Immer wieder Abhängigkeit

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glitzerstern
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Beitrag Fr., 20.10.2023, 17:16

Ich weiß…ihr habt ja recht. Mein Kopf weiß das. Jetzt muss es nur noch bei meinen Gefühlen ankommen. Aber das dauert wahrscheinlich einfach ein bisschen :cry:
Und da mir sowas immer wieder passiert, weiß ich auch dass es viel mit mir zu tun hat und daher auch die Angst, dass mir das mit dem nächsten Therapeuten wieder passiert. Ich weiß ich kann das direkt ansprechen, wenn ich’s nochmal woanders versuche aber das hab ich diesmal ja auch getan und es hat überhaupt nichts daran verändert, dass alles wieder wie immer geendet ist.

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Shukria
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Beitrag Fr., 20.10.2023, 18:58

Der Unterschied ist doch aber das du in einer Klinik warst wo alle wieder gehen müssen, du auch. Das war ja schon zu Beginn klar.

Es gab dort nie wirklich die Option auf eine ambulante Psychotherapie.
So richtig magst du das irgendwie nicht verstehen…

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candle.
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Beitrag Fr., 20.10.2023, 19:40

Ich würde jetzt wirklich mal schauen an welchen Punkt das genau beginnt um da vielleicht eine "Bremse einzubauen".

Ich muß auch sagen, dass ich mich schwer tue hier von einer Abhängigkeit zu sprechen, weil eine Beziehung ja erst gar nicht zustande kommt.
Du machst dich dann selbst zu deinen Sklaven.

Interessant fand ich schon die Frage der Therapeutin was du von ihr brauchst? Gäbe es da einen kleinen Einblick in dein Antwortschreiben? Vielleicht bringt das Neuerkenntnisse?

Seltsam auch, dass du in Beziehungen die Probleme gar nicht hast. Vielleicht geht es wirklich um etwas anderes als um Abhängigkeit wie oben schon gesagt.

candle
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glitzerstern
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 07:58

Wie meinst du das, dass eine Beziehung gar nicht erst zustande kommt? Ich war doch 14 Wochen lang 2x wöchentlich bei ihr im Einzel, kann da keine Beziehung zustande kommen?

Ich hab bei meiner Antwort versucht mich darauf zu konzentrieren was ich verändern/ erreichen möchte. (Nachdem die Frage, warum nur sie als Therapeutin für mich in Frage kommt, geklärt war. Das hatte sie ja scheinbar verstanden. Sonst wäre sie ja nicht von - es gibt absolut keine ambulante Möglichkeit bei ihr - zu - wir können darüber reden, schreiben Sie mir wozu sie mich brauchen - umgeschwenkt, oder?)
Es ging in meiner Antwort dann um die Dinge die wir in der Klinik auch schon Thema waren..dass ich die Welt nicht mehr als überwiegend feindselig erleben möchte, meine extremen Stimmungsschwankungen, SVV, latente Suizidalität, und vor allem die Spaltung (das hatte sie als Grund genannt warum sie noch Zweifel hat mit mir zu arbeiten, weil ich sie so sehr idealisiere und zwangsweise dann irgendwann entwerten werde und dann die gleiche Beziehungserfahrung wie immer machen werde), mein überstrenges Über-Ich und überhöhtes Ich-Ideal waren auch noch Thema und ein ganz großer Punkt, Gutes ertragen zu können ohne es zerstören zu müssen.

Natürlich hab ich die Probleme auch in meinen Beziehungen. Allerdings wurde ich noch nie von jemandem verlassen - bis letztes Jahr, was dazu geführt hat, dass es mir so schlecht ging, dass ich nach über 15 Jahren wieder in eine Klinik gegangen bin - Ich denke, dass ist der Punkt, an dem bei mir dann jede Rationalität aussetzt, was mir auch bewusst ist. Deshalb hab ich das ja auch sehr früh in der Klinik schon angesprochen, dass der Abschied für mich sehr schwierig werden wird und auch wie es früher immer gelaufen ist und hatte die Hoffnung daran arbeiten zu können.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 09:14

glitzerstern hat geschrieben: Sa., 21.10.2023, 07:58 (Nachdem die Frage, warum nur sie als Therapeutin für mich in Frage kommt, geklärt war. Das hatte sie ja scheinbar verstanden. Sonst wäre sie ja nicht von - es gibt absolut keine ambulante Möglichkeit bei ihr - zu - wir können darüber reden, schreiben Sie mir wozu sie mich brauchen - umgeschwenkt, oder?)
In deiner Wahrnehmung gibt es gar nicht die Option, dass sie das anders sieht oder als problematisch erachtet, oder? Schon allein, die Idee, dass nur diese Therapeutin für dich in Frage kommt, ist von außen betrachtet ziemlich absurd.
Und auch deine Formulierung, dass das "geklärt war", dass sie das "scheinbar verstanden hatte". Du blendest komplett aus, dass deine Sicht auf die Welt und auf die Dinge nicht das Maß aller Dinge sind und legst dir alles so zurecht, dass es in dein Wunsch- und Traumdenken passt. Sowas kann man auch "Beziehungswahn" nennen.

Sie ist umgeschwenkt, weil sie jung und unerfahren ist und sich von dir in deinen Film hat reinziehen lassen, oder sich evtl. von dir geschmeichelt gefühlt hat. Shukira hat das weiter oben alles schon mal dargelegt, aber auch sowas blendest du elegant aus, weil es nicht in deine Sicht der Dinge passt:
Shukria hat geschrieben: Fr., 20.10.2023, 11:39 In den Kliniken arbeiten viele Therapeuten die selber noch nicht viel Berufserfahrung haben.

Du hast Druck gemacht und sie ist eingeknickt und ins mit-Agieren gegangen und hat dir in ihrer Gegenübertragungen einen Therapieplatz angeboten, anstatt was therapeutisch sinnvoller gewesen wäre deine Kommunikation und was die in ihr auslöst mit dir zu reflektieren.
Das hier
glitzerstern hat geschrieben: Sa., 21.10.2023, 07:58 dass ich die Welt nicht mehr als überwiegend feindselig erleben möchte, meine extremen Stimmungsschwankungen, SVV, latente Suizidalität, und vor allem die Spaltung (das hatte sie als Grund genannt warum sie noch Zweifel hat mit mir zu arbeiten, weil ich sie so sehr idealisiere und zwangsweise dann irgendwann entwerten werde und dann die gleiche Beziehungserfahrung wie immer machen werde), mein überstrenges Über-Ich und überhöhtes Ich-Ideal waren auch noch Thema und ein ganz großer Punkt, Gutes ertragen zu können ohne es zerstören zu müssen.
liest sich für mich wie aus einem Therapie-Manual abgeschrieben. Mal schnell alle "wichtigen" Begriffe eingesteut, die zeigen dass du dich ja ach so sehr reflektierst. Aber eigentlich bleibst du total an der Oberfläche und versteckst dich auch hinter diesen Phrasen.

Und, ich bin da voll bei candle: Da passiert keinerlei Kontakt. Weil DU es nicht zulässt, sondern voll im Aus-Agieren bist (was sich bei dir dahingehend äußert, dass du deine Wahnidee von "nur diese Therapeutin kann es sein" der anderen Person immer noch überstülpen willst.) Kontakt mit einer anderen Person, egal ob Therapie oder nicht, heißt für mich: Ich werde wahrgenommen, aber auch: ich nehme den anderen wahr. Das passiert bei dir anscheinend so gar nicht, oder nur unter dem Aspekt wie es in deine Welt, die du dir zurechtgebastelt hast, hineinpasst.
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― Anne Lamott

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lisbeth
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 09:37

Ich war mal bei einer Therapeutin, die mir eigentlich von Anfang an sehr ambivalente Signale gesendet hat. Und hab mich trotzdem bei ihr "reingebombt".
Verbal hatte sie mir zwar zugesagt, aber dann passierten eine Menge seltsamer Dinge (von denen ich heute annehme, dass sie da unbewusst irgendwas ausagiert hat). Sie wurde länger krank und "vergaß" sich bei mir zu melden. Das war bevor wir den Antrag gestellt hatten, dh ich hing total in der Luft. Danach gab es noch einen Termin, wo ich dann fand, ich will das bei ihr nicht. Ich habe weiter gesucht. Niemand kam in meiner Wahrnehmung an diese Therapeutin dran. Irgendwas in mir hatte dort angedockt und es war für mich gefühlt auch so ein: Die oder keine!
Nach einigen Monaten habe ich sie dann nochmal kontaktiert.
Hab auch gesagt, dass ich immer wieder an die Probesitzungen bei ihr denken musste, und gerne nochmal schauen würde, ob wir nicht doch zusammen arbeiten können.
Ich glaube heute, ich habe (unbewusst) ihr schlechtes Gewissen ausgenutzt, dass sie mich damals so in der Luft hat hängen lassen (dafür gab es übrigens nie eine Entschuldigung - hätte auch mir eine Warnung sein können...) und sie damit auch unter Druck gesetzt. Jedenfalls bot sie mir dann einen Therapieplatz an.
Ich war insgesamt ca. 1,5 Jahre bei ihr und am Ende ist das eskaliert und uns beiden sowas von um die Ohren geflogen, das war absolut unschön. Ich hab es dann beendet. Ich glaube, sie war erleichtert, dass ich dann einen Schlussstrich gezogen habe.

Ich habe das alles dann in einer Folgetherapie aufgearbeitet. Hatte lange Zeit Angst vor Wiederholungen. Und in der Folgetherapie gab es auch Situationen die sehr sehr ähnlich waren. Bis dahin, dass die (neue) Therapeutin fast wortwörtlich dieselben Dinge zu mir sagte. Das war ziemlich gruselig. Und ja, es zeigt, dass diese Verwicklungen sehr sehr viel mit mir selbst zu tun hatten. Denn ich war / bin ja der gemeinsame Faktor.

Im Rückblick denke ich, ich hab mir in bezug auf diese (alte) Therapeutin echt was vorgemacht. Ja, sie hat etwas in mir ausgelöst. Aber das waren vermutlich eher meine alten, ungesunden Muster. Das fühlt sich dann erstmal vertraut an, weil man das von früher kennt. Und unser Hirn sagt uns meistens: vertraut = gut.
Das ist in Beziehungen leider nicht so, gerade wenn man da eine Menge Ballast mit sich herumschleppt.
Die Warnzeichen waren von Anfang an da, dass sie unzuverlässig ist zB. Ich hab es nicht wahrnehmen wollen.
Und die therapeutische Ebene mit ihr gestaltete sich auch so, dass ich von Anfang an in meinen ausgetretenen Spuren geblieben bin. Auch erstmal vertraut und von daher irgendwie kuschelig. Aber hat mich nicht weitergebracht.

Bevor ich nach dem großen Knall dann erneut auf die Suche gegangen bin, hab ich mir eine Liste gemacht, was eine neue Therapeutin mitbringen muss, damit das funktionieren kann.

Und "klare Grenzen" stand für mich ganz oben. Das ist manchmal unbequem und sehr schwer auszuhalten. Aber ohne das geht es glaube ich nicht in so einem Therapiesetting.

"Klare Kommunikation" stand für mich auch weit oben. Das heißt aber auch, dass sie mir ehrliche Antworten gibt, auch wenn es nicht das ist, was ich hören möchte. Dass sie auch nochmal nachfragt, ob etwas bei mir angekommen ist, weil ich manches auch gerne mal "ausblende"...

Und, für mich war das auch ungemein wichtig: Gibt es bei dieser Person Raum, dass ich etwas Neues ausprobieren kann. Ermutigt diese Person mich, irgendwas anders zu machen? Das waren in den Erstgesprächen ganz kleine Dinge, dass ich zB reinkam und die Therapeutin meinte, ich könne mir meinen Platz aussuchen. Ich so: wirklich? Und sie: Ja, natürlich. Und dann hab ich den Sessel genommen, den man normalerweise als den "Therapeutensessel" ansehen würde, weil der andere näher bei der Türe stand usw. Das war so eine Kleinigkeit und zu merken: ich darf hier etwas neues ausprobieren und sie unterstützt mich dabei und legt mich nicht vorab auf etwas fest, war ganz ganz wichtig für mich.

Ich würde dir wünschen, dass du es schaffst, dich von der Idee zu lösen, dass "nur diese Therapeutin" dir helfen kann. Denn damit fesselst du dich selbst an deine ungesunden Muster.
Fang an, dich für neue Ideen zu öffnen. Neue Personen. Fang an, dir einzelne Therapeuten anzuschauen. Erstmal vielleicht nur Sprechstunde. Vielleicht auch Leute von denen du denkst, sie kommen gar nicht in Frage. Und vielleicht wirst du ja überrascht. Ganz sicher bekommst du aber neuen Input und ohne diesen Input wirst du dich vermutlich nicht von deiner Fixierung auf diese Therapeutin lösen...
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glitzerstern
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 11:40

Danke Lisbeth für deine ausführlichen Antworten.

Bestimmt kann man das Beziehungswahn nennen. Ich weiß ja dass ich dazu neige, auch dass ich sehr egozentrisch bin und sehr sehr manipulativ sein kann. Auch das war immer wieder Thema in der Therapie - nur wirklich weitergekommen bin ich da noch nie, außer das ich mein Verhalten oberflächlich angepasst habe und so irgendwie in meinem normalen Leben einigermaßen zurecht komme.

Vielleicht kam es nicht richtig rüber. Ich habe angefangen mich mit dem Gedanken bzw. der Realität auseinander zu setzen, dass ich bei ihr keine Therapie machen werde. Ich habe ja auch die Realität akzeptiert, dass die Kunsttherapeutin nicht weiter mit mir arbeiten möchte (und sie hat es zumindest klar und deutlich ausgedrückt). Aber ja, das ist alles nur oberflächlich, meine Gedanken und Gefühle in eine andere Richtung zu lenken schaff ich tatsächlich nicht wirklich und natürlich habe ich versucht zu schreiben was sie hören möchte, was mir auch während dem Schreiben immer wieder bewusst wurde, ich versucht habe es anders zu machen und am Ende trotzdem nicht geschafft habe.
An den Tagen an denen sie in der Klinik arbeitet und theoretisch noch antworten könnte, falle ich aber immer wieder in meinen Beziehungswahn zurück, wenn man es so nennen will. Ich weiß auch einfach nicht wohin mit meiner Wut, da ich ihr nicht nochmal schreiben möchte.

Weil du von Warnzeichen sprichst… mein allererstes Bauchgefühl bei ihr war tatsächlich kein Gutes und es gab im Verlauf dann auch ein paar Sachen die ich nicht so toll fand (Aussagen über andere Patienten, dass ich mich oft nicht verstanden fühlte oder das Gefühl hatte bestimmte Dinge nicht ansprechen zu dürfen) aber ignoriert habe, da sie in der Klinik die Einzige war bei der ich mich trotz allem sicher und nicht ständig angegriffen fühlte. Ich habe das als Fortschritt gewertet, dass ich trotz allem irgendwie ein sehr großes Vertrauen zu ihr aufgebaut hatte und bereit war zu erkennen, dass meine Wahrnehmung nicht immer richtig ist. Jetzt bin ich wieder verwirrt

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 11:46

lisbeth hat das wieder hervorragend zusammengefasst und neue, richtige und wichtige Gedanken zum Thema gebracht, finde ich.

Ich möchte noch um eine eigene Erfahrung ergänzen:
Bekanntlich musste ich unfreiwillig in letzter Zeit gleich zweimal Therapeuten wechseln. Die erste Therapeutin wurde schwanger, der zweite ging nach wenigen Monaten weg weil er in einer anderen Stadt einen Kassensitz bekam. Tja, Pech für mich.
Ich war wütend, traurig, ratlos.
Und letztlich überlegt ich für mich: Es geht um MICH! Es ist meine Therapie, mein Leben. Ich möchte dass sich etwas ändert. Therapeuten haben immer viele Patienten, da bin ich nicht die eine um die sich alles dreht. Das ist auch gut so!
Langes Warten und Schmachten wird jedenfalls nicht belohnt mit irgendwann mal einer besonders tollen Therapie in ungewisser Zukunft.
Und: Es gibt mehr als einen guten, passenden Therapeuten.
Klar, es gibt auch viele die nicht passen, die Suche ist nicht immer einfach. Aber es lohnt sich. Die Wechsel waren nicht leicht für mich, jetzt aber profitiere ich so richtig von der nochmals ganz anderen Therapeutin.

Glitzerstern, ich glaube dass du dir selbst was vormachst und dich selbst torpedierst, dich austrickst mit dieser Illusion und Warterei auf diese eine Therapeutin. Du verhinderst eine Therapie für dich, vielleicht ist das ja auch ganz bequem sich der Illusion hinzugeben dass du ja auf eine Therapie wartest? So musst du dich nicht wirklich auseinandersetzen, nicht suchen, nicht an dir arbeiten, nichts ausprobieren. Du kannst fantasieren und schmachten.
Es ist nur schade, denn es ist dein Leben, deine Lebenszeit.

Ich möchte dir nochmals ganz drigend raten für dich (!) zu suchen

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 21.10.2023, 11:53

glitzerstern hat geschrieben: Sa., 21.10.2023, 11:40
Vielleicht kam es nicht richtig rüber. Ich habe angefangen mich mit dem Gedanken bzw. der Realität auseinander zu setzen, dass ich bei ihr keine Therapie machen werde.
für mich klingt das alles sehr theoretisch, distanziert, aufschiebend.
Ja, du hast angefangen. Und wann machst du weiter? Was folgt aus diesem "Anfang"?
Nochmal, es ist dein Leben. Vom anfangen nachzudenken kommt nichts raus. Du bist dem nicht komplett hilflos ausgeliefert, du könntest sehr wohl Entscheidungen treffen, dem Konsequenzen folgen lassen.

Ich glaube aber dass du dich immer noch ganz gerne dieser Illusion, dieser Träumerei und auch der Wut hingibst.
Die Energie, die du da drau verwendest könntest du auch für dich selber nutzen. Man muss nicht den ganzen Tag an die Therapeutin denken die an dem Tag antworten könnte. Du könntest in der Zeit auch dir was gutes tun, dich auspowern, Gedankenstopp anwenden, vor allem nach Gruppen, Einzeltherapie, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen suchen. Das wären bewusste Entscheidungen.

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glitzerstern
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Beitrag So., 22.10.2023, 14:17

Shukria so richtig bewusst war mir dieser Unterschied zwischen Klinik und ambulanter Therapie nicht, da ich eigentlich von Klinik zu Klinik gewandert bin, die Zeit dazwischen immer nur ein Warten auf den nächsten Klinikaufenthalt war (bis zur Geburt meiner Tochter - danach kam ich ja viele viele Jahre ohne Therapie wirklich gut zurecht) und ambulant wahrscheinlich nie einen ernsthaften Versuch unternommen habe.

Vielleicht zeigt das auch nur wie stark mein Wunsch ist versorgt zu werden und Verantwortung abzugeben.

Dann kann ich eigentlich sehr froh darüber sein, dass die Therapeutin das vermutlich gerade noch rechtzeitig erkannt und die Notbremse gezogen hat bevor ich mich da wieder komplett drin verloren habe.

Ich werde jetzt erstmal intensiv darüber nachdenken, personenunabhängig, ob und wozu ich eine Therapie brauche und mich dann wieder auf die Suche machen.

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candle.
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Beitrag So., 22.10.2023, 15:45

glitzerstern hat geschrieben: Sa., 21.10.2023, 07:58 Wie meinst du das, dass eine Beziehung gar nicht erst zustande kommt? Ich war doch 14 Wochen lang 2x wöchentlich bei ihr im Einzel, kann da keine Beziehung zustande kommen?
In erster Linie meinte ich was das auslöst, dass du meinst abhängig zu sein und an der Therapeutin zu hängen. Wann fängt das an? Tag 1 oder Tag 16? Woran liegt es genau bzw. was muß die Person haben, dass es dann "passiert"? Gründe Augen, schöne Stimme, Aussehen wie die Mutter oder "nette Worte"?

Ich finde den Begriff "Abhängigkeit" irgendwie unpassend. Von wem kommt der eigentlich? Kann ja auch sein, dass du versuchst jemanden "in Besitz" zu nehmen und irgendwie zu kontrollieren?

Wie ging denn diese Beziehung zu Ende, von der du geschrieben hast und was waren die Gründe? Ich denke, dass man an diesen Ende vielleicht am besten reflektieren kann woran es lag.

Und das mit der Therapiebeziehung ist generell schwierig, weil es ja eine spezielle Beziehung ist, die nicht unbedingt auf die Realität übertragbar ist.
Vielleicht zeigt das auch nur wie stark mein Wunsch ist versorgt zu werden und Verantwortung abzugeben.
Was ist denn "das versorgt werden wollen" genau? Im Bett liegen mit der Nuckelflasche? Ich habe da jetzt nicht wirklich was vor Augen, was das sein könnte. :red: Aber über das Kind und den Partner kann man sich da sicher ein bißchen davon "holen" was du brauchst und auch noch über Freunde oder sonstige erfüllende Dinge. Ansonsten bleibt es wie die Suche nach den heiligen Gral.
Und Verantwortung kann man kaum als Erwachsener abgeben, aber du kannst dir Räume schaffen wo das ab und an möglich ist. Vielleicht einfach mal alleine ein Wellnesswochenende machen?

VG candle
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Shukria
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Beitrag Mo., 23.10.2023, 07:53

glitzerstern hat geschrieben: So., 22.10.2023, 14:17 Vielleicht zeigt das auch nur wie stark mein Wunsch ist versorgt zu werden und Verantwortung abzugeben.
In einer Klinik bekommst du auf alle Fälle viel mehr an Versorgung und Zuwendung als in einer ambulanten Therapie.

Ambulant musst du lernen die das selber zu geben.

Vielleicht ist es gerade wegen deines Musters gut dir ambulant jemanden zu suchen. Und wie gesagt. Klinik bleibt dir ja immer als Notlösung, den Weg kennst du ja schon.
Es wäre aber sicher gut mehrere Optionen an Versorgung zu haben, Fremdfürsorge und! Eigenfürsorge.

Das eine schließt das andere ja nicht aus 😉

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