:

Ich führe seit 2012 Tagebuch. Anlass war seinerzeit gewesen, daß ich so starke Schmerzmittel nehmen mußte, daß mein Kurzzeitgedächtnis vollkommen abgekackt war. Das habe ich durch das Tagebuch zu substituieren versucht ... aber es hat sich als ein enorm positives Element in meinem Leben entwickelt.

Was ich mit meinem Therapeuten bespreche, oder sonstige Begegnungen von Relevanz - das kann ich heute auf den Tag genau nachblättern.

Es reichen einzelne Stichpunkte, sozusagen als Gedächtnisstützen oder Eselsbrücken ... wenn ich heute in älteren Tagebüchern blättere, erscheint oftmals dann der komplette Tag wieder in meinem Bewußtsein.

Tagebuchschreiben hat auch den Vorteil, daß man den Verlauf einer Psychotherapie "aufgrund eigener Unterlagen" auch nach längerer Zeit selbst nachvollziehen kann.

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Solage
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Beitrag Di., 08.05.2018, 20:43

Das hat Frau Solage auch gemacht.
Nichts Ist vergessen, vielleicht abgespalten, verleugnet.
Aber es ist da!


shesmovedon
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Beitrag Di., 08.05.2018, 20:44

Ja, aber die wenigsten Patienten werden ja von ihrem Therapeuten missbraucht. Mir ist schleierhaft, warum man die Akte einfordern sollte, wenn man nicht einen Missbrauch anzeigen möchte. Sensationsgeilheit?


mio
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Beitrag Di., 08.05.2018, 20:56

Schlendrian hat geschrieben: Di., 08.05.2018, 20:44 Sensationsgeilheit?
Gedächtsnislücken?

Ich hab mal einen OP-Bericht angefordert nach vielen Jahren weil ich meine "Erinnerung" (die ich für seltsam hielt) überprüfen wollte. Ich bekam ihn auch und meine Erinnerung war nicht seltsam sondern absolut korrekt. Wurde nur nie so deutlich drüber "gesprochen" als dass ich diese auch so hätte verorten können für mich....

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kaja
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Beitrag Di., 08.05.2018, 21:00

@Solage

Die tritt nicht ein weil man nachweisen kann das er gegen Standards der Behandlung verstoßen hat, sondern weil er seiner Pflicht der Aktenführung nicht nachgekommen ist.

Der unqualifizierte Kommentar bzgl. Sensationsgeilheit ist keiner Antwort wert.
Zuletzt geändert von kaja am Di., 08.05.2018, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
After all this time ? Always.


shesmovedon
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Beitrag Di., 08.05.2018, 21:01

Ein OP Bericht ist für mich aber was anderes. Die OP bekommt man ja normal nicht mit. In der Psychotherapeuten-Akte steht, was der Therapeut über einen dachte. Und das....keine Ahnung, hat für mich etwas total narzisstisches. Wie dachte er wohl über mich? gut oder schlecht? Es wirkt so auf mich. Nachvollziehen kann ich es nicht, ich würde es nicht in Erwägung ziehen, weil ich meiner Therapeutin einfach vertraue und respektiere, dass das ihre Notizen sind.


mio
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Beitrag Di., 08.05.2018, 21:10

Schlendrian hat geschrieben: Di., 08.05.2018, 21:01 Die OP bekommt man ja normal nicht mit.
Ja, aber exakt das war da ja mein "Dilemma". Ich bin während der OP "aufgewacht" und niemand hatte mir das hinterher "gesagt"...also habe ich immer gezweifelt, weil ich dachte: Das hätte man mir doch gesagt... Stimmte nur nicht.

Worauf ich hinauswill ist dass man manchmal einfach das Bedürfnis hat Situationen hinterher für sich noch mal zu "klären" wenn da noch was "unklares" dazu ist in einem selbst. Und da kann ein Bericht dann helfen, so er objektiv ist.

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Sintje
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Beitrag Di., 08.05.2018, 21:13

Schlendrian hat geschrieben:In der Psychotherapeuten-Akte steht, was der Therapeut über einen dachte. Und das....keine Ahnung, hat für mich etwas total narzisstisches. Wie dachte er wohl über mich? gut oder schlecht? Es wirkt so auf mich.
Was die Ex-Thera über mich dachte, kann mir mittlerweile ziemlich schnuppe sein. Ich habe nichts mehr mit ihr zu tun. Auf diesen Gedanken bin ich gar nicht gekommen. Nein, eigentlich will ich nur wissen, warum ich die Therapie gemacht habe und ob ich die Ziele erreicht habe. Also letztendlich das, was ich sagte. Ich frage mich einfach nur, wie es mir im Vergleich zu heute ging. Ob irgendwas besser, schlimmer, anders geworden ist. Ob meine Erinnerungsfetzen stimmen. That's it.

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lisbeth
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Beitrag Di., 08.05.2018, 21:24

Schlendrian hat geschrieben: Di., 08.05.2018, 20:44 Mir ist schleierhaft, warum man die Akte einfordern sollte, wenn man nicht einen Missbrauch anzeigen möchte. Sensationsgeilheit?
Einfach *verstehen* wollen oder nachvollziehen wollen, was man in der misslungenen Therapie damals und bis heute nicht verstanden hat? Kann sein, dass die Akte da auch nicht weiterhilft. Aber dann habe ich es zumindest versucht.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Pepalena
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 17:37

Hallo!
Ich brauch mal genauere Infos zum Thema Akteneinsicht, ich bin aber einer Antwort bisher nicht fündig geworden ;)
Dass ich ein Recht auf die Einsicht meiner Akte habe, weiß ich, allerdings nicht, wie der ganze Vorgang dann abläuft wenn ich das „einfordere“

Ich hatte letztes Jahr 2 Klinik Aufenthalte und möchte darüber Akteneinsicht haben.
Meine Beweggründe sind, dass dort etwas „passiert“ ist in mir, was aber nicht wirklich aufgegriffen wurde (dazu passte das Setting dort nicht).
Ich möchte das jetzt bei meiner neuen Therapeutin „aufarbeiten“, weil ich sicher bin, darüber an ganz viel ran zu kommen.
Also, ich will niemandem ans Bein pissen und mich interessiert im Grunde auch nicht, was die Therapeutin dort über mich dachte.
Mich interessieren vor allem meine schriftlichen Ergüsse (Wochenberichte, „Briefe“ an die Therapeutin) und die Dokumentation der Einzelgespräche und ggf noch, wie die Therapeutin zu dem Stand, was da in mir passierte (sprich ihre Sicht/Einschätzung).
Das Problem ist: es muss schnell gehen.
Hat schon mal jemand Akten eingesehen? Vor Ort? Oder sich zuschicken lassen? Sind das dann Kopien (der haben Akte?!)
Ich wohne in der Nähe der Klinik. Kann also dort hin um in die Akte zu gucken.
Kann ich mir dann da vor Ort die mir wichtigen Dinge kopieren?
Muss ich das bezahlen?

Ich mag immer ganz gern vorbereitet sein, wenn ich sowas angehe. Klar kann mir das auch die Klinik sagen, aver vielleicht hat ja jemand hilfreiche Erfahrungswerte.
Vor allem auch gern, wie einfach das möglich ist.
Ich würde das gern in den nächsten Tagen Abwickeln.

Viele Grüße
Pepalena

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saffiatou
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 17:48

Hallo Pepalena,

Du kannst dort anrufen und dann um einen Termin bitten, dass du Einsicht in deine Akte nehmen möchtest (Ausweis mitbringen) du musst keine Gründe angeben, das geht niemanden etwas an. Du darfst die Akte dort kopieren, das wird ca 50 Cent je Seite kosten, bei ich glaube über 100 Seiten 20 Cent. je Seite.

Alles gute Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Pepalena
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 17:51

Super, danke dir für deine Antwort!
Dann werde ich da morgen mal hinfahren zu Anmeldung und drum bitten, dass die mir einen Termin klar machen
(Weißt du, was wäre, wenn die Therapeutin, die ich dort hatte, gerade Urlaub hat (hier sind grad Ferien), könnte sich das dann verzögern? Oder könnten auch andere mir die Akte „klar machen“?)

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saffiatou
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 18:52

Du solltest da anrufen und nachfragen, die helfen dir weiter,, wer zuständig ist.
never know better than the natives. Kofi Annan

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stern
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 19:28

Ich würde auch anrufen. Kann auch sein, dass einiges eingescannt ist. Die Akte ist Eigentum der Klinik, die Aufbewahrungsfristen unterliegt. Kann also sein, dass es nicht heißt, dort ums Eck ist ein Kopierer, den sie benutzen können. Suchen sie sich heraus, was sie wollen. Damit nichts abhanden kommt, absichtlich oder unabsichtlich. Einsicht ist Einsicht, was das Gesetz vorsieht. Sowie dass man Kopien vom Arzt verlangen kann. Geht aber evtl. im Beisein. Kann je nach Umfang teuer werden. Oft füllt man ja einiges aus. Ich würde das vorher klären, wie die Klinik das handhabt. Dass der Therapeut mit der Dokuverwaltung beauftragt ist, ist unwahrscheinlich.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Pepalena
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Beitrag Mi., 08.08.2018, 20:49

Ach, da ist schon mal das Problem, dass ich nicht genau weiß, wo ich anrufen soll. Gibt mehrere Stellen, die möglich wären. Und ich habe keine Lust, dass ich dann vertröstet oder hingehalten werde. Ich würde normalerweise auch keinen „Stress“ machen, für mich ist es nur wichtig, dass sich alle Mühe gegeben wird, dass es schnell möglich ist. Ich habe Montag und Donnerstag nächste Woche meine nächsten Termine bei meiner Therapeutin und möchte das in dem Rahmen bearbeiten.
Und wenn ich das persönlich und vor Ort kläre, kann ich das vielleicht besser rüber bringen.
Klar wird es dann nicht so sein, dass sie mir die Akte bringen und ich los kopieren kann :)
Aber ich möchte gern dabei sein, wenn „die Hebel in Bewegung gesetzt werden“
Ich hatte heute therapie und während dieser wurde mir klar, dass ich an diese Akte ran muss - allen voran eben meine eigenen Aufzeichnungen, die dort abgeheftet sind.
Meine Therapeutin hat bald Urlaub. Mir bleiben jetzt noch 3-4 Sitzungen, damit ist es nicht getan, aber da können wir einen Grundstein finden und den brauche ich JETZT, weil das evtl ein Schlüssel sein könnte über den ich an das, was da jetzt während meiner letzten Therapie Termine aufkam, ran komme. Sonst drehe ich mich die nächsten Stunden im Kreis oder „verschenke“ sie quasi.
Wir sind da grad mitten drin dran... und ich habe leider vieles vernichtet nach der Klinik, weil ich damit abschließen wollte - ich habe aber nie damit abgeschlossen innerlich. Das ist jetzt spürbar.
(Und meine Erinnerung reicht nicht ganz aus, ich brauche die Unterlagen)

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