Cannabis Marijuana Joints: Süchtig ohne Konsum?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Flowsense80
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 08:32

Hallo, kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag.
Also, habe jetzt bis gestern die ganze Woche pausiert, war mal wieder lange her. Diesmal hab ich kein Sport gemacht und hatte wieder null Probleme, diesmal absolut keine Einschlafverzögerungen (bin Montag auch sehr früh aufgestanden) und freue mich besten Hungers.
So einfach wars echt noch nie. Kopfsache, kopfsache und nochmla Kopfsache, jetzt bin ich absolut davon überzeugt.Was ich ab Dienstag direkt bemerkt habe ist der Antrieb-Anstieg. Habe wieder viel gemacht wozu ich sonst, wegen gechillter Druffheit, meistens zu Faul war. Das macht doch schon einiges aus. Gestern Abend habe ich mir dann mal wider einen genehmigt, hat mich bösartig in die Couch gedrückt, wieder ein Moment wo man sich fragt: "Wie konnte ich mir am tag davon 10 Dinger reinklatschen?", war aber gut.
Gruß

@S.Wortschatz
Ich bewundere deine sprachlichen,metaphorischen Fähigkeiten, du hast echt bös was in der Birne !!!
Wie läuft es bei dir?

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S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 14:58

@Energieniveau, während der Kiffzeiten habe ich Schreibblockaden,
jedes Wort führt in eine Satzgasse, in der ich wieder umkehren muss.

Kommen sonst Ideen wie aus der Pistole geschossen und zielsicher,
verspüre ich zu Kiffzeiten Ladehemmung und Rohrkrepierer.

Seit mehreren Wochen führe ich keine sozialen Kontakte mehr,
was oft bedeutet, das Gespräch des Tages beschränkt sich auf
ein "Danke" und "Tschüs" an die KassiererIn beim Einkauf an der Supermarktkasse
.

In letzter Zeit häufen sich die Tage, an denen ich die Wohnung nicht verlassen habe. Ein normaler Tagesablauf ist, nachmittags aufzustehen, den Fernseher wieder einzuschalten, einen Kaffee zum Joint zu mich nehmend, läuft bis tief in die Nacht und bis zum Einbruch der Morgendämmerung die Flimmerkiste.

Um aus der Agonie und Starre auszuscheren und mich gegen die Verwahrlosung der Wohnung zu wehren,
habe ich vor ein paar Tagen den Boden freigeräumt von Schmutz, Klamotten, Papieren und Klim Bim.
Erledigungen im Haushalt sind das erfreulichste - nach all den Versäumnissen -,
von denen ich nun profitiere.

Ebenso als erfreulich erachte ich, den Süssigkeitenwahn gerade den Rücken kehrend
mich auf fettarme und kohlenhydratearme Ernährung umzustellen,
damit die Pfunde purzeln, denn mein Magen ist eine Müllverbrennungsanlage, mein Bauch der Müllberg.

Kiffen ist nicht das primäre Problem, sondern die innerfamiliären und intrapersonalen Probleme -
vielleicht bin ich ja ein Asperger, ein Borderliner, sicherlich bin ich depressiv und sozial verängstigt.

Da ich mir gerade dumm und dümmer vorkomme, freue ich mich über dein Kompliment.
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:


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S.Wortschatz
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 16:49

S.Wortschatz hat geschrieben:(...) während der Kiffzeiten habe ich Schreibblockaden,
jedes Wort führt in eine Satzgasse, in der ich wieder umkehren muss.

Kommen sonst Ideen wie aus der Pistole geschossen und zielsicher,
verspüre ich zu Kiffzeiten Ladehemmung und Rohrkrepierer. (...)
Es ist Kopfsache

Mehrere Tage
hintereinander
nicht gekifft
zu haben bedeutet...


schon schreibe ich
wieder mit flinken Fingern
kreativ in den Foren hier herum,
da sauge ich mir flugs gleich wieder
ein paar neue Gedichte aus den Fingern.

Gedichte, wie das hier, zur Rausch-Thematik:
viewtopic.php?f=36&t=13357#p426294


Umso mehr ich
gerade stehe für
kifffreie Tage, also umso mehr
ich das mit Brustton der Überzeugung mache,
umso geringer sind die Entzugssymptome,
umso einfacher (ge-)fällt mir das,

der Umkehrschluss lautet,
umso unfreiwilliger die kifffreien Tage sind,
als umso stärker beobachte und erachte ich die Symptome,
umso schwerer (ge-)fällt mir die Umsetzung dessen.

Es ist Kopfsache

Zwei Verabredungen,
diverse Unternehmungen
und ein Vorstellungsgespräch für einen gemeinnützigen Job
steigern die Laune, auch mal wieder etwas optimistischer zu sein.



S.Wortschatz
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Mo., 10.10.2011, 17:58, insgesamt 3-mal geändert.
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S.Wortschatz
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Beitrag Mo., 10.10.2011, 17:04

Energieniveau hat geschrieben:(...)
Spiele mit dem Gedanken auch mal wieder zu pausieren, hauptsächlich da hier nur verbrixter Müll zu kriegen ist, sonst sehe ich kaum Sinn aufzuhören...
Ich kriege soweit in meinem Leben alles geregelt, hab ne tolle Frau und bin zumindest im Privaten Berich ganz gut drauf.

Was die ganze Entzugsproblematik angeht, habe ich das Gefühl das unser Kopf hier massgebend über die schwere solchiger ist. Die letzten pausen konnte ich nach 2 Nächten perfekt schlafen, hatte nen gesunden Appetit, machte allerdings auch viel Sport.(...)
Das mit dem verbrixten Gras
und Gras mit anderen Streckmitteln
macht mir auch Sorge, die um meine (? noch vorhandene ?) Gesundheit,
nebst überteuerten Preisen,
Preise die bedeuten, dass ich mir etwas leiste, was ich mir eigentlich nicht leisten kann,
nebst der Tatsache, dass ich
durch die Prohibition bei Gangstern einkaufe,
die ganz dem Anschein nach
sogar zur Mafia hier im Ort gehören tun.

Die Gangster vor Ort betreiben Cafe's für den Abverkauf,
haben dort wie gesehen Schuhkartons voller Bündel Geldscheine,
dicke Autos, Knarren und Koks und Gras minderer Qualität -
zu oft bzw. fast nur noch geshaketes Gras, brrrrr.

In die ungerechte Illegalität abgedrängt,
habe ich Sorge um meinen Ruf,
um die "saubere Weste", um das polizeiliche Führungszeugnis,
wer mag, siehe dazu den Parallel-thread mit dem Thema:
"Mich von einer Polizeibehandlung gedemütigt zu fühlen"
viewtopic.php?f=4&t=18151 ,

und mit dieser Angst zu leben, juristisch und (un-)menschlich verfolgt zu werden,
siehe den jüngsten Beitrag zu dem was erst kürzlich (beinahe) bei einer Polizeikontrolle geschah:
viewtopic.php?f=4&t=18151&start=150#p423490
Energieniveau hat geschrieben: (...)habe jetzt bis gestern die ganze Woche pausiert, war mal wieder lange her. (...)So einfach wars echt noch nie. Kopfsache, kopfsache und nochmla Kopfsache (...) Was ich (...) bemerkt habe ist der Antrieb-Anstieg. Habe wieder viel gemacht wozu ich sonst, wegen gechillter Druffheit, meistens zu Faul war. Das macht doch schon einiges aus. (...)
Und wie ist dein Stand von heute, Energieniveau ?
Wie ich sehe, hast Du im Forum in & für diesen thread deine zwei Postings gemacht,
und außer den beiden Beiträgen sowie seither nicht(s) mehr geschrieben
.
Lass mal von Dir lesen, würde mich freuen, aber vielleicht ist ja alles gesagt.

S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 12.10.2011, 16:41

Tag 7 - Eine Woche nichts kiffen
@Energieniveau und @n @lle, habe auch nun eine Woche pausiert,
und werde noch einen Tag oder ein paar Tage mindestens dranhängen.

Am morgigen Donnerstag habe ich das Vorstellungsgespräch für einen Job,
ein guter Grund für mich so fit zu sein, wie es nur irgend geht.

Kann nur bestätigen, was Energieniveau (be-)schrieb.
Energieniveau hat geschrieben:(...)
habe (...)die ganze Woche pausiert, war mal wieder lange her. (...)
So einfach wars echt noch nie. Kopfsache, kopfsache und nochmla Kopfsache,(...)
Was ich (...)bemerkt habe ist der Antrieb-Anstieg.
Habe wieder viel gemacht wozu ich sonst, wegen gechillter Druffheit,
meistens zu Faul war. Das macht doch schon einiges aus.(...)
Einige Top-Pluspunkte des Entzuges:

- Habe bessere Laune !
Emotionale Achterbahn ist okay, das kenne ich ja von früheren Entzügen.
Nervöse Zustände und Gereiztheit gehen für mich völlig in Ordnung halt einher mit Entzug.

- der Antrieb-Anstieg / die Motivationssteigerung !
Mehr Erledigungen angehen, mehr schaffen.

- Gehe früher schlafen als sonst !
Anstatt mich mit Graskonsum künstlich länger die ganze Nacht wachzuhalten.

- Besserer erholsamerer Schlaf !
Und ich träume wieder mehr und intensiver.

- Esse bewusster und gesünder !
Und nehme so bestimmt ab, dass die Pfunde purzeln.

- Anstatt Geld für Gras auszugeben, gönne ich mir eine Art von Luxus.
Habe mehr Geld für gutes Essen zur Verfügung und mehr Geld für andere nötige Ausgaben.

- Das Essen schmeckt letztendlich sogar besser !
Besser, als auf einem Fress-Flash im "08/15" - zu Genüge bekannten - Rauschzustand.

--------------------------------

Die Flashbacks wie gehabt...- Der "Obelix"-Effekt.

Wenn ich den Konsum von Marihuana eingestellt habe,
bleibt ein Rauschen im Kopf, mal stärker, mal schwächer,
das Rauschen trotz Abstinenz,
das Rauschen, das nicht wie ein High-Zustand ist, aber dem ähnelt,
das Rauschen nenne ich mal den "Obelix"-Effekt.

Kennt das jemand von Euch auch ?

S.Wortschatz
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Beitrag Do., 13.10.2011, 17:24

Tag 8 - Nicht kiffen

Von Tag zu Tag werde ich mir weiter Gedanken machen, ob nicht aus einer kurzen Pause
eine längere Pause werden sollte, denn ich habe ja schon eine Einsicht darin,
eine gewonnene Einsicht im Abstand nehmen vom Kiffen,
eine Einsicht, besonders wenn ich den Verstand einschalte und nicht abschalte,
dass der Verzicht auf Cannabiskonsum gerade bei mir ganz ganz viel Sinn macht.

Und mit dieser Einsicht ist es garnicht so schwer sich so auszurichten und zu orientieren,
eben ganz einfach mal länger abstinent zu sein, als nur für einen Moment, einen Augenblick,
und für eine Woche lang. Diese Nachdenklichkeit passiert manchmal, hält aber nie an.
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Beitrag Fr., 14.10.2011, 19:06

Tag 9 - Nicht kiffen . Mich wieder sinnstiftend nützlich zu machen

Gestern habe ich mich auf einem Stadtbauernhof vorgestellt und bei dem Träger vorgesprochen,

heute habe ich auf dem Stadtbauernhof hospitiert, d.h. ich habe mit die Tiere gepflegt und mit die Kinder betreut,

und mit Beginn der kommenden Woche bin ich eingestellt und beginne dort eine (gemeinnützige geförderte) *Vollzeit-Beschäftigung*.

*(Pädagogischerseits zwar überqualifiziert, aber mir gewiss nicht zu schade für die Aufgabe,
erwartet mich eine interessante und ganz neue Herausforderung und neue(Berufs-) Erfahrung auch für meine Vita & meinem Lebenslauf.)


Und privat läuft es auch besser als zuletzt, durch Kontakte und Verabredungen zu einer Frau,
die ich schon länger sehr gerne habe
. Problematisiert und thematisiert habe ich das vor zwei Jahren auch schon mal hier:
viewtopic.php?f=31&t=12937 . Der thread-Titel: "01. Als Mann wäre sie uninteressant. 02. Sie ist Muslime."

Außerdem habe ich mich mit meinem besten und einzigen Freund, der mein Elend nicht mehr mit ansehen mochte, wieder versöhnt

S.Wortschatz
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Beitrag Fr., 14.10.2011, 19:40

Mit diesen hier dargelegten Fakten und Gefühlen, mit der Nabelschau,
möchte ich nebst zur eigenen Erbauung und Reflektion
auch Betroffenen vielleicht einen möglichen Weg skizzieren, und mich mit Dir darüber austauschen,

wie man ganz eventuell aus einer Sackgasse, in die man sich hinein manoevriert hat,
sich auch wieder heraus manoevrieren kann.

Cannabis bleibt aber mein Liebling und das negiere ich nicht -
ich verbleibe ein Verfechter einer liberalen Drogenpolitik und der Entkriminalisierung, der Entdiskriminerung, der Legalisierung,

nur den Akt mit meinem grünen Liebling muss ich ja nicht über das Maß vollziehen,
nicht bis zum Biegen und Brechen, wenn es, wie bei mir,
zu einer langjährigen unvorteilhaften verhängnisvollen Liason und schwierigen Geschichte geworden ist
und zum gesellschaftlichen wie persönlichen psycho-sozialen Abstieg führte und führt.


MfG,
S.Wortschatz
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Tante Käthe
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Beitrag Sa., 15.10.2011, 05:28

Man traut sich ja kaum, hier dazwischen zu funken, liest sich so gut und interessant bei Dir.
Ich wünsch Dir, dass noch viele weitere Tage ohne hinzu kommen....
....ja und guten Start im neuen Job, der Dir mit Sicherheit viel Abwechslung bringt. Dann noch das mit der Frau....ist ja richtig Bewegung bei Dir.

Grüssle Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Flowsense80
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Beitrag Sa., 15.10.2011, 10:05

Hallo Allerseits,
freud mich zu hören das du so große Fortschritte machst!

Bei mir hat sich auch ein wenig was verändert. Hatte eine größere HNO OP und habe mir davor vorgenommen komplett mit dem Zigarettenrauchen aufzuhören. Bin jetzt seit 1 Monat Nikotin frei, und Leute, das ist echt gut!!! Ich habe keine Augenringe mehr und meine Durchblutung hat sich komplett verbessert. Weed frei war ich auch knapp über eine Woche nach der OP, jetzt genehmige ich mir wieder nahezu regelmäßig meinen Feierabend Joint, allerdings ohne Tabak. Greife jetzt zum Vaporizer oder benutze als Tabakersatz GREENGO, ist gewöhnungsbedürftig, aber Nikotin lasse ich auf keinen Fall mehr in meinen Körper.
Trotz, in letzter Zeit, nahezu täglicher abendlicher Chill-Aktionen, stehe ich morgens ohne Probleme auf, bin wacher, fitter und kriege verdammt viel Luft.
Die letzten 2 Tage zb. habe ich wieder garnix geraucht, gestern dafür mal wieder einen. Bei uns ist momentan aber auch echt seit langem mal wieder gute Qualität am Start, kein Gekrümels, keine Äste, kein Brix. Zwar etwas teuer aber bei meinem verminderten Konsum von höchstens einem Joint am Abend, läßt sich das finaziell absolut verkraften.

Hätte wirklich nicht gedacht wie kaputt einem das Nikotin macht, ich glaube man weiß das erst zu schätzen wenn man wirklich mal ein paar Wochen aufgehört hat damit. Die ersten 2 Wochen war es nicht einfach, gerade nach dem Essen mit vollem Magen, war das Verlangen besonders hoch. Jetzt macht es mir nichts mehr aus, vielmehr frage ich mich, wie ich mir solange Zeit verbrannte Tabakpflanzen reinziehen konnte, welche ja noch nicht mal einen wirklichen Rausch mit sich bringen.

Ich bin auch ein Verfechter der Liberalisierung, wenn ich sehe wieviele in meinem Bekanntenkreis mittlerweile, aufgrund der Kriminalisierung und des größtenteils im Umlauf befindlichen gestreckten MIstes, auf Räuschermischungen (LegalHighs) umgestigen sind, und sich da jeden Rotz reinziehen. Das find ich nicht gut, und das Zeug macht wirklich kaputt...

Mir geht es momentan wirklich recht gut, obwohl mein Job mich irgendwie kaputt macht (Übernahme durch östliche Heuschreckenfirma) ich beruflich perspektivlos bin mit 31 und mir langsam wirklich Gedanken machen muß wie ich weiterkomme. Aber das ist wieder ein anderes Thema...

Sovieles in unserem Leben ist rein Kopfsache, man muß sich nur selbst züchtigen und sich durch Gewöhnung an Neues herantasten bis man es letztendlich lebt.

Viel erfolg bei deinem neuen Job, hört sich gut an, sowas gehört zu der Sparte wirklich wertvoller, sinnvoller Jobs. Würde gerne auch in den sozialen Bereich, bin gelernter KFZler, aber habe noch nie in meine Beruf gearbeitet und seit 2001 alle 4 Jahre was anderes gemacht. Mal schauen...

Grüße


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S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 15.10.2011, 17:37

Tante Käthe hat geschrieben:Man traut sich ja kaum, hier dazwischen zu funken,
liest sich so gut und interessant bei Dir. (...)
Doch, doch, fühlt Euch eingeladen, uns, theoretisch wie praktisch, alle gemeinsam auszutauschen,
also "...fühlen wir uns wie zu Hause..." - ich habe das Thema natürlich ja nicht allein gepachtet!


Nur in dem Fall der Fälle, das ein dringendes Bedürfnis nach dem anderen eintritt,
hier mich aufzuschreiben und aufzuhalten, das aber nicht auf Resonanzböden trifft,

nicht andere Saiten von anderen zum klingen bringt, und schon deshalb nicht,
weil es ja viele unzählige andere threads mehr zu diesem Themenbereich hier gibt,

wenn es mich also kitzelt, andere aber nicht, dann monologisiere ich gelegentlich,
mit Verlaub, verzeiht es mir, vor mich hin und niemand ist genötigt, sich damit auseinanderzusetzen,

denn was ich Euch und mir einschenke, ist oft verzapft, ist abgestanden und schmeckt billig, bitter und schal,
kurzum, auch mal ungenießbar und überflüssig zugleich.
Tante Käthe hat geschrieben: (...)Dann noch das mit der Frau....ist ja richtig Bewegung bei Dir. (...)
(Na ja, mein Verhältnis zu Frauen ist eine so komplizierte und komplexe Geschichte,
das würde hier den Rahmen sprengen, und auch das möchte selbstverständlich niemand wirklich so genau wissen,

nur so viel sei gesagt, S.Wortschatz war schon immer der verklemmte, gehemmte, schüchterne Junge,
der sich Frau gegenüber fast garnichts zutraut, ein Misverhältnis, welches wucherte wie Unkraut,
wohl von der Kindheit an zu einer Profil-Neurose anwuchs, die sich gewaschen hat.
)

Hätte ich nicht die Probleme die ich habe, mit meiner Person, mit der Familie, mit anderen Menschen
und mit der Sexualität und allem was dranhängt, dann wäre ich womöglich nie der Faszination
eines Rauschmittels so erlegen, wie es ab dem 18. Lebensjahr eintrat, immer einsamer vor mich hin zu konsumieren.


Cannabis ist kein Lösungsmittel für die Probleme, die einen belasten. Die Probleme lassen sich nicht schmieren.

Hätte ich nicht die Probleme die ich habe, dann wäre wahrscheinlich aus mir nur ein Gelegenheits-
und Genußraucher geworden, wie die meisten Cannabiskonsumenten, die überwiegende Mehrheit,
Gelegenheits- und Genußraucher sind.


(Dieser Frau gegenüber habe ich mich vor zwei Jahren geöffnet, über kleinere und größere Gesten ihr
meine Sympathie gezeigt. Davon bekommt man bekanntlich kein Kind, aber sie bekam ein Kind und
trennte sich jüngst vom Kindesvater wieder. Von mir bekommt sie ideelle Unterstützung, heute
sind wir einen gebrauchten Kinderwagen kaufen gegangen. Eigentlich kennt man mich als jemand,
mit dem man über alles reden kann, das habe ich in Therapien gelernt, aber der Frau zu sagen,
dass ich mit ihr zusammen kommen möchte, das vermag ich nicht.


Da gibt es die Angst vor der Beliebigkeit von meinen Gefühlen, denn was ist wahre Liebe,
Angst vor Eigennutz, zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen und nach ihnen zu handeln, u.s.w. .
)

Man macht der Herzdame Komplimente, man hält der Frau die Türen auf,
man bringt ihr das Heissgetränk mit an den Tisch, aber heisser wird es nicht.

"Das heisseste in seinem Leben war wohl die Glut am Ende seines Joints - an nichts anderem sonst."

Das dürfte mal so in diesem Sinne auf meinem Grabstein stehen,
sollte sich nicht noch etwas daran ändern,
oder wie wäre es mit dieser sarkastisch ironisch lakonischen Aussage hier,
die man Friedhofsbesuchern ins Auge springen lassen könnte:

"Er war nie wirklich frei, aber viel zu oft high."

Nicht auf dem Grabstein, jedenfalls nicht zu meiner Lebenshalbzeit, würde der Ausspruch von dem
deutschen Dichterfürst Heinrich Heine stehen, ein Ausspruch, wie er am Grab von ihm auf dem
Pariser Friedhof, auf dem auch Jim Morrison, dem Leadsänger von den Doors, gebettet ist, zu lesen ist:

„Hier liegen meine Gebeine, ich wünschte es wären deine. Heinrich Heine“,
so steht es geschrieben auf dem Grabstein von Heine in Paris. Er muss zu Lebzeiten ein Lebemann gewesen sein.

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Beitrag Sa., 15.10.2011, 18:43

Energieniveau hat geschrieben: Energieniveau schreibt:
Hallo Allerseits,
(...) Ich bin auch ein Verfechter der Liberalisierung, wenn ich sehe wieviele in meinem Bekanntenkreis
mittlerweile, aufgrund der Kriminalisierung und des größtenteils im Umlauf befindlichen gestreckten MIstes,
auf Räuschermischungen (LegalHighs) umgestigen sind, und sich da jeden Rotz reinziehen. Das find ich
nicht gut, und das Zeug macht wirklich kaputt...(...)
Ein paar Sätze zu den "Legal Highs"

"Legal Highs"-Räuchermischungen habe ich auch mal ausprobiert, Spice Gold, vor ungefähr 3 Jahren,
als es noch nicht verboten war, als es noch in Headshops verkauft wurde, was in meiner Stadt inzwischen nicht mehr der Fall ist,

und dann mit der noch stärkeren "Zohai"-Räuchermischung und ein paar Bieren intus bin ich mal spät abends
auf der Straße zusammengebrochen und stundenlang in meinem Erbrochenen liegengeblieben.
Die damals unbekannten Substanzen führten u.a. zu massiven Gleichgewichtsstörungen bei mir.
Das war der übelste und stärkste Horror-Trip gewesen. Mein Nervenkostüm hatte nie so stark geflattert, wie auf "Legal Highs".

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Beitrag Sa., 15.10.2011, 23:54

S.Wortschatz hat geschrieben:Doch, doch, fühlt Euch eingeladen, uns, theoretisch wie praktisch, alle gemeinsam auszutauschen,
also "...fühlen wir uns wie zu Hause..." - ich habe das Thema natürlich ja nicht allein gepachtet!
Prinzipiell lese ich hier eigentlich immer mit und verfolge und wünschte dabei, mein Sohn hätte eine solche "Oase" in der er sich niederlassen würde/könnte.... Aber er verbirgt all das wohl tief in sich drinnen. Inwieweit er sich mit seinem Konsum auseinander setzt, vermag ich nicht zu wissen. Offenheit kann er nicht, nicht mir als Mutter gegenüber, bei seinem Mädel, mmh, keine Ahnung. Es ist ein Thema, verschlossen.... man sieht "nur" die Spuren in seinem Leben.

Vor Wochen stand er, wie schon so oft, an der Schwelle und es kamen Worte wie "ich zeigs ihnen, nächstes Jahr habe ich meinen Führerschein wieder".... ja und vorhin zog eine Rauschwade des mir leider so bekannten Geruchs eines Joints durch den Flur.... scheinbar draußen aus gemacht und dann durchs Haus.... was soll man dazu sagen, nicht wirklich viel, ausser für mich innere Entäuschung. Seit nunmehr 8 Jahren ist die Kifferei großes Thema bei ihm, auch waren andere Substanzen mal mit dabei, von denen er wohl weg zu sein scheint. Aber eben die Kifferei... Wenn er einer der Menschen wäre, einfach mal aus Genuß zu rauchen oder in Gesellschafat, nein er machts auf seine Art und Weise und hat sich bereits viel damit verbaut (kann man im Thread bei mir lesen - noch ist er da). Wieder eine tolle Chance, eine Ausbildung, ist jetzt im 2. Lehrjahr, inzwischen ist er Papa (1,5jähriger Sohn) und lebt in einer kleinen Familie - mal glücklich mal nicht glücklich. Derzeit aus der Not heraus ist er hier bei uns, die Mama bei sich mit dem Kind, hin und wieder - so wie heute - sind alle drei gemeinsam hier.... Aber bald ist die eigene Wohnung fertig und dann haben sie ihr Reich, was ich sehr wichtig finde.

Ob mein Sohn auf lange Sicht sich mit allem ernsthaft auseinandersetzt und einen Schlussstrich ziehen kann, keine Ahnung. Ich wünsche es ihm so sehr wie mir bzw. uns als Eltern. ........

Er ist wohl der Alleinkonsument und braucht es zu allen möglichen ANlässen, sei es zum schlafen....
S.Wortschatz hat geschrieben:Hätte ich nicht die Probleme die ich habe, mit meiner Person, mit der Familie, mit anderen Menschen
und mit der Sexualität und allem was dranhängt, dann wäre ich womöglich nie der Faszination
eines Rauschmittels so erlegen, wie es ab dem 18. Lebensjahr eintrat, immer einsamer vor mich hin zu konsumieren.
Ähnlich argumentierte mein Sohn vor Jahren auch mir gegenüber, wenn wir uns unterhalten haben (ging jedoch selten). Aber da konnte ich ihm nicht wirklich zustimmen, wirkte er uns als Familie gegenüber reicht vertraut und von "Geborgenheit" bestückt, hatte auch viele viele Freunde/Kumpels, die gerne zu ihm kamen..... mit seiner eigenen Person, ja da waren scheinbar Probleme, sind noch... Und konsumieren tut er meist allein. Früher hat er mir auf Frage nach dem warum gesagt, dass er schlafen könne, weil er weggehen wolle....all sowas.....

Mich selbst hat adie Unruhe so sehr im Griff, dass ichnun nochmals hier hocke. Habe mir (erstmals in meinem Leben) eine Schlaftablette genommen, sie wirkt und ich muss nun unbedingt in die Waagercht..

Euch viele Grüße und bleibt standhaft , soslang ih könnt

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
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Beitrag So., 16.10.2011, 13:34

Über die Drogenanwenndenndung bei Cannabiskonsum

@Tante Käthe, was ich denke, und davon halte, Drogen zu nehmen -
es geht (mir) nicht darum abstinent zu werden, nein,
der Konsum von Marihuana ist ja nicht nur schlecht und negativ,

dass das nur schlecht ist, dass kann man mir in meinem Umfeld sagen,
dass kommt in ein Ohr rein und geht zum anderen Ohr wieder raus,
da stelle ich die Ohren auf Durchzug und fühle mich gänzlich unverstanden,

wer das so pauschal mir gegenüber gesagt hat, Drogen sind falsch,
der reizte mich zu Widerworten,
also finde ich, in der Diskussion darüber in der Familie sollte man das
Schwarz/Weiss-Schema nicht zur Anwendung bringen,

zwar habe ich ein gewisses Verständnis dafür mit dem Alter, aber,
will man ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben,

geht es mir persönlich darum, die Prioritäten zu entwickeln,
zu haben, und die Prioritäten zu setzen und abzustecken,

dass mir Beruf und Beziehungen wichtiger sind
als den Konsum von Rauschmitteln !


Und es geht beim Umgang mit Cannabis,
wenn ich denn schon Cannabis konsumieren will,
darum, um "safer use" und "harm reduction",
und aus Fehlern zu lernen,

das möchte ich im Auge behalten, bzw.,
wieder Augenmerk darauf legen,
und das abwägen, beachten und einhalten zu können.

Ich wünsche alles Gute,
S.Wortschatz
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Tante Käthe
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Beitrag So., 16.10.2011, 19:09

S.Wortschatz hat geschrieben:es geht (mir) nicht darum abstinent zu werden, nein,
der Konsum von Marihuana ist ja nicht nur schlecht und negativ,
das ist ja auch ok soweit... und dann kommt (aus meiner Sicht) das "Aber" und die Stationen im Leben, in denen (immer bezogen auf meinen Sohn) er sich vieles verbaute....
- 1. Ausbildung - er wurde gekündigt wegen der Unzuverlässigkeit
- Führerscheinentzug - Fahren unter Einfluss von THC + Amphetaminen
- Wohnungskündigung aufgrund mangelnder Mietzahlung als Folge der Kündigung der Ausbildung und der Annahme (seinerseits), eh nix zu bekommen (vom Staat) und sich "einfach" fallen lassen
- mit allen Problemen - vor allem Selbsthass - verbundene Verwahrlosung in seiner Wohnung....
S.Wortschatz hat geschrieben:dass das nur schlecht ist, dass kann man mir in meinem Umfeld sagen,
dass kommt in ein Ohr rein und geht zum anderen Ohr wieder raus,
da stelle ich die Ohren auf Durchzug und fühle mich gänzlich unverstanden,
ist ja auch ok, aber (in Bezug auf meinen Sohn) hat er eben schon dadurch unheimlich viel verloren, was ihm mal wichtig war....
S.Wortschatz hat geschrieben:also finde ich, in der Diskussion darüber in der Familie sollte man das
Schwarz/Weiss-Schema nicht zur Anwendung bringen,
ja ist schon richtig. Eigentlich vermag ich auch etwaige Diskussionen nicht weiter, er sollte einfach handeln, wenn er möchte und nicht "leiden" und das tut er - zumindest habe ich das im Gefühl...
warum sonst kommen solche Aussagen:
Tante Käthe hat geschrieben: wie schon so oft, an der Schwelle und es kamen Worte wie "ich zeigs ihnen, nächstes Jahr habe ich meinen Führerschein wieder".
Ein Ansatz, den er einige Jahre hat..... nunja....

so könnte ich die ganze Zeit weiter tippen, aber ich denke, das kann ich mir ersparen.

Hab mich heute jedenfalls gefreut (pah, ist tatsächlich so gewesen), dass er mir, nachdem ich ihm von den Rauchschwaden des gestrigen Abends sagte, antwortete, dass es eben so war - kein Abstreiten oder eine abfällige Bemerkung - ich war sprachlos.
S.Wortschatz hat geschrieben:also finde ich, in der Diskussion darüber in der Familie sollte man das
Schwarz/Weiss-Schema nicht zur Anwendung bringen,

...das musste ich auch lernen, wie weit ich da nun bin, keine Ahnung aber ich denke (hoffe), ich bin schon einen Schritt weiter...
Tante Käthe hat geschrieben:Wenn er einer der Menschen wäre, einfach mal aus Genuß zu rauchen oder in Gesellschafat, nein er machts auf seine Art und Weise und hat sich bereits viel damit verbaut
M. f. G.

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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