Organspende: ja oder nein ?

[Nico]

Wozu eine Narkose wenn du eh schon fort bist?
Sie haben ja auch jahrzehntelang behauptet dass Wachkomapatienten nix mitbekommen, von daher sind diese Einschätzungen echt extrem verlässlich.

Aber es hat sich zumindest noch keiner beklagt nachdem sie ihn ausgenommen haben.

[Werbung]

[Waldschratin]

Ich glaube, vor allem religiöse/gläubige Menschen haben oft Schwierigkeiten mit dem Gedanken, nach dem Tod auf ihre Organe verzichten zu müssen.

Ich bin gläubig (bitte nicht mit "religiös" verwechseln) und hab da überhaupt kein Problem damit.
Gott kümmert sich "im Ganzen" um mich, nicht nur um meine Seele, von daher kann ich ihm auch den Körper anvertrauen.

Was mir bei Organspende eher Bedenken macht ist das, was Nico geschrieben hat:

Jo, wenn du nicht mehr da bist, brauchen sie dich aber auch nicht am Tisch festschnallen wenn sie dich aufschneiden, oder?
Das machen sie übrigens eh erst seit Ihnen einige „ die nicht mehr da waren“ vom Tisch gespr... äh gefallen sind.

Als Krankenschwester hab ichs einfach ein paar Mal zu oft mitbekommen, wie läppisch mit Dingen wie "Leichenschau" und dergleichen umgegangen wird...

Dennoch würde ich spenden, wenn meine Organe denn noch gewollt wären. Die meisten davon sind aber zu krank, von daher bin ich überwiegend mit dem Thema von selber aus dem Schneider.

[Vanillezucker]

Wozu eine Narkose wenn du eh schon fort bist?

Das ist ja der Unterschied zwischen "hirntot" und komplett tot im Sinne von: keinerlei Vitalwerte mehr vorhanden.

Da der Körper künstlich am Leben erhalten wird, bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Organe entnommen werden, kann der Körper theoretisch auch noch reflexartig auf Schmerzen reagieren.

Sie haben ja auch jahrzehntelang behauptet dass Wachkomapatienten nix mitbekommen, von daher sind diese Einschätzungen echt extrem verlässlich.

Eben. Aus diesem Grund eine Stimme fürs Narkotisieren.
Zwischen hirntot und Wachkoma besteht aber ein großer Unterschied. Erstere werden nie wieder zu sich kommen und würden zwangsläufig sterben, sobald man sämtliche lebenserhaltende Maßnahmen einstellt.

[Nico]

Fehldiagnosen gibts ja glücklicherweise nicht....

[Werbung]

[Broken Wing]

Ja und? Wenn ich was mitkriegn sollte, dann dass sie mich in den Ofen schieben. Wenigstens wirds nicht kalt, ich zittere so schnell.

[Kaonashi]

Die Berichte von Leuten, die angeblich vom Tisch "springen" bei der Organentnahme sind auf dem Niveau, wie etwa Impfgegner argumentieren: frei von Fakten.
Ich habe schon Hühner ohne Kopf davonlaufen sehen (also Körper ohne Kopf), d.h. dieser Körper hat garantiert nichts mehr wahrgenommen, weil er gar kein Gehirn mehr hatte, trotzdem hat er sich noch bewegt.

Natürlich gibt es solche Reflexe, die in Gang gesetzt werden, wenn irgendwelche Nerven tangiert werden, was sich bei einer Organentnahme kaum vermeiden lässt. Ein totes Gehirn kriegt davon aber nichts mehr mit, das läuft alles nur über Reflexe. Eine Narkose wäre sicher keine Kostenfrage, denn so teuer wäre das nicht, aber es ist schlicht völlig überflüssig.


Und zum anderen Thema: bestimmen zu wollen, wer das Organ bekommt: das hat wirklich was von Gott spielen. Was ist, wenn der Fleischesser ein Kind ist? Was ist, wenn er nur Bio-Fleisch isst? Und was ist, wenn vegan zu leben gar nicht moralisch richtig ist, wie du denkst? Vielleicht irrst du dich, und es ist moralisch völlig in Ordnung, Fleisch zu essen? Es ist nämlich nur deine Meinung, nichts weiter, aber du willst das Leben anderer davon abhängig machen.

[Nico]

Ich finde es immer wieder erstaunlich mit welcher Bestimmtheit manche Menschen von Dingen überzeugt sind die sich keineswegs beweisen lassen.
Es kann einfach niemand wissen ob Menschen dessen Gehirnströme sich mit derzeit angewandten Mitteln nicht messen lassen, etwas spüren oder nicht.
Über Falschdiagnosen bzw. Diagnosefehler nachzudenken scheint auch Luxus zu sein.
Risiken und Nebenwirkungen für den Empfänger?
Darf es nicht geben, also nur nicht darüber nachdenken!
Naja jedem das Seine wie es so schön heißt.....

[Kaonashi]

Es kann einfach niemand wissen ob Menschen dessen Gehirnströme sich mit derzeit angewandten Mitteln nicht messen lassen, etwas spüren oder nicht.

Das ist als würde man sagen, dass man die Existenz von Geistern nur noch nicht nachweisen kann, weil man nicht die richtigen Instrumente dafür hat.

[Vanillezucker]

Ich finde es immer wieder erstaunlich mit welcher Bestimmtheit manche Menschen von Dingen überzeugt sind die sich keineswegs beweisen lassen.
Es kann einfach niemand wissen ob Menschen dessen Gehirnströme sich mit derzeit angewandten Mitteln nicht messen lassen, etwas spüren oder nicht.

Es ist davon auszugehen, dass die Schmerzreflexe vom Gehirn nicht verarbeitet werden, weil dieses bereits tot ist.
Da das vegetative Nervensystem aber noch künstlich am Leben erhalten wird, reagiert es auch auf die physiologischen Veränderungen während der Organentnahme.

Über Falschdiagnosen bzw. Diagnosefehler nachzudenken scheint auch Luxus zu sein.

Die Feststellung eines Hirntods erfolgt nach mehrstufigen, strengen Vorgaben, sodass eine Falschdiagnose, oder Verwechslung mit anderen Zuständen (Koma, locked-in etc. Syndrom) quasi gegen Null tendiert.

Das Messen der Hirnströme stellt hierbei nur eine Untersuchung von mehreren dar.
Zudem muss selbst bei einem negativen Befund (beim EEG) zusätzlich noch der Nachweis der Irreversibilität gestellt werden, ehe ein Hirntod diagnostiziert wird.

Risiken und Nebenwirkungen für den Empfänger?

Welchen Empfänger meinst du? Den der Organe?

Zum Thema Narkose:

In der Schweiz ist es z.B. üblich, auch Hirntote vollständig zu narkotisieren.
Ich finde das schon alleine deshalb sinnvoll, um die Angst bei potentiellen Spendern zu verringern, noch was mitzubekommen...was wiederum deren Bereitschaft erhöhen könnte, doch zu spenden.
Und wenn es eh nix (bzw. kaum) was kostet - warum nicht?

[Nico]

Was hat man vor z.B. 50 Jahren alles felsenfest behauptet und heute lacht man sich krumm darüber weil es Möglichkeiten gibt die man damals nicht kannte?

Wenn für dich alles was heute Stand der Medizin u Technik ist, unumstößlich ist, wozu dann Forschung u Fortschritt??

Menschen die nicht mehr atmen galten auch früher als tot, Deckel drauf und weg damit.
Cool oder?

[Vanillezucker]

Menschen die nicht mehr atmen galten auch früher als tot, Deckel drauf und weg damit.
Cool oder?

Gar nicht cool, weil schade um die wertvollen Organe...zum Glück weiß und kann man es heute besser!

[Nico]

https://gesundheitsberater.de/organspen ... troffenen/

[Kaonashi]

Ich finde das schon alleine deshalb sinnvoll, um die Angst bei potentiellen Spendern zu verringern, noch was mitzubekommen...was wiederum deren Bereitschaft erhöhen könnte, doch zu spenden.
Und wenn es eh nix (bzw. kaum) was kostet - warum nicht?

Damit hast du recht, so gesehen.

[Kaonashi]

https://gesundheitsberater.de/organspen ... troffenen/

Nico, man darf nicht alles glauben, was man im Internet liest.
Auf den Seiten der Impfgegner findest du auch allerlei abstruse Geschichten, inkl. dass Impfungen Autismus auslösen würde, obwohl schon längst ganz klar bewiesen ist, dass es nicht so ist.
Die einzige Studie, die mal was anderes besagte, war gekauft und gefälscht, und der Arzt hat seine Zulassung verloren. Dennoch hält sich diese Falschinformation hartnäckig.

[Nico]

Gar nicht cool, weil schade um die wertvollen Organe...zum Glück weiß und kann man es heute besser!

Ach du würdest Menschen mit Atem- bzw. Herz- Kreislaufstillstand auch gleich ausweiden?
Früher galten diese Menschen als tot und weil man ihnen nicht zu helfen wusste, waren sie das dann früher oder später auch....

[Werbung]