'Ich bin Sophia' Doku über Transgender-Kinder.

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...
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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:02

Na ja, das ist erstmal Projektion und nicht, was Sophia sagt. Hat also keine Relevanz für mich, trotzdem blieb für mich offen, wer "wir" sein soll. Zumal es doch auch ganz anders sein kann, nämlich dass sie den Leuten mitteilen möchte: Hey, ich bin ein Mädchen und möchte, dass das respektiert wird. Damit ihr es alle wisst! Das gibt und so geht es mir. Sonst noch Fragen? Hat ja auch etwas, wenn sich jemand nicht versteckt... und Transsexualität ist ja auch NICHTS, weswegen man sich verstecken müsste. Die Gesellschaft tut sich schwer und daher sind solche Dokus eher wichtig, meiner Meinung nach. Transsexualität war doch lange genug in der Tabuschublade und psychisch krank. Was in 10 Jahren ist: Das ist noch müßiger zu projizieren... und dann auch noch für andere. Vllt. gibt es dann gar keine Fernseher oder youtube mehr (kann man auch sperren lassen). So what. Ich finde den Faden interessant... und teile das nicht, dass ausgerechnet Faden für Komplexe sorgen soll. Also echt. Ich schreibe so respektierend, wie ich kann. Kann ich also nicht so ganz nachvollziehen.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:10

Projektion ist das nicht sondern es wäre durchaus denkbar da Kinder noch nicht den Vollumfang ihrer Entscheidungen umreisen können.

Vielleicht hat sie einfach später keine Lust mehr an dieses Kapitel ihres Lebens erinnert zu werden, weil das Thema "ich war mal körperlich ein Junge" endgültig mal abgeschlossen sein soll für sie? Und sie vielleicht auch nicht will dass jeder potenzielle Arbeitgeber oder so das weiß? Nicht weil sie nicht dazu steht sondern einfach weil es "durch" ist für sie?

Finde ich durchaus vorstellbar und das hat nichts mit eignen Projektionen zu tun sondern damit dass sich zwischen 10 und 20 ne Menge tut...bei jedem Menschen.

Ich glaube da projizierst eher Du weil Dir das Thema so wichtig ist dass Du dafür möglichst viel Öffentlichkeit möchtest.

Aber für Sophia könnte es in 10 Jahren auch mittlerweile so selbstverständlich sein eine Frau zu sein dass sie da vielleicht gar keinen Bock mehr drauf hat ständig drüber zu reden? Sie wächst da ja ziemlich selbstverständlich rein und möchte dann vielleicht auch irgendwann einfach mal wirklich einfach nur so sein...und sich nicht ewig dafür einsetzen müssen nur weil sie halt so ist. Sondern halt einfach wirklich nur ein ganz normales Leben leben...

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:31

Vielleicht explodiert auch die Sonne in 10 Jahren. Damit behänge ich mich nicht. Es steht jedem frei hier zu schreiben oder zu gehen, aber der erneute kollektiven Appell in der Wir-Form hat mich auch irritiert... ich sehe es aber als klargestellt an. Klar ist es Projektion, wenn ich Annahmen treffe, was jemand denkt und das auch noch in die Zukunft projiziere (habe ich auch getan als Gegengewicht, dass es auch gegeteilig sein könnte... nicht weil ich das sinnvoll finde). Projektion verwende ich nicht als psychoanalytischen Begriff. Dass ich das Thema interessant finde, habe ich direkt geschrieben. Und damit Ende Gelände für mich, was die Seitendiskussion angeht. Zu Seerose später.
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mio
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:37

Es wurde Dir ja auch nix befohlen...Himmel. Echt, manchmal verstehe ich diese ganzen Überempfindlichkeiten hier nicht. Und damit meine ich jetzt nicht nur Dich, aber es ist schon echt krass was hier oft aus ziemlich harmlosen Aussagen gemacht wird... :kopfschuettel:

In anderen Threads stellst Du Dich selbst hin und "bemängelst" sowas, aber hier dann die gleiche Show abziehen. :roll:

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:52

????? Ich schrieb, dass ich irritiert war, wer mit "wir sollten" gemeint war. Und das ist nun mal so. Sonst alles klar bei dir?
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Beitrag Di., 09.10.2018, 21:58

Ganz ehrlich:

Ich glaube in dem Moment meinte ENA einfach sich und mich, unseren Austausch darüber. Weil es an der Stelle ein Austausch zwischen uns beiden war. Mag ich falsch verstanden haben, aber in dem vorliegenden Kontext hab ich es so aufgefasst.

WIR (ENA und ICH) waren uns ja einig bezüglich dieses Themas... Warum dass dann ALLE hier im Thread auch auf sich zu beziehen scheinen ist mir persönlich ein Rätsel, aber gut, ich muss und kann nicht alles verstehen.

Wenn ich falsch liege dann korrigier mich bitte ENA, ich will da nicht für Dich sprechen.

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 22:18

Seerose47 hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 10:22
Das ist übrigens bei Homosexualität genauso... Ich selber bin eine Frau und verliebe mich in Frauen, und das Problem was man hat ist wirklich die fehlende Akzeptanz...


Das merk ich selber auch deutlich.
Wie äußert sich das? Doofe Sprüche in der Öffentlichkeit? Ich finde, es kommt darauf an... also es gibt solche und solche und es hat sich schon einiges getan. Anonym, in Kommentarspalten von Zeitungen oder teilweise auch Foren finden sich öfters abseitige Kommentare... um das jemandem direkt zu sagen, bräuchte es schon mehr Mumm. Offiziell (psychodiagnostisch) ist Homosexualität als normale Variante anerkennt. :balloon: Bei Transsexualität hat sich das noch nicht durchgesetzt, glaube ich...
Aber was wir hier diskutieren ist ja, dass Homosexuelle und Transsexuelle Menschen DESWEGEN zur Therapie geschickt werden... Und das geht gar nicht.
Insbes. für das Gutachten für eine OP. Finde ich in der Tat heftig, wie Leute körperlich und psychisch auf den Kopf gestellt werden... ich meine, hier geht es um Fragen und Untersuchungen, die das Innerste betreffen. Ich habe das mal überflogen. Und daher verstehe ich die Vorbehalte, wenn keine psychische Erkrankung zugrunde liegt und die Leute sich nicht krank fühlen (Leiden ist ja normal ein wesentliches Kriterium für Krankheiten). Ich weiß nicht, wie man das dann mit der Neuregelung handhabt. Allerdings wäre eine irrtümliche OP auch zu vermeiden


Mio ignoriert (ich brauch' sowas nicht)
Zuletzt geändert von stern am Di., 09.10.2018, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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ENA
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Beitrag Di., 09.10.2018, 22:21

mio hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 21:58 Wenn ich falsch liege dann korrigier mich bitte ENA, ich will da nicht für Dich sprechen.
Ich hab jetzt echt suchen müssen, um überhaupt das Zitat, was anscheinend ein Problem hier bewirkte, zu finden.
Ja, es war im Austausch mit Mio. ...und es war nur halb ernst gemeint, denn was weiß ich, ob Sophia hier jemals überhaupt mitliest und zumindestens ihren Eltern dürfte klar gewesen (es wäre jedenfalls schön, wenn sie sich darüber Gedanken gemacht haben), dass sich Leute über ihre Tochter unterhalten werden...und diese Sendung.
Wenn wir unterstützen wollen, dass Sophia in ein paar Jahren nicht hier etwas liest, was sie vielleicht nicht lesen wollen würde, sollten wir wirklich aufhören, darüber zu schreiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es tut, ist gering.

...Ich weiß auch nicht ganz, was an diesem Satz "so schlimm" war und wundere mich über einige Zuschreibungen der letzten 1,5 Seiten. Ich bin aber grade zu müde für diesen Thread und mag nicht hier richtig stellen und da neu erklären. Unterhaltet Euch ruhig über Sophia weiter, wenn ihr wollt. Für mich ist das Thema grade durch, selbst wenn jetzt vielleicht analysiert werden will, warum ich das jetzt so geschrieben habe (oder was auch immer).

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stern
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Beitrag Di., 09.10.2018, 22:31

Für mich hat das keine Relevanz mehr (ist abgehakt!!), auch wenn mir logischerweise immer noch unklar ist, wer mit "wir sollten" gemeint war. Ich schrieb auch nicht, dass dass schlimm ist, sondern dass ich irritiert war, wer mit dem kollektiven wir gemeint war, zB die Threadteilnehmer. Und was in 10 Jahren ist und was du schreibst, wie Sophia dann zur ihrer Dokumentation ;) und dem Thread hier stehen könnte, gehört für mich ins Reich der Fiktion, Projektion, Träume, whatever... und interessiert(e) mich daher nicht. Dem Thema Transsexualität begegne ich mit Respekt, so dass ich für mich keinen Anlaß nicht zu schreiben (an meiner liberalen bis progressiven Sichtweise rieben sich bisher auch eher Kritiker, also erfahrungsgem. :-> ). Zuschreibungen sehe ich keine, wäre aber bereit das per PN zu klären, falls Bedarf besteht.
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stern
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Beitrag Mi., 10.10.2018, 00:46

Nachdem ich eh gerade nicht einschlafen kann, habe ich eben mal nachgeblättert, dass es auf jeden Fall renommierte Leute gibt, die Transsexualität als normale Variante sehen (als quasi sowas wie Linkshänder in einer Welt mit überwiegend Rechtshändern :-> ). Rauchfleisch zB... das ist schon ein älterer Artikel:
So hat beispielsweise Prof. Dr. Rauchfleisch, Klinischer Psychologe und Psychotherapeut an der Universität Basel, bei seiner Arbeit mit Transsexuellen die Erfahrung gesammelt, dass es unter transsexuellen Menschen sowohl psychisch völlig unauffällige als auch psychisch erkrankte gibt – wie in der Normalbevölkerung auch. Nach Rauchfleischs Beobachtungen besteht zwischen Transsexualität und psychischer Gesundheit beziehungsweise Krankheit keine kausale Beziehung. „Wir können Transsexualismus nicht als eine Störung der Geschlechtsidentität betrachten, sondern müssen ihn als Normvariante ansehen, die in sich, wie alle sexuellen Orientierungen, das ganze Spektrum von psychischer Gesundheit bis Krankheit enthält“, so Rauchfleisch.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/59749 ... -maennlich

Nur kapiere ich noch nicht ganz, wie das neu dann angedacht ist (ICD 11). Sicher ist, dass es die Diagnose Transsexualität unter den psychischen Störungen dann nicht mehr geben wird. Soweit so gut. Man kreiiert dann eine neue Diagnose, schafft woanders die Kategorie "Umstände sexueller Gesundheit" (Conditions related to sexual health) und verschachtelt es dort, hmm. Anscheinend neben anderen Diagnosen, die man ausgliedert. Das heißt, man listet dann zukünftig auch teilw., was gesund ist? Einzigen Sinn sehe ich darin, wenn das zB für eine OP relevant, dass man weiß, worum es geht.
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Seerose47
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Beitrag Mi., 10.10.2018, 14:57

mio hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 21:10 Vielleicht hat sie einfach später keine Lust mehr an dieses Kapitel ihres Lebens erinnert zu werden, weil das Thema "ich war mal körperlich ein Junge" endgültig mal abgeschlossen sein soll für sie? Und sie vielleicht auch nicht will dass jeder potenzielle Arbeitgeber oder so das weiß? Nicht weil sie nicht dazu steht sondern einfach weil es "durch" ist für sie?
Das könnte sein... Also könnte ich mir vorstellen.
mio hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 21:10 Sie wächst da ja ziemlich selbstverständlich rein und möchte dann vielleicht auch irgendwann einfach mal wirklich einfach nur so sein...und sich nicht ewig dafür einsetzen müssen nur weil sie halt so ist. Sondern halt einfach wirklich nur ein ganz normales Leben leben...
Finde ich einen sehr wichtigen Punkt den du da benennst. Denn es ist tatsächlich so, um "normal" (ich mag dieses Wort nicht) also unbeschwert leben zu können muss jeder Mensch einfach so sein dürfen wie er ist (es sei denn er schadet anderen damit.)

Aber wenn man sich ständig erklären oder rechtfertigen muss etc, kann man nicht unbeschwert leben.


stern hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 21:52 Sonst alles klar bei dir?
:lol:

Oh man. Mir fällt seid einigen Tagen auf dass der "Ton" hier im Forum teilweise ganz schön gereizt ist zwischen einzelnen Usern. Das finde ich schade.

stern hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 22:18 Wie äußert sich das? Doofe Sprüche in der Öffentlichkeit?
Ich hatte einige Situation als ich mal in der Bahn unterwegs war. Ich hielt Händchen mit einer Frau, und sie hatte nur einen Fuß auf die Kante vom Sitz gestellt. Daraufhin fing eine ältere Dame (komplett andere Generation) an zu meckern, und eine zweite mischte sich ein, guckte uns an als wären wir Abfall, sah dass wir Händchen hielten und sagte in sehr abwertendem und abfälligen Ton "ja, bei DENEN ist das so."

Es war eindeutig, dass die sich auf unser Händchen halten und kuscheln bezog. Hängt mir immer noch nach und erfüllt mich immer noch mit Wut. Vor allem dieser angewiderte Blick.

Um es zu ertragen und nicht an solchen Reaktionen zu zerbrechen, muss man es mit Humor nehmen. Ich sag mir dann einfach dass die Dame vielleicht schlechten S** in ihrem Leben hatte und neidisch ist. ;)

Wer sich zwei Frauen gegenüber abwertend und grenzüberschreitend verhält nur weil diese ein Paar sind, darf sich nicht wundern wenn man so denkt. Da darf man auch ruhig verbal oder gedanklich zurückschlagen finde ich.

Muss man als Mensch der sich in Menschen gleichen Geschlechts verliebt sogar, um nicht dran kaputtzugehen. (Was natürlich leider trotzdem passieren kann / passiert und nicht verwunderlich wäre.)
stern hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 22:18 Offiziell (psychodiagnostisch) ist Homosexualität als normale Variante anerkennt.
Reicht mir irgendwie immer noch nicht. Bei Menschen die sich in Menschen des anderen Geschlechts verlieben ("Hetero" ) muss es doch auch nicht erst anerkannt werden.
stern hat geschrieben: Di., 09.10.2018, 22:18 Bei Transsexualität hat sich das noch nicht durchgesetzt, glaube ich...
Hoffen wir einfach mal dass es bei "noch nicht" bleibt...
stern hat geschrieben: Mi., 10.10.2018, 00:46 So hat beispielsweise Prof. Dr. Rauchfleisch, Klinischer Psychologe und Psychotherapeut an der Universität Basel, bei seiner Arbeit mit Transsexuellen die Erfahrung gesammelt, dass es unter transsexuellen Menschen sowohl psychisch völlig unauffällige als auch psychisch erkrankte gibt – wie in der Normalbevölkerung auch. Nach Rauchfleischs Beobachtungen besteht zwischen Transsexualität und psychischer Gesundheit beziehungsweise Krankheit keine kausale Beziehung. „Wir können Transsexualismus nicht als eine Störung der Geschlechtsidentität betrachten, sondern müssen ihn als Normvariante ansehen
Sehr wichtig... Sowas sollte man mehr in der Gesellschaft verbreiten, finde ich... Vielleicht kapieren die Menschen dann.


"Psychisch krank" sind transsexuelle Menschen erst, wenn diskriminierende, intolerante und unaufgeklärte Blödmänner daherkommen...
Obwohl ich den Begriff "psychisch krank" nach wie vor nicht mag, da es in meinen Augen absolut normale Belastungsreaktionen sind.


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Beitrag Mi., 10.10.2018, 21:41

Seerose47 hat geschrieben: Mi., 10.10.2018, 14:57 Obwohl ich den Begriff "psychisch krank" nach wie vor nicht mag, da es in meinen Augen absolut normale Belastungsreaktionen sind.
Nur wenn es keine "Krankheit" wäre (also per Krankenkassendefinition) dann würde es auch kein Anrecht auf Unterstützung geben von Seiten der Öffentlichkeit/Gemeinschaft aus.

Dh. wenn da nix "störendes" wäre, dann würde einem auch keiner helfen das "störende" zu beseitigen.

In Bezug auf Sophia würde das zB. bedeuten, dass ihr keine Hormontherapie ermöglicht werden würde, keine psychosoziale Begleitung, keine OP etc. pp.

In Bezug auf Traumafolgestörungen gäbe es keine Therapie um mit diesen gut umzugehen lernen.

Ich bin der Meinung dass man sich an diesen "Begriffen" nicht so festbeißen sollte. Es ist nun mal nicht "normal" "unnormales" zu erleben. Weder ist es "normal" in einem nicht zu einem passenden Körper geboren zu werden noch ist es normal traumatisiert zu werden. Sowas kommt vor, ja, und da ist dann auch keiner "selbst schuld" dran oder so. Aber "normal" im Sinne von "das passiert doch allen, also hab Dich gefälligst nicht so..." ist es nun mal nicht.

Ich finde es ist eher ein Fortschritt das sowas mittlerweile anerkannt wird, also die Schwierigkeiten die für einen individuell aus solchen "unnormalen" Lebensgeschichten erwachsen können bzw. die diese mit sich bringen. Und auch, dass es dafür Unterstützung gibt und dass die Leute nicht einfach nur "weggesperrt" werden so wie in früheren Zeiten.

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stern
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Beitrag Do., 11.10.2018, 07:01

Nur wenn es keine "Krankheit" wäre (also per Krankenkassendefinition) dann würde es auch kein Anrecht auf Unterstützung geben von Seiten der Öffentlichkeit/Gemeinschaft aus.
aha, ist mir entgangen, dass Schwangerschaften eine Krankheit sind und Paare eine Vielzahl von Untersuchungs- und Krankenhauskosten selbst übernehmen? Ich glaube nicht. ;) Es gibt also Möglichkeiten.

#AberDasIstDochEtwasAnderes , ... und ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die es lieber sehen würden, wenn auch jeder für seine Kinder selbst aufkommt, am Rande bemerkt (aber hierum geht es hier nicht).

Fakt ist, dass es Transsexualität im neuen ICD nicht mehr geben soll, sondern das wird dann unter neuem Namen im ICD aus den psychischen Störungen gestrichen und in die Kategorie "Conditions related to sexual health" gepackt = Umstände sexueller GESUNDHEIT.

Das Störungsdenken scheint allerdings recht verhaftet zu sein. Anders zum Beispiel:

In Dänemark sieht man schon vor der Neuerung im ICD Transsexualität nicht mehr als Krankheit an und hat trotdem die Kostenübernahme gesichert.
Von wegen krank

Transsexuelle gelten in Dänemark nicht mehr als Kranke. Das ist weder mutig noch modern – es ist eine Selbstverständlichkeit.
... Denn was tatsächlich krank macht, sind Ausgrenzung und Gewalt, wie sie fast überall auf der Welt alltäglich sind, auch in Deutschland.
... Auch an dieser Stelle hat Dänemark vorgesorgt: An den Behandlungsmöglichkeiten für Transsexuelle ändert sich nichts.
http://www.taz.de/!5370561/?goMobile=1537056000000

Ich denke, daher streicht man das nicht (wie Homosexualität) ersatzlos. Vllt. ist das auch schon geklärt... ich weiß nur, von Katrin Göring-Eckardt gab es kürzlich eine Anfrage an die Regierung, ob dieKostenübernahme erhalten bleibt. Aber bis der neue ICD in Kraft tritt, ist es ja auch noch etwas hin.
Zuletzt geändert von stern am Do., 11.10.2018, 07:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Blume1973
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Beitrag Do., 11.10.2018, 07:36

OT:
Ganz ehrlich, ich kann mir das so schwer vorstellen. Alles rund um das Thema. Ich lese hier mit und versuche dahinter zu steigen, wie man sich fühlt, wenn man das Problem hat in einem „falschen“ Körper geboren worden zu sein.

Irgendwo kommt so ein Denken doch her, oder? Ich meine vielleicht eine große Ablehnung des eigenen Geschlechts, wegen schlechten Erfahrungen zum Beispiel?

Ich meine, nur weil jemand merkt, dass er lieber mit Auto‘s spielt, als mit Puppen (banales Beispiel), ist es ja kein Grund, lieber für einen Mann gehalten zu werden. Kann man das männliche oder weibliche nicht leben, ohne sich selbst optisch zu ändern? (Bitte nicht an dem Beispiel festbeißen. Ich habe mit beidem gespielt als Kind und wollte trotzdem kein Bub sein)

Es ist halt für manche Menschen schwer nachzuvollziehen, wo dieser Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung herkommt.

Ich zum Beispiel habe mich nie gefragt, ob ich Frau sein will. Ich bin es einfach. Und ich verhalte mich nicht typisch weiblich oder männlich, sondern so, wie‘s mir gefällt. Egal in welchem Körper ich bin. Es ist, wie es eben ist.

Letztlich gibt es diese Wünsche jemand anders zu sein eben und ich akzeptiere das natürlich auch, aber ganz nachvollziehen kann das wahrscheinlich nur wieder nur ein Betroffener. Wie mit den meisten Dingen.

Sorry, mein Beitrag bringt nichts zum Thema bei. Sind nur meine persönlichen Gedanken dazu, deshalb von mir als OT angeführt.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Noenergetik
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Beitrag Do., 11.10.2018, 08:35

Ich finde das überhaupt nicht OT, sondern durchaus zum Thema zugehörig und am Thema und am Menschen interessiert.

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