Sexuelle Gewalt, Mobbing, schwierige Familienverhältnisse

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Philosophia
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Beitrag Di., 20.11.2018, 09:13

Es kommt für mich darauf an. Sind diese sehr destruktiv, dann nehme ich Abstand - ansonsten wachse ich gern gemeinsam mit anderen jungen Pflanzen ins neue Leben hinein.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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traumakind
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Beitrag Di., 20.11.2018, 09:15

Kann ja sein, dass Menschen mit dem gleichen großen Leid, eher eine Belastung als hilfreich sind. Ich kann für andere genauso eine Belastung sein.

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.11.2018, 09:18

Ja, sicher - traumatisierte Menschen tragen halt eine große Last in sich, aber es kommt darauf an, wie sie mit dieser Last, mit sich und mit anderen umgehen.
Ich war mal in einer Selbsthilfegruppe, die eine Weile von motivierten Teilnehmern voll war - als die irgendwann gingen und nur noch die Regression im Vordergrund stand, bin ich auch gegangen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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traumakind
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Beitrag Di., 20.11.2018, 16:27

Bemerkt ihr das Gefühl, zu leiden auch richtig, oder kommt es mir nur so vor?

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.11.2018, 17:03

Oh...ich leide tatsächlich oft noch fast täglich, aber es ist nicht mehr so vordergründig wie früher... früher war jeder Tag eine Qual.
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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 20.11.2018, 17:17

Bemerkt ihr das Gefühl, zu leiden auch richtig, wie fühlt es sich an?? Kannst du es beschreiben, würde ich mich freuen.

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Fairness
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Beitrag Di., 20.11.2018, 17:33

@krümmelmonster, mir wurde so richtig übel im Magen, er war andauernd zusammengezogen und als ich dazu auch die Aggression spürte, dachte ich, mein Brustkorb, mit allem was er drin hat, wird in tausende Stücke zerplatzen... Es war starker Druck von innen. Gedanken drehen sich im Kreis und es geht nur darum, da rauszukommen, aber indem diese Gedanken verlaufen, haben sie mich mit meinem seelischen Schmerz dauernd beschäftigt...
Dazwischen Ruhephasen, wenn das nicht mehr ging, da starrte ich nur so vor mich hin... ich lebte meinen Alltag, aber war sehr unkonzentriert. Hier & Jetzt gab es in der Zeit nicht... nur Gestern & Morgen.
Das dauerte so ungefähr 1 Jahr bei mir und ist für mich zur Definition eines bewussten seelischen Leidens geworden. Es ist vorbei, aber das gelegentliche Leiden was noch aufkommt, sind tatsächlich die Trigger - dann heißt es, sich gleich schnell zu beruhigen. Wenn ich aufpasse, kann ich die Trigger vermeiden, doch es ist nicht einfach, ist kognitiv und wenn man sich gedanklich woanders bewegt, passiert das noch manchmal dass man getriggert wird.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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Philosophia
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Beitrag Di., 20.11.2018, 18:15

Mir war ständig nur übel, ich hatte fast immer Bauchschmerzen, ich war latent immer traurig, konnte nicht schlafen, war angespannt, hatte massives Untergewicht (letzteres hat mich fast getötet, obwohl ich echt versucht habe, nicht abzunehmen), weil ich ja kaum was in mich aufnehmen konnte, Dissoziationen (inkl. Stürze), unbemerkte Selbstverletzungen, Juckreiz, Fieberschübe, leicht reizbar, war übersensibel, übertrieben wachsam, misstrauisch, Ekel vor meinem Körper - ich konnte nix wirklich genießen, mich entspannen, nicht wirklich essen oder trinken...ich konnte nicht mal mehr aufs Klo - ach ja und ich konnte mich nicht weit von meiner Wohnung fortbewegen, weil ich ja dachte, ich bräuchte gleich ein Klo, weil mein Bauch ja Probleme bereitet hat, oder weil ich die mich überfallende Dissoziation gefürchtet habe. Ich konnte mich nicht gut konzentrieren. Ach ja, und nicht zuletzt die ganzen Trigger, von denen es einige gab. - Ach war das alles beschizzen...gruselig, das hier aufzuschreiben.
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traumakind
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Beitrag Di., 20.11.2018, 22:25

Also in meinem Fall spreche ich von dem Gefühl des Leidens. Ich sitze manchmal nur da und merke innerlich dieses Gefühl.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 21.11.2018, 07:21

Ja, das hatte ich natürlich auch, deswegen sagte ich einst zur Analytikerin, dass ich mir so sehr wünschte, dass ich nicht mehr leiden müsste.
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traumakind
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Beitrag Mi., 21.11.2018, 15:14

Ich versuche vieles anzunehmen, wobei dies sehr schwer ist. Ich denke, dies benötigt auch seine Zeit. Ich habe aber erst heute wieder bemerkt, dass ich aktuell kein Mensch bin. Ich fühle mich innerlich wie tot, erschöpft, kaputt. Normalität kenne ich überhaupt nicht. Neben schönen Dingen könnte vielleicht auch viel Schlaf und Ruhe helfen.

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Philosophia
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Beitrag Mi., 21.11.2018, 15:15

Unbedingt!!! Ich bin damals auch raus in die Natur und habe mir alles haargenau angesehen.
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Pianolullaby
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Beitrag Do., 22.11.2018, 01:13

Sowohl als auch, je nach Tagesverfassung
Nicht umsonst gibt es in vielen Traumakliniken die Regel dass mit Mitpatienten nicht über Trauma Inhalte gesprochen wird
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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traumakind
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Beitrag Do., 22.11.2018, 05:01

Empfindet ihr manchmal auch eine extreme Müdigkeit? Praktisch das Bedürfnis, am liebsten tagelang durchschlafen zu wollen?

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Philosophia
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Beitrag Do., 22.11.2018, 06:24

Ja, ging mir auch so - teilweise ist es noch heute der Fall, aber nicht permanent
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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